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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:05
Zitat von satori42satori42 schrieb:Zum Teil schon zumindest für die arbeitende Bevölkerung. Ich bezweifel aber dass der BG Empfänger dann signifikant mehr Geld zur Verfügung hätte gerade in Zeiten von Inflation usw.
Deshalb meine rede jeder auch noch so unattraktive Job ist besser als zu hungern. Bin aber auch raus jetzt muss bubu machen.
Na, dann: gute Nacht. Ich denke aber schon, dass wenn die Leudz in gut bezahlte Jobs kämen, die Mehrheit lieber arbeiten würde als BG zu beziehen. Wie Du richtig ausführst: schön ist das nicht mit jedem Euro zu knapsen und am Staatstropf zu hängen.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Genau. das würde ja auch automatisch passieren. Die Post z.b. macht rekordgewinne, die könnte die löhne steigen lassen. Will sie aber nicht. Und wenn alg2 niedrig genug ist, dann machen auch einige leute diesen job für 13 Euro die Stunde.
Und? Wie viel Wahlplakate hast in letzter Zeit mit diesem Inhalt gesehen?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:06
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Es schadet uns also als gesellschaft, auch denen, die bereits arbeiten
Ist es nicht wichtig das in erster Linie das Geld den Wert behält? Wenn es der Wirtschaft nicht so gut geht trifft das alle weil die Sachen teurer werden. Ich weis nicht genau ob man da jemand einzelnen die Schuld geben kann. Bei dem Zusammenhängen in der Wirtschaft, Politik und Bankwesen, wer blickt da denn noch durch?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:07
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Doch, jeder muss essen
Klar jeder muss irgendwann essen aber nicht jeder hat den Anspruch sich gesund zu ernähren. Manche rauchen lieber was nachweislich ungesund ist und viel Geld kostet, ich ja auch aber ich kann es mir im Moment jedenfalls leisten da ich arbeiten gehe.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:09
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Na, dann: gute Nacht.
Gute Nacht (Y)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:12
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das ist ein bisschen eine Geisterdebatte @shionoro
wir haben zur Zeit schon historisch niedrige Arbeitslosenraten. Und der größte Teil derjenigen, die jetzt noch arbeitslos sind werden ohnehin auch keine Arbeit mehr bekommen, völlig egal wie hoch oder niedrig die Löhne sind.
Auch gibt es einfach keinen Anspruch auf eine soziale Hilfsleistung die irgendwie hohe Löhne sicherstellt - dafür haben wir glücklicher Weise den Mindestlohn. Der setzt die Grenze nach unten, nicht das ALG II. Auf der anderen Seite wird es kurios, wenn das ALG II über dem liegt, was man mit Mindestlohn bekommt.
Ich stimme dir zum Teil zu. Wir haben zwar eine (nominell) niedrige arbeitslosenquote, aber die Höhe des ALG2 hat ja auch auswirkungen auf die restlichen Beschäftigten. Es gibt ja durchaus eine Fluktation.

Wenn jetzt z.b. sowas wie das hier passiert: https://www.logistik-watchblog.de/unternehmen/3701-zustellprobleme-post-10-000-zusteller-gekuendigt.html
In den vergangenen Monaten sollen laut der Gewerkschaft mehr als 10.000 Zusteller das Unternehmen notgedrungen verlassen haben. Ein Teil davon, weil ihre Stelle nur befristet war, inzwischen soll jeder fünfte bis sechste Angestellte einen befristeten Arbeitsvertrag haben. Aber auch die gegebenen Arbeitsbedingungen hätten wohl viele Zusteller dazu veranlasst, der Deutschen Post den Rücken zu kehren. „Wer seine Beschäftigten so ausquetscht und behandelt, darf sich nicht wundern, wenn viele völlig überlastet sind, krank werden und sich eine neue Arbeit suchen“, so die Bundesvorsitzende Dahlhaus.
Dann weiß die post (genau wie das callcenter oder ähnliche sachen), dass da leute nachrücken. Wir haben z.b. in der paketzustellerbranche oder auch bei lieferdiensten viele flüchtlinge und migranten, die man auch bei schlechten arbeitsbedingungen noch in die jobs reinbekommt.
Wären unsere Bedingungen für alg2 anders (und das ist nicht nur höhe, sondern auch die sanktionspolitik und die bürokratie dahinter), wäre das meiner ansicht nach nicht so einfach für betriebe, menschen in solche arbeitsverhältnisse zu bekommen.

