Glückliche Menschen – 5 Geisteszustände die das Glück anziehen
03.12.2008 um 08:27Sind manche Menschen wirklich einfach glücklicher als andere oder ist alles nur Kopfsache? Beides.
Amyotrophische Lateralsklerose (ALS) ist eine neuromuskuläre Krankheit, die motorische Neurone angreift bis Muskelschwächung, Schwund und Lähmung zum erbarmungslosen Tod führen. Man kann Opfern dieser scheußlichen Krankheit ihr Unglücklichsein vergeben.
Baseball-Legende Lou Gehrig - Trotz ernster Krankheit (ALS) ein sehr glücklicher Mensch.
Wie aber können wir uns die Geisteshaltung des Namensgebers dieser Krankheit erklären, der großen amerikanischen Baseballlegende Lou Gehrig? Im ausverkauften Yankee Stadium sprach er zur Menge: „In den letzten zwei Wochen habt ihr über das Pech gelesen, dass mir widerfahren ist. Heute betrachte ich mich als der glücklichste Mensch auf der Erde.“ Anschließend erzählte das „Iron Horse“ von seinen vielen Segnungen und Glücksfällen seines Lebens, eine lange Liste immer wieder gespickt mit den Worten: „Ich bin glücklich“ und „Wenn das nichts ist!“.
Offensichtlich ist Glück ein Geisteszustand. Oder ist es mehr als das? Um diese Frage wissenschaftlich zu untersuchen, baute der experimentelle Psychologe Richard Wiseman an der Universität von Hertfordshire in England ein „Glückslabor“.
Wiseman begann damit zu testen, ob diejenigen die von sich behaupten glücklich zu sein, eine höhere Chance hätten im Lotto zu gewinnen. Er rekrutierte zu diesem Zweck 700 Versuchspersonen, die sich vorgenommen hatten einen Lottoschein zu kaufen, und ließ sie seinen Glücks-Fragebogen auszufüllen. Dieser beinhaltete eine Selbstberichts-Skala, die messen sollte ob eine Person sich selbst als glücklich oder unglücklich einstuft. Die glücklichen Personen waren zwar doppelt so zuversichtlich wie die unglücklichen etwas zu gewinnen, bei den Gewinnen gab es jedoch keinen Unterschied.
Als nächstes bekamen die Versuchspersonen von Wiseman eine „Lebens-Zufriedenheit-Skala“, in der die Personen ihre Zufriedenheit mit ihrem Familienleben, persönlichem Leben, finanzieller Situation, Gesundheit und Karriere beschreiben sollten. Die Resultate waren verblüffend. „Glückliche Menschen sind weitaus zufriedener mit allen Bereichen ihres Lebens als unglückliche oder neutrale Personen“, wie Wiseman in seinem bezaubernden und erkenntnisreichen Buch „The Luck Factor“ eröffnet. Hat dieser zufriedene Geisteszustand Auswirkungen auf das reale Leben, die man als glücklich bezeichnen kann? Ja das hat er. Und hier ist warum: Glückliche Menschen rechnen damit, dass gute Dinge geschehen werden.
Wiseman gab den Versuchsteilnehmern die Persönlichkeits-Skala der „Big Five“. Diese misst „Verträglichkeit“, „Gewissenhaftigkeit“, „Extraversion“, „Neurotizismus“ und „Offenheit“. Bei Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit gab es zwischen glücklichen und unglücklichen Personen keine Unterschiede, bei den Eigenschaften Extraversion, Neurotizismus und Offenheit fand Dr. Wiseman hingegen gravierende Unterschiede.Glückliche Menschen punkten bedeutend höher bei Extraversion, als unglückliche Menschen. Wiseman erklärt: „Es gibt 3 Arten in der sich die Extraversion einer glücklichen Person bedeutend auf ihre Wahrscheinlichkeit auswirkt eine glückbringende Begegnung zu machen - das Treffen vieler verschiedener Menschen, das Sein eines „sozialen Magnets“ und das in Kontakt bleiben mit Menschen.“ Glückliche Menschen lachen beispielsweise doppelt so oft und stellen doppelt so oft Augenkontakt mit Anderen her, als unglückliche Personen. Dies führt zu mehr sozialen Begegnungen aus denen mehr Möglichkeiten resultieren.
