Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

Stadttaube schrieb:Wenn ich zum Beispiel Bäcker oder Koch gelernt habe, dann wäre das für mich und viele andere das Allerletzte

Wenn du und viele andere den entsprechenden Marktwert haben, dann ist es auch nicht von Nöten, sich als Kloputzer zu verdingen.

Stadttaube schrieb:Schaust du die Nachrichten?

Ich lese lieber.

Stadttaube schrieb:Geh mal in ein Forum wo solche Menschen sind und du wirst sehen, was für tolle Jobangebote die da alle bekommen.

Entschuldige bitte. Wenn man mit den Jobangeboten nicht zufrieden ist, dann sucht man sich selbst etwas. Wer sich in einem Forum rumtreiben kann, kann das Internet auch nach Angeboten durchsuchen.

Ich sage gar nicht, dass alles perfekt läuft. Weiß Gott nicht. Mich stört das (meiner Meinung nach ungerechtfertigte) Anspruchsdenken, das wohl einige zu haben scheinen.
Ich geh zum Amt, die suchen was für mich, das muss zu hundert Prozent passen, ansonsten brauch ich das nicht anzunehmen.

Leider ist das Leben kein Selbstbedienungsladen.

Ganz ehrlich: Wenn diejenigen, die am lautesten schreien nur halb so gut wären, wie sie sich selbst sehen, dann bräuchten diese nicht zum Amt gehen.
 

Stadttaube schrieb:Auch interessant war als in der Doku erklärt wurde, das praktisch jeder im Amt arbeiten kann. Da sitzen kaum Leute die das von A - Z eindringlich gelernt haben, mit allen Hürden - die waren vorher sonst was, haben Kurse belegt und schon sitzen sie dort. Selbst als Arbeitsloser kann man sich auf einen Beruf IM Arbeitsamt bewerben und als Quereinsteiger loslegen, wenn man Glück hat.

Nur zu. Wer meint, im ÖD glücklich zu werden, möge sich bewerben und einen sicheren, trockenen und sauberen Arbeitsplatz mit überdurchschnittlichem Gehalt annehmen :troll:

SergeyFärlich schrieb:Ich sage gar nicht, dass alles perfekt läuft. Weiß Gott nicht. Mich stört das (meiner Meinung nach ungerechtfertigte) Anspruchsdenken, das wohl einige zu haben scheinen.

Mich stört, dass zu viele Menschen, du wohl auch, nicht genügend Selbstbewusstsein und Selbstliebe haben, denken, sie seien es nicht wert, einen besseren Job zu haben. Junge (oder auch Mädchen), du bist sogar sehr wertvoll. Wie jeder von uns. Sehr, sehr wertvoll. Und glaubs mir oder nicht, du und jeder andere auf dieser Welt darf Ansprüche haben, oh ja. Du bist nicht nur ein Werkzeug. Du verdienst einen guten Job, so wie jeder. Solltest du aber einfach kein Talent haben, absolut nichts finden, weil du wirklich einfach nichts kannst... dann ja, dann musst du dich wohl mit diesen verhassten Jobs abgeben. Aber so viel Pech und fehlendes Talent gibt es selten. Wie gesagt, das Amt ist faul und schiebt dich schnell ab. Und ich sage es erneut; DU bist sehr viel wert. DU darfst Ansprüche stellen. Wenn du denkst du bist dir zu schade Klos zu putzen, ja, das darfst du. Du hast nur ein Leben und du willst das Beste daraus machen. Es so gestalten, dass du gut damit leben kannst. Du musst aber auch zeigen, dass du es willst. Was dem Amt zwar auch egal ist, aber wie auch immer. Ansprüche sind meiner Ansicht nach sehr wichtig, man darf es nur nicht übertreiben.

SergeyFärlich schrieb:Leider ist das Leben kein Selbstbedienungsladen.

Das stimmt, aber wir müssen es auch nicht übertreiben und uns alles bieten lassen.

