Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

satori42 schrieb:Falsch heutzutage gibt es aberwitzig viele Schulabgänger die nie eine Chance auf einen Arbeitsplatz haben werden.

Äh, was?
Wenn du mir als Betrieb nicht das bietest, was ich will, dann gehe ich halt woanders hin. So schauts heutzutage aus.

devil075 schrieb:Auch so ein Argument, dass zeigt, wie gern statt sein Brot zu verdienen Sozialhilfe bezogen wird

Was hat das mit Bürgergeld zu tun?

devil075 schrieb:Auch da werden sie irgendwann die Regeln der Arbeitswelt folgen müssen… oder ewig studieren und nichts verdienen

Die dann aber ganz anders aussehen. Wie gesagt, ich bin ja heute selsbtständig, aber selbst als ich angestellt war wurde ich vernünftig behandelt und musste nicht irgendwelche handlangerleistungen machen, die nicht mal in meinem AV stehen.

Ich hab mal einen Assistenzjob für eine Produktionsfirma gemacht (nicht sehr lange, war nix für mich, aber doch ein halbes Jahr) und da wurde ich sofort vernünftig behandelt und ernstgenommen.
Eine Freundin von mir die eine Ausbildung gemacht hat hätte davon nur träumen können.

shionoro schrieb:Aber wenn er clever ist macht er das nicht, wenne s ihn stört. Warum sollte er? Der Arbeitgeber wird auch auf den AV pochen, wenn er was von dir will (z.b. überstunden).

Viel gearbeitet hast du noch nicht ;) auch in der Arbeitswelt herrscht ein „Geben und Nehmen“
Bin ich clever, mach ich es und beim nächsten Mal pocht auch der Chef nicht auf ÜS wenn ich mal einen privaten Notfall hab - nur als Beispiel

Mindslaver schrieb:Äh, was?
Wenn du mir als Betrieb nicht das bietest, was ich will, dann gehe ich halt woanders hin. So schauts heutzutage aus.

Als ob ;)

devil075 schrieb:Viel gearbeitet hast du noch nicht ;) auch in der Arbeitswelt herrscht ein „Geben und Nehmen“
Bin ich clever, mach ich es und beim nächsten Mal pocht auch der Chef nicht auf ÜS wenn ich mal einen privaten Notfall hab - nur als Beispiel

Doch, hab ich, aber ich war halt clever genug, da sehr selektiv zu sein. Ich glaube eher, du kennst die moderne arbeitswelt nicht so gut. Es gibt viele leute, die machen und machen, verausgaben sich, unbezahlte überstunden, zusatztätigkeiten, was weiß ich. Und dann wenn sie einen notfall haben klappt es trotzdem nicht. Wertschätzung gibt es da vielleicht in mittelständischen unetrnehmen wo der Chef deinen namen kennt. Bei großen Firmen wo du mit irgendwelchen Teamleitungen zu tun hast die im endeffekt nichts entscheiden? Da gibt es keinen Grund dazu, kulant zu sein, dein arbeitgeber ist es auch nicht.

Ich mache gerne allerlei zusatztätigkeiten, aber nur wenn das gwertschätzt wird.

satori42 schrieb:Als ob

Ich denke, dir fehlt eine komplett realistische Einschätzung der Lage auf Ausbildungsmarkt heutzutage.

Dann möchte ich noch sagen, dass viele Jugendliche heut zu Tage in der Öffentlichkeit gemobbt werden, systematisch, das macht natürlich auch etwas mit ihnen und darum sind sie auch zerbrechlicher als meine Genration, die sicher auch nicht immer heilig waren, aber das Online Mobbing, hat leider ein Meisen Charakter, die Mobber selber sind im Grunde kleine hässliche Würstchen, weil sie sich niemals direkt trauen würden zu mobben, es ist ein leichtes Spiel und der Schaden der angerichtet wird, sieht man dann eben auch in der Berufswelt, wenn Jugendliche daran zerbrechen und sie instabil sind, weil miese Würstchen sich austoben und nicht mehr in der Lage sind sich in anderen Menschen hinein zu fühlen, weil es normal geworden ist, weil es egal geworden ist, weil sie selber nur so sich groß fühlen können, weil sie einen Moment Spaß daran haben, was den andere auf Dauer Schädigen kann. Weil es leider eben auch Menschen sind, die im Grunde schwach sind, sie sich nicht selber Bewusst sind, das erreichen sie vielleicht mal später oder dann leider gar nie.

shionoro schrieb:Die dann aber ganz anders aussehen.

shionoro schrieb:Eine Freundin von mir die eine Ausbildung gemacht hat hätte davon nur träumen können.

