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Einsamkeit

1.530 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Gesellschaft, Freunde, Einsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Einsamkeit

16.02.2023 um 13:11
Dieses Interview mit einer Psychologin über Einsamkeit - wissenschaftlich erforscht - finde ich interessant. Danach scheinen vor allem ältere Menschen sowie Menschen um die 30 besonders einsam zu sein, statistisch gesehen, wobei Einsamkeit nicht dasselbe wie Alleinsein bedeutet:

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16.02.2023 um 15:01
Zitat von Frau.N.ZimmerFrau.N.Zimmer schrieb:Oder man fängt noch kleiner an und beginnt ein kleines Gespräch im Bus, im Wartezimmer, da wo Menschen Langeweile haben und einer Unterhaltung zugetan sind.
Viele trauen sich das wohl nicht, weil sie eine Abfuhr fürchten, aber das muss man in Kauf nehmen.
Man merkt doch, wie ein Mensch reagiert, wenn er angesprochen wird. Entweder reagiert er nicht, oder es entwickelt sich ein Gespräch. Schon übers Wetter reden, kann ein Erstkontakt ermöglichen. Bin eine Sabbeltante und oft erstaunt über die positive Resonanz bei Leuten, wenn ich sie anspreche. Man vergibt sich ja nichts dabei.


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16.02.2023 um 15:51
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Aber keine Allzeit-Therapeuten. Es ist ja nicht so, dass man depressive Menschen nur mal anlächeln müsste, und ihr Problem wäre weg geblasen.

Klar, man kann einfach zu Allen freundlich sein, nur macht das eben Menschen, die sich permanent einsam fühlen, auch nicht glücklich. Zumal sie erst mal gar nicht raus gehen oder Besuch empfangen wollen.
Depressionen? Wer hat denn davon gesprochen?
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber jemandem, der einfach mit seiner Weisheit am Ende ist und wohl nichts mehr findet, was ihm hilft, noch zu sagen, er sei selber Schuld, finde ich auch grausam. Und das sagt man natürlich implizit, wenn man ihm allerlei halbgare "lösungswege" aufzeigt, die er vermutlich schon 100 Mal gehört hat.
Sehe ich genauso.

Aber ich muss auch dazu sagen:

Man kann auch konkreter auf die Probleme eingehen, auch ich.
Und wichtig ist auch, bevor man Ratschläge gibt, welche Ressourcen jemand überhaupt zur Verfügung steht.

Jemanden einen Verein zu empfehlen, der am A. der Welt wohnt, ist eine Empfehlung, die nicht sehr den Ressourcen des Hilfesuchenden entspricht.

Vielleicht sollte man sich als sozial isolierter Mensch fragen, welche inneren und äußeren Ressourcen zur Verfügung stehen, um diese dauerhaft zu durchbrechen.


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16.02.2023 um 17:05
Gerade wenn es Probleme gibt ist das Aufsuchen ein sehr großes Problem aber anders geht es auch nicht,dass weiß denke ich jeder.
Ich bin seit ca 14 Jahren ohne Freunde und das ist oft sehr schwer niemandem was anvertrauen können oder allgemein der Austausch.
Mit psychisch kranken Selbsthilfegruppen habe ich keine gute Erfahrung gemacht, da findet man keine richtigen Freunde, da geht es eher des Bewältigung des Alltags mit der Krankheit.
Das Problem ist aber die Sichtweise, ich habe für mich einen Weg gefunden und kann den auch anderen sehr einsamen Menschen mit Krankheiten ans Herz legen. Wenn man immer solche Gedanken , Gefühle hat stelle ich mir vor, wie es ist wenn ich nichtmehr da bin, da trauert auch keiner außer die Familie. Da nützen Freunde einem auch nichts,man stirbt so oder so, das beste ist man lenkt sich immer dann mit Beschäftigungen ab, wenn es einem schlecht geht , am PC gibt es da viele Möglichkeiten.
Was ihr aber auf keinen Fall tun dürft, dass ihr die Schuld bei euch sieht, Schuld ist scheiß egal , ihr müsst damit klarkommen und da hilft solches Denken nicht weiter, der Psychiater spricht auch nicht von Schuld an einer Erkankung, sie ist nunmal da und fertig, man muss sich arrangieren.
Wenn ihr nicht gerade Phobien habt geht viel spazieren, am besten im Wald oder Park und taucht in die Natur ein, das hilft auch der Psyche.
Macht euch nicht verrückt,wenn ihr auch keine Freunde habt, euer Leben geht auch so weiter und vielleicht ergibt sich irgendwann die Gelegenheit und ihr lernt jemanden durch Zufall kennen aber auf "Biegen und Brechen" Freundinnen zu suchen macht es noch schlimmer.


