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Der Mensch Jens Söring

40.372 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Kino, Gefängnis ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Der Mensch Jens Söring

Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:07
@Venice2009
Vielleicht nicht der Mörder, nein, aber ein Helfer schon. Außerdem musste Mord und Reinigung des Tatortes ja nicht zwangsweise kurz aufeinander folgen, oder?


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:18
@Kältezeit
Es hätte in der Zeit zwischen der Tat und der Entdeckung der Leichen erfolgen müssen. Ich glaube das waren 5 Tage gewesen, bin mir jetzt aber nicht mehr ganz sicher.

Für jemand anderen fehlt mMn das Motiv. Denn der Briefverkehr erfolgte zwischen ihr und JS. Ob sie das auch noch in der Form mit anderen tat und auch diese einem derartigen Verbrechen gegenüber nicht abgeneigt waren? Immerhin drohte doch die Todesstrafe, kann man da tatsächlich x-beliebig viele Menschen einfach so mit hinein ziehen? Irgendwie hört dich das für mich nicht sehr realistisch an.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:18
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:dass der Tatort akribisch versucht wurde zu reinigen.
Ich weiß ja nicht woher diese Vorstellung kommt mit dem sauberen Tatort (in dieser Ernello-Indizien-Liste, aus der hier so gerne zitiert wird, heißt es gar: "Tatort war quasi perfekt sauber gemacht" ) - Nein, der Tatort war äußerst blutig. Es gab blutige Socken- und Schuhabdrücke. Es gab Blut in der Küche, im Esszimmer, im Wohnzimmer im Schlafzimmer und im Bad. Wenn ich sauber mache, sieht es bei mir zumindest anders aus.

Und da würde ich sagen: der Schwerpunkt liegt auf versucht. Es gelang nicht. Und jetzt könnte man überlegen: Warum? Woran lag's?
Hatten der/die Täter keine Zeit? Waren sie unter Drogen? Oder sollte es so blutig und verschmiert aussehen, um eine falsche Spur zu legen?


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:24
@Venice2009
Da hast du Recht ich glaube das war auf die Abdrücke bezogen, von denen es vor der Putzaktion viele gegeben haben wird. Auch wurde versucht die Fingerabdrücke zu verwischen. Als auf den Tatort selber, denn der war natürlich blutig gewesen.

Vielleicht auch der Drang vom Tatort zu verschwinden, weil man Angst hatte, entdeckt zu werden.
Möglich ist auch, dass die Putzaktion später erfolgt ist. Nicht sofort nach der Tat


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:43
Zitat von BluelleBluelle schrieb:Eigentlich ist mir nur eben dieser Strang bekannt, wo so darum gekämpft wird, dass JS im Gefängnis bleibt.
Manchmal habe ich den Eindruck, dass manche ihn für schuldig halten, weil sie ihn nicht mögen.
Hier werden Dinge geschrieben, die schon 100 mal wiederlegt wurden. Ich habe auch nicht die Zeit alles zu wiederlegen.
Selbst wenn man ihm für den Mörder hält, haben 2 Psychologen ein wohlwollendes Gutachten für ihn getroffen.


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28.09.2017 um 10:49
@Mr.Mystery1990
Es gibt schon ein paar mehr Dinge die auf ihn hindeuten als lediglich Antipathie. Es fängt mit den Briefen an und endet mit der Flucht bzw. Festnahme als Scheckbetrüger. Dann noch das sehr spät zurückgezogene Geständnis.
Für alles findet er eine Erklärung, die aber nicht jedem plausibel erscheint. Also nur zu behaupten, man halte ihn für schuldig, weil man ihn nicht mag, finde ich schon ein wenig frech.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:51
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:das war auf die Abdrücke bezogen, von denen es vor der Putzaktion viele gegeben haben wird. Auch wurde versucht die Fingerabdrücke zu verwischen.
Wie so häufig bei diesem Fall, es hängt von der Perspektive ab: Wer Söring für den Täter hält, für den wurde der Tatort erfolgreich von Spuren gesäubert: denn man fand keine, die ihn eindeutig mit der Tat in Verbindung bringen.

Wer erst von seiner Schuld überzeugt werden will, der findet jedoch Fingerabdrücke von Elizabeth Haysom und von einer unbekannten Person, ein Haar, das ebenfalls noch niemandem zugeordnet werden konnte, und bislang unidentifizierte Schuhabdrücke.

