Der Mensch Jens Söring

Bluelle schrieb:Und wieso nur einen Satz? Erinnerst Du Dich, dass der verhörende Beamte das sofort ins Lächerliche zog und das nicht ernst nahm?
Stellst Du Dir ein Verhör so vor, wo man den Täter / in überführen möchte? Ernst gemeinte Frage an Dich...

ich weiß, sie lagen damit natürlich falsch. Wir sprechen ihnen ja nur an der Stelle eine Kompetenz zu, wo es passt. Also eigentlich in dem Fall an gar keiner Stelle, zumindest wenn es JS betrifft.

Venice2009 schrieb:nein er ist natürlich unschuldig. Amen. Denn alle Indizien erklärst DU ja quasi für Unfug ;). Und das Geständnis, das er nach 4 Jahren zurückzog, ist ja sowieso wertlos. Fall gelöst, Akte geschlossen.

Du versuchst schon wieder abzulenken, ich hatte Dir eine Frage gestellt, mich kann man schlecht manipulieren, merkst Du ? ;)

Venice2009 schrieb:nein er ist natürlich unschuldig.

Höchstwahrscheinlich mMn ja.

Venice2009 schrieb:Und das Geständnis, das er nach 4 Jahren zurückzog, ist ja sowieso wertlos. Fall gelöst, Akte geschlossen.

MMn korrekt. Ich beziehe mich auf das Geständnis.

@Bluelle
das war die Antwort gewesen. Sie haben es so eingeschätzt. Erfahrung vielleicht? Sie haben es so aufgenommen, als wolle sie scherzen. Es war also eine Einschätzung der Ermittler gewesen. Ich weiß, dass sie damit natürlich falsch lagen...

Venice2009 schrieb:wenn sie aber immer gleich genommen wurden, dann ist das doch hinfällig. Das war, was ich damit meinte.

Verstehe ich nicht.
Der Abdruck von Söring sieht aus, als ob er angeknabbert wäre. Ich sagte, warum wurde dann dieser Abdruck zum Vergleich genommen und nicht ein anderer. Du sagtest, gab vielleicht nur den. Ich sagte, nein, es gab eine ganze Menge. Siehe Link. Und du sagst jetzt was?

yasumi schrieb:Der Abdruck von Söring sieht aus, als ob er angeknabbert wäre. Ich sagte, warum wurde dann dieser Abdruck zum Vergleich genommen und nicht ein anderer. Du sagtest, gab vielleicht nur den. Ich sagte, nein, es gab eine ganze Menge. Siehe Link. Und du sagst jetzt was?

Es macht zumindest insgesamt keinen seriösen Eindruck, wenn man das liest. Sieht für meine Begriffe so aus, wie schon gesagt, man wollte mit allen Mitteln einen Schuldigen haben.
So weit her geholt ist das nicht, so etwas gibt und gab es schon öfters.

@Venice2009
dann würden doch nur die Zehen und der Ballen zu sehen sein und nicht bis zur grösseren Hälfte, wie soll man denn da laufen?
Entweder läuft man auf Zehenspitzen, dann gibt es nur ein wenig den Ballen dazu oder gesamt, Du mussst mir zeigen wie das gehen soll.

@yasumi
damit meinte ich, wenn er immer wieder gleich aufgetreten ist. Also immer von hinten nach vorne schön abgerollt ist und nicht über die Zehenspitzen auftrat, dann kann man es nicht mit einem Abdruck vergleichen der z. B . über die Zehenspitzen entstand.

Wenn man z. B. den Boden wischt, latscht man auf den gewischten Boden einfach so hinein, oder versucht man Fußabdrücke zu vermeiden, weil man ja eigentlich auf dem Boden keine sehen möchte, bzw. die Füße nicht nass machen möchte?

Also tritt man in eine Blutlache höchstwahrscheinlich nicht so hinein, wie man üblicherweise läuft.

Venice2009 schrieb:damit meinte ich, wenn er immer wieder gleich aufgetreten ist.

Du meinst, alle Abdrücke sahen von ihm so aus? So merkwürdig an der Ferse?

@yasumi
nein, die Abdrücke von ihm sind doch komplett. Du behauptest doch, dass der Sockenabdruck vom Boden zu klein für seinen Fußabdruck ist. Weil du die beiden Fotos übereinander gelegt hast.
Das war die mögliche Erklärung gewesen, sofern es überhaupt so ist, dass er tatsächlich zu groß ist. Denn wenn er tatsächlich zu groß ist, wieso wurde das z. B. in dem Film nicht genauso erwähnt? Man könnte ihn doch heute erneut untersuchen lassen um Klarheit zu schaffen.

