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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 07:29
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Geringqualifizierten fehlt das nötige Know-how
Diese Argumentation lässt sich aber nahezu auf jeden Bereich des Lebens übertragen.

Gebe ich mein Auto zur Reparatur in die Werkstatt muss ich mich auf die Fachkompetenz und Ehrlichkeit des Fachpersonals verlassen können.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Man kann belegen, dass Menschen mit einem hohen Bildungsgrad Sanktionen vermeiden können, obwohl sie gegen regeln verstoßen, während menschen mit niedrigen bildungsgrad teils sanktioniert werden, nur weil sie die regeln gar nicht verstehen.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, so heißt es ja. Immerhin kann jeder nachfragen, aber das muss er auch selber tun. In einer Diktatur, wo dir gesagt wird was du wie zu tun hast, leben wir ja zum Glück nicht, also erfordert es in einer Demokratie nun einmal Eigenbemühungen. Was ich nicht kenne oder weiß, kann ich nicht einfach anderen zur Last legen.

Das ein offenkundiger Regelverstoß allerdings nicht geahndet wird, kann ich kaum glauben. Da müsstest du schon richtig gute Entschuldigungs- oder Rechtfertigungsgründe darlegen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sanktionen führen dazu, dass man dem Jobcenter als ALg2 empfänger nicht trauen kann. Man ist dann häufig besser beraten, die kommunikation mit dem JC zu minimieren oder sogar zu lügen, wenn das jobcenter einem sinnlose maßnahmen aufdrücken oder ausbeuterische Jobs vermitteln will.

Das ist natürlich schlecht.
Zuerst sollte man sich informieren, wenn man nicht weiß was wie geht. Man kann die Angestellten dort fragen, die müssen dir antworten. Es gibt auch genug eigennützige Vereine die sich der Thematik annehmen oder Freunde, Bekannte usw. Auch der Gang zum Rechtsanwalt ist mit dabei, kostet den ALG2-Bezieher wohl nur 10 Euro.

Aber auch hier muss derjenige selber anfangen. Niemand wartet auf ihn und nimmt ihn ans Händchen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Sanktionen sind aus der luft gegriffen, vollkommen.
Ich denke, das muss im Einzelfall separat entschieden werden. Zudem eine solche Maßnahme ja auch begründet werden MUSS. Und selbst dann kann diese, wie du schon selbst erwähnt hast, entsprechend angefochten werden durch einen Widerspruch. Auch hier kannst du dir einen Anwalt ins Boot holen, der dich nur den obligatorischen 10er kostet.

Sicherlich mag das Jobcenter solche Bescheide bisweilen rasch ausstellen, aber wenn die Leute das so hinnehmen sind sie auch irgendwo selber schuld.

Wenn dir im Discounter an der Kasse ein Artikel offenkundig falsch angedreht wird, reklamierst du ja auch zu recht, oder nicht?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 07:36
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Auch der Gang zum Rechtsanwalt ist mit dabei, kostet den ALG2-Bezieher wohl nur 10 Euro.
Die 10 Euro sind aber nur für eine Beratung und nicht für eine anwaltliche Vertretung. Will er Klagen, muss er Prozesskostenhilfe beantragen und die wird natürlich nur bei Aussicht auf Erfolg gewährt


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 07:47
@ToTheSun

Widerspruchsschreiben macht der Anwalt schon. Natürlich haben die feste Beträge, was für was und bei solchen Angelegenheiten gibt es Pauschalpreise. Ist daher nicht sooo beliebt, da je nach Aufwand und so... Aber machbar ist es. Und bei einem gerechtfertigten Widerspruch reicht oft das entsprechende Schreiben des Anwalts dann.

Aber man muss sich eben kümmern!


