Frau.N.Zimmer schrieb am 18.02.2023:Für mich geht die "Beziehungsarbeit" erst nach dem Kennenlernen los - egal ob Freundschaft oder Partnerschaft, es ist ein gewisser Einsatz gefragt, sonst ist man schnell wieder alleine
Das stimmt. Ein gewisser Einsatz sollte da sein, sonst ist es eingleisig.
Bundeskanzleri schrieb am 18.02.2023:Wenn ich aber Möglichkeiten zum Handeln sehe, erlebe ich Kontrolle über mich und mein Handeln.
Und meiner Meinung nach stärkt jede Aktion, die mich ein Stückchen aus der Hilflosigkeit bringt das Erleben von Selbstwirksamkeit
Passivität, Verharren und Abwarten führt jedenfalls i.d.R. nicht weiter. Das steht glaube ich fest.
MissMary schrieb am 18.02.2023:Ich gehe auch alleine ins Kino oder Theater - oft poste ich auch einfach in meinen Status "gehe am Samstagabend um 19 Uhr in Film X - will jemand mit" - 9 von 10 Mal meldet sich jemand (da ist es mir auch egal, das kann unter die "Rubrik "entfernte Bekannte"" fallen.
Das finde ich gut. Man kann das alles natürlich auch alleine machen. Aber manches macht einfach in Gesellschaft mehr Spaß. Alleine schon, dass man sich hinterher über das Stück, den Film, den Auftritt austauschen kann und so.
Ich lasse mich aber nicht davon abhalten, Dinge zu tun, die ich mag, nur weil niemand mitkommen möchte. Ich weiß aber, dass vor allem jüngere Menschen damit ein Problem haben.
MissMary schrieb am 18.02.2023:Oft gehe ich auch mit einer spezifischen Fragestellung an die Bekannten ran - z.B. ich kaufe auf dem Flohmarkt ein neues Brettspiel. Dann frage ich halt Leute, die auch gerne spielen, ob sie nicht Lust haben, vorbeizukommen - klappt total oft.
Tolle Sache. Mein Partner hat leider selten Lust auf Gesellschaftsspiele. Da ist es gut, wenn es eine andere Möglichkeit gibt.
off-peak schrieb am 17.02.2023:Ich nenne das auch schonmal gerne "Das Prinzessinnen-Syndrom". In den Märchen warten die auch immer, bis wer vorbei kommt und sie von irgend etwas befreit.
Manche warten dann leider ewiglich...
Mindslaver schrieb am 17.02.2023:Der Spruch "Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied!" ist keine Lösung, erst Recht kein Argument, sondern eine Totschlag-Phrase.
Es steckt aber auch Wahrheit darin. Natürlich kann man nicht alles steuern, aber einen Teil schon.
fluff schrieb am 17.02.2023:leute auch mal jammern lassen, ohne gleich draufzuhauen, denn jammern ist oft bloß hilflosigkeit.
Es ist manchmal schwer, Jammern auszuhalten, vor allem, wenn das in Endlosschleife kommt.
fluff schrieb am 17.02.2023:person in meiner familie. zufällig zur richtigen zeit den richtigen partner getroffen, dann familie gegründet, und dadurch haus der eltern geerbt. und so weiter.
Manche denken, es gibt keine Zufälle, das sollte so sein.
fluff schrieb am 17.02.2023:zum glück gehört auch und vor allem, wie man als persönlichkeit gestrickt ist. wieviel resilienz man hat. sowas kann man sich nicht erarbeiten, das ist schlicht veranlagung. glück also.
Ich finde schon, dass man ab sich arbeiten kann und dass es auch Entwicklungspotential gibt. Bei manchen mehr, bei anderen weniger.
SuiGeneris schrieb am 17.02.2023:Bindungstypen ist krass, wenn man anfängt genau das zu beobachten.
Da ist sicher etwas dran, aber beim Kennenlernen wird das noch nicht so zu Tage treten.
Doors schrieb am 17.02.2023:ggf. Bondage-Expertinnen
🤭
fluff schrieb am 18.02.2023:jede wertvolle bekanntschaft, die ich gemacht habe, entstand nicht, weil ich aktiv danach gesucht habe, oder gezielt unter menschen ging. es war einfach zufall. und so war es auch bei vielen die ich kenne.
