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Frau.N.Zimmer schrieb:Jetzt reicht es aber! "Leute, die das Amt schickt" Wie soll ich sie sonst nennen? Mich, mit Rassisten und Homophoben in eine Reihe zu stellen, ist ein starkes Stück! Ich werde es nicht melden weil das viel über dich aussagt, aber jegliche Diskussion mit dir , hat sich für mich erledigt.
Ich habe das Erleben, Dir ist gar nicht bewusst, wie extrem einseitig und teilweise abfällig, sich das liest, was Du hier zum Bersten gegeben hast. "Diese Klientel" stammt im übrigen auch aus Deiner Tastatur. Überdies, zur Richtigstellung: Ich habe Dich
nicht als Rassistin oder homophob deklariert, sondern darauf hingewiesen, dass
Deine Art Dich zu äußern, den Vorurteilen gleicht, die man im Zusammenhang mit Pauschalisierungen zu lesen bekommt. Solcherlei Verhalten (Pauschalisierung) ist kein Hoheitsgebiet von Rassisten und / oder Homophoben, sondern eine geistige Falle, in die jeder von uns tappen kann.
Dass Du Dich nun derartig empörst, mutet mir persönlich völlig überzogen an. Aber natürlich musst Du nicht mit mir diskutieren, richtig.
Abahatschi schrieb:In meiner Firma habe ich auch Arbeitslose vom Amt geschickt bekommen, der Übelste war einer der nach Alkohol roch, aber nüchtern war und mit Flaschen im Rucksack geklimpert hat (Alkoholiker Simulant)-> Aussage: er hätte gerne die Bestätigung dass er da war.
Ich kann diese Erfahrungen nicht ausblenden aber ich schreibe zu keinem Zeitpunkt dass alle so sind.
Ich hatte hier ja bereits, Seiten zurück, auf die TV-Format hingewiesen, die davon leben, gezielt Stigmatisierung zu betreiben. Das geschieht exakt auf die Weise, bestimmte Bevölkerungsgruppen als homogen verkaufen zu wollen, die es indes mitnichten sind. Leider verfängt das in sehr vielen Köpfen und der Fokus der Beobachtung liegt dann auch im realen Alltag darauf. Da werden dann die Arbeitslosen als bestätigend erlebt, die sich auch nur ansatzweise so verhalten, wie die TV-Stigmatisierung das suggeriert, während diejenigen, die nicht in dieses Raster passen, quasi gar nicht bemerkt werden, weil sie ja "normal" sind. Aber die "Assis", die fallen auf, weil eben auch der Fokus darauf liegt. Diese Art menschenverachtendes Framing ist es, dem man sich nur bewusst entziehen und versagen kann, sie wirkt latent. Tut man es nicht (sich dem bewusst verweigern), entwickelt es eine regelrechte Art von Vorurteilseigenleben in einem selber.
Genau deshalb finde ich es so wichtig, auch sprachlich und in Diskussionen, klar zu differenzieren und nicht in Stammtischparolen zu verfallen, weil das der Sache einfach nicht gerecht wird. Das Schlimme an solchen Formaten ist auch, dass auch die Arbeitslosen selbst sie mitunter sehen und ihnen klar wird, dort wie der letzte Dreck dargestellt zu werden. Und hier greift dann der gleiche Mechanismus, nur umgekehrt. Der Fokus des Arbeitslosen liegt auf dem regelrechten Lauern, ob das Gegenüber ihn quasi als "Assi" behandelt / bewertet. Und wenn dann dieses Gegenüber nicht das völlige Wohlwollen zeigt, fühlt der Arbeitslose sich bestätigt, sowieso wie der letzte Assi angesehen zu werden. Die Leute, die ihn tatsächlich wohlwollend behandeln, können es dann auch nicht mehr rausreißen. Und so wirken solche destruktiven Mechanismen gegenseitig, erzeugen Ressentiments und tiefe Gräben, schlichtweg, weil die (öffentliche) Wahrnehmung destruktiv beeinflusst ist; was auf allen Seiten Wirkung zeigt.
Wie gesagt, deswegen halte ich dezidierte Differenzierung für so immens wichtig. Speziell im Zusammenhang (u. a. medial) stigmatisierter Gruppen.
LG Marina