Sprich kann aber muss nicht… und bei der derzeitigen Lage, wird ein Lehrling „hofiert“ es gibt soviel wie Lehrlingspate, Elterngespräche, Schulerfolgsboni etc. - also dein böser AG ist nicht realistisch

shionoro schrieb:Welchen grund hat ein junger Mensch dafür? Also ich hätte das nie gemacht. Ich hab zwei bachelortitel studiert, schön lange, dann ein paar JAhre gebraucht bis ich wirklich in meiner branche fuß fassen konnte und verdiene jetzt gut geld, so, wie ich das will, selbstständig und glücklich.
Warum hätte ich eine Ausbildung machen sollen, um mich, anstatt im studium party zu machen, um 7 uhr morgens in die halle zu quälen für wenig geld und mich dann auch noch schickanieren zu lassen? Würde ich nicht einsehen

Ich denke jede weitere Diskussion ist jetzt müssig, mit diesen Worten wurde doch genau das bestätigt, worüber seit 350 Seiten geschrieben wird. Wer hart arbeitet macht was falsch, man schlängelt sich überall durch, braucht einfach "schön lange".
Da gibt es dann die, die das in jahrelangen, wechselnden Studiengängen machen und die die nicht studieren können machen halt auch einfach das, was sie am besten können...nichts!
Und dann wundert man sich, dass die, die tatsächlich hart für Ihr Geld arbeiten, das nicht tagtäglich feiern...

shionoro schrieb:Da gibt es keinen Grund dazu, kulant zu sein, dein arbeitgeber ist es auch nicht.

Es wird schon einen Grund geben, dass du so verbittert und negativ bist…

devil075 schrieb:Sprich kann aber muss nicht… und bei der derzeitigen Lage, wird ein Lehrling „hofiert“ es gibt soviel wie Lehrlingspate, Elterngespräche, Schulerfolgsboni etc. - also dein böser AG ist nicht realistisch

Mag in Österreich so sein, hier eher nicht. Sonst kann man 33% Abbrecherquote im Handwerk nicht erklären.
Man bietet einfach nicht das, was ein Studium bietet.

Jeba schrieb:Ich denke jede weitere Diskussion ist jetzt müssig, mit diesen Worten wurde doch genau das bestätigt, worüber seit 350 Seiten geschrieben wird. Wer hart arbeitet macht was falsch, man schlängelt sich überall durch, braucht einfach "schön lange".
Da gibt es dann die, die das in jahrelangen, wechselnden Studiengängen machen und die die nicht studieren können machen halt auch einfach das, was sie am besten können...nichts!
Und dann wundert man sich, dass die, die tatsächlich hart für Ihr Geld arbeiten, das nicht tagtäglich feiern...

Nein. Wer für andere hart arbeitet ohne dafür etwas zurückzukriegen macht was falsch. Aber genau das verlangen viele leute von jungen menschen und das machen die nicht mehr mit.
Ich arbeite gerne hart, ich bin daran gewöhnt für deadlines auch mal eine weile nicht zu schlafen. Als selbstständiger muss ich das auch, damit ich mein Geld verdienen kann. Meine Motivation ist intrinsisch.

Was ich aber nicht bereit bin zu tun ist überstunden und allerlei mehrarbeit zu machen für jemanden, der mich nicht wertschätzt und der meine arbeitskraft möglichst billig und einfach haben möchte.

Wenn arbeitgeber sich so benehmen, benehmen sich arbeitnehmer auch so.
Ich kenne genug fälle aus dem bekanntenkreis (und auch aus Reportagen und Dokumentationen natürlich, nicht nur reines anekdotenwissen) wo sich Menschen ein Bein ausgerissen haben und letztendlich dafür nichts wiederbekommen haben. Warum sollte man? Dann mach ich lieber das, was mir einfach und erträglich Geld einbringt und wo ich mich ausleben kann.

Ich werde mich nicht für den Erfolg anderer verheizen.

devil075 schrieb:Es wird schon einen Grund geben, dass du so verbittert und negativ bist…

Ich bin nicht verbittert. Ich hab nicht so einen Groll auf jugne Leute.

Jeba schrieb:denke jede weitere Diskussion ist jetzt müssig, mit diesen Worten wurde doch genau das bestätigt, worüber seit 350 Seiten geschrieben wird.