Es gibt ja eben "hire and fire", und das kann es nur geben, wenn "gefeuert sein" schlimmg genug ist, als dass man wieder in einen job mit schlechten arbeitsverhältnissen unbedingt rein will.
Zitat von satori42satori42 schrieb:Klar jeder muss irgendwann essen aber nicht jeder hat den Anspruch sich gesund zu ernähren. Manche rauchen lieber was nachweislich ungesund ist und viel Geld kostet, ich ja auch aber ich kann es mir im Moment jedenfalls leisten da ich arbeiten gehe.
Aber nachweislich hat rauchen nichts damit zu tun, weil auch für nichtraucher der regelsatz nicht ausreicht. bitte hör auf, dinge zu erfinden. Ansonsten mit quelle.
Gib mir die Quelle, die aussagt, dass ein nichtrauchender alg2 emopfänger genug geld für gesunde ernährung hat. Ansonsten sag es nicht mehr.
Zitat von UnreaIUnreaI schrieb:Ist es nicht wichtig das in erster Linie das Geld den Wert behält? Wenn es der Wirtschaft nicht so gut geht trifft das alle weil die Sachen teurer werden. Ich weis nicht genau ob man da jemand einzelnen die Schuld geben kann. Bei dem Zusammenhängen in der Wirtschaft, Politik und Bankwesen, wer blickt da denn noch durch?
Das trifft uns nicht alle. Die Post macht rekordgewinne, entlässt mitarbeiter und will ihren angestellten auch in zeiten der inflation nicht mehr bezahlen. Menschen die reich sind und reiche unternehmen haben momentan keine größeren schwierigkeiten. Das ist ein Beispiel dafür.
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Und? Wie viel Wahlplakate hast in letzter Zeit mit diesem Inhalt gesehen?
Darum muss man es auch erstmal ständig laut fordern. Wenn mehr Menschen in gewerkschaften eintreten, wäre da schon ein schritt erreicht. Oder auch in parteien oder sich anderweitig organisieren.

Aber leider findet oft das gegenteil statt: Menschen solidarisieren sich gegen niedriglöhner und arbeitslose


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:17
@shionoro
Bei dem ganzen Geschreibsel kommen mir zwei Fragen:

  • Wie lange bist Du schon im ALG-Bezug?
  • und warum änderst Du es nicht, wenn Du es nicht für ausreichend hältst?


Denkst Du die 45 Mio Arbeitnehmer haben alle einen gutbezahlten Job durch Beziehungen bekommen oder war es Fleiß?
Achtung Sarkasmus:
Ein bißchen muß man sich schon selber bemühen.... oder wäscht Dir Mutti auch noch die Wäsche?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:18
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber leider findet oft das gegenteil statt: Menschen solidarisieren sich gegen niedriglöhner und arbeitslose
Das ist aus meiner Sicht auch mit der Sinn von solchen Neiddebatten.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:23
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Wären unsere Bedingungen für alg2 anders (und das ist nicht nur höhe, sondern auch die sanktionspolitik und die bürokratie dahinter), wäre das meiner ansicht nach nicht so einfach für betriebe, menschen in solche arbeitsverhältnisse zu bekommen.
Da machst du es dir gleich doppelt zu einfach. Zum Einen geht es in deinem Beispiel um kurzzeitig Arbeitssuchende. Die finden nicht nur i.d.R. fix wieder einen Job, für die gilt in der überwiegenden Zahl die H4 Regeln ohnehin nicht, die bekommen ALG I. Sprich ob du nun an den Hartz Sätzen rumschraubst oder Peng, hat für die kurzfristig entlassenen Zusteller mal einfach Null Auswirkungen.
Zum Anderen geht dir Mehrheit nicht (nur) arbeiten damit sie mehr als Hartz4 haben. Wie ich schon schrieb geht Arbeitslosigkeit , gerade längerfristige Arbeitslosigkeit und darum gehts bei H4 (ehhm Bürgerhartz 4), sehr oft mit diversen Krankheiten einher. Arbeitslosigkeit ist kein Zustand der Glückseligkeit und daran ändert noch so viel Geld nix.
Ich hab genug Leute kennen gelernt, denen es einfach wichtig war „ihr eigenes Geld zu verdienen“ und „nicht abhängig vom Staat zu sein“. Die sind auch knuffen gegangen, wenn sie mit staatlichen Almosen besser gestellt gewesen wären. Und die nehmen auch nen Job als Zusteller an, wenn es nix anderes gibt. Von daher muss es um Gerechte Löhne gehen, nicht um einen möglichst hohen Satz an Hilfsleistungen um damit über die Bande Druck auf Unternehmen zu machen.
Es gab doch kaum jemals eine Zeit in der du als Lohnabhängig Beschäftigter so gute Karten hattest um einen wirklich gerechten Lohn auszuhandeln. Ich konnte mit etwas Verhandlungsgeschick in der Pflege meinen Nettolohn in 10 Jahren verdoppeln und nebenbei noch ein Bündel extra Goodies aushandeln (Dienstwagen und Gedöns). In der Pflege!


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:34
Zitat von paxitopaxito schrieb:Da machst du es dir gleich doppelt zu einfach. Zum Einen geht es in deinem Beispiel um kurzzeitig Arbeitssuchende. Die finden nicht nur i.d.R. fix wieder einen Job, für die gilt in der überwiegenden Zahl die H4 Regeln ohnehin nicht, die bekommen ALG I. Sprich ob du nun an den Hartz Sätzen rumschraubst oder Peng, hat für die kurzfristig entlassenen Zusteller mal einfach Null Auswirkungen.
Zum Anderen geht dir Mehrheit nicht (nur) arbeiten damit sie mehr als Hartz4 haben. Wie ich schon schrieb geht Arbeitslosigkeit , gerade längerfristige Arbeitslosigkeit und darum gehts bei H4 (ehhm Bürgerhartz 4), sehr oft mit diversen Krankheiten einher. Arbeitslosigkeit ist kein Zustand der Glückseligkeit und daran ändert noch so viel Geld nix.
Ich hab genug Leute kennen gelernt, denen es einfach wichtig war „ihr eigenes Geld zu verdienen“ und „nicht abhängig vom Staat zu sein“. Die sind auch knuffen gegangen, wenn sie mit staatlichen Almosen besser gestellt gewesen wären. Und die nehmen auch nen Job als Zusteller an, wenn es nix anderes gibt. Von daher muss es um Gerechte Löhne gehen, nicht um einen möglichst hohen Satz an Hilfsleistungen um damit über die Bande Druck auf Unternehmen zu machen.
Es gab doch kaum jemals eine Zeit in der du als Lohnabhängig Beschäftigter so gute Karten hattest um einen wirklich gerechten Lohn auszuhandeln. Ich konnte mit etwas Verhandlungsgeschick in der Pflege meinen Nettolohn in 10 Jahren verdoppeln und nebenbei noch ein Bündel extra Goodies aushandeln (Dienstwagen und Gedöns). In der Pflege!
Ok, das mit dem ALG1 sehe ich ein, den letzten Absatz aber nicht. Es gibt sicher einige Berufe, wo man so gesucht ist, dass man auch geschickt verhandeln kann und so weiter.
Aber die Alg2 Empfänger und die, die wirklich im Niedriglohnbereich beschäftigt sind (das ist die Pflege ja zum Glück nicht), bei denen gilt das glaueb ich nicht.

Also da kann nicht der Paketbote jetzt groß was am Lohn rausschlagen, auch wenn die angeblich gesucht werden, oder der Zeitarbeiter oder der Callcenter agent, obwohl in den branchen mangel herrscht.

Denn da gibt es ja allerlei tricks, wie man belegschaften spaltet und löhne niedrig hält. Leiharbeit, Subunternehmen, unionbusting und letztendlich auch tricks, um die belegschaft in einen konkurrenzkampf zu setzen. Oder durch dauerbefristig überhaupt zu erreichen, dass sich keiner "zu hause" genug im unternehmen fühlt, um wirklich in den arbeitskampf zu gehen.
Ich kann mir vorstellen, dass wir uns da auch einig sind.

