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Mordfall Claudia Wilbert

1.871 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

11.02.2025 um 21:52
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich bin mir sicher, dass die Ermittler schon längst diesbezüglich tätig geworden sind, jedenfalls was die Analyse des Briefes und die Suche nach Auffälligkeiten anbelangt. Hätten sie das nicht getan, wäre das ein Versäumnis gewesen.
Das sehe ich genauso. Für so schlau halte ich die Kripo, dass sie nichts versäumt hat, bevor sie sich bei Aktenzeichen xy aus dem Fenster hängt und dann noch den Brief auf ihrer Website verlinkt.

Deshalb hält sie das Schreiben für authentisch, was bedeutet, dass es nicht ausgedacht worden ist vom Briefschreiber.


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11.02.2025 um 22:06
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ich bin mir sicher, dass die Ermittler schon längst diesbezüglich tätig geworden sind,
Sorry. Die haben nicht mal Ressourcen Drecksmaterial von Kindesmißbrauch löschen zu lassen.

Und dann per KI Texte analysieren (lassen)? Träum weiter


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11.02.2025 um 22:07
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Gleich fünf Mal hat der Autor in seinem Text zum Ausdruck gebracht, dass sich etwas „aufdrängt
Oh je, das Wort benutze ich auch öfter, aber sicher nicht 5 x in einem Text.

Deshalb würde ich ihn bildungssprachlich nicht so hoch ansetzen.
Vllt dann doch eher bewusst gestelzt.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Das ist evtl eine Möglichkeit, dass Täter u Sterbender Arbeitskollegen im Ford Werk waren und wegen der etwas weiteren Strecke eine Fahrgemeinschaft hatten, bei der das mit der Beifahrertür auffiel.

Ein sehr guter Gedanke!
Sehe ich auch so! 👍🏼

Ebenso von @JamesRockford der Gedanke Bonn - Köln - Fordwerke .

quote=Lanza id=35990363]Träum weiter[/quote]
Da liegst du vermutlich falsch.
Die KiPo Sache hatte sicher andere Gründe.


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11.02.2025 um 22:08
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Deshalb hält sie das Schreiben für authentisch, was bedeutet, dass es nicht ausgedacht worden ist vom Briefschreiber.
Das ist Quatsch.
Die Kripo ist sich nicht sicher, dass das anonyme Schreiben authentisch ist. Das hat sie nie verlautbart.
Die Kripo hält mehrere Erklärungen für das anonyme Schreiben für möglich. Das hat die Kripo verlautbart durch einen ihrer zuständigen Ermittler.


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11.02.2025 um 22:11
Zitat von LanzaLanza schrieb:Sorry. Die haben nicht mal Ressourcen Drecksmaterial von Kindesmißbrauch löschen zu lassen.
Ich habe die Beiträge dazu unter der Rubrik hier im Forum gelesen.

Aber ob die Löschungen aus der Szene tatsächlich nachhaltig waren oder sind, kann ich nicht beurteilen.

Außerdem sollte man von einer Abteilung der Kripo "IT - Löschen von Dateien" nicht auf eine andere Abteilung "LKA - Mordermittlung" schließen.


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11.02.2025 um 22:23
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Außerdem sollte man von einer Abteilung der Kripo "IT - Löschen von Dateien" nicht auf eine andere Abteilung "LKA - Mordermittlung" schließen.
Vor allem sollte man nicht glauben, dass bei der Polizei schlecht gearbeitet würde. Und selbstverständlich arbeiten dort auch Menschen, die mit den Gegebenheiten und Möglichkeiten unserer Zeit vertraut sind.

Dazu gehört, nebenbei gesagt, auch eine Fallanalyse - man wird die Darstellung des Falles bei XY nicht ohne eine Vorstellung von den Umständen der Tat und ohne eine bestimmte Fahndungsrichtung angegangen sein.

Manchmal ist das alles relativ klar ersichtlich, aber im vorliegenden Fall wissen wir kaum, was die Polizei womit bezweckt, geschweige denn, wie nahe sie dem Täter vielleicht schon ist.


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11.02.2025 um 22:28
Zitat von KieliusKielius schrieb:Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:
Deshalb hält sie das Schreiben für authentisch, was bedeutet, dass es nicht ausgedacht worden ist vom Briefschreiber.

Das ist Quatsch.
Die Kripo ist sich nicht sicher, dass das anonyme Schreiben authentisch ist. Das hat sie nie verlautbart.
Stimmt! Sie hat nicht von Authentizität gesprochen, sondern davon, dass sich die Aussagen des Briefschreibers mit den eigenen Ermittlungsergebnissen decken.
Zitat von GrillageGrillage schrieb am 06.02.2025:Bei XY hat der Komissar im Studio bzw. die Anmoderation von Rudi Cerne ja mehrmals betont, dass sie den Brief ernst nehmen und er sich mit dem Ermittlungstand der Polizei in Deckung bringen lässt.
Das ist sogar noch mehr als Authentizität. Da geht es um Insiderkenntnisse. Wie sonst könnten die Aussagen des Briefschreibers sich decken mit dem Ermittlungsstand der Kripo? Und wohlgemerkt: der Ermittlungsstand der Kripo ist eine mögliche Verbindung zu den Fällen Hinkeldey/ Neudorf.


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11.02.2025 um 22:33
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Vor allem sollte man nicht glauben, dass bei der Polizei schlecht gearbeitet würde. Und selbstverständlich arbeiten dort auch Menschen, die mit den Gegebenheiten und Möglichkeiten unserer Zeit vertraut sind.
Das hat keiner gesagt. Nur liest man doch überall wo es bei der Polizei an Personal fehlt. Und da reden wir über "normale" Polizeiarbeit.

Diesen Brief hier großflächig über Inhalte des Internets vergleichen zu wollen, wie es hier skizziert wurde, bedürfte IT-Spezialisten.
Zitat von .druide..druide. schrieb:Die KiPo Sache hatte sicher andere Gründe.
Nee glaub die haben da das Legalititätsprinzip kurz vorgeschoben. Aber letztendlich dürfte es doch Profis da hinterzugehen. Der StrgF ITler war da wohl allein 6 Monate dran.


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11.02.2025 um 22:36
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Da geht es um Insiderkenntnisse.
Nein, da geht es nicht um Insiderkenntnisse.
Da geht es nur um Deckungsgleichheit mit Erkenntnissen der Ermittler.
Das wurde hier schon mindestens fünfzig Seiten früher geklärt...

Kleiner Tipp am Rande: Immer ganz genau hinhören, was die Ermittler sagen und wie sie es formulieren.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Das ist sogar noch mehr als Authentizität.
Nein, Deckungsgleicheit mit Erkenntnissen aus den Ermittlungen bedeutet auch nicht "mehr als Authentizität".
Entweder ist etwas authentisch oder es ist es nicht. "Mehr als Authentizität" geht schon per definitionem nicht...

Und die Authentizität des anonymen Briefes wurde wie gesagt niemals bestätigt.


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11.02.2025 um 22:38
Zitat von LanzaLanza schrieb:Diesen Brief hier großflächig über Inhalte des Internets vergleichen zu wollen, wie es hier skizziert wurde, bedürfte IT-Spezialisten.
Die hat jede Landespolizei beim jeweiligen Landeskriminalamt.

Wie die (endlichen) Ressourcen verteilt werden, ist letzten Endes auch eine politische Frage. Genauso, wie die Frage, wie viel Ressourcen überhaupt für Innere Sicherheit und Strafverfolgung zur Verfügung gestellt werden.

Andere Bereiche der Gesellschaft wollen auch finanziert werden.


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11.02.2025 um 22:41
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Wie die (endlichen) Ressourcen verteilt werden, ist letzten Endes auch eine politische Frage. Genauso, wie die Frage, wie viel Ressourcen überhaupt für Innere Sicherheit und Strafverfolgung zur Verfügung gestellt werden.

Andere Bereiche der Gesellschaft wollen auch finanziert werden.
Genau!

Und vielleicht dauert es deshalb in diesem Fall vielleicht etwas länger und wir müssen uns gedulden.


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11.02.2025 um 23:04
@Lanza


Hab den Strg f Beitrag vor längerer Zeit gesehen.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Legalititätsprinzip
Ja erinnere mich schwach.


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11.02.2025 um 23:21
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Deshalb hält sie das Schreiben für authentisch, was bedeutet, dass es nicht ausgedacht worden ist vom Briefschreiber.
Und wie erklärst Du Dir dann, dass sie den anoymen Brief veröffentlichen und somit alle Infos, die der Schreiber zu sich, seinem Verwandten und dem von diesem verdächtigten Mann nennt, öffentlich einsehbar macht? Und das, obwohl in den Brief steht, der Verwandte habe so schlimme Angst vor der Person gehabt, dass er sich bewaffnet hat, v.a. weil er Angst um seine Frau hatte, die laut Brief ja noch lebt?
Glaubst Du nicht, dass die in dem Brief verdächtigte Person sich da selbst und auch die Identität des Verwandten, und darüber dann vielleicht die des Schreibers wiedererkennen könnte, wenn der Brief authentisch ist?
Glaubst Du, die Polizei würde den Scheiber und due Witwe so einer Gefahr aussetzen?
Zitat von LanzaLanza schrieb:Aber letztendlich dürfte es doch Profis da hinterzugehen
Sorry, aber ich verstehe diesen Satz nicht. Was soll das heißen?
Zitat von LanzaLanza schrieb:Der StrgF ITler war da wohl allein 6 Monate dran.
Und diesen leider auch nicht. Woran war wer so lange "dran"?


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11.02.2025 um 23:28
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Sorry, aber ich verstehe diesen Satz nicht. Was soll das heißen?
"bedürfte es"
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Und diesen leider auch nicht. Woran war wer so lange "dran"?
Betrifft dieses Thema: Schwerer sexueller Missbrauch an Kindern in D (Seite 37) (Beitrag von Lanza)

Und dem Potential des IT Ressourcen Einsatzes der Polizei


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12.02.2025 um 06:12
Soweit ich weiß, werden für Cold Cases doch häufig Ermittler hinzugezogen, die bereits im Ruhestand sind, die diese Cold Case Einheiten dann bilden, da wahrscheinlich ansonsten die verfügbaren Ressourcen nicht reichen würden. Mir ist nicht klar, ob das überall und in diesem Fall auch so ist (bezüglich der pensionierten Ermittler), dennoch wurde im Film doch, so weit ich mich erinnere gesagt, dass eben solche Einheiten in Bonn(?) gebildet wurden.

Was die "Authentizität" des Briefes angeht:
Ich wette, das viele True-Crime-Freaks hier in der Lage wären, all diese Fakten, die im Brief genannt werden, zu ermitteln und eine Story drum herum zu erfinden.
Was ist denn deckungsgleich mit den Ermittlungen?
Ablageort etc? - Recherchierbar.
Der Autotyp? Ist nichtmals 100% sicher und so weit nichtmals deckungsgleich mit den Angaben des/der Zeugen.
Wohnort des Beschuldigten? Schwammige Angabe und nicht belegbar, da es keinen TV gibt.
Manipulierte oder defekte Autotür? Sehr gut möglich, aber nicht belegbar.

Ich gehe davon aus, dass der Brief ernstgemommen wird und dies auch absichtlich so kommuniziert wird, da es ein weiterer Strohhalm ist, an den man sich klammert. Es ist ja auch richtig, dass man ihn nicht außer Acht lässt und das eben auch so kommuniziert, um den Schreiber zu motivieren, sich zu melden. Erst dann könnte man feststellen, ob der Brief authentisch ist.


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12.02.2025 um 07:34
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Ich gehe davon aus, dass der Brief ernstgemommen wird und dies auch absichtlich so kommuniziert wird, da es ein weiterer Strohhalm ist, an den man sich klammert.
Ich denke, dass hier einige User nicht so genau auf die Begrifflichkeiten schauen: So wie "es deckt sich mit den Ermittlungen" eben nicht heißt, dass in dem Brief Täterwissen enthalten ist. Sondern es heißt erst einmal nur, dass da nicht eine Geschichte erzählt wird, die mit den Fakten in diesem Fall gar nichts zu tun hat.

Die tatsächlich erzählte Geschichte kann aber eben auch auf Informationen beruhen, die der Schreiber sich besorgt hat bzw. die ihm zufällig bekannt geworden sind. Dann deckt es sich eben mit den Ermittlungsergebnissen, aber es heißt noch lange nicht, dass das Dinge sind, die nur der Täter wissen kann.

Und da stimme ich Dir nun zu, dass mit "ernst nehmen" auch noch lange nicht gemeint sein muss, dass die Ermittler zu 100% sicher sind, dass a) der Briefschreiber wirklich über Insider-Informationen verfügt und b) der Brief dann auch wirklich zum Täter führt.

Sondern erst einmal heißt es nur, dass man den Brief nicht mit dem Bemerken "Ach nee, schon wieder so'n Spinner!" in die Akte packt weil er so absurd ist, dass er nur von einem Wichtigtuer, Querulanten oder was auch immer stammen kann. Sondern dass man es immerhin für nicht ausgeschlossen hält, dass da etwas bei herauskommen könnte.


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12.02.2025 um 07:48
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sondern erst einmal heißt es nur, dass man den Brief nicht mit dem Bemerken "Ach nee, schon wieder so'n Spinner!" in die Akte packt weil er so absurd ist, dass er nur von einem Wichtigtuer, Querulanten oder was auch immer stammen kann.
Und da sind wir eigentlich auf der gleichen Ebene wie bei den Menschen, die sich gegenüber der Polizei als Seher, Wahrsager, Hellseher, Medium o.ä. präsentieren und behaupten, zu wissen, wo eine Leiche versteckt ist, wer der Täter ist, und so weiter.

Es wurde ja bereits in hier diskutierten Fällen bekannt, dass sich die Polizei auch mit solchen Eingaben befasst - nicht etwa, weil die Polizei an Paranormales glauben würde, sondern weil sie im Einzelfall nicht ausschließen kann, dass derartige Aussagen, zumindest teilweise, auch auf Fakten beruhen, die demjenigen, ganz gewöhnlich, bekannt geworden sind.

Und vielleicht ordnet sie das Schreiben ähnlich ein. Man befasst sich damit, weil man nicht ausschließen kann, dass irgendetwas daran sein könnte.

Dass der Brief eine so große Rolle in der öffentlichen Präsentation spielt, ist dadurch allein aber schwer erklärbar.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Sondern dass man es immerhin für nicht ausgeschlossen hält, dass da etwas bei herauskommen könnte.
Genau das.


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12.02.2025 um 08:00
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Dass der Brief eine so große Rolle in der öffentlichen Präsentation spielt, ist dadurch allein aber schwer erklärbar.
Ich denke, das hat einerseits etwas damit zu tun, dass man sonst halt aktuell nicht viel anderes hat - oder sogar nichts.

Und andererseits bleibt den Ermittlern auch letztlich nichts anderes übrig, als den Brief zu veröffentlichen, da sich der Verfasser ja trotz allem nicht mehr gemeldet hat, man mit ihm andersherum aber ja nicht in Kontakt treten kann.

Und ob der Brief nun eine so ungewöhnlich große Rolle spielt, weiß ich gar nicht mal. Da ist vielleicht die Perspektive von uns allen hier etwas verschoben, weil wir uns so intensiv darüber unterhalten.


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12.02.2025 um 10:13
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und ob der Brief nun eine so ungewöhnlich große Rolle spielt, weiß ich gar nicht mal. Da ist vielleicht die Perspektive von uns allen hier etwas verschoben, weil wir uns so intensiv darüber unterhalten.
Ich würde es schon so einschätzen, dass der anonyme Brief die zentrale Komponente der in 2024 noch einmal hochgefahrenen Öffentlichkeitsfahndung in diesem Altfall darstellte. (Und vielleicht auch immer noch darstellt.
(Allerdings mit fallender Tendenz, weil ich denke, dass auch bei den Ermittlern die Zweifel zugenommen haben, ob der Urheber des Briefes den Fall tatsächlich lösen könnte.)

Weil der anonyme Brief nach Jahrzehnten ganz offenbar auch der einzige nennenswerte neue Fahndungsansatz war und weil dieser Fahndungsansatz zudem noch versprach, auf direktem Weg zum Mörder von CW zu führen (Behauptung des Verfassers, er könne den Täter mit Namen und Adresse benennen), sticht der Brief aus dem, "was man ermittlungsseitig sonst noch zu dem Fall hat", schon sehr heraus.


