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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

11.772 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Arbeitslos, Hartz 4, Neidkultur ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 09:34
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Zu Sozialleistungen wird aber auch keiner gezwungen.
Deswegen schrieb ich ja auch "faktischer Zwang". Wenn Du nicht genügend Vermögen hast, wirst Du irgendwann hungern müssen, deine Wohnung verlieren etc.
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Das einzige, aus dem man nicht (mehr) legal aussteigen kann, ist die Krankenversicherung.
Wenn Du kein pfändbares Vermögen hast, kann Dir auch keine KK irgendwelche Beiträge abnehmen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 09:41
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wenn Du kein pfändbares Vermögen hast, kann Dir auch keine KK irgendwelche Beiträge abnehmen.
Und trotzdem bist du verpflichtet, eine Versicherung zu haben. So weit ich weiss läuft die auch weiter. Solang du nicht zahlst wirst du auf "Basisservice" runtergestuft, da werden dann nur noch Notfälle behandelt und es zieht einen Haufen Papierkram nach sich (ich hatte das leider letztes Jahr weil die 4 Monate gebraucht haben, um mir mein Bafög auszuzahlen, da kommt dann ein Schreiben der Kasse)
Sobald du irgendwie wieder zu Geld kommst muss dann alles nachgezahlt werden... Ausser du gehst in die Verbraucherinsolvenz. DA kann man dich aber wieder zum arbeiten nötigen ;)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 09:44
@NeonMouse
Der "Trick" ist, dauerhaft unter dem Pfändungsfreibetrag zu bleiben. Da können einem solche Dinge dann dauerhaft egal sein.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 09:51
@kleinundgrün
Ganz ehrlich, wer dauerhaft so leben möchte, soll das von mir aus gerne so tun. Für die meisten von uns wär das nix :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 09:57
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb: Für die meisten von uns wär das nix :)
Und genau deswegen soll der Staat das Existenzminimum plus X (in individueller Höhe, gerade wies mir halt passt) zahlen und mich nach Möglichkeit noch in Ruhe lassen :troll:

So kommt mir das die letzten Seiten zumindest vor.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 10:16
Zitat von -Alexa--Alexa- schrieb:Ich spreche davon, dass  keiner einfach so aufwacht und "halt einfach so ist, wie er ist".
Keiner!
Jeder hat sein Päckchen zu tragen. Gehen wir es mal konkret an:
-der eine kann vielleicht schlecht schreiben und lesen, weil er sich in der Schule eben gerade so durchmogeln konnte
-der andere tut sich vielleicht beim sprechen schwer, weil er zB in der Familie stets den Mund verboten bekam
-der nächste wurde vielleicht geschlagen oder missbraucht
-ein anderer hatte vielleicht Eltern die von Droge xy süchtig waren
Das mag sein, ich gehe deine Punkte mit durch:
1. schlecht schreiben und lesen, ok. Es gibt handwerkliche, künstlerische Berufe. Nicht jeder ist zum Manager oder Bürohengst geschaffen.
2. Beim Sprechen schwer tun, in deinem Beispiel wäre erst mal eine Therapie notwendig um dieses Problem anzugehen, sodass derjenige sich weiterentwickeln kann und seine Stärken kennenlernen kann. Es gibt Berufe in denen nicht so viel gesprochen werden muss.
3. Ganz schlimm, keine Frage. Aber auch hier kein Grund nicht arbeiten zu gehen. Therapien, Gespräche können hier helfen. Im Übrigen muss dieser jenige ja nicht unbedingt als Prostituierte arbeiten. Sehe ich auch keinen Grund nicht arbeiten zu gehen. Im Gegenteil, Menschen die solch ein Trauma erlebt haben flüchten sich gern in Arbeit um nicht nachdenken zu müssen, nicht allein zu sein (manche, nicht alle)
4. Eltern die Drogensüchtig waren ist für mich auch kein Grund nicht arbeiten zu gehen. Immerhin war er es nicht selbst. Und wenn doch, gibt es hier Wiedereingliederungsmaßnahmen in die Gesellschaft

Ich sage nicht, dass diese Sachen auf alle Menschen zutreffen und anzuwenden sind. Aber andersherum sind das alles auch nicht immer Gründe nicht arbeiten gehen zu wollen. Da macht man es sich vielleicht ein wenig zu einfach.
Zitat von TripaneTripane schrieb:Hast du dafür eine Quelle?  :D
Die Quelle bin ich, zählt das


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 10:26
@Tripane
da sollte noch ein ;) dahinter