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:09
Zitat von ToTheSunToTheSun schrieb:Das ist eine Mutmaßung ohne Beleg
Nein, das ist fakt. UNd rein rechnerisch, wenn man die bezahlung pro paket damit vergleicht, wie viele pakete theoretisch bis zum mindestlohn nötig wären, kommt man auf die entsprechenden zahlen.
Zitat von ToTheSunToTheSun schrieb:sei angemerkt dass man manchmal, also in sehr seltenen Fällen, sein Recht auch einfordern muss. Aber man muss es eben dann auch einfordern und bekommt auch Recht wenn der AG illegal seine Mitarbeiter behandelt. So wie manchmal ein AG auch sein Recht gegen illegal agierende AN einfordern muss
Was aber in deutschland nicht sonderlich gut funktioniert, weswegen viele Arbeitnehmer das dann nicht machen können. Weil das halt nicht so einfach ist, da muss dir schon klar sein, dass ein wahrscheinliches Ergebnis ein jahrelanger rechtsstreit ist, den du dir nicht leisten kannst und in dessen prozess du rausgeworfen wirst und deine Zeit und Nerven opfern musst, ohne Erfolgsgarantie.
Zitat von ockhamockham schrieb:jeder mensch der arbeitet, wird mit der zeit immer arbeitsfähiger, ob es dir passt oder nicht und dann hat man beste Vorraussetzungen wo genommen zu werden, wo ein stück mehr bezahlt wird, man muss sich halt nur bewerben... denn unterm strich kommt es nur darauf an ob man arbeiten kann, um genommen zu werden, das ist ziemlich "unmagisch". du machst es dir zu kompliziert und übersiehst das offensichtliche.
Wie sieht es denn in Deutschland mit der Aufwärtsmobilität aus. Hast du dazu mal eine Studie, die das so ungefähr belegt, was du da behauptest? Man muss sich einfach nur bewerben und mit Berufserfahrung geht das schon, selbst wenn man vorher Leiharbeiter oder ein anderweitiger beruf aus dem niedriglohnsegment war?
Daran ist nichts offensichtlich. Es ist falsch. Mit der Berufserfahrung aus dem Neidriglohn hast du es vielleicht leichter, nochmal einen Niedriglohn Job zu bekommen oder darin Teamleiter zu werden oder sowas. Ein echter beruflicher Aufstieg ist das nicht.

Das kann mans ich auch allein rechnerisch klarmachen, dass das nicht aufgehen kann. Es werden mehr Paketboten gebraucht aus leitende angestellte, und für die leitenden angestellten holt man sich eher studierte Menschen ran. Da kommt vielleicht ab und zu mal eine Aufsteigergeschichte bei raus, aber dass das ein regelfall wäre, dass einer mit viel berufserfahrung danach nach wesentlich besseren jobs greifen kann, ist so pauschal quatsch.
Um die Realität zu sehen könnte man einfach mal aktuell eine Berufsbörse aufmachen und schauen zu welchem Gehalt aktuell Paketfahrer händeringend gesucht werden. Je nach Ballungsgebieten gehst Du zwischen 14 und 18 EUR nach Hause, als Ungelernter weit über dem Mindestlohn. DHL und UPS zahlen die teilsweise 3k bis 4k im Monat.

Aber klar, schwarzmalerische Gewerkschaften, die sich seit Jahren versuchen in der Logistikbranche festzusetzen, sind natürlich höher zu bewerten als tatsächliche frei Stellen.
Und 14 bis 18 heißt dann 14 Euro Stundenlohn für Wochenend und Nachtarbeit oder wie?
Subunternehmen ignorieren wir dann komplett.
So kann man ein Problem auch vollkommen ignorieren. Weil sich die Stellenausschreibung gut angehört hat. Da kann es dann ja gar keine schlechten Arbeitsbedingungen mehr geben und auch keine Subunternehmen.
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Diese Argumentation lässt sich aber nahezu auf jeden Bereich des Lebens übertragen.

Gebe ich mein Auto zur Reparatur in die Werkstatt muss ich mich auf die Fachkompetenz und Ehrlichkeit des Fachpersonals verlassen können.
Nur dass hier keine windige Werkstatt agiert, sondern ein Staat, der sich eigentlich um seine Ärmsten kümmern sollte anstatt ihnen für fehlende Deutschkenntnisse und fehlendes juristisches Wissen in die Fresse zu schlagen.
Unwissenheit schützt vor Strafe nicht, so heißt es ja. Immerhin kann jeder nachfragen, aber das muss er auch selber tun. In einer Diktatur, wo dir gesagt wird was du wie zu tun hast, leben wir ja zum Glück nicht, also erfordert es in einer Demokratie nun einmal Eigenbemühungen. Was ich nicht kenne oder weiß, kann ich nicht einfach anderen zur Last legen.

