Lilith101 schrieb:Ich sage nicht, dass diese Sachen auf alle Menschen zutreffen und anzuwenden sind. Aber andersherum sind das alles auch nicht immer Gründe nicht arbeiten gehen zu wollen. Da macht man es sich vielleicht ein wenig zu einfach.
Vor allem gefällt mir generell die Einseitigkeit der "Problemverortung" nicht. Die von OLDB genannten Probleme mögen existieren, und im Einzelfall auch nennenswert sein. Allgemein betrachtet, über eine große Zahl von Individuen gemittelt, frage ich mich, wieviel "Herz" und sozialstaatliches Mitgefühl man hat, für alle diejenigen, die unter ähnlichen Problemen leiden, und womöglich auch noch korperlichen Verschleiß aufweisen, nur weil sie seit 40 Jahren regelmäßig für wenig Gehalt, etwa 10 Stunden Tageszeit aufwenden, nur um auf der Baustelle zu malochen, oder anderswo ein unangenehmes Berufsleben ausüben.
Der hat dann im Monat ein Gehalt, möge es noch so mies sein, und deswegen wars das dann mit sozialstaatlicher und gesellschaftlicher Gefühlsduselei.
Also, wenn wir schon so akribisch mit Einzefallbetrachtungen sind, und kein Jota Arbeitsverhinderungsgrund -egal wie weit hergeholt es ist- auslassen wollen, dann sollte diese Feinbetrachtungen auch für alle andern gelten. Wahrscheinlich müßten wir dann 90% Arbeitslose haben, denn der eine hat ein Zipperlein da, eine unpassendes Gehalt hier, einen unzumutbar weiten Arbeitsweg, wird gemobbt, der Chef ist nicht immer freundlich usw.
Also, es fehlt mir dann etwas die Ausgewogenheit im Verständnis, das will ich sagen.