shionoro schrieb:andererseits wird leuten, die eigentlich mehr könnten der absprung erschwert.
Da sprichst du etwas an, das leider so einigen Leuten widerfährt.
:( Ein Freund von dem Freund meiner Schwester ist leidenschaftlicher Programmierer. Er hat das soweit ich weiß studiert und sich dann privat damit sehr viel beschäftigt, aber aufgrund irgendwelcher Umstände(ich kenne sie nicht), ist er auf Behördengänge angewiesen, bzw. auf das Jobcenter und alles was sie ihn als Arbeit anbieten, sind ganz einfache, simple Minijobs. Mein Kumpel hat Biologie studiert, damals aufgrund der Trennung seiner Freundin, den Master nicht geschafft, weil er nervlich am Ende war. Er erzählte mir, dass ihm die erneute Chance auf einen Master in ganz Deutschland verwehrt wird, weil einmal verhauen - Chance auf ewig vertan. Ich bin wirklich schockiert über diese völlig sinnlose, nachtragende Art und Weise dieses Landes, was das betrifft.
Mit welcher Begründung kann man den Master nicht nochmal versuchen? Es ist nicht seine Schuld, dass er es nicht schaffte und er leidet nun wirklich sehr darunter, weil er sehr viel dafür getan hat um so weit zu kommen. Nun beschäftigte er sich anderweitig und machte eine Weiterbildung in einem anderen Bereich. Was passiert? Er ist rausgeflogen, mit der Begründung, dass er nicht richtig krank war!
:troll: Er erlitt nämlich mehrere Zeckenbisse dieses Jahr, hatte physisch damit zu kämpfen, war zwar krankgeschrieben, legte diese auch vor und lieferte trotzdem Arbeiten ab, weil er Angst hatte rauszufliegen, wenn er so lange krankgeschrieben ist. Am Ende wurde er rausgeworfen mit der Begründung, dass er hätte richtig Pause machen sollen, statt weiterzuarbeiten. Im Kern waren sie damit überfordert, dass er offiziell krank war und dennoch Arbeiten ablieferte.
Der Witz ist, seine Arbeiten haben sie an sich gekrallt als Lorbeeren zur Show für andere, aber eine erneute Chance bekommt er nicht. Nun bot ihm seine Arbeitsvermittlerin/Beraterin einen Job als Taxifahrer an, obwohl er wirklich am A* der Welt lebt, wo absolut tote Hose ist. Er müsste um die 30km weiterfahren, um überhaupt mal irgendwelche Leute umherfahren zu können. Ich sagte ihm, dass er es ja mal probieren kann, um zu zeigen, dass er auch etwas machen möchte, aber er fühlt sich mehr als im Stich gelassen und das ist absolut nachvollziehbar, aber irgendwie versucht man ja immer einem Mut zu machen, nicht aufzugeben. Ihm wurde gesagt, dass er das erstmal machen soll und dann würde man weitersehen, ob es nochmal eine Chance auf eine andere Weiterbildung gibt, in einem anderen Bereich.
Ich muss ganz ehrlich sagen, bei all dem was ich da schon mitbekommen habe, dann sitzen da teilweise(nicht alle!) sehr SEHR kleinliche und extrem nachtragende und absolut gefühllose, verständnislose Leute, die nicht mal den Hauch einer Ahnung von ihrem eigenen Job haben, was es heißt, den Leuten die Hilfe wollen, auch wirklich mal RICHTIG zu helfen! Es ist einfach nur noch traurig, wie man abgefertigt wird. Ganz ehrlich...da kann man doch nur noch depressiv werden, bei diesem Mangel an Hilfe, gerade wenn es dabei um Menschen geht, die mehr als offensichtlich zeigen, was sie drauf haben! Und nein, er kann sich nicht einfach so hier und da bewerben, eben weil er psychisch ziemlich instabil geworden ist aufgrund seiner Vorgeschichte. Auf mich wirkt das Ganze von deren Seite aus wie ein sinnloses beschäftigen wollen, hauptsache man muss sich nicht wirklich ernsthaft mit den Problemen der Leute auseinandersetzen.
:nerv: