Geld - eine gute Erfindung des Menschen?

@cherokee

Sicherheit ist es auch, natürlich. Ohne kann man nicht existieren und das ist das Fatale dran. Es müsste einen Mittelweg geben, der das Leben nicht auf Gedeih und Verderb nur vom Geld abhängig macht, der also einen Tauschhandel unabhängig vom Geld noch zulässt.

Die gesunde Psyche, da sprichst du was an. Meine Erfahrung ist, dass sie wegen Geld oft auf der Strecke bleibt. Damit meine ich, dass dem Geld menschliche Werte untergeordnet werden und die Relationen nicht mehr stimmen.

@Plan_B
Den gibt es. Es gibt viele Ökodörfer, die autark leben und selbstversorgerisch unterwegs sind - oder die Bewegung "Die Schenker" -
Nein, das seh ich anders. Geld verdirbt nicht den Charakter, sondern bringt ihn hervor. Ich kenne einige Leute, die in kurzer Zeit sehr reich geworden sind und immernoch dieselben sind. Sie spenden auch teilweise viel..

@cherokee

Danke für die Info, das wusste ich nicht. Und es freut mich, zu lesen, dass nicht bei allen Menschen der Charakter durch Geld verdorben wird, denn in meinem Umfeld hat es den Anschein. Wobei ich mit Umfeld auch das meine, was ich durch TV & Co mitbekomme, also wie sich Menschen der gehobenen Gesellschaft, die es eigentlich gar nicht nötig hätten, durch Tricksereien die Taschen noch voller machen, als sie schon sind.

@Plan_B
TV ist kein Umfeld. Das TV bildet nie die Gesellschaft ab, sondern die Gesellschaft lebt nach dem TV-Bild.. das eben Gier propagiert. Deswegen hab ich ja auch seit fünf Jahren kein TV :)

@cherokee

TV bildet einen Teil der Gesellschaft ab. Es wird keine aus der Luft gegriffene Sache sein, dass (Miss)Manager sich ihren Abgang mit hohen Abfindungen versüßen lassen. Dass Menschen, die sich unkorrekt verhalten haben, mit Geld ruhiggestellt werden.

Mag die Bezeichnung Umfeld falsch sein, diesen Teil der Gesellschaft gibt es. Und die Gier gibt es.

allmotlEY schrieb:und: nein, Geld macht nicht glücklich.

Ich wäre glücklich, müsste ich nicht jeden Rappen umdrehen müssen.

Ich kann diesen Satz nicht mehr hören. -.-

SirMaunz-A-Lot schrieb:Ich wäre glücklich, müsste ich nicht jeden Rappen umdrehen müssen.

Glücklich ist vielleicht das falsche Wort dafür.

Zufrieden, beruhigt, erleichtert?

@Plan_B

Nein, wirklich glücklich. Alles andere habe ich: Freunde, liebe Katzen und eine tolle Wohnung, die ich mir zum Glück NOCH leisten kann. Aber die Angst sitzt ständig im Nacken. Angst mach unglücklich.

@SirMaunz-A-Lot

Ich habe beide Seiten erlebt. Das Umdrehen jedes einzelnen Cents und das unbekümmerte Geld ausgeben, ohne nachdenken zu müssen.

Beides hat für mich nichts mit glücklich sein zu tun.

Es kommt darauf an, in welchem Lebensabschnitt man das Geld umdrehen muss.

Es ist immer Mist, wenn man es muss, egal in welchem Lebensabschnitt.

Ich musste es über mehrere Jahre praktizieren und es war voll übel, aber mit glücklich sein hatte es nichts zu tun. Es war eine wirtschaftliche Notwendigkeit.

Ich habe aktuell finanzielle Freiheit, aber am Glücklichseinstatus ändert das rein gar nichts.

@SirMaunz-A-Lot

@Plan_B

Dann such Dir doch als Mittelloser um die 40 eine Frau, die Dich glücklich macht. Viel Glück (!) (@chen ^^) dabei.

@SirMaunz-A-Lot

Du hast mich wohl falsch verstanden.

@Plan_B

Mag sein. Kann aber auch sein, dass Du mich falsch verstehst. Vom Geld hängt sogar das ab.

@SirMaunz-A-Lot

Achso, jetzt verstehe ich. Du meinst, es hängt vom Geld ab, eine Frau zu finden? Stimmt.
Es hängt viel zu viel vom Geld ab.

@waswillich

waswillich schrieb:nur für den konsum von nutzlosen Dingen - die eigentlich niemand braucht, aber es wird gekauft weil die Werbung das sagt. Wir werden so manipuliert das wir lauter Schrott kaufen

Naja, sagst du. Ich finde nicht, dass die Sachen, die ich mir so kaufe, 'niemand braucht'. Alles ist relativ.

@Thawra

Aber ein bisschen ist was dran. Bei dir nie?
Ich habe mich schon von Werbesprüchen verleiten lassen.

@Plan_B

Teilweise, ja. Ist aber auch nichts Neues. Bin mir ziemlich sicher, dass schon vor 4000 Jahren die alten Ägypter von den Sprüchen fremder Händler verführt wurden, die allerlei Exotisches feilboten. Ist jetzt auch nicht so tragisch, eher das Ausmass ist das Problem.

Aber ich finde den Threadtitel ungeschickt gewählt, denn so wie er dasteht, kann man ihn recht simpel beantworten: Geld ist keine Erfindung des Menschen, sondern eine automatische Konsequenz aus dem Zusammenleben grösserer Gruppierungen von Menschen und ihrer jeweiligen Spezialisierung auf ein 'Fachgebiet'. Als solche kann man nicht von 'gut' oder 'schlecht' reden.

Man könnte natürlich das Ganze zu 'Geld und seine Auswirkungen' o.ä. umtaufen, aber das ist dann wiederum ein so grosses Feld, dass man alles und nichts dazu sagen kann.

Geld hat einen ganz großen Vorteil:

Es ist ein universelles Tauschmittel.

Als es noch kein Geld gab, dürfte der Handel ungefähr so abgelaufen sein, dass ein Handelspartner etwas hatte, was ein anderer gerne wollte oder brauchte.
Wenn dieser Interessent dem ,,Verkäufer" etwas bieten konnte, was dieser auch haben wollte oder gebrauchen konnte, dann konnte der Handel abgeschlossen werden.

Wenn einer der beiden potenziellen Handelspartner nichts hatte, was der andere brauchte, dann gab es keinen Handel. Geld sorgt dafür, dass auch beispielsweise ein Tischler sich etwas beim Bäcker kaufen kann, obwohl der Bäcker keinen Tisch oder Stuhl benötigt. Denn der Bäcker kann das Geld nehmen und es damit wieder irgendwo für etwas eintauschen, was er tatsächlich braucht.

Das ist schon eine recht praktische Sache, finde ich persönlich.
Natürlich besteht auch noch der Vorteil, dass manche Tauschwaren einfach zu schlecht mitführbar sind, einen Schein oder eine Münze dagegen kann man leicht in die Tasche stecken.


Leider hat Geld auch ein elementares Problem:
Viele Menschen glauben, dass allein der Besitz von mehr Scheinen und Münzen ausreichen würde, um auch wirklich reicher zu sein. Aber Geld, welches nicht mehr stellvertretend für ein reales Produkt oder eine reale Dienstleistung steht, ist wertlos.