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16.02.2023 um 17:11
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Jemanden einen Verein zu empfehlen, der am A. der Welt wohnt, ist eine Empfehlung, die nicht sehr den Ressourcen des Hilfesuchenden entspricht.
Die meisten Menschen dürften aber irgendwelche Möglichkeiten haben, irgendwie in z.B. eine Kleinstadt zu gelangen, um Einkäufen, Arztbesuchen, Berufstätigkeit, Schule... nachzukommen. In vielen Fällen ist es so auch möglich, an einen Verein zu gelangen.
(Ich bin selbst durchaus per Auto oder ÖPNV bis zu 40 km zu speziellen Vereinstreffen gefahren, oder habe mir Vereine am Ort des Arbeitsplatzes gesucht und blieb dann abends länger in der Stadt.)
Und auch "am A. der Welt" (bin selbst sehr ländlich aufgewachsen) habe ich hin und wieder einen interessanten Verein gefunden, obwohl ich mich überhaupt nicht für stereotyp dörfliche Vereine wie Blasmusik und Schützenverein interessiere.
Falls es auf dich selbst zutrifft, sehr ländlich zu wohnen: Wenn ich mich richtig erinnere machst du eine Ausbildung oder besuchst eine Schule? Diese wird sich zumeist in einer mindestens Kleinstadt befinden, was schon wieder mehr Möglichkeiten für Vereine oder auch für Fahrmöglichkeiten in einer noch größere Stadt bieten kann.
Hilfreich fand ich für sehr spezielle Interessen - wenn es nicht allgemein darum ging Menschen kennenzulernen sondern Menschen zu einem ganz spezifischen Hobby kennenzulernen - die Beteiligung in dazu passenden Foren und dann Teilnahme an Forentreffen. Dadurch finden sich zwar selten Bekannte und Freunde vor Ort, aber Menschen für einen hobbyspezifischen Austausch und es ergaben sich dadurch durchaus für mich e-Mail-Freundschaften mit persönlichem Treffen bei Forentreffen und privat.

Die ganz exakten Ressourcen wird man online von jemandem kaum erfahren, da die wenigsten wohl ihren Ort ganz exakt angeben werden, insbesondere wenn es sich um einen kleinen Wohnort handelt über den sie gut identifizierbar sind.
Man kann aber dennoch als jemand der helfen möchte Anregungen bieten, und als jemand der einsam ist und Hilfe sucht auf diese Anregungen hin antworten (z.B. auch dass und warum bestimmte Dinge nicht möglich sind), und der Helfende wiederum diese ernst nehmen.
Ich sehe es z.B. völlig ein wenn für jemanden Sportvereine nicht in Frage kommen (ich kann selbst aus Gründen einer Behinderung fast keinen Sport machen), gebe diesen allgemeinen Tipp aber dennoch da er für viele Menschen passt - und sehe es nicht als Ausrede an wenn jemand antwortet dass Sportvereine nicht in Frage kommen.
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Vielleicht sollte man sich als sozial isolierter Mensch fragen, welche inneren und äußeren Ressourcen zur Verfügung stehen, um diese dauerhaft zu durchbrechen.
Dem stimme ich zu: Das sollte man sich fragen und auch, wo man gut reinpassen könnte.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 18:17
Zitat von MindslaverMindslaver schrieb:Depressionen? Wer hat denn davon gesprochen?
Zwischen Depressionen und Sich-einsam-fühlen gibt es Zusammenhänge.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 18:31
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn es derartiges vor Ort gibt und man sich hintraut, gern auch in einer Selbsthilfegruppe für Schüchterne, Kontaktarme, etc. Da trifft der Einsame dann die Einsame zum Einsamen.
Vor allem muss man mit dem zurechtkommen, was um einen herum ist. Sich mit den Umständen zurechtfinden. Oder man muss weggehen.
Aber dann nimmt man möglicherweise seine Unzufriedenheit und Einsamkeit mit...
Zitat von DoorsDoors schrieb:Zu erkennen, dass einem die eigene Situation nicht gefällt, ist immerhin schon mal der erste Schritt auf dem langen Marsch der Veränderung. Man muss halt nur den Arsch hochkriegen - sonst ist der Leidensdruck halt noch nicht gross genug.
Ganz genau.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 18:35
Ich finde diese "Geh doch in einen Verein"-Tipps, ähnlich wie solche Tipps, dass Menschen die eine*einen Partner*in suchen, doch in einen "Tanzkurs" gehen mögen, mindestens etwas boomeresk und vor allem provinziell.

Es ist unwahrscheinlich, dass man hier tiefe Freundschaften des Lebens oder sogar zukünftige Ehepartner*innen findet, da die
meisten dieses nur kurz als Ausgleich besuchen und nicht an Tieferes interessiert sind.

Außerdem: Was ist, wenn man am besten mit der Art von Mensch harmoniert, die niemals zu sowas gehen
würde und solche Treffen albern findet? :D

Ich denke auch immer: Oje, ein zukünftiger Partner von mir wäre niemals die Art von Mensch, die schön
brav in spießige Vereine oder zu Tanzkursen geht.

Denn, mal ehrlich: Vereine und Kurse haben schon etwas von Spießbürgertum.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 18:39
@SuiGeneris

Muss denn das Bekämpfen der Einsamkeit unbedingt auf Partnersuche hinaus laufen? Bekanntschaften oder Gleichgesinnte, mit denen man ein Hobby oder andere Interessen teilt, haben doch auch ihren Wert.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 18:40
Das war ein Beispiel.

Wenn man eben so gesinnt ist, dass man Vereine albern und spießig findet,
dann findet man garantiert keine Gleichgesinnten, wenn man dort hingeht.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 19:00
@SuiGeneris
Trotzdem ist es für manche eine Möglichkeit.
Und es sind nicht nur Spießer da unterwegs.

Was gibt es denn für Alternativen, hier herrscht ja allgemeine Ratlosigkeit.

Zumindest bietet der regelmäßige Besuch von Hobbystrukturen ein soziales Erleben.

Wenn man das nicht mag, weil man nicht gerne unter Menschen ist, dann kommt das eben nicht in Frage.


Aber mit was für Menschen möchte man denn nun seine Zeit verbringen?

Es gibt nicht den goldenen Weg, wo jemand klingelt und fragt, willst du mein Freund sein oder mit meiner Familie zu Abend essen?


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Einsamkeit

16.02.2023 um 19:50
Im Moment fühle ich mich auch einsam, weil mein Neffe ausgezogen ist. Ich vermisse ihn.

An sich bin aber sonst gerne allein und fühle mich normalerweise auch nicht so einsam.

Ich war mein Leben lang Einzelgängerin und sonderte mich oft ab, auch schon in der Schulzeit, weil ich das wollte, auch weil ich zuhause nie allein war in meiner Großfamilie und dort zu wenig Freiraum für mich bekam. Deshalb wollte ich in der Schule möglichst meine Ruhe haben.

Ich hatte nie Probleme, Menschen kennenzulernen. Es kam mir eher so vor, als würden sich die Menschen förmlich auf mich stürzen und mich vereinnahmen mit ihren sozialen Bedürfnissen. Für kurze Zeit ist das auch ganz nett, aber auch heute noch werde ich von meiner Familie (meiner Schwester) derart stark vereinnahmt, dass ich den Rest meiner Zeit einfach in Ruhe gelassen werden will.

Was ich damit sagen will: Man signalisiert der Umwelt unbewusst, ob man wirklich bereit ist für soziale Kontakte. Wenn das wirklich der Fall ist, dann gelingt das auch.


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Einsamkeit

16.02.2023 um 20:34
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ich denke auch immer: Oje, ein zukünftiger Partner von mir wäre niemals die Art von Mensch, die schön
brav in spießige Vereine oder zu Tanzkursen geht.
Vereine müssen nicht spießig sein - es gibt auch anderes als den Schützenverein, Heimatverein und dergleichen.
Ich dachte früher auch, dass der Begriff "Stammtisch" stets aussagt, man säße kartenspielend und alkoholtrinkend in einem Wirtshaus und meckere mit Stammtisch-Stereotypen. Fazit: Muss überhaupt nicht sein.

Beispiel für Vereine, Gruppen die mein Mann sowie ich schon (einzeln, zusammen) aufgesucht haben:
Schachclub, Vereinssternwarte, eine Gruppe für Asperger-Autisten, ein Philosophieclub (klingt altbacken, Zielgruppe war aber 20 - 30), eine Gruppe junger Leute die gerne in Museen gegangen ist... und ähnliches. Da diese Treffen meist ruhig und in eher kleinen Gruppen stattfinden, fühle ich mich (was ich nicht für alle Menschen verallgemeinere) dort auch als introvertierter Mensch mit Autismus wohl.
Bestimmte Hobbies lassen sich z.B. nicht sinnvoll ganz alleine ausüben, selbst die ruhigeren wie Schach oder Amateurastronomie. Auch singt oder musiziert man ist eine Gruppe (Band, Chor) häufig nützlich.
Bei allem oben genannten fanden sich übrigens reichlich Leute die alles andere als spießig sind und altersmäßig total gemischt (beginnend bei 16, rauf zu über 80).

Der Vorteil meiner Meinung nach: Man trifft Menschen mit ähnlichen Interessen und man sieht sich mehrfach ohne sich sofort privat verabreden zu müssen.
Falls einem das zu viele Menschen sind, gibt es immer noch die Möglichkeit Foren zu Hobbies zu nutzen.

Selbst wäre ich zwar definitiv nicht der Kandidat für Tanzkurs oder Schützenverein (mein Mann auch nicht), aber auch nicht der Kandidat dafür, einen potenziellen Partner oder Freunde durch Ansprechen von Leuten unterwegs* kennenzulernen.
Meinen Mann kenne ich übrigens von einem Kurs des 2. Bildungswegs (Abitur nachholen). Trotz "Kurs": Nicht spießig - sondern vielseitig interessiert, neugierig, keine altmodischen Ansichten.

* Mit "unterwegs" ist nicht "Ausgehen" gemeint (sowieso nicht unser Ding), sondern z.B. an der Kasse, im Bus.


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Einsamkeit

17.02.2023 um 01:10
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Trotzdem ist es für manche eine Möglichkeit.
Und es sind nicht nur Spießer da unterwegs.

Was gibt es denn für Alternativen, hier herrscht ja allgemeine Ratlosigkeit.

Zumindest bietet der regelmäßige Besuch von Hobbystrukturen ein soziales Erleben.

Wenn man das nicht mag, weil man nicht gerne unter Menschen ist, dann kommt das eben nicht in Frage.


Aber mit was für Menschen möchte man denn nun seine Zeit verbringen?

Es gibt nicht den goldenen Weg, wo jemand klingelt und fragt, willst du mein Freund sein oder mit meiner Familie zu Abend essen?
Es gibt keine Lösung. Entweder es passiert, oder es passiert nicht. Rationale Ratschläge helfen nicht weiter.

Ein einsamer Mensch kann jemanden kennen lernen, durch den er lernt, wie man besser freundschaften schließt bzw. in eine situation kommen, wo er mit seinen möglichkeiten weiterkommt.
Aber jemand, der wirklich selbst bei sehr günstigen Bedingungen keinen Anschluss findet, dem wird kein Ratschlag, den man einfach schriftlich geben kann, jemals helfen können. Da müsste es schon eine Therapie sein, die darauf spezialisiert ist, und find sowas mal.

"Geh mal in einen sportverein" ist das eine. "Ich geh ins fitnesscenter, willst du mitkommen" ist das andere. Zweiteres ist oft hilfreich, ersteres eigentlich nie.


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Einsamkeit

17.02.2023 um 01:21
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Der Vorteil meiner Meinung nach: Man trifft Menschen mit ähnlichen Interessen und man sieht sich mehrfach ohne sich sofort privat verabreden zu müssen.
Falls einem das zu viele Menschen sind, gibt es immer noch die Möglichkeit Foren zu Hobbies zu nutzen.
Dafür muss aber schon irgendwie ein Grundtrieb vorhanden sein.
Wenn ich für Schach brenne, kann ich ggf. im Schachclub Anschluss finden, weil es dann ein gemeinsames Thema gibt.

Aber was, wenn ich eigentlich keinerlei typische Vereinsaktivitäten mag, sondern am liebsten minecraft spiele und Fantasy Romane lese? Auch das hat große Fangruppen, aber die finden großteils online statt, und die real life treffen sind dann auch nicht gerade jedermann's Sache.

Dadurch wird man nicht das kriegen, was man will, also eine tiefergehende freundschaft oder einen partner. Und darum geht es ja.

Wenn ich einsam bin, wirklich einsam bin, dann will ich eine (vielleicht sogar idealisierte) Beziehung/Freundschaft, wo ich wirklich mal wichtig bin und mit jemandem reden kann, der mich respektiert, mag und versteht.
Wo man gemeinsam Dinge tut die tiefer gehen als sich zweimal die Woche für ne stunde in einer gruppe zu treffen (auch in vereinen gibt es dann ja oft zweierfreundschaften, die üebr den club hinaus gehen).

Und das wird man glaube ich nicht bekommen, wenn man irgendwelche gruppenaktivitäten AUS DIESEM GRUND speziell annimmt.

Eigentlich läuft das meist andersrum. Man macht was, was einem Spaß macht, und lernt darüber leute kennen. Wer leute kennen lernen will und dafür eine aktivität macht, scheitert glaube ich meistens.

Darum wäre auch normalerweise mein ratschlag, den ich einigermaßen guten gewissens leuten geben kann, die einsam sind, dass sie dinge tun, die ihnen wirklich Freude bereiten, zur Not auch allein.
Also zur Not auch allein ins Kino, ins Restaurant, in den Freizeitpark, in den Wald, zur Not in Kletterhalle, Fitnesscenter, was weiß ich, was man eben wirklich gerne machen würde und mal ausprobieren will.

Denn dann hat man zumindest, wenn man jemanden kennen lernt, Dinge zu erzählen und Angebote, die man auch gemeinsam mal machen könnte. Sonst hat man schnell nichts mehr erzählen oder zu tun, wenn man doch mal jemanden trifft, bei dem gegenseitige Sympathie da ist.


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Einsamkeit

17.02.2023 um 02:12
Zitat von shionoroshionoro schrieb:Aber was, wenn ich eigentlich keinerlei typische Vereinsaktivitäten mag, sondern am liebsten minecraft spiele und Fantasy Romane lese? Auch das hat große Fangruppen, aber die finden großteils online statt, und die real life treffen sind dann auch nicht gerade jedermann's Sache.
Ich bin (teils) auch so jemand: Zu meinen Hobbies gehören z.B. Zeichnen oder Lesen.
Dadurch wird man nicht das kriegen, was man will, also eine tiefergehende freundschaft oder einen partner. Und darum geht es ja.
Aus Onlinegruppen können sich durchaus einzelne e-Mail-Brieffreundschaften ergeben, aus denen, wenn man das mag und man sich gut versteht, z.B. Telefonate, Besuche etc. folgen können. Auch das kenne ich aus meinem Leben, "obwohl" ich eher schwer Anschluss finde und auch schon häufiger die Situation hatte dass in einem weiteren Umkreis partout kein Verein gepasst hat.
Wenn ich einsam bin, wirklich einsam bin, dann will ich eine (vielleicht sogar idealisierte) Beziehung/Freundschaft, wo ich wirklich mal wichtig bin und mit jemandem reden kann, der mich respektiert, mag und versteht.
Wo man gemeinsam Dinge tut die tiefer gehen als sich zweimal die Woche für ne stunde in einer gruppe zu treffen (auch in vereinen gibt es dann ja oft zweierfreundschaften, die üebr den club hinaus gehen).
Genau da kann eine e-Mail-Freundschaft beginnend aus einem gemeinsamen Interesse gut sein. Oder genau das was du beschreibst: Man trifft sich zwar erstmal in der Gruppe, bemerkt aber mehr Gemeinsamkeiten, hilft sich mal privat... und trifft sich dann privat.
Und das wird man glaube ich nicht bekommen, wenn man irgendwelche gruppenaktivitäten AUS DIESEM GRUND speziell annimmt.
Dazu, zu Gruppenaktivitäten zu gehen die einem inhaltlich nicht zusagen, rate ich auch nicht. Eher rate ich dazu:
Eigentlich läuft das meist andersrum. Man macht was, was einem Spaß macht, und lernt darüber leute kennen. Wer leute kennen lernen will und dafür eine aktivität macht, scheitert glaube ich meistens.
Sprich: An etwas teilnehmen das zu vorhandenen Interessen passt. Das kann ein Forum, ein Treff, ein "Stammtisch", ein Verein... zu einem Hobby, einem Interesse sein. Auch zu Interessen die man zunächst einmal alleine ausübt gibt es häufig irgendwelche Austauschmöglichkeiten. Ich mag z.B. Modellbau - macht man normalerweise alleine zu Hause.
Darum wäre auch normalerweise mein ratschlag, den ich einigermaßen guten gewissens leuten geben kann, die einsam sind, dass sie dinge tun, die ihnen wirklich Freude bereiten, zur Not auch allein.
Also zur Not auch allein ins Kino, ins Restaurant, in den Freizeitpark, in den Wald, zur Not in Kletterhalle, Fitnesscenter, was weiß ich, was
man eben wirklich gerne machen würde und mal ausprobieren will.
Dem kann ich zustimmen. Auf jeden Fall sich nicht Dinge, die einem Spaß machen, dadurch vermiesen lassen diese (noch) nicht mit Freunden zusammen unternehmen zu können. Die Kletterhalle wie auch der Verein passend zum Hobby ist da so ein Fall. Für den einen ist's eben die Kletterhalle, jemand anderes geht erstmals alleine in den Schachclub um nicht immer nur gegen den Computer zu spielen, jemand anderes schaut mal bei der Vereinssternwarte vorbei (und wird evl. Mitglied) gerade weil man im eigenen Umfeld niemanden hat der das Hobby Amateurastronomie teilt.
Denn dann hat man zumindest, wenn man jemanden kennen lernt, Dinge zu erzählen und Angebote, die man auch gemeinsam mal machen könnte. Sonst hat man schnell nichts mehr erzählen oder zu tun, wenn man doch mal jemanden trifft, bei dem gegenseitige Sympathie da ist.
Oder man lernt dort jemanden kennen. Gerade bei den ausgefalleneren Hobbies ist die Wahrscheinlichkeit nun nicht so ausgeprägt dass sie eine anderweitig kennengelernte Person auch interessant findet. Aber - finde ich - das macht ja nichts.


