kleinundgrün schrieb:Da gibt es aber mehrere Ausprägungen dieser Alternative.
Die erste Ausprägung ist schlicht fehlender unmittelbarer Zwang. Wer nicht arbeiten will, arbeitet halt nicht und kann dazu auch nicht durch irgendwelche unmittelbaren Zwänge (Strafen) dazu genötigt werden.
Die zweite Ausprägung ist der Verzicht auf mittelbaren (faktischen) Zwang.
Ich zwinge zwar niemandem zum Arbeiten, aber wenn derjenige dann verhungert, wird er faktisch gezwungen. Oder er wird gezwungen, auszuwandern. Oder zu stehlen.
Die erste Option gab es in der DDR. Da wurde, wer nicht arbeiten wollte, dazu gezwungen. In der BRD haben wir das nicht.
Die zweite Option wäre eine "dann kümmere Dich halt selber Haltung", die wir ebenfalls nicht haben. Denn dafür gibt es Sozialleistungen.
Die einzige Frage, die offen bleibt, ist die, ob das "Kümmern" in der Höhe ausreichend oder nicht ausreichend ist.
Guter Beitrag und ich stimme dir vollkommen zu.
kleinundgrün schrieb:Das ist aber nicht richtig. Hierzulande sind wir viel weiter. Denn nach Deiner Vorgabe müsste der Arbeitslose jegliche zumutbare Arbeit im ganzen Bundesgebiet an nehmen. Der arbeitslose Buchhalter aus München müsste in einem Kaff in Meck-Pomm Kieselsteine reinigen. Und zwei Wochen später in einem Park in Hintertupfing Blätter ein sammeln.
So weit gehen hierzulande sonst nur die aller konservativsten.
Moment, lies bitte den gesamten Satz nochmal. Ich schrieb, dass man hier keine "wirkliche" Alternative zur "Arbeit für andere" hätte, wenn man hier nicht auch als Arbeitsverweigerer eine gewisse Grundversorgung bekommt. Wäre diese nicht vorhanden, bestünde ein mittelbarer Zwang. Tut es aber nicht, was ich auch gut finde und befürworte.
Abahatschi schrieb:Gibt es ein Recht auf Schmarotzen? N E I N.
Doch, wenn es keine Alternative gibt, schon. Wenn du
gezwungen wirst/bist, für jemanden anderes zu arbeiten, dann steht das auf einer Stufe mit Sklaverei. Mit einer guten Idee kommt man vielleicht auch ohne für andere zu arbeiten aus der Armut, aber das ist keine wirkliche Alternative.
@Piorama @Lilith101 @wichtelprinz Immer wenn man ein System ausnutzen kann, dann werden das auch welche versuchen. Es gab mal jemanden, der von Flugmeilen gelebt hat, indem er immer weiter Flüge gebucht hat und irgendwann so viele Flugmeilen hatte, dass er nicht mehr arbeiten brauchte. Ich weiß nicht wie lange er das machen konnte.
Ein Freund von mir hat mal eine ganze Transportpalette voll mit Toffifees gekauft, weil da Bahncoupons drauf waren und sich das für ihn gelohnt hat.
In diesem Fall ist das aber ein bisschen komplizierter. Hier kann der Staat diese "Lücke" nicht einfach beseitigen, da er dann Menschen sterben lassen würde. So lange man keine Alternative für Arbeitsverweigerer schafft, muss man das Ausnutzen der Lücke in kauf nehmen.
Und wie
@Piorama schon sagte sind das wahrscheinlich seeeehr wenige (schwer zu sagen, da die wie bereits geschrieben in keiner Arbeitslosenstatistik auftreten).