Das Maß an Neurotizismus gibt Auskunft über die Ängstlichkeit oder Entspanntheit einer Person. Dr. Wiseman fand heraus, dass die glücklichen Personen um die Hälfte weniger ängstlich waren, als die unglücklichen. „Glückliche Personen tendieren dazu entspannter zu sein und erkennen zufällige Chancen eher, selbst wenn sie diese nicht erwarten.“ In einem Experiment ließ Dr. Wiseman Versuchspersonen die Anzahl von Fotos in einer Zeitung zählen. Glückliche Versuchsteilnehmer hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit auf der zweiten Seite eine Anzeige mit dem fett gedruckten Text: „HÖREN SIE AUF ZU ZÄHLEN – ES GIBT 43 FOTOS IN DIESER ZEITUNG“ zu entdecken.
Wiseman fand außerdem heraus, dass glückliche Menschen erheblich besser in Offenheit punkteten, als unglückliche. „Glückliche Menschen stehen neuen Erfahrungen in ihrem Leben offen gegenüber. Sie tendieren nicht dazu an Konventionen zu hängen und sie begrüßen das Unvorhersehbare.“, so Wiseman. Glückliche Menschen reisen öfter, erkunden neue Perspektiven und heißen einzigartige Gelegenheiten willkommen.
Die Erwartungshaltung spielt ebenfalls eine Rolle beim Glück. Glückliche Menschen rechnen mit dem Geschehen von guten Dingen und halten beim Eintreffen an ihnen fest. Selbst im Angesicht von Unglück wandeln glückliche Personen Pechsträhnen in etwas Gutes um. Bedenken Sie das Beispiel eines der langwierigsten ALS-Leidenden der Geschichte, Stephen Hawking, der schreibt: „Ich hatte Glück mich für die Arbeit in der theoretischen Physik entschieden zu haben, da dies eine der wenigen Bereiche ist, in dem mein Zustand kein so großes Hindernis darstellt.“ Außerstande sich zu bewegen und an einen Rollstuhl gebunden, hat Hawking aus seiner Überzeugung Kapital geschlagen und sie als Chance genutzt unser Verständnis vom Universum zu bereichern. Was für ein Glück.
Amyotrophische Lateralsklerose (ALS) ist eine neuromuskuläre Krankheit, die motorische Neurone angreift bis Muskelschwächung, Schwund und Lähmung zum erbarmungslosen Tod führen. Man kann Opfern dieser scheußlichen Krankheit ihr Unglücklichsein vergeben.
Baseball-Legende Lou Gehrig - Trotz ernster Krankheit (ALS) ein sehr glücklicher Mensch.
Wie aber können wir uns die Geisteshaltung des Namensgebers dieser Krankheit erklären, der großen amerikanischen Baseballlegende Lou Gehrig? Im ausverkauften Yankee Stadium sprach er zur Menge: „In den letzten zwei Wochen habt ihr über das Pech gelesen, dass mir widerfahren ist. Heute betrachte ich mich als der glücklichste Mensch auf der Erde.“ Anschließend erzählte das „Iron Horse“ von seinen vielen Segnungen und Glücksfällen seines Lebens, eine lange Liste immer wieder gespickt mit den Worten: „Ich bin glücklich“ und „Wenn das nichts ist!“.
Offensichtlich ist Glück ein Geisteszustand. Oder ist es mehr als das? Um diese Frage wissenschaftlich zu untersuchen, baute der experimentelle Psychologe Richard Wiseman an der Universität von Hertfordshire in England ein „Glückslabor“.
Wiseman begann damit zu testen, ob diejenigen die von sich behaupten glücklich zu sein, eine höhere Chance hätten im Lotto zu gewinnen. Er rekrutierte zu diesem Zweck 700 Versuchspersonen, die sich vorgenommen hatten einen Lottoschein zu kaufen, und ließ sie seinen Glücks-Fragebogen auszufüllen. Dieser beinhaltete eine Selbstberichts-Skala, die messen sollte ob eine Person sich selbst als glücklich oder unglücklich einstuft. Die glücklichen Personen waren zwar doppelt so zuversichtlich wie die unglücklichen etwas zu gewinnen, bei den Gewinnen gab es jedoch keinen Unterschied.
