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Mordfall Claudia Wilbert

1.872 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

12.02.2025 um 14:42
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Füchschen schrieb:
Deshalb hält sie das Schreiben für authentisch, was bedeutet, dass es nicht ausgedacht worden ist vom Briefschreiber.
Und wie erklärst Du Dir dann, dass sie den anoymen Brief veröffentlichen und somit alle Infos, die der Schreiber zu sich, seinem Verwandten und dem von diesem verdächtigten Freund aufgeschrieben hat und in denen sich der Verdächtigte, vor dem der Verwandte immerhin so viel Angst hatte, dass er sich bewaffnete und Grundschulkinder für die Verteidigung von Haus, Frau und Kindern rekrutierte, ganz sicher wiedererkennen kann?!
Die Antwort gibst Du dazu in Deinem langen Beitrag selbst.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Du kannst davon ausgehen, dass das alles bereits vor der Veröffentlichung bei XY passiert ist. Die Polizei arbeitet sehr sorgfältig und gerade weil die Ressourcen begrenzt sind, wird so ein Brief natürlich erst auf Herz und Nieren geprüft, bevor man so einen Aufwand betreibt, wie es eine Vorstellung bei XY und eine Öffentlichkeitsfahndung bedeuten.
Man hat natürlich geprüft, ob mit den vorhandenen Infos im Brief ein Täter etwas anfangen könnte.

Die Ermittler wollen schließlich den Briefschreiber nicht gefährden. Die Kripo möchte doch eine Antwort erhalten:
Wer kann konkretisierende Hinweise zu dem Inhalt des Briefes oder seinem Verfasser geben?
Quelle: https://polizei.nrw/fahndung/144918

Ich denke nicht, dass es die Strategie der Kripo ist, darauf zu hoffen, dass sich der Täter bei der Kripo meldet und sagt: „Der Verfasser des Briefes ist die Enkelin meines Kollegen.“ 😉

Aber nun im Ernst:
Der Verdächtigte hatte schon nach der Hochzeit seiner Angebeteten mit seinem alten Schulfreund keinen Kontakt mehr zur Angebeteten und seinem Rivalen. Wie soll er da wissen, ob es die Tochter, der Sohn, der Enkel, die junge Cousine, oder sonst wer ist, die nach 1979 geboren sind?

Nach der Hochzeit brach der Kontakt zum Kollegen bzw. Schulfreund ab! Wenn sich dieser Kollege nun plötzlich meldet und sagt zur verwitweten Ehefrau, die seine damalige Angebetete war: „Sag mal, weißt Du, wer da am Sterbebett saß bei Deinem verstorbenen Ehemann?“, werden doch alle Alarmglocken bei der Ex-Angebeteten schrillen. Auch ein Einschleimen bei ihr geht nicht so schnell, ohne dass der Briefschreiber das mitbekommen würde.

Wie will der Täter denn wissen, ob der Sterbebegleiter blutsverwandt ist oder es die erste Ehefrau Danuta vom Enkel des Verstorbenen ist, der aber nun schon zum dritten Mal verheiratet ist. Danuta hatte immer einen guten Draht zum Verstorbenen behalten und sich mit 15 anderen Verwandten bei der Sterbebegleitung abgewechselt. Davon sind 10 nach 1979 geboren.

Letztlich hat die Kripo alles geprüft und befunden, dass der Briefschreiber nur so viele Infos gegeben hat, wie es nötig war und ohne dass der Täter einen Vorteil daraus ziehen könnte, wenn er sehr schlau ist oder einfach auch nur etwas unterdurchschnittlich intelligent, denn beide Varianten sind wichtig zu berücksichtigen.

Vielleicht sind alle in der Verwandtschaft des Briefschreibers eingeweiht, damit der Verdächtigte sich nicht wieder an die Ehefrau heranpirschen kann. Ob diese eingeweiht sind oder nicht, ist hier gar nicht wichtig, sondern ob die Polizei befindet in ihrer Täteranalyse, dass der Täter einsichtig genug ist, so einen Gedanken zu entwickeln.


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Mordfall Claudia Wilbert

12.02.2025 um 17:21
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Was die "Authentizität" des Briefes angeht:
Ich wette, das viele True-Crime-Freaks hier in der Lage wären, all diese Fakten, die im Brief genannt werden, zu ermitteln und eine Story drum herum zu erfinden.
Was ist denn deckungsgleich mit den Ermittlungen?
Ablageort etc? - