Ich würde, ohne in die aktuelle "Sub-Debatte" reinzugrätschen, allgemein Bezug auf die Threadfrage nehmen.
Im Kern bin ich bei dem Standpunkt des OP, also Ursprungsposts/Threaderstellers auf Seite 1
Du wirst in der Gesellschaft immer eine "Fluktuationsmasse" haben, eine Masse an Menschen die zu einem Zeitpunkt aus welchen Gründen auch immer nicht in Arbeit sind oder kommen. Ich bin für mehr "incentives", das heißt Anreize, als Zwangsarbeit und Co. Auch wenn man manche vielleicht individuell eher mit "Druck" als netten Nachfragen zu ihrem Glück motivieren kann.
Ich hab auch mal anders gedacht, aber wenn man selbst arbeitslos aber arbeitswillig war und unterschiedliche Menschen und deren Motivation in Maßnahmen kennenlernt und zudem in Dokus und Berichten weiteren Einblick in die Lebenswirklichkeit vieler Arbeitsloser bekommt, so verbittet sich eigentlich ein über den Kamm scheren. Auch wenn es natürlich auch die Unwilligen gibt.
Anreize und Chancen eher hervorheben als den Zwang. Das motiviert am Ende abstrakt sicherlich mehr Leute. Mit einer Masse "X" an Arbeitslosen muss eine Gesellschaft immer auskommen. Im Idealfall bleibt sie relativ überschaubar, denn Krisenzeiten wie massive Automatisierung können sie erheblich steigern und schlechte Zeiten bedingen, ähnlich wie beim Klima "Kipppunkte" auslösen die auch ein gesellschaftliches Klima im übertragenen Sinne anheizen.
Und individuell muss ich halt auch damit klarkommen, dass manche nicht wollen. Ich kann mich z.B. auch darüber aufregen aber das ändert doch nichts. Die Energie stecke ich lieber in mich respektive andere die wollen. Einen Teil jener hält eine Gesellschaft ja irgendwo aus bzw. daran kollabiert sie nicht. Statt mich über "die Faulen" aufzuregen halte ich das lieber in Grenzen und sehe das anders; zum Beispiel, indem ich mich freue eine ganz andere Motivation zu haben als jene.
Denn ich hab mich aus der Jobsuche mit Handicaps durchaus "rausgekämpft" und einen sicheren gut bezahlten Job erlangt. Das hebe ich dann auch im Sinne der incentives - also Anreize - lieber hervor weil es auch zeigt, dass man es schaffen kann. Da ist also direkt ne andere, positive Botschaft verpackt als zum Beispiel auf "die Arbeitslosen" (pauschalisiert) einzudreschen und von Faulheit oder Unfähigkeit bzw. Unwille zu sprechen. Und wer gar nicht will aber könnte, tja, wir haben nur ein Leben. Wer das als Selbstverwirklichung sieht... nun, dann ist das halt so bzw. deren Bier. Einen Teil davon hält eine Gesellschaft wie gesagt aus.