Das ein offenkundiger Regelverstoß allerdings nicht geahndet wird, kann ich kaum glauben. Da müsstest du schon richtig gute Entschuldigungs- oder Rechtfertigungsgründe darlegen.
Aber Wissen schützt vor Strafe, auch die, die was falsch gemacht haben. Während Unwissen auch die, die sich eigentlich nichts zu schulden haben kommen lassen, oft in die armut und unter die existenzminimumsgrenze stürzt. Und das soll dann gut sein?
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Zuerst sollte man sich informieren, wenn man nicht weiß was wie geht. Man kann die Angestellten dort fragen, die müssen dir antworten. Es gibt auch genug eigennützige Vereine die sich der Thematik annehmen oder Freunde, Bekannte usw. Auch der Gang zum Rechtsanwalt ist mit dabei, kostet den ALG2-Bezieher wohl nur 10 Euro.

Aber auch hier muss derjenige selber anfangen. Niemand wartet auf ihn und nimmt ihn ans Händchen.
Können viele Leute aber nicht. Und Antwort bekommen.... lol warst du schonmal beim Jobcenter?
Jo, es gibt vereine, die sich gegründet haben, weil das System nicht funktioniert. Und das benutzt du, um ein System zu verteidigen, was Menschen sinnlos bestraft ohne, dass es irgendwem was nützt?
Wie macht das Sinn?
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Ich denke, das muss im Einzelfall separat entschieden werden. Zudem eine solche Maßnahme ja auch begründet werden MUSS. Und selbst dann kann diese, wie du schon selbst erwähnt hast, entsprechend angefochten werden durch einen Widerspruch. Auch hier kannst du dir einen Anwalt ins Boot holen, der dich nur den obligatorischen 10er kostet.

Sicherlich mag das Jobcenter solche Bescheide bisweilen rasch ausstellen, aber wenn die Leute das so hinnehmen sind sie auch irgendwo selber schuld.

Wenn dir im Discounter an der Kasse ein Artikel offenkundig falsch angedreht wird, reklamierst du ja auch zu recht, oder nicht?
Nein. Sanktionen sind aus der Luft gegriffen. Sie sind vollkommener Quatsch. Sie treffen nicht die, die sie treffen sollen und nutzen selbst da, wo sie regelverstöße ahnden, überhaupt nichts, weil sie nicht zu einer arbeitsaufnahme führen.
Sie haben aber eine Reihe negativer Effekte.

Warum sollen Leute, die sich mit Bürokratie nicht auskennen und sowas nicht können, mit dem Jobcenter in Rechtstreite gehen müssen, nur, damit wir weiter ein sinnloses bestrafungssystem was im Endeffekt Armut bestraft aufrecht erhalten können?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:12
Falsche und echte Eigenverantwortung und Zwang:
Diversen Arbeitslosen wirft man immer dessen mangelhafte Eigenverantwortung zu, da sie sich in Hartz4 und Co. eingerichtet hätten und das man sie deshalb zu ihrem Glück zwingen müsste. Doch was ist Eigenverantwortung wirklich und Leben die Menschen, die diesen Vorwurf bringen wirklich selbst eine echte Eigenverantwortung? Beispielsweise von Arbeitgeberseite her vermuten viele, dass diese wirklich echte Eigenverantwortung leben. Dazu sage ich, dass das meiner Meinung nach nicht so ist. Denn würden Arbeitgeber vollumfänglich eigenverantwortlich leben, gäbe es keine Arbeitnehmer und auch keine Kunden im eigentlichen Sinne mehr für sie. Sie müssten für sich selber sorgen. xD Sie wären in der Lage Geld durch eigene selbstständige Arbeit neu entstehen zu lassen, anstatt nur (oder öfters - wir wollen mal nicht so sein xD) Schulden und hinterlegte Sicherheiten dazu zu brauchen. Wäre das so, dann würde endlich jegliche Verantwortung auf ihren Schulter lasten (auch auf deren der Arbeitslosen), so wie es sich gehört. Eine Augenhöhe wäre geschaffen. xD *lach*


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:16
@Albert3345

Es ist ja auch ein schrecklich unlogisches Konzept.
Einer, der Probleme im Leben und auf dem Jobmarkt hat und deshalb arbeitslos ist und hilfe braucht... Soll nur dann Hilfe bekommen, wenn er eigentlich alles selbst regeln kann?