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 10:56
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Sobald du irgendwie wieder zu Geld kommst muss dann alles nachgezahlt werden... Ausser du gehst in die Verbraucherinsolvenz. DA kann man dich aber wieder zum arbeiten nötigen ;)
Gut, dass wir in Deutschland so "weit" sind. ;)   Die "Segnungen" des Sozialstaats zahlt immer wer, zusätzlich Bürokratie und anderer finanzieller Sickergruben. Ob der Sozialstaat allerdings immer sozial ist, lasse ich mal dahingestellt.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:04
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Die Quelle bin ich, zählt das
Klar zählt das. Deswegen ja auch mein Smiley. Das sollte meinerseits auch nur eine scherzhafte Spitze gegen oft praktizierten, taktischen Quellenfetischismus sein.  :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:09
@Tripane
Ich weiß doch. Nur mein Post war ohne Smiley schon etwas hart zu verstehen ;) Quellenfetischismus ist ein tolles Wort, das werde ich mir mal merken :)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:20
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Ich sage nicht, dass diese Sachen auf alle Menschen zutreffen und anzuwenden sind. Aber andersherum sind das alles auch nicht immer Gründe nicht arbeiten gehen zu wollen. Da macht man es sich vielleicht ein wenig zu einfach.
Vor allem gefällt mir generell die Einseitigkeit der "Problemverortung" nicht.  Die von OLDB genannten Probleme mögen existieren, und im Einzelfall auch nennenswert sein. Allgemein betrachtet, über eine große Zahl von Individuen gemittelt, frage ich mich, wieviel "Herz" und sozialstaatliches Mitgefühl man hat, für alle diejenigen, die unter ähnlichen Problemen leiden, und womöglich auch noch korperlichen Verschleiß aufweisen, nur weil sie seit 40 Jahren regelmäßig für wenig Gehalt, etwa 10 Stunden Tageszeit aufwenden, nur um auf der Baustelle zu malochen, oder anderswo ein unangenehmes Berufsleben ausüben.
Der hat dann im Monat ein Gehalt, möge es noch so mies sein, und deswegen wars das dann mit sozialstaatlicher und gesellschaftlicher Gefühlsduselei.
Also, wenn wir schon so akribisch mit Einzefallbetrachtungen sind, und kein Jota Arbeitsverhinderungsgrund -egal wie weit hergeholt es ist- auslassen wollen, dann sollte diese Feinbetrachtungen auch für alle andern gelten. Wahrscheinlich müßten wir dann 90% Arbeitslose haben, denn der eine hat ein Zipperlein da, eine unpassendes Gehalt hier, einen unzumutbar weiten Arbeitsweg, wird gemobbt, der Chef ist nicht immer freundlich usw.

Also, es fehlt mir dann etwas die Ausgewogenheit im Verständnis, das will ich sagen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:25
Zitat von TripaneTripane schrieb:Also, wenn wir schon so akribisch mit Einzefallbetrachtungen sind, und kein Jota Arbeitsverhinderungsgrund -egal wie weit hergeholt es ist- auslassen wollen, dann sollte diese Feinbetrachtungen auch für alle andern gelten. Wahrscheinlich müßten wir dann 90% Arbeitslose haben, denn der eine hat ein Zipperlein da, eine unpassendes Gehalt hier, einen unzumutbar weiten Arbeitsweg, wird gemobbt, der Chef ist nicht immer freundlich usw.

Also, es fehlt mir dann etwas die Ausgewogenheit im Verständnis, das will ich sagen.
Ich gebe dir in soweit Recht, als dass Verständnis vielleicht auch so generell weniger wird. Ich finde man sollte sich an denjenigen orientieren, die schon 40 Jahre schwere Arbeit geleistet haben, denen es körperlich nicht mehr so gut geht, die aber trotzdem morgens aufstehen und zur Arbeit gehen, weil sie sich den Beruf irgendwann einmal ausgesucht haben und vielleicht auch etwas Leidenschaft dran hängt. Ich habe das Gefühl, dieses Jammern, Beschweren, Verwendung von Krankheiten kommt einfach immer mehr in "Mode". Und nach wie vor sind alle Kriterien wie der Arbeitsweg, ein Handicap, oder andere Dinge immer Definitionssache. Jeder zieht seine Grenze wo anders. Es wird immer Leute geben, die viel bereit sind zu tun und zu geben. Genauso wie es immer Leute geben wird, die dafür ihren A*** nicht aus dem Bett bewegen würden. Das finde ich schade.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:36
@Lilith101
@Tripane
Ja, wo kommen wir denn dahin, wenn wir diese ganzen als Einzelfälle betrachten?? 
Mal ehrlich, die Realität ist hier so meilenweit fortschrittlicher, als ihr es teilweise mit euren Ansichten seid.

Natürlich wird jeder individuell betrachtet. Das fängt bei der Berechnung an, geht mit den EINZELTERMINEN weiter und endet bei individuellen Lösungen/Maßnahmen/Vorschlägen.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:37
Zitat von -Alexa--Alexa- schrieb:Natürlich wird jeder individuell betrachtet. Das fängt bei der Berechnung an, geht mit den EINZELTERMINEN weiter und endet bei individuellen Lösungen/Maßnahmen/Vorschlägen.
Und das ist doch auch gut so. Wo ist das Problem?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:43
@Lilith101
Das Problem erkennst du nicht? Es besteht nicht in der Realität, sondern in der Argumentation hier. Das Bild das ihr von "den Faulen" zeichnet ist nicht schwarz/weiß sondern grau...darum ging es mir.
Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass  es Gründe geben kann, warum Menschen nach außen hin motivationslos wirken (in euren Augen faul) und dass man diese Gründe betrachten sollte, BEVOR man denjenigen immer und immer wieder in Maßnahmen steckt. 
Und das wird in der Realität ja gemacht, also gibt es für mich nichts mehr, was ich erwähnen möchte.
Hier geht es doch nur noch um Grabenkämpfe und nicht mehr darum, mehrere Perspektiven zuzulassen oder auch mal die ein oder andere zu überdenken.