Aber du hast insofern recht, dass es um arbeitskampf geht. ich glaube aber, dass der leichter zu führen ist, wenn alg2 empfänger auch bessere bedingungen vorfinden und nicht mehr so gut als Angstmache benutzt werden können für menschen am unteren Rand des Lohnspektrums. Dass ich z.b. den Trick mit den Leiharbeitern so durchziehen kann, klappt ja auch viel besser, wenn unseriöse leiharbeitsfirmen auf den hart 4 pool zurückgreifen können.
Zitat von LeeMonadeLeeMonade schrieb:ei dem ganzen Geschreibsel kommen mir zwei Fragen:

Wie lange bist Du schon im ALG-Bezug?
und warum änderst Du es nicht, wenn Du es nicht für ausreichend hältst?


Denkst Du die 45 Mio Arbeitnehmer haben alle einen gutbezahlten Job durch Beziehungen bekommen oder war es Fleiß?
Achtung Sarkasmus:
Ein bißchen muß man sich schon selber bemühen.... oder wäscht Dir Mutti auch noch die Wäsche?
Nochmal für alle: Ich bin gar nicht arbeitslos. Aber wo ist dein Argument dafür, dass es gut ist, wenn arbeitslose schlecht behandelt werden?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:35
Hartz 4 hat den Billiglohnsektor massiv ausgebaut und ist mitverantwortlich, warum Menschen teilweise so scheiße verdienen.
Das ist eine Wahrheit, der man ins Gesicht schauen muss.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:36
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Oder auch in parteien oder sich anderweitig organisieren
Es ist halt einfacher den Leuten die Verantwortung tragen Vorwürfe zu machen anstatt selber zu versuchen Verantwortung zu tragen.

Ich glaube vielen ist garnicht bewusst wie nahe wir daran sind das es noch sehr viel schlimmer werden könnte. Es ging und sehr lange sehr gut und nun geht der Wohlstand zurück. Der Standart kann da nicht gehalten werden. Das ist nunmal der Preis den die reichen Staaten zahlen müssen wenn die Welt mit den ärmeren zusammenwächst.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Post macht rekordgewinne, entlässt mitarbeiter und will ihren angestellten auch in zeiten der inflation nicht mehr bezahlen.
Von dem Thema weiß ich nur was das Radio wieder gibt. So ein großes Unternehmen trägt such die Wirtschaft. Die Verantwortung der Post geht also in Richtung Staat und in Richtung Mitarbeiter. Ich glaube das die verantwortlichen Unternehmer so gut handeln wie es im allgemeinen Interesse möglich ist. Die Zusammenhänge sind mir zu hoch da es keine 2+2 Rechnung ist. Von dem Thema verstehst du mehr als ich.
@shionoro findest du das die Post verantwortungslos handelt?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:38
Zitat von UnreaIUnreaI schrieb:Von dem Thema weiß ich nur was das Radio wieder gibt. So ein großes Unternehmen trägt such die Wirtschaft. Die Verantwortung der Post geht also in Richtung Staat und in Richtung Mitarbeiter. Ich glaube das die verantwortlichen Unternehmer so gut handeln wie es im allgemeinen Interesse möglich ist. Die Zusammenhänge sind mir zu hoch da es keine 2+2 Rechnung ist. Von dem Thema verstehst du mehr als ich.
@shionoro findest du das die Post verantwortungslos handelt?
Warum glaubst du das? Die Post wurde privatisiert und jetzt mischt da Blackrock mit. Insofern, ja, natürlich handelt die POst verantwortungslos und es geht nur um Gewinnmaximierung
Da denkt keiner mehr an gesellschaftliche Verantwortung.


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19.02.2023 um 22:38
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Hartz 4 hat den Billiglohnsektor massiv ausgebaut und ist mitverantwortlich, warum Menschen teilweise so scheiße verdienen.
Das ist eine Wahrheit, der man ins Gesicht schauen muss.
Jawohl. Und das war auch genau so gewollt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:39
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Jawohl. Und das war auch genau so gewollt.
Richtig, habe ich heute Nachmittag auch schon näher ausgeführt hier.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:42
Zitat von UnreaIUnreaI schrieb:Ich glaube vielen ist garnicht bewusst wie nahe wir daran sind das es noch sehr viel schlimmer werden könnte. Es ging und sehr lange sehr gut und nun geht der Wohlstand zurück. Der Standart kann da nicht gehalten werden. Das ist nunmal der Preis den die reichen Staaten zahlen müssen wenn die Welt mit den ärmeren zusammenwächst.
Wenn ich so etwas lese, wird mir zunächst immer ganz warm ums Herz: wie schön. Wir in den reichen Staaten zahlen alle den gleichen Preis für den zurückgehenden Lebensstandard. Echte Volksgemeinschaft. Aber dann, he moment mal. Wenn davon gesprochen wird, dass der Lebensstandard zurückgeht, meinen die komischerweise nur die arbeitende Bevölkerung .... Es gibt da genug Leute, die auch bei solchen Entwicklungen auf der Gewinnerseite stehen, nur gehöre ich da komischerweise nie dazu.