So seh ich das auch und hoff, dass sich dadurch jetzt niemand vom Arbeiten gehen abhalten lässt, den mit dieser Einstellung haben nur wenige das Glück irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen und unabhängig zu sein

devil075 schrieb:So seh ich das auch und hoff, dass sich dadurch jetzt niemand vom Arbeiten gehen abhalten lässt, den mit dieser Einstellung haben nur wenige das Glück irgendwann auf eigenen Beinen zu stehen und unabhängig zu sein

Im Gegenteil. Mit der Einstellung bin ich viel besser gefahren als die meisten Leute, die ich kenne. Die haben entweder einen 40+ Stunden job, den sie nicht mögen oder dauernd wechselnde Teilzeitstellen.
Ich hab früh gewusst, was ich wollte und das verfolgt, egal was mir jemand gesagt hat. Lief gut. Kann ich empfehlen.

Ich würde lieber in einer Welt leben, in der Arbeitgeber und Arbeitnehmer einander gegenüber loyal und solidarisch sind. Aber in dieser Welt leben wir zum Großteil leider nicht. Es gibt solche Betriebe, so isses nicht. Aber die sind meiner Ansicht nach nicht in der Mehrheit.

Mindslaver schrieb:ch denke, dir fehlt eine komplett realistische Einschätzung der Lage auf Ausbildungsmarkt heutzutage.

Klar, du kommst mit deinem miesen Hauptschulabgangszeugis zum Vorstellungsgespräch und forderst übertariflichen Lohn. Bingo lol

Träumt weiter

Du würdest nicht mal eine Fuß in die Tür bekommen

satori42 schrieb:Klar, du kommst mit deinem miesen Hauptschulabgangszeugis zum Vorstellungsgespräch und forderst übertariflichen Lohn

Ausbildungsbetriebe, die dringend suchen, aber gerade mal 3 Bewerbungen pro Jahr erhalten, wovon zwei absagen, haben wohl keine andere Wahl.

Mindslaver schrieb:Ausbildungsbetriebe, die dringend suchen, aber gerade mal 3 Bewerbungen pro Jahr erhalten, wovon zwei absagen, haben wohl keine andere Wahl.

Aber sicher haben die Möglichkeiten ;)
Die arbeiten dann mit Zeitarbeitern, Subunternehmern und schwarz Arbeitern zusammen. Was jetzt nicht ausschließt dass die nicht trotzdem ausvilden. Aber auf den typischen hänger können die gut und gerne verzichten. Seh es doch tagtäglich.

satori42 schrieb:Aber sicher haben die Möglichkeiten ;)
Die arbeiten dann mit Zeitarbeitern, Subunternehmern und schwarz Arbeitern zusammen.

Es geht um Auszubildende!
Nicht um Angestellte!

shionoro schrieb:Ich hab zwei bachelortitel studiert, schön lange, dann ein paar JAhre gebraucht

shionoro schrieb:Ich hab früh gewusst, was ich wollte

Natürlich wird ein guter AG einen Bewerber, der zielstrebig und schnell seine Lehre, sein Studium, etc. durchgezogen hat, bevorzugen und dem, der etliche Studien versucht und ewig für einen Abschluss gebraucht hat bleibt dann anscheinend nur der „böse“ AG

Mindslaver schrieb:Es geht um Auszubildende!
Nicht um Angestellte!

Es ging darum dass man sich Hänger Azubis sparen kann, explizit welche die große Töne spucken und nach 2 Monaten hinschmeißen. Gilt übrigens für alle AN. Man bildet idr aus damit man später Personal hat. Hat man es nicht greift man auf s.o. Zurück ;)

devil075 schrieb:Natürlich wird ein guter AG einen Bewerber, der zielstrebig und schnell seine Lehre, sein Studium, etc. durchgezogen hat, bevorzugen und dem, der etliche Studien versucht und ewig für einen Abschluss gebraucht hat bleibt dann anscheinend nur der „böse“ AG

Wird gern behauptet, hab diesen Effekt aber ehrlich gesagt nie festgestellt. Da wird eher derjeniege, der die richtigen Nebenfächer oder Ausrichtung hatte genommen.

Ich weiß nicht, warum du es dir zwanghaft so reden willst, als würden die Zielstrebigen so bevorzugt werden.
Wer vor dem Arbeitsantritt weiß, was er will, hat die besseren KArten. Der lässt sich nicht so ausnutzen wie irgendein 18 oder 22 Jähriger und der weiß auch, wie er seine Karten ausspielt.

Wer genommen wird, weil er sein studium schnell durchgezogen hat, der ist da glaub ich an einen fragwürdigen Arbeitgeber geraten. Da sollte das persönliche Gespräch schon mehr bedeuten.