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12.02.2025 um 13:21
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Deshalb hält sie das Schreiben für authentisch, was bedeutet, dass es nicht ausgedacht worden ist vom Briefschreiber.
Und wie erklärst Du Dir dann, dass sie den anoymen Brief veröffentlichen und somit alle Infos, die der Schreiber zu sich, seinem Verwandten und dem von diesem verdächtigten Freund aufgeschrieben hat und in denen sich der Verdächtigte, vor dem der Verwandte immerhin so viel Angst hatte, dass er sich bewaffnete und Grundschulkinder für die Verteidigung von Haus, Frau und Kindern rekrutierte, ganz sicher wiedererkennen kann?!
Immerhin lebt die Ehefrau ja (angeblich) noch und die Sorge war ja, dass er es besonders auf diese abgesehen hat.
Würde die Polizei den Schreiber und die Witwe Deiner Meinung nach solchen Gefahren aussetzen?
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Genau!

Und vielleicht dauert es deshalb in diesem Fall vielleicht etwas länger und wir müssen uns gedulden.
Du kannst davon ausgehen, dass das alles bereits vor der Veröffentlichung bei XY passiert ist. Die Polizei arbeitet sehr sorgfältig und gerade weil die Ressourcen begrenzt sind, wird so ein Brief natürlich erst auf Herz und Nieren geprüft, bevor man so einen Aufwand betreibt, wie es eine Vorstellung bei XY und eine Öffentlichkeitsfahndung bedeuten. Es ist zudem wichtig, dass die Polizei insgesamt in der Bevölkerung ernst genommen wird, als sorgfältig und gewissenhaft arbeitend wahrgenommen wird. Die stellen sich doch nichtn ins Fernsehn und wedeln mit dem Brief, wenn sie nicht vorher mit allen ihnen zur Verfühgung stehenden Mitteln versucht haben, herauszufinden, wer ihn geschrieben hat und ob am Inhalt was dran ist.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Grillage schrieb:
Sorry, aber ich verstehe diesen Satz nicht. Was soll das heißen?
"bedürfte es"
Danke für die Erklärung. Der ganze Satz sollte also heißen:

"Aber letztendlich bedürfte es doch Profis da hinterzugehen."

Ich denke, dass Du nicht sagen wolltest, dass man "Profis" benötigt, sondern "Spezialisten". Ein Profi ist das Gegenteil von einem Amateur, also jemand der etwas hauptberuflich ausübt im Gegensatz zu jemandem, der es nur als Hobby macht.

Aber wie kommst Du denn auf die Idee, dass die Polizei solche Spezialisten nicht hat? An jedem Landeskriminalamt gibt es forensiche Spezialabteilungen, in denen sehr gut ausgebildete Spezialisten arbeiten, die den lieben langen Tag nichts anderes machen, als genau ihrer Spezialaufgabe nachzugehen. Die haben also nicht nur eine entsprechende Ausbildung sondern in den Abteilungen kommen zusammengenommen auch immer jede Menge Jahre Berufserfahrung zusammen.
Das wird im Fernsehn in Krimis immer wieder vollkommen falsch dargestellt, wo der Rechtsmediziner, der die Obdduktion macht, dann den Komissaren immer gleich auch noch Infos dazu gibt, ob un oft auch wessen DNA an der Kleidung der Leiche gefunden wurde, welche Fasern er daran sichern konnte und welche Bestandteile und Pollen er in der Erdprobe, die an der Hose des Toten klebte, gefunden hat.
Das ist natürlich Quatsch, weil das kein Rechtsmediziner macht, sondern mehrer verschiedene Fachabteilungen im zuständigen Landeskriminalamt, in denen jeweils verschiedene Spezialisten für verschiedene Fragestellungen tätig sind.
Und genauso ist das bei der Analyse so eines Briefes. Neben der technischen forensichen Spurensicherung, die ihn ganz sicher auf Fingerabdrücke und DNA untersucht hat, wurde er sicher auch von Computerspezialisten analysiert, die festgestellt haben, mit welchem Drucker er gedruckt wurde, ob der Defekte hatte, welche Tinte und welches Papier verwendet wurde und außerdem von Spezialisten für sprachliche Besonderheiten.
Das läuft eben nicht so, wie im XY-Filmchen dargestellt, dass sich zwei Komissare in ihrem Brüo sich drüber unterhalten, ob sie subjektiv den Eindruck haben, ob "an dem Brief was dran sein könnte". Sondern er findet eine Spurenkoferenz statt, in der Vertreter der verschiedenen forensichen Diskziplinen festlegen, was an dem Brief untersucht wird, und in der auch gemeinsam dann die später die Ergebnisse besprochen werden.
Zitat von LanzaLanza schrieb:Und dem Potential des IT Ressourcen Einsatzes der Polizei
Und mit diesem Satz meintest Du dann, dass der ( = ein) IT'ler 6 Monate lang damit beschäftigt war, das Material in einem bestimmten Fall zu sichten.