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17.02.2023 um 04:20
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ich finde diese "Geh doch in einen Verein"-Tipps, ähnlich wie solche Tipps, dass Menschen die eine*einen Partner*in suchen, doch in einen "Tanzkurs" gehen mögen, mindestens etwas boomeresk und vor allem provinziell.
Boomeresk, hast Du dieses Wort erfunden oder gibt es das tatsächlich 🤔. Was bedeutet es?
Provinziell, wenn das ländlich bedeutet, natürlich hat man in einer Stadt generell mehr Möglichkeiten, das ist schon klar.
Im Dorf hat man meist einen Schützenverein und einen Möhnenverein (in unserer Gegend), einen Fußballverein sowie einen Musikverein/Chor. Vielleicht nicht unbedingt in jedem Dorf, da schließen sich auch Orte zusammen.
Dann gibt es Leute, die sich kirchlich/religiös engagieren, andere sind politisch aktiv (Gemeinderat usw.).
Wenn man sich für speziellere Sachen interessiert, muss man u.U. schon weiter fahren, um das machen/lernen zu können.
Einiges geht heute auch online, aber das sagt nicht jedem zu (ich z.B. finde, dass das nicht dasselbe ist wie eine Veranstaltung in Präsenz).
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Es ist unwahrscheinlich, dass man hier tiefe Freundschaften des Lebens oder sogar zukünftige Ehepartner*innen findet, da die
meisten dieses nur kurz als Ausgleich besuchen und nicht an Tieferes interessiert sind.
Da kann ich Dir nicht zustimmen. Gerade durch gemeinsame Interessen findet man doch eher tiefer gehende Bekanntschaften, weil da eben ein Gleichklang feststellbar ist.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Außerdem: Was ist, wenn man am besten mit der Art von Mensch harmoniert, die niemals zu sowas gehen
würde und solche Treffen albern findet? :D
Nur, wie stellt man das fest und wie findet man die?
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Ich denke auch immer: Oje, ein zukünftiger Partner von mir wäre niemals die Art von Mensch, die schön
brav in spießige Vereine oder zu Tanzkursen geht
Das mag Deine Ansicht sein.
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Denn, mal ehrlich: Vereine und Kurse haben schon etwas von Spießbürgertum.
Bist/warst Du selbst in einem Verein? Hast Du das da so empfunden?
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Wenn man eben so gesinnt ist, dass man Vereine albern und spießig findet,
dann findet man garantiert keine Gleichgesinnten, wenn man dort hingeht.
Dann natürlich nicht.
Was schlägst Du dann als Alternative vor? Was ist nicht albern und spießig, sondern das Nonplusultra?