Wenn er alles selbst regeln könnte, bräuchte er keine Hilfe.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:25
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ich habe dazu schon das Notwendige belegt.
Hast du nicht.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Nur dass hier keine windige Werkstatt agiert, sondern ein Staat, der sich eigentlich um seine Ärmsten kümmern sollte anstatt ihnen für fehlende Deutschkenntnisse und fehlendes juristisches Wissen in die Fresse zu schlagen.
Was auch nicht passiert. Hunderttausende Fälle täglich zeigen dir dass es geht, marginalisierten Gruppen schaffen es jeden Tag ohne Probleme. Aber man kann natürlich bei Vorsatz des Betrugs sich immer auf "fehlende Deutschkentnisse und juristisches Fachwissen" berufen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:28
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Hast du nicht.
Also ich habe belegt, dass sanktionen meist die schwächsten in unserer gesellschaft treffen, ohne, dass die mehr regelverstöße begehen.
Ich habe auch belegt, dass sie nicht zu einer häufigeren Eingliederung in den Arbeitsmarkt führen.
Außerdem schaffen sie eine atmosphäre des misstrauens gegenüber dem JC, also genau das, was man nicht braucht.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Was auch nicht passiert. Hunderttausende Fälle täglich zeigen dir dass es geht, marginalisierten Gruppen schaffen es jeden Tag ohne Probleme. Aber man kann natürlich bei Vorsatz des Betrugs sich immer auf "fehlende Deutschkentnisse und juristisches Fachwissen" berufen.
Doch. Wie von mir belegt passiert genau das. Der Staat bestraft Menschen für deren Armut und deren Lebensprobleme, mit ein paar Zwischenschritten. Sonst würden nicht gerade die schwächsten am häufigsten bestraft werden, ohne, dass es dafür durch deren häufigere regelverstöße einen Grund gibt


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:31
Zitat von shionoroshionoro schrieb:eigentlich nichts zu schulden
Dann gibt es auch keinen Grund ein Sanktion, was für Märchen du hier einem auftischst. Nochmal mit Sanktionen zu kommen, die nicht mal einen winzigen Bruchteil betreffen ist schon fadenscheinig.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also ich habe belegt, dass sanktionen meist die schwächsten in unserer gesellschaft treffen, ohne, dass die mehr regelverstöße begehen.
Hast du einen Schimmer was die Aussage "da wird gewürfelt" impleziert?
Das hast du nämlich nicht belegt und dennoch geäußert.
Zeige doch die willkürliche Sanktion unabhängig von Herkunft und Sanktionstatbestand auf, denn dies ist der Punkt bei Willkür.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:33
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also ich habe belegt, dass sanktionen meist die schwächsten in unserer gesellschaft treffen
Was soll diese dumme Aussage bzw Resümee? Sollen Sanktionen des Jobcenters nun Besserverdiener:innen treffen die nicht im Leistungsbezug sind?
Natürlich können diese nur Leistungsbezieher:innen treffen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:37
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Dann gibt es auch keinen Grund ein Sanktion, was für Märchen du hier einem auftischst. Nochmal mit Sanktionen zu kommen, die nicht mal einen winzigen Bruchteil betreffen ist schon fadenscheinig.
Offensichtlich ja doch. Und sanktionen betreffen halt wesentlich mehr leute, als die, die sanktioniert werden.
Als ich damals vor langer Zeit beim Jc war, haben mich sanktionen auch betroffen, obwohl ich nie sanktioniert wurde, weil ich wusste, dass das Jobcenter das tun kann udn tun wird wenn ich z.b. offen ein Jobangebot ablehne, eine maßnahme nicht annehme oder sonstwas.