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19.02.2023 um 22:44
Zitat von UnreaIUnreaI schrieb:Ich glaube vielen ist garnicht bewusst wie nahe wir daran sind das es noch sehr viel schlimmer werden könnte.
Abwarten, bis die geburtenstarken Jahrgänge endgültig in Rente / Pension gehen. Dann fliegt uns die Volkswirtschaft gehörig um die Ohren...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:44
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Ok, das mit dem ALG1 sehe ich ein, den letzten Absatz aber nicht. Es gibt sicher einige Berufe, wo man so gesucht ist, dass man auch geschickt verhandeln kann und so weiter.
Das sind mittlerweile ganze Branchen. Im medizinischen Bereich wird im Grund alles gesucht, Ärzte, Pfleger, MFA, MTA usw. usf., das Handwerk sucht, Steuerfachangestellte werden gesucht, die Ämter suchen, Fernfahrer werden gesucht - ich muss wirklich nachdenken ob mir ne Branche einfällt in der momentan nicht dringlich gesucht wird.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Also da kann nicht der Paketbote jetzt groß was am Lohn rausschlagen, auch wenn die angeblich gesucht werden, oder der Zeitarbeiter oder der Callcenter agent, obwohl in den branchen mangel herrscht.
So wie ich das beobachte, werden da eher soziale Mängel ausgenutzt. Mangelnde Sprachkenntnisse, Unwissen über Arbeitsrechte in Deutschland usw. - ich kannte auch Leute die im Callcenter ordentlich was für sich rausgeschlagen haben. Die arbeiteten da aber nicht so lange.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Leiharbeit, Subunternehmen, unionbusting und letztendlich auch tricks, um die belegschaft in einen konkurrenzkampf zu setzen.
Die Leiharbeit hat die Löhne in der Pflege höher getrieben, als Verdi das je geschafft hätte.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber du hast insofern recht, dass es um arbeitskampf geht.
Jup.
Zitat von shionoroshionoro schrieb:ich glaube aber, dass der leichter zu führen ist, wenn alg2 empfänger auch bessere bedingungen vorfinden und nicht mehr so gut als Angstmache benutzt werden können für menschen am unteren Rand des Lohnspektrums.
Das bezweifle ich. Wenn du einen Job über H4 Niveau haben willst, findest du was. Zumindest im Augenblick. Die Angst ist eher nicht mehr zu können, als nichts mehr zu finden. Und das Löhnedrücken geschieht auch m.E. nicht mehr mit Blick auf H4, sondern eben durch das knallharte Ausnutzen von Schwächen der Arbeitnehmer. Etwa ihre mangelnde Organisation (Stichwort Gewerkschaft, wobei man sich heute auch anders organisieren kann).
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Dass ich z.b. den Trick mit den Leiharbeitern so durchziehen kann, klappt ja auch viel besser, wenn unseriöse leiharbeitsfirmen auf den hart 4 pool zurückgreifen können.
Punkt für dich und eine Unart.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:47
Zitat von abberlineFabberlineF schrieb:Wenn davon gesprochen wird, dass der Lebensstandard zurückgeht, meinen die komischerweise nur die arbeitende Bevölkerung .... Es gibt da genug Leute, die auch bei solchen Entwicklungen auf der Gewinnerseite stehen, nur gehöre ich da komischerweise nie dazu.
Und merkwürdiger Weise profitierten auch vorher nicht alle vom wachsenden Wohlstand…


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

19.02.2023 um 22:49
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Abwarten, bis die geburtenstarken Jahrgänge endgültig in Rente / Pension gehen. Dann fliegt uns die Volkswirtschaft gehörig um die Ohren...
Yep. Da "freue" ich mich schon drauf. Aber der Grundsockel wird ja immer kräftig aufgefüllt, nur leider nicht mit Facharbeitern.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Und merkwürdiger Weise profitierten auch vorher nicht alle vom wachsenden Wohlstand…
Ja, muss irgendwie etwas mit Magie zu tun haben ...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

