Kingping schrieb:ich kann mich meist nur in wenigen Fällen mit deinen Beiträgen komplett anfreunden hier im Forum (bin eher ein stiller Mitleser) aber alle deine Beiträge in diesem Bereich teile ich zu 100%.
Das freut mich.
Kingping schrieb:Warum man zB. von einem studierten was weiß ich nicht erwarten können sollte, dass er kellnert, pflegt, spült etc. erschließt sich mir nicht.
Warum kann man nicht von einem Arzt erwarten können dass er als Schwester arbeitet? Natürlich finde ich die Regelung gut dass die Stelle zur Qualifikation passt, aber nach 2-3 Jahren kann man nicht so viel Rücksicht drauf nehmen.
Ich schrieb mal: das ist die maximal Qualifikation, drunter kann man alles machen.
Kingping schrieb:Oder hält er sich nur für was besseres?
Es ist nur eine Entschuldigung um doch nicht zu arbeiten.
Kingping schrieb:Genau so der unstudierte Arbeitslose (der ja viel häufiger auftritt), was macht ihn zu einem besseren oder höheren Menschen das solche Jobs "unter seiner Würde" sind.
Hatte ich öfters angemerkt: beim unwilligen Arbeitslosen ist es "Würde", was es bei dem Arbeiter ist der alles zu bezahlen hat wissen wir immer noch nicht. Ich sehe hier auch Parallelen zu den faulen Kommunisten: Arbeit ist Mord, aber nicht wenn es jemand anders macht und mich leistungslos alimentiert.
Optimist schrieb:Und bei so manchen Unternehmen müssten sich vielleicht auch die Arbeitsbedingungen verbessern (hier im Thread las ich Beispiele, wo da noch Luft nach oben ist)
Liebe Optimist, wie wäre es mal wenn Du Dich mal mit Unternehmer und Leistungsträger unterhältst ob die Geschichten aus Sklavendeutschland überhaupt stimmen?
Optimist schrieb:Jedoch ging es mir darum, solch einen Kandidaten dennoch mal anzuschauen (also nicht gleich ins Team zu holen). :)
Ich sage Dir was mich "mal anschauen" gekostet hat:
Stellenanzeigen vorbereiten und rausschicken ist 3000-3500€, auch wenn es Internet ist, ist nicht alles kostenlos, speziell nicht wenn es professionell sein muss. Bei 12 Kandidaten die eingeladen wurden, anteilig 291€
Die gemittelten Lohnkosten waren 110€/Std.
Bewerbung trudelt ein, lesen, ablegen im eigenen Ordner, -> 30Min, 55€
Anrufen, Pulsfühlen, Einladen -> 30min. 55€ ggf. Fahrgeld mit Übernachtung vereinbaren (ja, ich habe das bezahlt), im Schnitt 400€
Räume vorbereiten, Kaffee etc., MA die dabei sein sollen Kalender prüfen -> 1 Std. 27,50€ anteilig da ich nicht mehr als 4/Tag eingeladen habe
Bewerbungsgespräch -> 3 Leuten von uns, 330€
Also ein "mal Anschauen" kostete maximal: 291+55+55+400+27,50+330= 1158,5€
Das wäre mir zu blöd um dann mir anzuhören, paar Highlights:
- das JC hat gesagt ich soll mich auf die Stelle bewerben
- meine Freundin hat die Stelle gefunden, mir ist die aber zu weit
- ich weiß dass die Stelle mit hoher Reisebereitschaft verbunden ist, gilt das auch für mich?
- mein Englisch ist gut, im Urlaub bestelle ich die Getränke
- meine Frau hat alles genaustens ausgerechnet wieviel Geld wir brauchen, sie hat gesagt unter 87k brauchen wir nicht reden
- ist das Essen bei Euch kostenlos? Ich habe gehört das ist jetzt Trend in guten Firmen.
- Das Klimpern in der Tasche ist von leeren Bierflaschen, die habe ich unterwegs gefunden, ich trinke sonst nicht.
Ach, ich bin so froh diese Kontakte nicht mehr haben zu müssen -> aber zu Einordnung, unter 1% der Bewerber holen solche Perlen raus.