Darum musste ich dann tricksen. ich konnte das auch, aber gut fühlt sich das nicht an.
Andere leute machen mal ein paar tage ihre post nicht auf und bekommen dann die Knute, obwohl sie nicht groß was falsch gemacht haben, aber irgendeinen termin versäumt haben.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Hast du einen Schimmer was die Aussage "da wird gewürfelt" impleziert?
Das hast du nämlich nicht belegt und dennoch geäußert.
Zeige doch die willkürliche Sanktion unabhängig von Herkunft und Sanktionstatbestand auf, denn dies ist der Punkt bei Willkür.
Ja. Da wird gewürfelt. Da kann man dann sicherlich copen und sagen "jo aber der und der hat es doch verdient", aber im großen und gnazen, statistisch, betreffen sanktionen nicht statistisch häufiger die gruppen, die besonders viele verstöße begehen, sondern die gruppen, die besonders arm und sozial schwach sind.
Da ist vielleicht die Würfelaussage doch falsch, es wird ja zielgenau eine Armutsgruppe getroffen.

Aufgezeigt habe ich das schon. Ohne anderweitige begründungen (die wurden rausgerechnet) wurden besonders arme und sozial schwache häufiger sanktioniert.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Was soll diese dumme Aussage bzw Resümee? Sollen Sanktionen des Jobcenters nun Besserverdiener:innen treffen die nicht im Leistungsbezug sind?
Natürlich können diese nur Leistungsbezieher:innen treffen.
Auch inerhalb der Gruppe der leistungsbezieher gibt es die, die besonders arm und sozial schwach sind. Das scheint dir nicht ganz klar zu sein.
Einer, der nach der Uni ne zeit lang beim JC bevor er einen Job findet, ist nicht in derselben Situationn, wie einer, der kaum deutsch spricht, 40 Jahre alt und depressiv ist.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 14:48
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ja. Da wird gewürfelt
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Da ist vielleicht die Würfelaussage doch falsch,
Wie du mit deinen Aussagen umgehst, kann man nicht besser zusammenfassen. Du erfindest Aussagen und begründest diese mit "Belegen" die dies nicht aufzeigen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Als ich damals vor langer Zeit beim Jc war, haben mich sanktionen auch betroffen, obwohl ich nie sanktioniert wurde, weil ich wusste, dass das Jobcenter das tun kann udn tun wird wenn ich z.b. offen ein Jobangebot ablehne, eine maßnahme nicht annehme oder sonstwas.
Dies nennt man Verantwortung fürs eigene Handeln. Fällt dem einem schwer, denn Verantwortung ist etwas was sich nicht sozialistischen Aufteilen kann, dies muss man für sich alleine eingestehen. Wundert mich nicht warum damit Leute Probleme haben.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Darum musste ich dann tricksen
Der oder die eine trickst, der oder die andere nimmt das Heft in die Hand und gestaltet sein Leben durch eigenes Handeln.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Andere leute machen mal ein paar tage ihre post nicht auf
Wenn man mehrere Tage seine Post nicht öffnet wäre ein gesetzlicher Betreuer ratsam, erspart einem Probleme. Betreutes Wohnen wäre eine Alternative. Aber es steht jedem frei. Du kannst auch Monate deine Post nicht aufmachen, lebe mit den Konsequenzen.

Ich habe eher Achtung vor Leuten, die nicht so Jammern und eine Mimosenattitüde an den Tag legen. Die sagen :"Die 10% Sanktion sind es mir wert". Die übernehmen Verantwortung für ihr Handeln.
Bei dir sind es immer die anderen. Dies ist lächerlich.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 15:16
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Offensichtlich ja doch. Und sanktionen betreffen halt wesentlich mehr leute, als die, die sanktioniert werden.
Als ich damals vor langer Zeit beim Jc war, haben mich sanktionen auch betroffen, obwohl ich nie sanktioniert wurde, weil ich wusste, dass das Jobcenter das tun kann
@shionoro

Die Sanktionen haben Dich also nur dadurch betroffen, weil Du wusstest, dass es sie gibt.

