mildmr schrieb:unzl schrieb:
Alles klar...dann lass uns noch die Autos abschaffen..schließlich ist dann die Auto-Industrie auch an den vielen Verkehrstoten schuld
Das ist absoluter Schwachsinn.
Du kannst nicht den gewinnorientierten Verkauf von Gift mit mechanischen Kollateralschäden aus technischen Fortschritt vergleichen. Man kann genauso beim Laufen verunglücken. Oder beim schlafen von einem Meteroiten erschlagen werden
Unfälle passieren nunmal unvorhergesehen, deshalb heissen sie "Un"fälle.
Das kurzfristige oder langfristige Ergebniss von regelmäßigem Tabak, Drogen oder Alkohol Konsum steht vom ersten Augenblick an fest. Das gleiche gilt auch für sogenannte Glücksspiele und den Waffenhandel.
Ah ja..okay. Flugzeuge ect. werden also nicht gebaut um Geld und somit Gewinn zu erwirtschaften. Gut.
Zurück zu deiner moralischen Schuld der Hersteller von Alk und Co am Leid derer die das Zeugs konsumieren.
a.)
Ist denen dieser Vorwurf wahrscheinlich piepegal.
b.)
Jeder geistig halbwegs gesunde Mensch handelt eigenverantwortlich. Wie ich schon sagte - Selbst wenn da Gift hergestellt wird, zwingt mich nichts und niemand das Zeug auch zu konsumieren. Solcherlei Vorwürfe in Richtung "moralischer Schuld" kenne ich eigentlich nur von ehemaligen Alkis, die entweder a.) noch nicht lange trocken sind und sich damit nicht abfinden können, oder b.) von Alki´s die unter Zwang trockengelegt wurden. ( z.B. gerichtliche Auflage - Kur oder Knast ) und damit nicht klar kommen.
Aber gut - weg von Flugzeug und Co - bleiben wir bei " Lebens & Genußmitteln".
Deiner Meinung nach hätten dann auch alle Hersteller von Fertiggerichten zumindest moralisch Schuld daran, wenn einer eine Glutamat-Allergie entwickelt hat nur weil er den Dreck jahrelang rein geschlichtet hat als gäbs a.) kein Morgen mehr und b.) nur noch dieses Zeugs zu essen?
Gleiches gilt dann wohl auch für die Softdrink & Chipshersteller?!
Okay, was ist dann der nächste Schritt - weg von der moralischen Schuld und hin zur rechtlichen Schuld?
Schick, dann verklage ich im Nachhinein eine der größten bayerischen Brauereien auf Schadensersatz - schließlich sind die daran Schuld das ich gesoffen hab. Hätten die kein Bier hergestellt hätte ich es ja nicht saufen können.
Alter Vater!
Ist das wirklich dein Ernst dich auf so einfache Weise von eigenen Verhaltensfehlern und somit deiner eigenen Schuld freizusprechen? Wenn einer warum auch immer zum Saufen anfängt und eventuell deshalb auch noch seinen Job verliert ist nicht er schuld, sondern der Hersteller seines Lieblings-Schnapses? Was wäre dann deiner Meinung nach richtig? Wenn besagter Entlassener deshalb am Ende noch auf Wiedereinstellung klagt, weil er ja keine Schuld an seiner Alkoholkrankheit hat?
Der Berufskraftfahrer, der arbeitslos wurde weil er besoffen erwischt wurde, ist also in deinen Augen zumindest moralisch nicht schuld das er nun auf Stütze machen muß?
Darauf gibt dir keiner auch nur nen halben Cent.
"Das kurzfristige oder langfristige Ergebnis von regelmäßigem Tabak, Drogen oder Alkohol Konsum steht vom ersten Augenblick an fest."
Dann müssten alle die Alkohol konsumieren früher oder später im Suchtverhältnis saufen - dem ist aber nicht so. Das der Deck krank machen kann das ist unumstritten, aber auch nur dann wenn er konsumiert wird. Dazu wird aber keiner gezwungen.
Über die Definition von "Abhängigkeitsverhältnis" und dessen Unterstufen lasse ich mich hier und jetzt auch nicht weiter aus. Längst nicht alle Raucher sterben an Lungenkrebs, längst nicht alle Normal-Konsumenten von Bier und Co enden als alkoholkranke Menschen.
Nur noch nen kleinen Denkanstoß:
Wenn du möchtest mach dir Mal Gedanken über vermeidbare und unvermeidbare Risiken im Leben. Der Sprung mit einem Gummiseil um den Füßen von einer Brücke stellt für jeden ein vermeidbares Risiko dar - weil er dies nicht zwingend tun muß. Dabei spielte es auch keine Rolle
wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist dabei wirklich zu verunglücken.
Gleiches gilt für den Taxifahrer der vor der Wahl steht besoffen zu fahren oder es sein zu lassen. Keiner zwingt ihn besoffen zu fahren - tut er es doch geht er bewusst das vermeidbare Risiko ein seinen Job zu verlieren.
Im Gegensatz dazu gibt es im Leben Dinge die man tun muß, und diese enthalten dann sogenannte unvermeidbare Risiken - wie z.B. als Fußgänger unverschuldet überfahren zu
werden. wenn ich in der Stadt zu Fuß unterwegs bin um Lebensmittel zu holen. Dies mag ein geringes Risiko darstellen, ist aber gegeben.
Zum Glückspiel:
Ich pokere seit gut 30 Jahren, wenn auch nur um Pfennig / Centbeträge.
Bin weder süchtig geworden auf Grund dieses Glücksspiels, noch hab ich Haus und Frau verzockt.
Ich fahre seit über 30 Jahren Motorrad - auch Kisten mit weit über 100 PS - und habe bis her noch keinen selbstverschuldeten Unfall gehabt.
Ich bin übergewichtig. Um mich von jeder Schuld daran frei zu sprechen schiebe ich die Schuld auf die Hersteller von Käse & Co. Gäbs das Zeugs nicht - hätte ich mich ja daran nicht fett fressen können.^^
Wie schon erwähnt: Eigenverantwortlich handeln - vernunftbezogen handeln.