allmotlEY schrieb:Es ist nicht wertlos, es ist Macht. Es geht nicht mehr nur um den Tauschhandel. Es geht schon lange nicht mehr darum, ob man ein Produkt wirklich braucht.
Geld ist nicht wirklich Macht. Eigentlich ist Geld einfach nur ein universeller Stellvertreter für reale Produkte und Dienste.
Die scheinbare Macht, die von Geld ausgeht, ist eine Illusion. Eine Illusion, die wie gesagt auf dem Irrglauben gründet, es würde einfach ausreichen, mehr Geld zu besitzen, um ein besseres Leben und materiellen Reichtum zu besitzen.
Das stimmt in Wirklichkeit aber nicht, wie man beispielsweise gut bei pleite gehenden Aktienbesitzern sehen kann, die ,,auf dem Papier" hunderttausende Euros haben, sobald der Handelskurs der Aktien aber einbricht, plötzlich nahezu mittellos dastehen.
Sie haben nicht wirklich Geld, es erscheint nur so.
allmotlEY schrieb:Wo bleibt der Verdienst der Krankenschwester oder des Altenpflegers im Vergleich zu einem Rennfahrer oder Fußballer?
Du musst aufpassen, dass du nicht Äpfel und Birnen verwechselst.
Der Preis oder die Bezahlung eines Gegenstandes oder einer Tätigkeit ist abhängig davon, wie begehrt er/sie ist, wie verfügbar und davon, welche Bedeutung die Gesellschaft beimisst.
Eine gute Krankenschwester hat eine hohe Bedeutung beispielsweise für Kranke, für Angehörige, für den Arbeitgeber oder für sonstige Sympathisanten. Sie versieht wichtige und anspruchsvolle Aufgaben aus deren Sicht.
Ein Profi-Fußballer läuft dagegen einfach nur mehr oder weniger schnell durch die Gegend und spielt sich mit seinen Mitspielern einen Ball zu. Eigentlich nicht so wichtig und anspruchsvoll, was die reine Tätigkeit angeht.
Der Unterschied liegt an einer anderen Stelle: Krankenschwestern gibt es sehr viele, ebenfalls gibt es sehr viele, die den Job im Prinzip gut machen könnten. Dann kommt hinzu (auch wenn es aufgrund meines vorigen Satzes etwas paradox klingt): Nicht jeder will Krankenschwester werden.
Schließlich kann man mit der Krankenpflege nicht auch noch viel zusätzliche Verknüpfungen tätigen und andere Möglichkeiten des Gewinns auftun.
Ein Profifußballer dagegen wie das Paradebeispiel Cristiano Ronaldo ist ein Ausnahmespieler unter Millionen von Spielern und Fans auf der ganzen Welt. Es gibt nur einen Cristiano Ronaldo.
Das ist schon ein Pluspunkt für seinen Wert. Sodann versteht er es, eben nicht nur einfach schnell auf dem Platz rumzurennen, sondern auch in hohem Maße Zuschauer zu unterhalten durch Tricks, Dribblings, Pässe und Tore.
Dies führt dazu, dass sehr viele Leute ihn sehen oder sich mit ihm identifizieren wollen.
Er bringt einen also nicht nur mit seiner eigentlichen Arbeit in Wettbewerben weiter, sondern mit ihm kann man auch viele Zusatzgewinne erzielen. Wenn Cristiano Ronaldo für Klamotten wirbt, für Fußballschuhe, für Parfüms, für sonstwas, dann ist die Chance weit höher, davon große Absätze und Gewinne zu erzielen, weil viele Leute so sein wollen, wie Ronaldo - gleiche Hose, gleiche Schuhe, gleiches Parfüm. Sie wollen irgendwie ihrem Star ein wenig ähnlicher sein.
Deshalb ist Cristiano Ronaldo ,,wertvoller" im Sinne von:,,Man kann mehr Gewinn mit ihm erzielen", als die Krankenschwester, auch wenn der Anspruch von den reinen Tätigkeiten her ganz anders aussieht.
Es besteht also ein größeres, ja sehr großes Interesse, dass der Fußballspieler für einen spielt, für einen wirbt, als die Krankenschwester.
Daher erhält Ronaldo mehr Geld, als die Krankenschwester.
Würde keiner diesen Spieler sehen wollen, würde keiner ihm nahe sein wollen, wäre er nicht als Spieler oder Werbepartner gefragt, dann würde er vielleicht ein Freizeitkicker in einem portugiesischen Vorort sein und weniger verdienen, als eine Krankenpflegerin.
So kommen die unterschiedlichen Bezahlungen zu Stande.