Als nächstes bekamen die Versuchspersonen von Wiseman eine „Lebens-Zufriedenheit-Skala“, in der die Personen ihre Zufriedenheit mit ihrem Familienleben, persönlichem Leben, finanzieller Situation, Gesundheit und Karriere beschreiben sollten. Die Resultate waren verblüffend. „Glückliche Menschen sind weitaus zufriedener mit allen Bereichen ihres Lebens als unglückliche oder neutrale Personen“, wie Wiseman in seinem bezaubernden und erkenntnisreichen Buch „The Luck Factor“ eröffnet. Hat dieser zufriedene Geisteszustand Auswirkungen auf das reale Leben, die man als glücklich bezeichnen kann? Ja das hat er. Und hier ist warum: Glückliche Menschen rechnen damit, dass gute Dinge geschehen werden.
Wiseman gab den Versuchsteilnehmern die Persönlichkeits-Skala der „Big Five“. Diese misst „Verträglichkeit“, „Gewissenhaftigkeit“, „Extraversion“, „Neurotizismus“ und „Offenheit“. Bei Verträglichkeit und Gewissenhaftigkeit gab es zwischen glücklichen und unglücklichen Personen keine Unterschiede, bei den Eigenschaften Extraversion, Neurotizismus und Offenheit fand Dr. Wiseman hingegen gravierende Unterschiede.Glückliche Menschen punkten bedeutend höher bei Extraversion, als unglückliche Menschen. Wiseman erklärt: „Es gibt 3 Arten in der sich die Extraversion einer glücklichen Person bedeutend auf ihre Wahrscheinlichkeit auswirkt eine glückbringende Begegnung zu machen - das Treffen vieler verschiedener Menschen, das Sein eines „sozialen Magnets“ und das in Kontakt bleiben mit Menschen.“ Glückliche Menschen lachen beispielsweise doppelt so oft und stellen doppelt so oft Augenkontakt mit Anderen her, als unglückliche Personen. Dies führt zu mehr sozialen Begegnungen aus denen mehr Möglichkeiten resultieren.
Das Maß an Neurotizismus gibt Auskunft über die Ängstlichkeit oder Entspanntheit einer Person. Dr. Wiseman fand heraus, dass die glücklichen Personen um die Hälfte weniger ängstlich waren, als die unglücklichen. „Glückliche Personen tendieren dazu entspannter zu sein und erkennen zufällige Chancen eher, selbst wenn sie diese nicht erwarten.“ In einem Experiment ließ Dr. Wiseman Versuchspersonen die Anzahl von Fotos in einer Zeitung zählen. Glückliche Versuchsteilnehmer hatten eine höhere Wahrscheinlichkeit auf der zweiten Seite eine Anzeige mit dem fett gedruckten Text: „HÖREN SIE AUF ZU ZÄHLEN – ES GIBT 43 FOTOS IN DIESER ZEITUNG“ zu entdecken.
Wiseman fand außerdem heraus, dass glückliche Menschen erheblich besser in Offenheit punkteten, als unglückliche. „Glückliche Menschen stehen neuen Erfahrungen in ihrem Leben offen gegenüber. Sie tendieren nicht dazu an Konventionen zu hängen und sie begrüßen das Unvorhersehbare.“, so Wiseman. Glückliche Menschen reisen öfter, erkunden neue Perspektiven und heißen einzigartige Gelegenheiten willkommen.
Die Erwartungshaltung spielt ebenfalls eine Rolle beim Glück. Glückliche Menschen rechnen mit dem Geschehen von guten Dingen und halten beim Eintreffen an ihnen fest. Selbst im Angesicht von Unglück wandeln glückliche Personen Pechsträhnen in etwas Gutes um. Bedenken Sie das Beispiel eines der langwierigsten ALS-Leidenden der Geschichte, Stephen Hawking, der schreibt: „Ich hatte Glück mich für die Arbeit in der theoretischen Physik entschieden zu haben, da dies eine der wenigen Bereiche ist, in dem mein Zustand kein so großes Hindernis darstellt.“ Außerstande sich zu bewegen und an einen Rollstuhl gebunden, hat Hawking aus seiner Überzeugung Kapital geschlagen und sie als Chance genutzt unser Verständnis vom Universum zu bereichern. Was für ein Glück.