In gleicher Weise werde ich ja auch vom Strafrecht und der StVO getroffen und fordere nicht deren Abschaffung. Das ist komplett albern.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Andere leute machen mal ein paar tage ihre post nicht auf und bekommen dann die Knute, obwohl sie nicht groß was falsch gemacht haben, aber irgendeinen termin versäumt haben.
Ist ja kein großes Ding, so einen Umschlag zu öffnen. Kann man von jedem erwarten. Das passiert wohl meistens denen, die gar nicht vor Ort sind und daher dem Arbeitsmarkt auch in der Zeit nicht zur Verfügung stehen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 15:19
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Hast du dazu mal eine Studie, die das so ungefähr belegt, was du da behauptest? Man muss sich einfach nur bewerben und mit Berufserfahrung geht das schon, selbst wenn man vorher Leiharbeiter oder ein anderweitiger beruf aus dem niedriglohnsegment war?
Daran ist nichts offensichtlich. Es ist falsch.
So, wieso ist das denn falsch?
Ich hab z.B. eine technische Ausbildung, und habe danach als erstes in der Zeitarbeit gearbeitet.
Da bin ich irgendwann raus, und wurde fest angestellt.
Paar Jahre später ein paar Weiterbildungen privat gezahlt.
Firmenwechsel, Führungskraft geworden.
Mittlerweile leite ich eine Abteilung in einem produzierten Betrieb.

Alles machbar, wenn man nur den Willen hat.

Aber ja, ich weiß was gleich als Antwort kommt 🤷‍♂️
Alles nur Zufall, so viel Glück hat ja nicht jeder etc. pp.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 16:11
Zitat von PrivateEyePrivateEye schrieb:Gebe ich mein Auto zur Reparatur in die Werkstatt muss ich mich auf die Fachkompetenz und Ehrlichkeit des Fachpersonals verlassen können.
Genau darum haben Verschwörungtheoretiker es so schwer durchs Lenben zu kommen:
Sie glauben nicht daran, dass das Fachpersonal das Auto wirklich korrekt reparieren wird.
Daher glauben sie auch an flache Planeten, Echsenmenschen, nicht stattfindende Mondlandungen, etc. Ihr Weltbild muss seeeehr konfus sein. Misstrauen gegenüber jedem.

Gucky.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 16:13
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Knöllchen selbst bezahlen
Nein, das ist ja absolut unzumutbar. Werde ich meinem Chef am Montag auch mal vorwerfen, dass, wenn ich mit dem Dienstwagen, auf einer Dienstfahrt, ein Knöllchen bekomme, das selber zahlen muss.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:einer, der kaum deutsch spricht,
An dieser Situation kann man tatsächlich selbständig etwas ändern. Verückt, oder?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 16:30
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Wie du mit deinen Aussagen umgehst, kann man nicht besser zusammenfassen. Du erfindest Aussagen und begründest diese mit "Belegen" die dies nicht aufzeigen.
Doch. Ich habe das, was ich behauptet habe belegt.

Dazu gehört, dass JC sanktionen grundlos die schwächsten treffen, auch wenn sie nicht statistisch mehr regelverstöße begehen, und dass sie nicht zur Eingliederung in den Arbeitsmarkt geeignet sind.
Ferner sorgen sie für eine atmosphäre des misstrauens.
Zitat von capspauldincapspauldin schrieb:Wenn man mehrere Tage seine Post nicht öffnet wäre ein gesetzlicher Betreuer ratsam, erspart einem Probleme. Betreutes Wohnen wäre eine Alternative. Aber es steht jedem frei. Du kannst auch Monate deine Post nicht aufmachen, lebe mit den Konsequenzen.