@Stadttaube


Wenns unbequem wird, Leuten offenbaren, dass man mit ihnen nicht mehr kommunizieren möchte.
Nun... da von dir sowieso nur kleinkind getrampel kommt und NICHTS aber auch wirklich rein garnichts realistisches, ist es vllt wirklich besser, wenn du schweigst. Nicht nur mir gegenüber..sonderm halt einfach komplett.

Stadttaube schrieb:Du klingst wie ein Kind, dass zum Staat aufsieht wie zum eigenen Papa, dem ehrlichen, guten Vorbild. 

Danke, das hab ich seinerzeit im CallCenter gelernt als ich mir den Zuverdienst erwirtschaften musste in meiner 1. Ausbildung. 
Ich freue mich ein so wertvolles Mitglied der Systemwirtschaft zu sein..ich gestehe auch, dass ich trotz meiner Ahnungslosigkeit gott sei Dank überall do durchgerutscht bin.. ohne gro§ was zu leisten *ironie off* 
Mal im ernst, wo liegt dein Diskussionskern?
Was oder wer (außer mir) ist jetzt blöd und hindert dich an einem sorglosem Leben? 
Was ist deine Meinung? Mal ganz ohne mimimi und ohne heulerei die DIR nicht zusteht

Stadttaube schrieb:. Ich kapiere nicht, wieso das hier niemand zu verstehen scheint. Eingliederungsverträge sind unmenschlich und müssen in jeglicher Hinsicht rechtlich angefochten werden. Sie dienen nur dazu dir dein freies Recht zu entziehen, damit man mit dir tun und lassen kann, was man will.

Wer Arbeitnehmer ist, zahlt AV Beiträgen, genießt ein Jahr ALGI und erhält danach ALGII zu den genannten Konditionen. Die Anderen die nichts einbezahlt haben, kriegen auch ALGII zu den genannten Konditionen.
Es ist Bürgerrecht die Beträge zu bekommen, es ist Bürgerpflicht mitzumachen - alternativ kann man es bleibenlassen.
Sozialstaat ist nicht bedingungslos - muss es nicht und darf es auch nicht, sonst funktioniert es nicht mehr.

Stadttaube schrieb:Wenn du denkst du bist dir zu schade Klos zu putzen, ja, das darfst du.

Wer ist eigentlich nicht zu Schade, wer ist eigentlich es wert die Hinterlassenschaften sogenannter Menschen (die paar Sachen nicht unter Kontrolle haben) zu entfernen?

Abahatschi schrieb:Wer ist eigentlich nicht zu Schade, wer ist eigentlich es wert die Hinterlassenschaften sogenannter Menschen (die paar Sachen nicht unter Kontrolle haben) zu entfernen?

Die, die diesen Job aus irgendeinem Grund gerne tun. Solche kenne ich auch. Die putzen für ihr Leben gerne und ekeln sich nicht vor Ausscheidungen. Respektabel. Aber auch das sind Leute die diesen Beruf ausüben WOLLEN. Oder die sich einfach nichts draus machen. Wo ist also das Problem? Ich ekel mich davor und würde so etwas nicht tun. Ende im Gelände. Und niemand sollte dazu gezwungen werden. 

Ist putzen jetzt würdelos oder 

Stadttaube schrieb:. Die putzen für ihr Leben gerne und ekeln sich nicht vor Ausscheidungen. Respektabel.

??? 

So ganz komme ich jetzt nicht mehr mit.
Die Freunde die gerne putzen sind respektabel aber die, die dazu "gezwungen" wurden sind würdelos? 
Na dich als Freund zu haben muss ja auch ein Zuckerschlecken sein.
Traurig

Stadttaube schrieb:Die, die diesen Job aus irgendeinem Grund gerne tun.

Leider funktioniert ein geordnetes Zusammenleben nicht, wenn jeder ausschließlich das macht, was er gerne tut.