Wer also erst von seiner Schuld überzeugt werden will, der findet einen nicht unbedingt akribisch von Spuren gereinigten Tatort.
Wer ihn schuldig findet, wird darüber hinwegsehen wollen, und auch hier sich einmal mehr in seiner Ansicht bestätigt fühlen.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 10:58
@yasumi
Die Reinigung hätte, wie ich schon erwähnte später mit EH zusammen erfolgen können.
Das Haar könnte auch eingeschleppt worden sein. Wieso erwähnte JS nicht sofort einen anderen möglichen Täter, sondern erst zum Prozessbeginn?
Ungereimtheiten lassen sich auch erklären. Es ist doch so, wenn die Indizien überwiegen, es ein Geständnis gab, dann ist es schwer auf einmal von jemand völlig anderen auszugehen. Insbesondere weil es dafür keinerlei Beweise gibt und auch da viele offene Fragen.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 11:06
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Wieso erwähnte JS nicht sofort einen anderen möglichen Täter, sondern erst zum Prozessbeginn?
Wenn er angibt, nicht dabei gewesen zu sein (und das Geständnis nur ein falsches war), woher sollte er das denn wissen? Er hätte dann nur das gewusst, was Elizabeth ihm gesagt hätte.

Vor dem Prozess hatte er Akteneinsicht, und wusste, dass es neben Elizabeth noch vermutlich jemand anderes gegeben hat.

Aus seiner Sicht - ob wahr oder vorgegeben - macht das durchaus Sinn.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 11:10
Zitat von Mr.Mystery1990Mr.Mystery1990 schrieb:Selbst wenn man ihm für den Mörder hält, haben 2 Psychologen ein wohlwollendes Gutachten für ihn getroffen.
Magst du darlegen, warum du annimmst, dass das Gutachten "wohlwollend" ausfiel bzw worauf du diese Annahme stützt? Mir sind nur die Auszüge aus dem Urteil des EGFM bekannt. Da steht aber nicht viel mehr, als das JS zum Tatzeitpunkt an einer induzierten Persönlichkeitsstörung litt.


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28.09.2017 um 11:25
@yasumi auch dass er z.B. nicht einmal in Erwägung zog die Polizei anzurufen, als EH ihm mitteilte ihre Eltern umgebracht zu haben? Er dachte tatsächlich zu allererst an ein Alibi für sie.

Du hast selbst geschrieben, dass er zuviel erklärt. Viele Alibi's bedeutet nicht das jemand unschuldiger ist, sondern es ist eher fraglich, warum jemand das macht. Mit den anderen Indizien zusammen wirkt er für mich unglaubwürdig.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 11:44
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:@yasumi auch dass er z.B. nicht einmal in Erwägung zog die Polizei anzurufen, als EH ihm mitteilte ihre Eltern umgebracht zu haben? Er dachte tatsächlich zu allererst an ein Alibi für sie.

Du hast selbst geschrieben, dass er zuviel erklärt. Viele Alibi's bedeutet nicht das jemand unschuldiger ist, sondern es ist eher fraglich, warum jemand das macht. Mit den anderen Indizien zusammen wirkt er für mich unglaubwürdig.
Dass er doppelte Kinokarten hatte, heißt nur, dass er sich um ein Alibi gekümmert hat. Nicht dass er jemanden umgebracht hat. (Und nur weil du - angeblich - Dinge anders handhaben würdest, macht das andere nicht zu Mörder)

In Bezug auf die Alibis würden auch andere die Unwahrheit sagen. Denn zwischen Nicht-die-Polizei-rufen und Aktiv-für-ein-Alibi-sorgen gibt es vermutlich dann doch noch einen (strafrechtlichen) Unterschied.

Also auch dieses Verhalten widerspricht nicht seiner Geschichte, er habe erst nachträglich von den Morden erfahren. Wahrscheinlich für mich ist jedoch, dass er dann losgezogen ist, um die Sache noch mit zusätzlichen Alibis abzusichern. Nur das zuzugeben, hätte ihn vermutlich fast genauso lange ins Gefängnis gebracht. Deswegen hat er meines Erachtens diese wunderliche Drogendeal-Geschichte erzählt, um den Besitz der Doppeltickets erklären zu können, ohne dass er von den Morden wusste, ohne dass es so wirkt, er habe aktiv einen Doppelmord gedeckt.

Aber das macht ihn nicht zu einem zustechenden Mörder.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 11:55
@yasumi
Aber du musst das doch als Gesamtheit sehen. Stândig waren es andere gewesen, er hatte damit gar nichts zu tun.

Wieso hatte er sich dann aber kein wirkliches Alibi besorgt? So für den Fall der Fälle?
Lediglich ein so schwammiges. Nur um sich alleine u.U. abzusichern.
Du hälst es  tatsächlich für glaubwürdiger, dass eine andere Person involviert war und die Eltern so zurichtete? Und in Kauf nahm, hingerichtet zu werden, denn die beiden hätten die Schuld ja auf genau diese Person lenken können. Und wären höchstwahrscheinlich dann fein raus gewesen.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:09
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Wieso hatte er sich dann aber kein wirkliches Alibi besorgt?
Wenn du nachträglich ein Alibi besorgend willst, hat halt die Qualität des Alibis seine Grenzen.