Auch da ist es genau wie oben beschrieben: das sitzt nicht eine Person dran, sondern ein ganzes Team von Spezialisten und Zuarbeitern. Natürlich bedarf es in solchen Fällen auch einige Personen an "Fußvolk", also Menschen, die einfach nach einer Einweisung, worauf sie achten sollen, Unmengen an Material sichten und Auffälligkeiten dann an die Spezialisten zur Beurteilung melden. Aber gerade eine Suche im Netz nach Übereinstimmungen mit sprachlichen Auffälligkeiten, die vorher von einem Spezialisten für Texte und Sprache identifiziert wurden, läuft zum größten Teil automatisch durch programmierte Skripte ab. Da sitzt nicht einer vor dem Bildschirm und liest sich stundenlang durch abseitige Foren oder Facebook-Seiten. Das wäre viel zu zeit- und personalaufwendig, lückenhaft und fehleranfällig. Sondern Spezialprogramme crawlen durchs Internet und spucken Seiten, Texte oder Bilder aus, die den vorher definierten Parametern entsprechen.
Das funktioniert doch schon für Laien, wenn ich sehen will, wer mein Foto, das ich auf meiner privaten Homepage veröffentlicht habe, alles geklaut hat und verwendet. Die Polizei hat da noch mal um einen sehr deutlichen Faktor effektivere Suchprogramme und eben speziell geschulte Spezialisten zur Verfügung.
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Soweit ich weiß, werden für Cold Cases doch häufig Ermittler hinzugezogen, die bereits im Ruhestand sind, die diese Cold Case Einheiten dann bilden, da wahrscheinlich ansonsten die verfügbaren Ressourcen nicht reichen würden. Mir ist nicht klar, ob das überall und in diesem Fall auch so ist (bezüglich der pensionierten Ermittler), dennoch wurde im Film doch, so weit ich mich erinnere gesagt, dass eben solche Einheiten in Bonn(?) gebildet wurden.
Nein, das war eine Besonderheit in NRW bei der BAO Cold Cases. Dort wurden pensionierte Ermittler befristet wieder eingestellt. Sie hatten die Aufgabe, alle Cold Cases (ab einem gewissen Deliktlevel, also keine Ladendiebstähle etc.) des Landes zu sichten und daraufhin zu kategorisieren, ob sie eine Möglichkeit sehen, dass sich mit modernen forensichen Methoden neue Ermittlungsansätze finden lassen. Zu den Kriterien gehörte z.B. ob es noch Asservate gibt und mit welchen Methoden die schon untersucht wurden bzw. welche Methoden, die es früher noch nicht gab, heute vielleicht neue Erkenntnisse liefern könnten. Aber auch, wie wahrscheinlich es ist, dass der Täter überhaupt noch lebt und ob die Akten noch in einem gebrauchsfähigen Zustand sind.
Die Fälle, die so als "vielversprechend" identifiziert wurden, wurden dann durch die BAO digitalisiert und dann an die zuständigen Komissariate bei den verschiedenen Polizeipräsidien übermittelt, mit Hinweisen, wo sich neue Ansätze ergeben konnten.
Diese "Rentner-Cops" haben also vor allem Verwaltungsarbeit als Vorarbeit im Sinne von Sichten, Ordnen, Kategorisieren und Digitalisieren geleistet und die zuständigen Kommissariate teilweise noch beraten, wenn Rückfragen kamen, aber nicht selber ermittelt.

Quelle: https://lka.polizei.nrw/artikel/erfolgreiche-tatklaerungen-und-fortschritte-bei-der-bao-cold-cases


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