SergeyFärlich schrieb:Leider funktioniert ein geordnetes Zusammenleben nicht, wenn jeder ausschließlich das macht, was er gerne tut.

Stimmt, dass steht nur den Reichen zu.

Stadttaube schrieb:Stimmt, dass steht nur den Reichen zu.

Ohne dass das jetzt zu sehr ins OT abdriftet: Diejenigen Wohlhabenden, die ich kenne, haben sehr viel und sehr hart dafür gearbeitet und tun es noch immer.
Wer mit einer 80-Stunden-Woche glücklich ist, soll damit glücklich sein. Mir reicht die Hälfte.

Stadttaube schrieb:Arbeitslose sollen sich doch am besten um Klojobs prügeln.

Das ist Schwachsinn. Mit dem Sachbearbeiter wird genau erörtert, welche Stellen einem vorschweben. Mir wurde als Kauffrau für Bürokommu niemals solch ein Job nahegelegt.

Als Ungelernter Irgendwas muss man aber natürlich damit rechnen. Zu Recht!

Kältezeit schrieb:Zu Recht!

Finde ich nicht. 

@Kältezeit
Ich habe zB nie eine Ausbildung machen können, wegen meinen Lernschwächen. Trotzdem habe ich viele Talente und bin wertvoll für den Arbeitsmarkt. Denn ich habe Willen! Ich hätte mir nie zugemutet, solch einen Job anzunehmen. Das wäre diskriminierend gewesen. Nur weil ich keine Ausbildung habe, muss ich nichts machen, was so... "speziell" ist.

Stadttaube schrieb:Finde ich nicht.

Ich verstehe nicht, wieso die Maßnahmen hier stets so negativ wahrgenommen werden?

Ich hab gestern mal geschaut, was mein Business-Englisch-Lehrgang damals gekostet hat, der mir bei meinen Bewerbungen wunderbar geholfen hat. Da hat man einfach mal mehrere Tausend Euro berappt. In meinem Kurs war alles dabei, von der Kauffrau, bis zum Informatiker, dem Langzeitarbeitslosen usw.

Es gibt Bewerbungstrainings für die, die nicht wissen, wie sie das anstellen sollen. Hat meine Mutter selbst mal geleitet Plus einen EDV-Kurs für Jugendliche, die es danach fast alle auf den Arbeitsmarkt geschafft haben.

Für die, denen es an Eigeninitiative mangelt oder am Wissen, wie sie sich am besten präsentieren sollen, wie und wo sie sich bewerben oder einfach auch zur Möglichkeitenfindung, wird so verdammt viel angeboten. Ich sehe all das nicht als "Schikane", sondern als Chance für jeden Einzelnen, sein Leben besser gestalten zu können. Man muss das seinem Sachbearbeiter nur halt auch anständig kommunizieren können.

Und währenddessen bekommt man auch noch Geld vom Staat - ist das nicht wunderbar? ;)
Man schaue nur in andere Länder. Da ist das nicht selbstverständlich. Und siehe da. Da werden dann sogar Kloputzjobs angenommen, weil der Staat einem eben nicht das Geld in den Poppes bläst, während man untätig herumsitzt.

@Kältezeit
Man wird einfach zu vielem gezwungen, was man nicht tun will. Das ist das Problem. Wenn ich lieber nen Job suchen will anstatt Bewerbungstraining zu machen, oder Praktikum in 109309213123 Bereichen, dann sollte mir das gewährt werden. Nicht jeder steht drauf entmündigt zu werden.

Stadttaube schrieb:Wenn ich lieber nen Job suchen will anstatt Bewerbungstraining zu machen, oder Praktikum in 109309213123 Bereichen

All das darfst du ja auch. Du musst dann nur auf die Alimentation durch die Allgemeinheit verzichten.