Man muss ja auch nicht sofort einem Verein beitreten, sondern kann diesen und die Mitglieder erst mal kennen lernen und es sich überlegen, ob man einen Aufnahmeantrag stellt. Das würde man ja auch nur tun, wenn es "passt" - beidseitig.

Ad tanzen: Ich habe schon oft gehört, dass Männer, die gut tanzen können, einen erheblichen Vorteil bei der Damenwelt haben. Es gibt wohl deutlich mehr Frauen als Männer, die sich für das Tanzen interessieren.
Zitat von off-peakoff-peak schrieb:Muss denn das Bekämpfen der Einsamkeit unbedingt auf Partnersuche hinaus laufen? Bekanntschaften oder Gleichgesinnte, mit denen man ein Hobby oder andere Interessen teilt, haben doch auch ihren Wert.
Sehe ich auch so.
Das Eingangsposting - vor nunmehr 7,5 Jahren - war da auch eher allgemein gehalten:
Zitat von nataronataro schrieb am 18.08.2015:Wenn ihr alleine seid und ihr euch nichts sehnlicher wünscht als jemanden, mit dem man einfach nur seine Zeit verbringen kann?
Man sagt ja immer, dass es ziemlich einfach sei, heutzutage jemanden kennen zu lernen - sei es über's Internet, in der Stadt, auf der Arbeit oder sonst wo.
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:jemand klingelt und fragt, willst du mein Freund sein
Da fällt mir spontan der Film "Der Pate" ein 😙


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Einsamkeit

17.02.2023 um 04:36
Zitat von nairobinairobi schrieb:Man muss ja auch nicht sofort einem Verein beitreten, sondern kann diesen und die Mitglieder erst mal kennen lernen und es sich überlegen, ob man einen Aufnahmeantrag stellt. Das würde man ja auch nur tun, wenn es "passt" - beidseitig.
Genau das kenne ich als das übliche Vorgehen.

Das waren keine Vereine wie diese
Zitat von nairobinairobi schrieb:Im Dorf hat man meist einen Schützenverein und einen Möhnenverein (in unserer Gegend), einen Fußballverein sowie einen Musikverein/Chor. Vielleicht nicht unbedingt in jedem Dorf, da schließen sich auch Orte zusammen.
Dann gibt es Leute, die sich kirchlich/religiös engagieren, andere sind politisch aktiv (Gemeinderat usw.).
(sondern zu oft relativ seltenen Hobbies) aber auch bei denen vermute ich dass man sich die Sache erstmal anschaut.

Neben wirklich Verein mit Beitritt gibt es häufig auch Gruppen, die kein eingetragener Verein sind und sich einfach "Stammtisch", "Treff" nennen. Auch da gibt's ganz andere Dinge denn nur Kartenspielen am Kneipenstammtisch, sondern auch z.B. zu technischen Themen, für Rollenspieler, für Leute die gerne Kenntnisse weitergeben (Makerstammtisch, Reparaturcafe etwa) etc.
Gerade wenn man auf viele Leute ein bisschen "zu" nerdig, verkopft, hobbybesessen... wirkt und eher durch Qualitäten wie Zuverlässigkeit, Hilfsbereitschaft denn durch Witz und Charme überzeugt (gut, es kann auch beides kombiniert sein) kann sowas ganz gut funktionieren.

Auch mal über Dorf- oder Stadtgrenzen hinwegzusehen kann ich ausdrücklich empfehlen; wer sehr dörflich wohnt hat doch meist irgendwie Anschluss an Städte oder andere Dörfer im Gemeindegebiet um z.B. einzukaufen oder zu arbeiten. Gerade wenn man nicht aus familiären Gründen abends zu Hause sein muss eignen sich Treffen in der Woche am Ort des Arbeitsplatzes oder am Wochenende dort wo man schonmal bzgl. Einkäufen hinfahren muss (wenn man keine separaten Fahrten in Erwägung zieht).

