Maria78 schrieb:Ja, es gibt hier leider sehr lange Wartezeiten bei Psychotherapeuten. Durch die Pandemie hat sich das Problem nochmal verschärft.
Ich habe das selbst gemerkt als ich den Bedarf anmeldete bzw. gesucht habe. Je nach Region versteht sich, ist das Problem schärfer oder nicht so akut. Im Ballungsraum aber, uff.
Man rufe mal in Ballungsräumen an bzw. wage das Experiment. Wenn man nicht gerade Glück hat, hört man oft, man nehme derzeit keine Bedarfsträger (Patienten, Kunden, you know) auf bzw. dass Wartezeiten lang seien. Ich hab auch nur eine "moderate Wartezeit" gehabt weil indes privat versichert.
Und das ist auch noch mal das Problem. Ich bin berufstätig und privat versichert. Ich habs gefühlt tausendfach einfacher und musste noch warten. Aber er ist im Leistungsbezug bitte privat versichert und hat die gewissen Vorteile der freien Wahl oder Annahme?
Das ist ein Riesenproblem in der, ich wage fast spitzzüngig zu behaupten, "2-Klassen-Medizin". Ich weiß gerade nicht ob es da nicht wiederum andere (Ausweich-)Möglichkeiten in der gesetzlichen gibt, wo man es entsprechend auch einfach(er) oder es überhaupt realitätsnah als Möglichkeit hat, einen Platz zu bekommen.
Mein Recap wäre aber auch an potentiell irgendwann mal Mitlesende die es betreffen möge: Im Zweifel soll man bitte eine Therapie wahrnehmen. Das gesellschaftliche Stigma bzw. Klischee ist m.E. lange keines mehr. Selbst wenn man lange warten muss aber die Chance hat: Bitte im Bedarfsfall machen. Wenn man, ich spreche aus Erfahrung, ein Leben lang Dinge mit sich rumschleppt kommt irgendwann "crash and burn".
Von nix kommt nix und so was kann daher eigentlich im Schnitt nur perspektivisch (nicht sofort) helfen. Wäre ich nochmal jung und mit Problemen geplagt die mich hemmen, würde ich so früh wie möglich diese Konsultation aufsuchen. Gerade weil es im worst case ein ganzes Leben oder zumindest eine Selbstverwirklichung kaputtmachen kann.
Und das hat dann eben auch themenbezogen was mit Arbeitschancen und Teilhabe zutun.