Mindslaver schrieb:Genau. Das ist sehr hilfreich für viele einsame Menschen. Nur ist unsere Gesellschaft eher auf das eigene Wohl bedacht, und weniger darauf, auch auf andere Menschen zu achten.
Ja, wie gesagt, es liegt ja auch daran, dass die MEnschen immer weniger Zeit haben.
Ich habe drei sehr enge Freunde und einige Bekannte. Bei mir heißt "bekannt" schon das, was für andere ein guter Freund ist. Dazwischen muss ich meine Zeit aufteilen.
Ich hab einen Kumpel, mit dem treff ich mich jede Woche mindestens zweimal und das auch lange, über 6-12 stunden hinweg. Also wir verbringen den ganzen Tag zusammen.
Der zweite trifft sich oft zu dritt mit mir und dem ersten, das passt dann zeitmäßig gut und manchmal geh ich etwas kürzer, so für einen abend, auch allein dort hin und man unterhält sich.
Das passt alles super, gerade weil wir alle nur zehn minuten entfernt voneinander wohnen. Beim Dritten treff ich mich seltener, aber dann auch lange und wir telefonieren öfter. Auch das klappt, da trifft man sich vielleicht nur einmal im Monat oder sogar noch seltener, hat sich dann aber ein bisschen was zu erzählen.
Aber da wird es dann zeitmäßig schwer. Dann ist da noch die Familie, die man manchmal sehen muss, der Job der manchmal arbeitsspitzen hat, ein paar bekannte die man ab und zu halt auch mal trifft...
Selbst wenn ich jetzt einen Menschen kennen lernen würde, den ich potenziell gern mögen würde (z.b. in einem Sportverein
;) ) würde ich aktiv verhindern, dass sich das allzu sehr in eine Freundschaft ausartet. Denn ich hab gar nicht die Zeit dazu und möchte niemandem falsche Hoffnungen setzen. Bei Arbeitskollegen genauso.
'Wenn mich ein Arbeitskollege fragt, ob wir mal was trinken gehen, dann mach ich das vielleicht mal. Aber dann mach ich das für 1-2 stunden ab und zu mal und unterhalte mich nett, mit der klarheit, dass das ein arbeitskollegentreffen ist, keine angehende Freundschaft. Denn ich suche nicht danach, noch mehr enge freundschaftliche kontakte zu haben. Die habe ich ja und schon bei denen muss ich manchmal mit der Zeit Haushalten.
Da hätte vielleicht jemand eien chance, der vollkommen interessant für mich und vielleicht irgendetwas bietet, was ich sonst mit niemandem ausleben kann. Aber leute, die keine freunde haben, sind tendenziell auch nicht die personen, die dann so auf andere zugehen, dass das überhaupt rauskommt. Die haben oft auch nicht so viele aktivitäten, die sie machen, weil sie keine Freunde haben.
Leute lernen sich so richtig eigentlich nur dann kennen, wenn beide suchen. Also Schule fängt an, Studium fängt an, manchmal arbeitsleben fängt an, da suchen leute aktiv freunde und partner und man kann sich eng anfreunden.
Aber wenn man z.b. in einen sportverein geht, kann man als einsamer, introvertierter mensch eigentlich immer nur ein Bekannter oder "kollege" werden, weil da seit jahren gewachsene Beziehungen bestehen und viele ihre wirkliches Freundesumfeld außerhalb haben.
Darum finde ich den Rat irgendwie unfair. Damit tut man ja so, als müsse man nur genug vereinen beitreten und leute anquatschen und dann wird das schon. Das stimmt aber leider nicht.