Durchaus habe ich die Erfahrung gemacht dass man sich manchmal unter solchen Gruppen etwas anderes vorstellt als es dann tatsächlich ist. Ich dachte früher bei "Stammtisch" an Kartenspielen in der Kneipe (nichts für mich), bei "Verein" an alleinig die dörflichen (ich kann weder mit Schützenverein noch mit religiösem noch mit Singen etwas anfangen), und stellte mir unter einer Selbsthilfegruppe ein handhaltend im Kreis sitzendes sich bedauerndes Grüppchen vor. Das waren jeweils ziemlich falsche Vorstellungen...
Heutzutage sage ich mir: Wenn mich etwas annähernd interessiert schreibe ich der Gruppe mal eine e-Mail (fast immer möglich), gehe mal hin, und wenn's nicht zusagt waren es lediglich ein, zwei Stunden in denen ich gemerkt habe dass es nichts für mich ist.


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Einsamkeit

17.02.2023 um 05:00
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Gruppen, die kein eingetragener Verein sind und sich einfach "Stammtisch", "Treff" nennen
Bei so etwas habe ich meinen Lebensgefährten kennen gelernt 😚
Ich wollte eigentlich nur neue Leute kennen lernen und suchte nicht nach einem Partner (musste mich nach der Trennung und Umzug wieder neu aufstellen).
Und dann fand ich diesen Edelstein.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Durchaus habe ich die Erfahrung gemacht dass man sich manchmal unter solchen Gruppen etwas anderes vorstellt als es dann tatsächlich ist. Ich dachte früher bei "Stammtisch" an Kartenspielen in der Kneipe (nichts für mich),
So wie vor 50 Jahren ist das glaube ich auch nicht mehr.
Skat bis spätabends bei Schnaps und Qualm in einer Raucherkneipe - nein danke.

Aber Doppelkopf in gemütlicher Runde, bei gutem Wetter draußen, mit Essen und gepflegten Getränken - ja bitte.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Das waren jeweils ziemlich falsche Vorstellungen...
Eben, da muss man eigene Erfahrungen machen. Das ist ja auch sehr individuell.
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Wenn mich etwas annähernd interessiert schreibe ich der Gruppe mal eine e-Mail (fast immer möglich), gehe mal hin, und wenn's nicht zusagt waren es lediglich ein, zwei Stunden in denen ich gemerkt habe dass es nichts für mich ist.
Ganz genau. So ist das meist auch bei VHS-Kursen. Zumindest die erste Stunde kostet nichts. Da bekommt man schon einen gewissen Eindruck.

Man muss halt den Arsch hochkriegen, damit fängt es an.


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Einsamkeit

17.02.2023 um 05:50
Zitat von nairobinairobi schrieb:Man muss halt den Arsch hochkriegen, damit fängt es an.
Das einzige Hindernis, für gesunde Menschen. :)

Der Arbeitsplatz ist doch auch immer ein super Anknüpfpunkt. Der Weg zur Arbeit wenn man Öffis nutzen kann, Kantine usw. Wenn man meint, man hat dort ausschließlich Idioten , müsste man in den Spiegel gucken und nicht denken, die Geisterfahrer kommen einem alle entgegen.

Das Ehrenamt, Feuerwehr, BRK, Ortsverschönerung, kirchliche Gruppen usw. Die Feuerwehren auf dem Land haben große Nachwuchssorgen, da ist doch jeder herzlich willkommen. In größeren Orten haben die Tafeln meist zu wenig Helfer. Sozialkaufhaus? Nachhilfegruppen für Kinder, Vorlesen für Kinder, Jugendarbeit usw. Aber wie du sagst, meistens ist der eigene Hintern im Weg.

Als wir nach hier gezogen sind bin ich in den Gartenbauverein und hab dort die Kindergruppe mit betreut, da kennt man ratzfatz alle Eltern. Der Verein hat mich erst gar nicht interessiert, ich wollte hier einfach ankommen und Leute kennenlernen. Wenn man paar Leute kennt, geht das doch weiter und man lernt dadurch wieder Leute kennen.

Man kann doch auch selbst ein Angebot machen? Diese ganzen Brettspiel- und Kochgruppen hat doch auch immer eine Privatperson, mit Interesse an der Sache, gegründet weil es sowas nicht gab.


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