@alle

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold!
Auf die Vierzig-Tage-Regel bei Auslieferungsangelegenheiten geht wieder mal keiner ein, weil es den "cleveren" Jens mal wieder sehr dumm aussehen lassen würde. Ich meine, jemand, der in den USA mit 18 schon gewusst hat, das die maximale Jugendstrafe in der BRD eine Obergrenze von zehn Jahre kannte, dem ist doch auch zu unterstellen, das derjenige auch die 40-Tage-Grundsatzregelung bei Auslieferungsverfahren kennt und (!) den "Spezialitätengrundsatz", der zudem besagt, eine ausgelieferte Person darf nur dafür vor Gericht gestellt werden, wofür diese auch ausgeliefert wurde.
JS aber war doch international auf der Flucht, sodass diese Information für ihn eine einschlägige Relevanz besass.
Und ein Anruf bei einem Strafverteidiger in Europa (damalige EG/European Community) hätte ausgereicht, um an diese Information zu gelangen. Sic!

Ashford1986 schrieb:Ich meine, jemand, der in den USA mit 18 schon gewusst hat, das die maximale Jugendstrafe in der BRD eine Obergrenze von zehn Jahre kannte, dem ist doch auch zu unterstellen, das derjenige auch die 40-Tage-Grundsatzregelung bei Auslieferungsverfahren kennt und (!) den "Spezialitätengrundsatz", der zudem besagt, eine ausgelieferte Person darf nur dafür vor Gericht gestellt werden, wofür diese auch ausgeliefert wurde

Aber jetzt bin ich doch sehr erstaunt. Du hast doch vor ein paar Tagen behauptet, dass Du ihm den Tipp der 10 Jahre gegeben hast??

Ausserdem ist diese Redewendung einer der blödesten, die ich kenne und trifft selten zu, ausser vielleicht in einem Streit, dass man sich erst einmal zurückzieht, also ganz anderer Kontext.

@alle

Darum meine ich, das sich JS seinerzeit in England komplett aufgegeben hatte, nachdem ihm seine US-Vergangenheit nach fünf Wochen Haft dort eingeholt hatte.

Mir vermittelte JS zu diesem Zeitpunkt, dass dieser sich mit einer lebenslangen US-Haft bereits abgefunden hatte.

Etwas Kämpferisches hatte JS zu dieser Zeit nicht mehr. Das erklärt auch die Geständnisse und deren Aufrechterhaltung über 4 Jahre.

Die Obergrenze des JGG der BRD hatte JS durch die Weiterreise nach England genau so verzockt, wie die Ausnutzung der 40-Tage-Regelung durch Mundhalten in seiner damaligen Auslieferungssache.
Dem haftet nicht mehr Kleverness an, sondern vielmehr ein selbstzerstörerisches Gesamtverhalten. Sic!
Passt absolut zur Einzeltäterschaft des JS!
Eine stabile Liebesbeziehung aufzubauen und zu erhalten funktioniert jedenfalls anders!

Venice2009 schrieb:Man könnte ihn doch heute erneut untersuchen lassen um Klarheit zu schaffen.

Die Untersuchung von damals hat doch eigentlich immer noch Bestand. Das, was Gardner in den Dokus in die Kamera hält, zeigt meines Erachtens, dass der Fußabdruck größer ist, als der Abdruck vom Tatort. Ich habe das ja nur versucht, nochmal nachzustellen. (Ist ja auch keine neuartige Erkenntnis, wurde ja immer mal wieder behauptet. Und ich wollte nur wissen, warum.)

Dem hast du ja auch gar nicht widersprochen. Du löst das für dich so auf, dass du annimmst, der Abdruck im Haus sei kein ganzer Abdruck, eher von jemandem verursacht, der fast auf Zehenspitzen geht.

Hallett scheint den Größenunterschied - so wie ich das verstanden haben - damit zu erklären, dass die Ferse doppelt ist, Söring bei diesem Abdruck zweimal angesetzt hat. Deswegen wirkt er zwar größer, ist es aber nicht.

Offen bleibt für mich nach wie vor die Frage,  warum überhaupt dieser angeknabberte Abdruck genommen wurde und nicht ein schöner, eindeutiger. Du sagtes: gab vielleicht nur den einen. Ich zeigte dir einen Link mit ganz vielen Abdrücken.

Wie würdest du also jetzt diese merkwürdige Wahl des Abdruckes erklären?

@yasumi
Chapeau! Ich finde deine Arbeit und deine Ausführungen zu dem Sockenabdruck ausgezeichnet und überzeugend!

Dafür, dass Sörung und Haysom für die Scheckbetrügereien nach GB und nicht nach Deutschland gingen, gibt es, abgesehen davon, dass Haysom kein Deutsch sprach, eine ganz einfache Erklärung: Der Betrug hätte in D gar nicht funktionieren können.
Denn ein Grundsatz des deutschen Verbraucherrechts besagt: "Der Umtausch fehlerfreier Waren ist eine freiwillige Leistung das Händlers. Er erfolgt auf Gutschrift"
Eine Gutschrift hätte ihnen aber rein gar nichts genützt, denn sie wollten ja an Bargeld kommen. Folglich ging das nur dort, wo Umtausch gegen Bargeld Usus und überall üblich war.

Ashford1986 schrieb:Ich habe gerade heute die Übersetzung fertig von einigen Newslettern des JS, die gleich eingescannt an Gouverneur und das Virginia Board of Parols gehen. Mögen die bewerten, wie ein JS wirklich denkt. JS bezeichnet darin z.B. das amerikanische Volk "Amy-Schweine", fordert ein "Wirtschaftsembargo gegen Virginia...

Good job!  Ich habe mich stets gewundert, warum ihn sein Fanclub nicht schon viel früher vor seinen Pöbeleien gewarnt hat. Diese fallen  "Two- Face" nun vermehrt auf die eigenen Füße.

@ligala
Danke :-)

ligala schrieb:Der Betrug hätte in D gar nicht funktionieren können.
Denn ein Grundsatz des deutschen Verbraucherrechts besagt: "Der Umtausch fehlerfreier Waren ist eine freiwillige Leistung das Händlers. Er erfolgt auf Gutschrift"
Eine Gutschrift hätte ihnen aber rein gar nichts genützt, denn sie wollten ja an Bargeld kommen. Folglich ging das nur dort, wo Umtausch gegen Bargeld Usus und überall üblich war.

Darüber hatte ich letztens auch nachgedacht. Ich hatte mir überlegt, ob in England ein Konto auch ohne Pass und Perso eröffnet werden konnte - Teil der Betrugsmasche war, soweit ich weiß, mit ungedeckten Schecks einzukaufen. In Deutschland gibt es aber Ausweispflicht, und für ein Konto brauchst du eigentlich einen Ausweis. In England aber auch? Denn soweit ich weiß haben die beiden nur ID-Karten wie den Führerschein gefälscht, nicht den Pass. (Was dann auch bedeuten würde, dass die beiden wussten, dass nach ihnen nicht gesucht wurde, da sie ja von Land zu Land reisten, und da dann wohl unter ihren echten Namen). Aber vielleicht irre ich mich ja.

Das wäre aber dann vielleicht ein weiterer Grund, sich nicht in Deutschland aufzuhalten - wenn man vorhat von solchen Betrügereien zu leben.

@yasumi
Moment, ich habe mich auf deine Recherche bezogen. Ich glaube aber nicht so wirklich, dass so wie du es gemacht hast, einfach 2 Bilder übereinander zu legen wirklich große Aussagekraft hat. Denn wie ich schon schrieb, warexes tatsächlich so, warst du sicherlich nicht die erste, der das aufgefallen wäre.

@yasumi
Also ich habe dieses Betrugssystem so verstanden: Sie kauften in Läden irgendwelches Zeug, Kleidung etc. gegen - natürlich ungedeckte- Schecks. Zeitnah tauschten sie die Sachen wieder um (bevor auffiel, dass die Schecks nicht gedeckt waren) und erhielten dafür Bargeld ausgezahlt. Das war der Trick.
Und das hätte halt in D. nicht funktionieren können, weil die Händler nur gegen Gutschein umtauschten, denn das dt. Verbraucherrecht sieht und sah das so vor.

yasumi schrieb: Denn soweit ich weiß haben die beiden nur ID-Karten wie den Führerschein gefälscht, nicht den Pass.

So weit ich weiß hatten sie sich in Thailand mit etlichen falschen Pässen eingedeckt, in denen auch Fotos in unterschiedlicher Aufmachung klebten mit hübschen Fantasienamen. Erinnerst du dich: wir wurden an die Isdal - Frau erinnert, was die Namen anbelangte( von der es übrigens bedauerlicherweise nichts Neues gibt.) Einige falsche Pässe sind m. Erinnerung nach auf den Textseiten von "Das Versprechen" abgedruckt.

yasumi schrieb:Das wäre aber dann vielleicht ein weiterer Grund, sich nicht in Deutschland aufzuhalten - wenn man vorhat von solchen Betrügereien zu leben.

Söring war seiner Angebeteten ja offensichtlich hörig. Sonst hätte er sich nicht auf dieses ganze Schlamassel eingelassen. Er war ein Schw..z mit zwei Ohren. Dazwischen war Leere.

EH hatte gleichzeitig das Sagen, und da sie die deutsche Sprache nicht beherrschte, hätte sie sich ihm ja "unterwerfen" müssen. D. h., sie wäre auf ihn angewiesen gewesen. Das hätte die ganze Hierarchie durcheinandergebracht. Ich denke, das war Grund, warum sie in England waren.

Auch in Deutschland hätten sie irgendwas drehen können. Immerhin waren sie skrupellos.

avah schrieb:Natürlich hätte ihn das früher einholen müssen. Hätte. Nur konnte es das?
Wenn ich es unter dem Blickwinkel der Beziehungsdynamik betrachte, die

Bis zu einem gewissen Grad verständlich. Nur, ab wann wird es paradox oder unglaubwürdig?

Selbst, wenn man dem Freund/in zugetan ist, irgwann setzt doch mal ein Rechtsempfinden ein und/oder die Erkenntnis, was man denn für eine Sch...e macht?

Und das eben hat bei ihm gefehlt...

Wenn er sich den Behörden gestellt hätte, wäre er ein stückweit glaubwürdiger gewesen?