Ich möchte folgende Perspektive in das festgefahrene Pro und Contra bezüglich einer optimalen Rechtssetzung und Rechtsprechung in die Diskussion einbringen:
In Zeiten als es keine Rechtssetzung und Rechtsprechung gab, wo das Gesetz des Stärkeren herrschte, und Kinder, Frauen und Alte oftmals schutzlos waren, galten ein paar einfache, klare Verhaltensregeln, die in der heutigen Zeit mit dem Anspruch auf staatlich verordnetes Recht und Gerechtigkeit offenbar in Vergessenheit geraten sind, mit der Folge, dass sie nicht mehr gelebt werden.
Ein altes Lateinisches Sprichwort lautet: Fide, sed cui, vide! Traue, aber achte darauf, wem! Heute kurz: Trau, schau, wem.
Blindes Vertrauen in einen Rechtsstaat, in dem alles haarklein geregelt wird und alle Staatsbürger lieb und gesetzestreu sind, im Glauben daran, dass alle anständig sind, oder wenn nicht, zumindest Angst vor Strafe haben, zeugt nicht von Realitätssinn, und das gilt für viele Männer und Frauen gleichermaßen. Hinzu kommt: Recht haben und Recht bekommen, sind zwei Paar Schuhe.
Zur menschlichen Komponente habe ich kürzlich in einem anderen Thread folgendes geschrieben:
Es wäre blauäugig und gewagt, datauf zu vertrauen, dass die Motive auch ganz unauffälliger Normalbürger nur harmlos sind. Tatsache ist, die meisten Menschen sind zu bösartigen Taten bereit, wenn sie in entsprechende Umstände bzw. Zustände gebracht werden oder wenn niemand hinsieht. Im normalen Alltag bleiben diese Abgründe verborgen.
Das Milgram Experiment oder das Stanfort Prison-Experiment machten auf wissenschaftlicher Basis die wenig humane Seite des menschlichen Verhaltens sichtbar. Und wenn wir in die Geschichte zurückblicken, hat die Ethik in den letzten 10 Tausend Jahren keine bemerkenswerte Fortschritte gemacht.
Der Weg des Friedens (Seite 6) (Beitrag von callida)Was und vor allem wem Menschen glauben, ist nicht sehr rational. Wir kennen das von der Börse, den Medien, Kriminalstatistiken, von Facebook...
http://www.mimikama.at/allgemein/warnung-sexfallen-auf-facebook-nehmen-zu/Immer wieder wird sich (mit dem Rechtsstaat im Rücken!?) leichtsinnig in Gefahr begeben.
Nach einem wie auch immer gearteten Reinfall greift meist wieder ein anderes Prinzip: "Aus Schaden wird man klug", heißt´s im Volksmund, wohl nicht jeder, doch tatsächlich hält sich die Zahl derer, die einen Fehler zweimal machen, irgendwie in Grenzen.
Will sagen ...was Gesetze nicht schaffen, reguliert - auf ihre Weise - die Natur.