@higan7 Ich möchte noch etwas ergänzen zum Thema „Victim involvement“ im Zusammenhang mit den Entscheidungen eines Parole boards.
Herr Andrew Hammel hat hier nur aufgelistet, was sowieso legal frei zugänglich gemacht wurde.
Es gab zu einigen parole Board Anhörungen einiges an Briefen von zum bsp Opferangehörigen oder sogar anderen ehemaligen Ermittlern, oder sogar dem Knast Kumpel aus UK Schröder.
Opferangehörige haben das Recht sich Gehör zu verschaffen, bevor solche Entscheidungen getroffen werden. Dazu gehört das Recht zu erfahren, dass es ein Hearing gibt, das Recht seine Bedenken zu äußern. Als auch das Recht, dass die Bedenken von Opfern bzw deren Angehörigen unbedingt in die Entscheidung des parole boards mit einfließen.
Das halte ich für sehr wichtig und bemerkenswert, zeigt es doch, dass man den Opfern Respekt zollt und sie eine Stimme haben.
Die Briefe die du erwähnt hast, waren also nichts irgendwie ungewöhnliches oder gar inhumaner Natur. Im übrigen haben die Angehörigen bzw Familienmitglieder ähnliches auch immer zu Elizabeth Haysom gefordert (selbst ihre Verwandten und Bruder) keine vorzeitige Entlassung und das all die Jahre. Es ist also keine inhumane Benachteiligung Sörings gewesen, ihn damals nicht nach Deutschland zu überstellen.
Hätte man ihm das gewährt, wäre es ein Schlag ins Gesicht der Opferangehörigen gewesen.
Ich wünschte mir in manchen Fällen hierzulande, dass man die Belange der Opfer und Angehörigen bei solchen Entscheidungen auch mehr berücksichtigen würde.
@dwt Ich habe mir eben die kurze Video Sequenz nebst Kommentar von Herrn Andrew H. angeschaut.
Das war ein Interview mit dem Sender der als Produzent zum genannten Film genannt wird.
Daher ist das tatsächlich sehr sehr skurril was Söring da sagt. Das klingt ja fast so, als wenn er die beiden Dokumentarfilmer überhaupt nicht kennen würde. Freunde? „ ach nein so kann man das nicht nennen“ die Filmemacherin hat fast täglich über drei Jahre von ihm Briefe wütender Natur bekommen und mit Internas, aber Freunde?
Scheint mit der Zuneigung bei Jens Söring eher eine Einbahnstraße (zu seinen Gunsten) zu sein.
Oder aber, er stellt das jetzt so hin, damit der deutsche Zuschauer nicht etwa auf die Idee käme, da wären Filmemacher durch ihn sehr einseitig beeinflusst worden in einem Film der vom ÖR mitfinanziert wurde.
Ich verstehe gar nicht, warum man Herrn Hammel jetzt aus irgendwelchen Gründen miskreditieren möchte. Er macht ja nichts anderes als bekannte valide Fakten nochmal sehr verständlich für den deutschen Leser aufzubereiten. Und das mit fundierter Expertise als Experte für US Strafrecht.
Dazu noch zwei sprachig. Was will man mehr. Weder denkt er sich irgendetwas aus, noch will er Söring schaden. Er möchte nur einige Dinge geraderücken, die Söring seit Jahren sich zurechtbiegt.
Man sollte froh sein, so eine sachliche Quelle hier zu haben. Als Ausgleich zur Medienkampagne. Es ist tatsächlich beschämend für die Zunft des deutschen Journalismus, dass ausgerechnet ein US lawyer hier die einzige korrektive Stimme zum Fall Söring übernehmen musste.
Aber wer weiß, was die Zeit bringt. Vielleicht findet sich ja auch im deutschsprachigen Raum noch mal ein deutscher Journalist ( zusätzlich oder gemeinsam mit Andrew H.) mit Reichweite, der sich wagt, öffentlich kritische Fragen zur causa vorzubringen.