Ich habe eher Achtung vor Leuten, die nicht so Jammern und eine Mimosenattitüde an den Tag legen. Die sagen :"Die 10% Sanktion sind es mir wert". Die übernehmen Verantwortung für ihr Handeln.
Bei dir sind es immer die anderen. Dies ist lächerlich.
Also framest du leute die ihre post ne weile nicht aufmachen als inept bis geistig behindert. okay, deine persönliche entscheidung.
Aber warum soll man die dann unter das existenzminimum drücken und bestrafen?
Genau die leute, die vielleicht wirklich hilfe bräuchten, weil sie mit ihrem leben nicht zurechtkommen, werden dann noch zusätzlich in bedrängnis gebracht.
Und du machst dich dann noch über sie lustig.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Die Sanktionen haben Dich also nur dadurch betroffen, weil Du wusstest, dass es sie gibt.

In gleicher Weise werde ich ja auch vom Strafrecht und der StVO getroffen und fordere nicht deren Abschaffung. Das ist komplett albern.
Genau, das ist ja auch ein aspekt des strafrechts: dass es eine abschreckende Wirkung haben soll. Oder meinst du nicht, dass es schon auch für leute, die keine gesetze übertreten, relevant ist, welche gesetze gelten?
Wenn du das nicht meinst, würde ich das für albern halten.
Zitat von sacredheartsacredheart schrieb:Ist ja kein großes Ding, so einen Umschlag zu öffnen. Kann man von jedem erwarten. Das passiert wohl meistens denen, die gar nicht vor Ort sind und daher dem Arbeitsmarkt auch in der Zeit nicht zur Verfügung stehen.
Es ist auch kein großes ding, mal einen termin zu verpassen. Nur dass das JC für allerlei falsche bescheide, die sie täglich rausschicken und allerlei anderen unsinn keine konsequenzen zu erwarten hat, aber jemand, der mal seine post nicht aufmacht oder einen termin versäumt mit sanktionen rechnen muss.

Man kann auch von jedem erwarten, dass er mal was falsch macht. Denn das gehört zum mensch sein dazu. Nur dass sich H4 empfänger sowas im Zusammenhang mit H4 nicht erlauben können, ohne direkt wenigstens Angst vor Bestrafung haben zu müssen.
Und oft sogar auf grund von Versäumnissen des JC, nicht auf Grund ihrer eigenen (stichwort falsche bescheide).

Da werden viele leute, die nicht rechtssicher sind, gegängelt ohne, dass es irgendeinen belegbaren nutzen hätte, wohl aber belegbare schäden.
Zitat von Kokolores82Kokolores82 schrieb:So, wieso ist das denn falsch?
Ich hab z.B. eine technische Ausbildung, und habe danach als erstes in der Zeitarbeit gearbeitet.
Da bin ich irgendwann raus, und wurde fest angestellt.
Paar Jahre später ein paar Weiterbildungen privat gezahlt.
Firmenwechsel, Führungskraft geworden.
Mittlerweile leite ich eine Abteilung in einem produzierten Betrieb.

Alles machbar, wenn man nur den Willen hat.

Aber ja, ich weiß was gleich als Antwort kommt 🤷‍♂️
Alles nur Zufall, so viel Glück hat ja nicht jeder etc. pp.
Du fängst schon direkt damit an, dass du eine technische Ausbildung hast. Jo. Dann bist du schonmal besser dran als ein wirklich großer Teil der arbeitssuchenden ALG2 empfänger (also die, die nicht aufstocken oder anderweitig keine arbeit suchen, weil sie z.b. familienmitglieder pflegen).

Der fehler, den du machst, ist dich mit nderen zu vergleichen, obwohl es nicht immer vergleichbar ist. Keine ahnung, wie deine lebenssituation war.
Andere leute haben aber lebenssituationen, in denen sie nicht mal locker flockig auf eigene kosten "ein paar weiterbildungen" bezahlen nd durchziehen können. und viele heutige Leiharbeiter kommen halt, auch wenn sie vernünftig arbeiten, nicht an die festanstellung. Obwohl sie sie gern hätten.

