Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?
18.11.2022 um 13:20MarinaG. schrieb:Wenn ich das Erleben habe, sowieso als der letzte asoziale Faulpelz betrachtet zu werden, leidet nicht nur die Motivation, sondern der Mensch auf ganzer Linie.Man spricht in der Psychologie in dem Fall übrigens vom Andorra-Effekt.
Menschen fangen an sich so zu verhalten, wie die Gesellschaft es von ihnen erwartet.
Wenn die Gesellschaft ständig behauptet, dass Langzeitarbeitslose "faul" wären, dann fangen sie tatsächlich an, irgendwann "faul" zu werden.
Wobei das Konstrukt "Faulheit" ohnehin stark kritisiert wird.
Kurz: Faulheit existiert nicht! Menschen können mal Müßiggang erleben. Doch der bleibt nicht dauerhaft. Menschen sind auch heute im Grunde "Jäger und Sammler" und neigen zu körperlicher und geistiger Tätigkeit.
Wenn jemand tatsächlich Jahr für Jahr als Langzeitarbeitsloser "vor dem Fernseher klebt" und kaum noch hochkommt, dann ist das nicht normal und es liegt sehr wahrscheinlich eine Erkrankung, wie eine Depression, vor.
Die Ursache ist also keine "Faulheit", sondern eine ernstzunehmende Erkrankung.