HeliosMantra schrieb:Dann ist nach dieser Auffassung, das Verlangen nach Harmonie nur die Kehrseite der Medaille. Dann wollen Menschen auch genau das Gegenteil dessen. Sonst hätten sie es ja nicht. Das würde wiederum bedeuten, das die Harmonie an sich, nicht die Natur des Menschen sein kann, sondern nur ein stück vom Kuchen darstellt, von dem sie gerne naschen wollen.
Das kann man so stehen lassen, und ja, gegenteiliges gehört natürlich auch zur Natur des Menschen, nur ist eben halt das "Vernunftsapparat" das stärkere Glied, der Mensch fühlt sich in der Regel eher zum "Über-ich" (dem Vernunftsapparat) hingezogen, statt zum "Es", verwerfliche Taten entstehen oft nur aus Affekt, und sind NICHT die Regel oder stellen einen Dauerzustand dar. Daher kann man auch nicht davon sprechen, das der Mensch von Natur aus das Verlangen nach Gewalt oder Krieg hätte, das hat er nicht, hätte er das, dann hätten wir einen permanenten allumfassenden Krieg.
HeliosMantra schrieb:Sie lassen also zu, das verwerfliche Taten über einen dominieren. Dahinter steckt doch Absicht. Wie kann die Harmonie dann der Natur des Menschen entspreche? Das ist doch widersprüchlich.
Ein Widerspruch ist da nicht, denn das was man wirklich will, wird nur quasi vom "Es" verdrängt, bei Hass, Neid usw. handelt es sich um AFFEKTE, sie stellen keinen (!) dauerzustand dar. Der Frieden wird also immer nur quasi "für einen Moment" gebrochen.
Denn der Frieden ist Dauerzustand und nicht der Krieg.
Hat sich sich z.B. ein Mensch in einer bestimmten Situation "dem Es" hingegeben und darauß ist eine verwerfliche Tat hervorgegangen, dann wird man bei den Meisten daraufhin etwas ganz interessantes feststellen, nämlich - Reue - welche auch zeigt, dass jene verwerfliche tat, objektiv betrachtet NICHT das war, was man wirklich tun wollte (daher ist auch Reue enstanden), denn in Wahrheit wollte man Frieden, wurde aber kurzfristig (!) ein Opfer seiner Triebe und lies Gewalt walten, weil man sich in dem Moment nicht zu kontrollieren gewusst hat.
Was natürlich nicht bedeutet, das dieser Mensch unschuldig war, das war er nicht, denn er tat das, was er tat im vollem Bewusstsein, er entschied sich bewusst für eine verwerfliche Tat, er hatte eine Wahl, und hat sich bewusst falsch entschieden, hörte auf sein "Es", statt auf seine Vernunft, daher schuldig.
Daher schrieb ich auch, der Mensch muss erst lernen "das Es" zu überwinden, ihm Einhalt gebieten, dann erst wird er auch voll und ganz auf dem Wege des Frieden gehen können. Muss aber erst diese Hürde überwinden.