@dwt Die Zeitlücke sehe ich nicht, die soften Punkte (pro und contra) sehr wohl. Vor langer Zeit, als wir noch deutlich weniger Informationen hatten, bin ich wie viele Mitdiskutanten auch davon ausgegangen, dass beide am Tatort waren. Aber das Bild hat sich gewandelt, und die Fakten sprechen immer mehr für eine Anwesenheit EHs in Washington.
Beide Möglichkeiten der Tatausführung haben ihre Vorteile und Nachteile; aber unser Bauchgefühl der Praktikabilität begründet keine Wahrheit. Und in dem Moment, wo Söring erkennt, dass er doch auf mehr Gegenwehr stößt als erwartet, kann er seine Entscheidung nicht mehr ändern; dann muss er durch. Nach dem von ihm gestandenen Prinzip "teile und herrsche" war das auch möglich.
Für schwach halte ich das Alibi übrigens nicht -- ganz im Gegenteil. Weit, weit weg von zuhause, Kinokarten (wahrscheinlich zur passenden Zeit gekauft), ein Alibi-Anruf bei Christine Kim zur ungefähren Mordzeit und ein Essensbeleg ebenfalls zur ungefähren Mordzeit (laut Manager wahrscheinlich nach 17:30, also nach der Abfahrt, und vor 23/24 Uhr, also deutlich vor der Wiederankunft ausgestellt).
Dazu ein Zimmerservice, der sich erinnern hätte müssen. Wie er vor der Tür warten muss, während EH Söring aus dem Bad holt, vielleicht erst noch mit dem Wasser plätschert, ein vielleicht feuchter Scheck.
Söring hat den fast perfekten Mord begangen und EH wahrscheinlich ein fast perfktes Alibio besorgt. Wäre Söring nicht ins eigene Messer gerutscht wie so viele Mörder vor ihm. Hätten die fehlbaren Ermittler nicht sie Befragung im Hotel versäumt.
So aber hat Söring "Pech" gehabt, und die Ermittler sind über 666+3 Meilen auf der Hardware gestolpert. So aber wurde die Sache klar, und der Mörder mit den flatternden Nerven hat den _Rest besorgt.