Sterntänzerin schrieb:Ich finde, der Gedanke, dass man jemanden, den man kennenlernt, egal ob auf der Arbeit, in einem Verein oder sonst wo direkt zum Spieleabend einlädt, zum Barbesuch am Wochenende oder ähnliches, ist der zweite Schritt vor dem ersten. Man verplant da ja quasi die Freizeit eines anderen, den man erst mal kennenlernen muss und umgekehrt. Ich persönlich bin meistens besser damit gefahren, mit solchen Menschen gemeinsam Zeit zu überbrücken, die sowieso mit etwas gefüllt werden muss.
Dem kann ich uneingeschränkt zustimmen: Die Zeit zusammen nutzen. Im Verein beim Aufräumen, Fahrgemeinschaft, mit Kollegen an der Haltestelle stehen etc. - sich unterhalten. Wenn man sich sympathisch ist kommt auch die Vorfreude auf denjenigen zu treffen/ mehr Zeit miteinander zu verbringen.
Sterntänzerin schrieb:Die Entwicklung war da eigentlich immer "Oh, du kaufst dir jetzt was bei XY? Ich komm mir, ich habe auch Pause" über "Ich würde in der Mittagspause gerne gezielt mit dir in dieses Restaurant gehen" bis zu "Ich weiß, du interessierst dich für ein bestimmtes Thema. Bei mir in der Nähe findet dazu am Wochenende eine Veranstaltung statt. Wollen wir da gemeinsam hin gehen".
Natürlich erreicht man das dritte Stadium nicht mit jedem Kontakt, sogar das zweite nicht zwangsläufig, aber hier geht es ja auch nicht um Masse.
Exakt.
Weiterhin finde ich den Hinweis von einigen anderen, das man die hier vorgebrachten Ideen immer ans Individuum anpassen muss, sehr wichtig. Mir selbst würde z.B. keine Teilnahme an einer Theatergruppe etwas bringen. Ich käme mir dort seltsam vor, wahrscheinlich auch ziemlich unbeholfen und mit so einer Grundeinstellung und dem innerlichen "Keine Lust haben" lernt man auch niemanden kennen.
Auch mir würde es bei bestimmten Aktivitäten so gehen, und doch eigentlich jedem.
Selbst würde ich mir z.B. bei einem Clubbesuch oder auch in einer Theatergruppe unpassend vorkommen. Hingegen der Makerspace, die Vereinssternwarte... passt, "selbst" mit Mitgliedern die z.B. älter als meine Eltern sind.
Bei anderen mag es genau umgekehrt sein.
Sterntänzerin schrieb:Ich bin allerdings auch eine Person, der Alleinsein nicht so viel ausmacht. Nach der Arbeit und den ganzen (flüchtigen) Sozialkontakten sind meine mentalen Batterien sowieso meistens ziemlich leer und meine Wochenenden brauche ich zumindest zum Teil, um sie wieder aufzufüllen. Ich bleibe also bewusst meistens für mich und nutze ein bis zwei Tage pro Monat gezielt dafür, um gezielt privat etwas mit anderen zu unternehmen, das über die gemeinsame Mittagspause, einen Plausch oder eine Textnachricht zwischendurch hinaus geht.
Ebenso. Viele meiner Interessen sind sogar solche, die man gar nicht mit anderen zusammen durchführt (man kann sich allerdings über das Hobby austauschen). Täglich, wöchentlich... private Treffen wäre mir zu viel. Ein bis zwei Tage im Monat ist auch für mich genau das richtige Maß.
martenot schrieb:Die meisten Kollegen sind sehr technikaffin und bevorzugen technische Themen, was mich privat eher weniger interessiert. Auf Schulungen und Fortbildungen habe ich erlebt, dass die Leute sich gern sehr ausgiebig über (computer-)technische Details unterhalten, was ich eher einschläfernd finde.
Bei mir ist das genau anders - solche Themen finde ich interessant und habe darüber sogar meinen Partner kennengelernt.
Tendenziell finde ich in solchen Umfeldern auch eher (natürlich nicht ausschließlich) Menschen die ähnlich "ticken", also auch eher introvertiert, ggf. autistische Züge, nicht ganz so gesellschaftskonform, vielseitig interessiert...
Rainlove schrieb:Ich habe auf Partnersuchseiten auch schon probiert aber sobald es ums Finanzielle geht ist bei anderen Schluss, auch wenn man sich vorher sehr gut verstanden hat.
Das finde ich äußerst schade. Für mich wäre das definitiv kein Kriterium (bin aber schon vergeben ;-) ).
Als ich meinen Partner kennenlernte hatten weder er noch ich viel Geld (viele Jahre lang rechnerisch unterm Existenzminimum). Meine beste Freundin bezieht Erwerbsminderungsrente. Trotzdem störte oder stört das niemanden von uns - Einladungen stattdessen nach Hause (wenn man sich schon ein bisschen kennt), oder zum Spazierengehen, zu kostenlosen Ausflügen, Picknick im Park (selbstgebackene Muffins, Thermoskanne), eintrittsfreie Museumstage nutzen... Café, wenn überhaupt, nur wenn man sich noch sehr wenig kennt. (Gehe auch mit meinen Partner nicht in Cafés.)
Meine Meinung bzgl. Finanzielles: Ein Partner muss nicht viel oder überhaupt Geld verdienen, sondern lediglich mit Geld umgehen können.
Ich möchte keinen Partner der "auf Pump kauft", Ausgaben nicht priorisieren kann - auch nicht wenn er ein hohes Einkommen hätte. Hingegen finde ich es z.B. sympathisch keinen Wert auf Statussymbole zu legen, nicht mit steigendem Einkommen auf einmal steigende Wünsche zu haber oder der Meinung zu sein dass man etwas "bei dem Gehalt, in dem Beruf" nicht dürfe, pragmatisch zu sein, sparsam zu sein (sparsam ungleich geizig) und insgesamt ehrlich nach seinen finanziellen Verhältnissen zu leben. Picknick im Park oder eintrittsfreien Museumstag nutzen da wenig Geld, Geschenk selbstgemacht oder etwas Passendes günstig erstanden: sympathisch. Streamingdienste nutzen und Auto tunen, meinen zum Valentinstag 50 Rosen und 'nen Ring anbringen zu müssen aber mit der Miete im Rückstand: unsympathisch. Gutes Einkommen und sich überlegen dass Fahrradfahren oder Busbenutzung hier sinnvoller ist als Autofahren, sich nicht für die Benutzung eines Einkaufstrolleys schämen und die Sache mit den Rosen sowieso nicht wollen: sympathisch.