Aber was für ein Alibi hättest du in so einem Fall genommen?


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:15
@ElvisP
Die Anwälte des Bf. legten ein Gutachten vom 15. Dezember 1986 vor, das von einer psychiatrischen Gerichtsmedizinerin, Dr. Henrietta Bullard, erstattet worden war.
Die Gutachterin gelangte zu dem Ergebnis, dass der Bf. unreif und unerfahren war und in einer symbiotischen Beziehung mit seiner Freundin – „einer jungen energischen, überredungsfähigen und verwirrten Frau“ – seine persönliche Identität verloren habe. Zwischen den beiden habe eine „folie à deux“ bestanden.
In dem Gutachten heißt es: „Zur Tatzeit litt Jens Soering nach meiner Überzeugung an einer endogen verursachten geistigen Anomalie, die seine Verantwortlichkeit für seine Handlungen wesentlich vermindert hat. (…)
Der Grad der Gestörtheit von Frl. Haysom grenzt an Psychose, und sie war im Laufe vieler Monate fähig, Soering zu überzeugen, dass er ihre Eltern töten müsse, damit sie und er als Paar überleben könnten (…).
Fräulein Haysom hatte eine verwirrende und hypnotisierende Wirkung auf Soering, die zu einem abnormen psychischen Zustand führte, in dem er unfähig war, klar zu denken oder die Absurdität der Sicht auf ihr Leben und auf den Einfluss ihrer Eltern in Frage zu stellen.“
Die Gutachterin war der Ansicht, dass der Bf. zur Tatzeit unter einer geistigen Anomalie litt und dass er sich in einem entsprechenden Verfahren im Vereinigten Königreich deshalb würde verteidigen können, „des Mordes nicht schuldig, sondern des Todschlags schuldig zu sein“.
Die Schlussfolgerungen von Dr. Bullard glichen in Wesentlichen den Schlussfolgerungen, zu denen der Chefarzt des Broadmoor-Krankenhauses,1 Dr. John R. Hamilton, in einem Gutachten vom 11. Dezember 1986 gekommen war.
http://www.eugrz.info/PDF/EGMR4/EGMR04-27.pdf
Für mich ist dies wohlwollend. Sie hätten auch schreiben können, dass er aus Mordlust gemordet hat oder ähnliches.
Könntest du jetzt auch bitte auf @yasumis Fragen von gestern und vorgestern eingehen bzw. beantworten.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:20
@yasumi
Etwas was man nicht so schnell vergessen hätte. Etwas umgerissen zB. Und angeboten es mit der Kreditkarte zu bezahlen.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:26
Zitat von Venice2009Venice2009 schrieb:Etwas was man nicht so schnell vergessen hätte. Etwas umgerissen zB. Und angeboten es mit der Kreditkarte zu bezahlen.
Versteh ich jetzt nicht. Du wills nachts um zwölf nachträglich ein Alibi für acht Uhr abends erstellen, dass du also vier Stunden zuvor z.B. im Nachbarort warst.
Du reißt dann wo was um?


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:34
@yasumi
Die Geschäfte in Amerika sind 24 Stunden geöffnet. Also hätte er, um zu unterstreichen, bzw. sich abzusichern etwas machen können, woran man sich später auch erinnern könnte. Vorausgesetzt er war überhaupt in Washington gewesen. Denn diese Kino-Alibigeschichte ist doch kalter Kaffee und wird gerne genutzt, da man sie nicht wirklich überprüfen kann. Wer mit wem dort gewesen ist. Den Film kann man auch nachträglich schauen. Also was für ein unsinniges Alibi?


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:38
@Venice2009
Du würdest also nachts um zwölf in ein Geschäft gehen, um für acht Uhr abends, also vier Stunden zuvor, ein Alibi zu haben.

Ok.


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Der Mensch Jens Söring

28.09.2017 um 12:55
@yasumi
Wieso für 12 Uhr nachts? Mehr für den Abend und nachts in die Lobby des Hotels jemanden an der Rezeption in ein Gespräch verwickeln. Es gibt schon Möglichkeiten als einen ganzen Abend ins Kino  zu gehen und zig Filme anzusehen. Das hälst du also für nachvollziehbar?

Was mich ein wenig stört ist, dass die Geschichte von JS häufig jeglicher Logik entbährt, aber so nicht angezweifelt wird. Stellt sich die Frage warum er furcrin so lausiges Alibi sorgte, wird einem unterstellt dass das unlogisch wäre.bwrnn er anders gehandelt hätte.


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