20.02.2023 um 02:00
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die Leiharbeit hat die Löhne in der Pflege höher getrieben, als Verdi das je geschafft hätte.
In der Pflege ist das noch ein besonderes Ding. Aber wie sieht das im Niedriglohn aus? Da ist die Lage ganz anders.
Ich will Leiharbeit nicht generell verteufeln, ich will die Art von Leiharbeit verteufeln, die im Rahmen von Hartz 4 entstanden ist und heute dazu genutzt wird, Arbeiter zweiter Klasse im NIedriglohn zu erschaffen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das sind mittlerweile ganze Branchen. Im medizinischen Bereich wird im Grund alles gesucht, Ärzte, Pfleger, MFA, MTA usw. usf., das Handwerk sucht, Steuerfachangestellte werden gesucht, die Ämter suchen, Fernfahrer werden gesucht - ich muss wirklich nachdenken ob mir ne Branche einfällt in der momentan nicht dringlich gesucht wird.
Aber gesucht heißt nicht, dass man da wirklich in einer Machtposition ist. Postangestellte werden laut Stellenausschreibung gesucht, bekommen trotzdem nur befristete verträge, schlechte arbeitsbedingungen und ihnen wird beim streik angedroht, das ganze ding an subunternehmer zu geben.
Das ist in Callcentern, in Sicherheitsfirmen, bei Lieferdiensten und anderen solchen Jobs so ähnlich. Eben genau die JObs, wo du nicht die examinierte Pflegekraft bist die man da wirklich braucht, sondern wo man zur Not lieber jemanden nimmt, der kein Deutsch spricht als dich, wenn du einen Euro pro Stunde mehr willst.
AUch da gibt es Unterschiede. Es gibt auch gute Callcenter, gute Sicherheitsfirmen usw.. Aber leider eben nicht nur, da gibt es auch Untiefen.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das bezweifle ich. Wenn du einen Job über H4 Niveau haben willst, findest du was. Zumindest im Augenblick. Die Angst ist eher nicht mehr zu können, als nichts mehr zu finden. Und das Löhnedrücken geschieht auch m.E. nicht mehr mit Blick auf H4, sondern eben durch das knallharte Ausnutzen von Schwächen der Arbeitnehmer. Etwa ihre mangelnde Organisation (Stichwort Gewerkschaft, wobei man sich heute auch anders organisieren kann).
Für mich geändert zur Organisation dazu, dass Arbeiter und Arbeitslose solidarisch miteinander sind. Gewerkschaften verstehen das meiner Meinung nach auch, die machen sich häufig auch für alg2 empfänger stark.

Jemand, der sich nicht solidarisch mit denen zeigt, die sanktioniert werden weil sie ein Jobangebot nicht annehmen, von denen erwarte ich keine Solidarität mit dem Arbeiter, der zu unbezahlten Überstunden gedrängt wird. Und umgekehrt.

Es geht mir da auch gar nicht so sehr um die Höhe von allem. Was mich so hart triggert ist die offen zur Schau gestellte missgunst. Viele scheinen sich richtig zu freuen, wenn es alg2 empfängern schlecht geht. Sobald sich einer beschwert, kann man es ihm dann so richtig zeigen, und wenn die Beschwerde noch so legitim ist. Und dasselbe gilt für den Niedriglöhner auch und auch noch für manche Berufe mehr (die faulen Lehrer die sowieso nur Urlaub haben und auf Klassenfahrt fahren, können ein Lied darüber singen).

Ich glaube, solidarität untereinander (auch von Berufsgruppen untereinander) kann nur dann wirklich wieder steigen, wenn wir allgemein missgunst eine Absage erteilen sondern Solidarität miteinander einfordern und nach außen vertreten.

Ich fänd schön, wenn viel mehr Leute in Gewerkschaften wären. Aber es würde mir schon reichen, wenn man sich beim nächsten Streik, der einen persönlich beeinträchtigt, solidarisch zeigt und alg2 empfängern wenigstens gesundes Essen und bezahlbare Heizung gönnt


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