Ich finde es schade, dass man einerseits gerne Arbeitsleistung gibt um Geld zu verdienen, andererseits aber keine Leistung zu geben bereit ist, wenn das Geld vom Staat kommt.

Stadttaube schrieb:Man wird einfach zu vielem gezwungen, was man nicht tun will. Das ist das Problem. Wenn ich lieber nen Job suchen will anstatt Bewerbungstraining zu machen, oder Praktikum in 109309213123 Bereichen, dann sollte mir das gewährt werden. Nicht jeder steht drauf entmündigt zu werden.

Keiner, der es nicht nötig hat, muss ein Bewerbungstraining machen.

Und die, die es nötig haben, sollten das als Chance nehmen, etwas zu lernen und mitzunehmen. Den Job kann man sich auch nebenbei, während einer solchen Maßnahme, suchen. Da wird man sogar freigestellt, sollte es an ein Bewerbungsgespräch gehen.

Stadttaube schrieb:Er war nur noch arbeiten, hatte nicht mal Zeit um sich am Abend hinzusetzen und nen Buch zu lesen. Nach 6 Jahren nur Arbeiten, Essen und Schlafen, ohne irgendetwas Anderes, selbst telefonieren war schwer, ich konnte mit ihm nur am Sonntag reden weil er da nicht ackern musste, aber auch da hat er nur geschlafen und sich erholt, von diesem ganzen Mist

Is klar, er hat von Montag-Samstag jeden Tag geackert, hatte selbst abends noch nicht mal mehr Zeit für ein Buch o.ä., trotz Arbeitszeitgesetz usw. Wenn man Deine Beiträge zum Thema Call Center liest, könnte man meinen Du sprichst von einem Straflager. Das geht dann an der Realität doch ziemlich vorbei.

Stadttaube schrieb:Meine Freunde tun nichts anderes als tagtäglich Leute verarschen, was sie seelisch belastet, auch Marc litt darunter. Den Leuten Geld aus den Taschen ziehen, auch den Alten, die verwirrt sind. Und das nennst du löblich.

Auch hier zeigt sich mal wieder, daß Du nicht wirklich viel Ahnung von der Arbeit eines Call Agents hast. Nicht nur, daß Inbound und Outbound zu unterscheiden sind, die Aufgabenbereiche sind auch breitgefächert. Reklamationsbearbeitung gehört ebenso dazu wie Kundenbetreuung, Akquise, Terminierung, direkter Telefonverkauf o.ä. Ich habe vor Jahren für mehrere Call Centren gearbeitet, bevor ich mich selbstständig machte. Weder hab ich mich totgearbeitet noch Leute über den Tisch gezogen. Würdelos war daran gar nichts. Du kannst aber natürlich weiterhin gerne jedes CC in den Bereich der Kriminalität schieben, aber auch das hat dann wieder nichts mehr mit der Realität zu tun.

@Kältezeit
Es ist ziemlich happig wie lange man bei so einer Maßnahme sitzt. Stunden. Wie in der Schule. Danach hat keiner mehr Lust zu suchen. Da ist man froh wenn man zu Hause ist, raus aus diesem Klassenzimmer... und endlich frei ist. Ich weiß nicht ob das überall so ist, aber meine Kollegin die bei sowas war, da wurde nicht viel gemacht. Jeder hat sich da irgendwie selbst beschäftigt und gewartet, dass man endlich gehen konnte. Es war langweilig und beigebracht wurde denen nichts. Ist sicher nicht überall so, aber ich kenne immer nur schlechte Fälle, was mir die Annahme vermittelt, dass es hauptsächlich auch so ist. Und das du Glück hattest.

@Photographer73
Nur weil du in nem profesionellen CC warst kannst du nicht verleugnen, dass die Meisten Abzocke und Betrüger sind. Du scheinst eher dein ehemaliges Geschäft und den Ruf schützen zu wollen. Jedes Kind weiß, dass CCs kriminell sind, mit wenigen Ausnahmen.