Viel Spaß noch ;)


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 11:49
@OLDB
Wird nicht immer angekreidet, dass in schwarz und weiß gedacht wird und grau nicht berücksichtigt wird? Was erzählst du denn? Ich bin mir nicht sicher, ob du überhaupt die Thematik verstanden hast. Denn Faul sein bedeutet nicht gleich psychische Probleme zu haben. Das ist doch völliger Quatsch und sind unterschiedliche Dinge. Die im Übrigen die letzten 162 Seiten immer wieder klargestellt wurden. Warst du da Kreide holen?
Zitat von -Alexa--Alexa- schrieb:Ich wollte lediglich darauf aufmerksam machen, dass  es Gründe geben kann, warum Menschen nach außen hin motivationslos wirken (in euren Augen faul) und dass man diese Gründe betrachten sollte, BEVOR man denjenigen immer und immer wieder in Maßnahmen steckt. 
Ist das wirklich Aufgabe eines Fallmanagers oder Sachbearbeiters, der in dieser Hinsicht (Traumata, Erlebnisse in der Kindheit, psychische Probleme) nicht geschult ist, das zu beurteilen oder etwas zu veranlassen? Und kann er das bei der einen Stunde alle drei Monate wirklich beurteilen? Oder ist es nicht Sache desjenigen, der das Problem hat, es in Angriff zu nehmen, behandeln zu lassen oder ähnliches? Und wie greift der Sachbearbeiter in die Persönlichkeit ein, wenn er doch was veranlasst? Schon mal darüber nachgedacht?


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 12:01
Ich kann nur vom Fall einer Bekannten berichten, die bei ihrem Fallmanager psychische Probleme angegeben hat, und wo der sich bemüht hat mit ihr zusammen einen Therapieplatz zu suchen, Er hat Adressen rausgesucht, ermuntert da anzurufen, nachhaken was Ergebnissse sind.
So sie können machen die tatsächlich sowas auch noch mit...


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 12:06
Zitat von -Alexa--Alexa- schrieb:Ja, wo kommen wir denn dahin, wenn wir diese ganzen als Einzelfälle betrachten??
Mal ehrlich, die Realität ist hier so meilenweit fortschrittlicher, als ihr es teilweise mit euren Ansichten seid.
Stelle dich ruhig künstlich dümmer und ignoranter als unvermeidbar und lass nur ja die "Moralkeule" kreisen, wenn sonst nichts da ist. Damit bestätigst du mich nur.

Gerade ich habe grade für Ausgewogenheit plädiert. Hast du jemals eine Sekunde deiner wertvollen Lebenszeit mit dem Gedanken zugebracht, dass alle sozialen Wohltaten IMMER auch von jemandem erbracht werden müssen? Das blendest du in deiner Selbstgerechtigkeit gekonnt aus.

Mir geht es darum, das Anforderungsprofil an die Arbeitsfähigkeit nicht aus reiner Politpropaganda heraus bei den einen auf 100% zu drücken und die andern dafür schuften zu lassen bis sie umfallen, weil "Umverteilen" ja -moralisch gesehen- mehr Spaß macht, wenn man aus dem Vollen schöpfen kann.


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31.03.2017 um 12:07
Zitat von Lilith101Lilith101 schrieb:Das ist doch völliger Quatsch und sind unterschiedliche Dinge. Die im Übrigen die letzten 162 Seiten immer wieder klargestellt wurden.
Trotz so vielem Text kann man weiter präzisieren:

Gibt es ein Recht auf Schmarotzen? N E I N.


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Sollte man Arbeitslose zwingen zu arbeiten?

31.03.2017 um 12:10
@Abahatschi
Danke :)
Zitat von NeonMouseNeonMouse schrieb:Ich kann nur vom Fall einer Bekannten berichten, die bei ihrem Fallmanager psychische Probleme angegeben hat, und wo der sich bemüht hat mit ihr zusammen einen Therapieplatz zu suchen, Er hat Adressen rausgesucht, ermuntert da anzurufen, nachhaken was Ergebnissse sind.
So sie können machen die tatsächlich sowas auch noch mit...
Finde ich total gut, ist aber in der Realität nicht bei jedem umsetzbar. Schon allein von den Qualifikationen her. Menschen, die sich da reinknien finde ich ganz toll. Der Gegenüber muss das aber halt auch wollen.


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