Dass es bei dir klappt, ist schön, aber warum musst du dann nach unten treten?
Zitat von alibertalibert schrieb:Nein, das ist ja absolut unzumutbar. Werde ich meinem Chef am Montag auch mal vorwerfen, dass, wenn ich mit dem Dienstwagen, auf einer Dienstfahrt, ein Knöllchen bekomme, das selber zahlen muss.
Hält dich denn dein Chef dazu an, im halteverbot zu parken?
Zitat von alibertalibert schrieb:An dieser Situation kann man tatsächlich selbständig etwas ändern. Verückt, oder?
Und bis dahin darf man leute ausnutzen, weil sie nicht gut deutsch sprechen? Findest du auch den Enkeltrick richtig, weil die laten leute besser aufpassen könnten?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 16:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wie sieht es denn in Deutschland mit der Aufwärtsmobilität aus. Hast du dazu mal eine Studie, die das so ungefähr belegt, was du da behauptest? Man muss sich einfach nur bewerben und mit Berufserfahrung geht das schon, selbst wenn man vorher Leiharbeiter oder ein anderweitiger beruf aus dem niedriglohnsegment war?
Daran ist nichts offensichtlich. Es ist falsch. Mit der Berufserfahrung aus dem Neidriglohn hast du es vielleicht leichter, nochmal einen Niedriglohn Job zu bekommen oder darin Teamleiter zu werden oder sowas. Ein echter beruflicher Aufstieg ist das nicht.

Das kann mans ich auch allein rechnerisch klarmachen, dass das nicht aufgehen kann. Es werden mehr Paketboten gebraucht aus leitende angestellte, und für die leitenden angestellten holt man sich eher studierte Menschen ran. Da kommt vielleicht ab und zu mal eine Aufsteigergeschichte bei raus, aber dass das ein regelfall wäre, dass einer mit viel berufserfahrung danach nach wesentlich besseren jobs greifen kann, ist so pauschal quatsch.
Ich geb’s auf, ich sag es mal so, es gibt so viele Wahrheiten wie Menschen auf der Welt, da lässt sich nix pauschalieren. Ich hatte mal einen ausländischen Arbeitskollegen, der hat mehr als ich bekommen, obwohl sein Deutsch miserabel war, warum? Ganz einfach, er war aufgrund von mehr Erfahrung Arbeitsfähiger als ich und dem Chef war es das wert.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 16:39
Zitat von ockhamockham schrieb:Ich geb’s auf, ich sag es mal so, es gibt so viele Wahrheiten wie Menschen auf der Welt, da lässt sich nix pauschalieren. Ich hatte mal einen ausländischen Arbeitskollegen, der hat mehr als ich bekommen, obwohl sein Deutsch miserabel war, warum? Ganz einfach, er war aufgrund von mehr Erfahrung Arbeitsfähiger als ich und dem Chef war es das wert.
Es gibt aber auch fakten. Und die habe ich entsprechend genannt.

Sanktionen sind quatsch, weil sie nicht in den arbeitsmarkt integrieren. Fakt.
Sanktionen treffen die schwächsten, selbst wenn die nicht mehr regeln übertreten als andere gruppen: Fakt.

Es gibt in D jobs mit schlechten arbeitsbedingungen und wir haben ein Problem mit aufwärtsmobilität. Fakt.

Das kannst du hinnehmen oder nicht, realität ist es jedenfalls. Ganz unabhängig von deinen Anektdoten.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

10.02.2023 um 17:13
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es gibt aber auch fakten. Und die habe ich entsprechend genannt.

Sanktionen sind quatsch, weil sie nicht in den arbeitsmarkt integrieren. Fakt.
Sanktionen treffen die schwächsten, selbst wenn die nicht mehr regeln übertreten als andere gruppen: Fakt.

Es gibt in D jobs mit schlechten arbeitsbedingungen und wir haben ein Problem mit aufwärtsmobilität. Fakt.

Das kannst du hinnehmen oder nicht, realität ist es jedenfalls. Ganz unabhängig von deinen Anektdoten
„Unabhängig von meinen Anekdoten“?. Meine „Anekdoten“ sind nicht mehr als meine Wahrheit… wenn du eine eigene hast ;) und jedes Individuum hat eine, dann buchstabiere sie auch aus!

Und Sanktionen finde ich auch Quatsch, eine bessere Vorgehensweise meiner Vorstellung nach, habe ich ja schon zum Ausdruck gebracht.


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