Man kann aber auch ein wenig nachhelfen.
fluff schrieb am 18.02.2023:es klingelt natürlich niemand an der tür, aber man begegnet sich oftmals dort wo man nicht damit rechnet. eine art verpflichtendes soziales netz
Wenn es an der Tür klingelt, könnte das z.B. ein Zusteller sein, ein Betrüger, ein Spendensammler, oder die Zeugen Jehovas. Ein Prinz auf Brautschau wird es nicht sein.
fluff schrieb am 18.02.2023:manche menschen sind gruppenmenschen, die brauchen einfach viele um sich herum. andere wollen möglichst nur mit einer person zusammen sein.
fluff schrieb am 18.02.2023:ich frage mich ob man sich nicht irgendwann mit seiner einsamkeit auch arrangieren kann?
Das geht bestimmt, bei einigen besser als bei anderen.
MissMary schrieb am 18.02.2023:Man kann das aber auch zu einem gewissen Grad lernen - als Teenie war ich ziemlich schüchtern und kam mir immer ziemlich doof vor.
Ich hatte auch eher Komplexe, wäre oft lieber unsichtbar gewesen. Ein Problem vieler Teenies.
Bundeskanzleri schrieb am 18.02.2023:So war das bei mir auch.
Als ich zum Studium ausgezogen bin war ich total einsam.
Hat lange gedauert, bis da was gepasst hat.
Bundeskanzleri schrieb am 18.02.2023:Ich habe auch gelernt, niedrigschwellige Kontakte zu genießen und sie nicht total doof zu finden
Geht mir auch so. Smalltalk mit Nachbarn okay, aber ich mag nicht, dass sie mit die Bude einrennen. Das wollte ich noch nie.
Doors schrieb am 21.02.2023:Obwohl man mich da eher fragen würde: "Na, meinen Sie, es lohnt sich für Sie noch, nach Hause zu gehen?"
oO
Doors schrieb am 21.02.2023:Voraussetzungen für Kontakte ist natürlich, dass man raus geht und auch den Mut hat, mit Menschen in Kontakt zu treten. Die werden nicht alle bei einem zu Hause vorbei kommen, um sich einem aufzudrängen.
Genau.
Laura_Maelle schrieb am 21.02.2023:wenn da auf einmal eine Ex das Grab ihres Mannes besucht und ihre Blümchen hinstellt und die ihrigen wegwirft
Unmöglich finde ich das.
Mindslaver schrieb am 20.02.2023:Mach halt Verein, VHS, Ehrenamtliche!", dass ist etwas, das funktioniert vielleicht noch mit Anfang 20, aber nicht, wenn alle Haus, Kind und Ehe haben, da erlebe ich, dass sich die meisten Menschen abgrenzen von der Außenwelt.
Die leben aber nicht vollkommen zurückgezogen. Gerade wenn man Kinder hat, geht das ja auch gar nicht.
behind_eyes schrieb am 20.02.2023:Gibt ja noch die Möglichkeit selber aktiv zu werden und der Einladende zu sein.
Richtig! Warum soll man sich immer nur einladen lassen? Man sollte auch mal etwas zurück geben.
behind_eyes schrieb am 20.02.2023:Ich finde in Vereinen dauert es länger weil die sozialen Kontakte zwischen den Mitgliedern schon bestehen - du bist die Neue, der Neue - etwas schwieriger dort Fuss zu fassen wenn man ganz alleine ist.
Kommt drauf an. Manche Menschen sind zugänglicher als andere.
behind_eyes schrieb am 20.02.2023:Das Jahr hat 54 Wochen
52, eigentlich.
Rotmilan schrieb am 20.02.2023:Dann erkrankte meine Mutter schwer an Krebs und ich habe sie ein Jahr bis zum Tod bei Pflegstufe 5 alleine gepflegt. Bereits als die Diagnose meiner Mutter stand, haben sich einige langjährige Freunde nicht mehr zurück gemeldet, gerade diejenigen, die meine Hilfeleistungen überdurchschnittlich häufig in Anspruch genommen hatten, waren das.
Das ist schäbig.
martenot schrieb am 20.02.2023:Was mir übrigens oft schon nachgesagt wurde: dass ich so ruhig sei. Seltsamerweise erhalte ich solche Rückmeldungen sogar dann, wenn ich selbst das Gefühl habe, total viel geredet zu haben. Trotzdem heißt es hinterher immer wieder "Du bist so ruhig gewesen".
Mindslaver schrieb am 20.02.2023:man nicht genug heteronormativ ist.
Das bedeutet: Ich bin ein Mann, ich weiß, dass ich einer bin, aber ich verhalte mich nicht so, wie man es "aus der Werbung" erwartet.
Wie kann man als Mann kein Bier mögen? Wie, du schaust kein Sport? Du kennst nicht das neueste Modell von Mercedes? Was stimmt nicht mit dir
Das sind aber nicht unbedingt alles lobenswerte Eigenschaften.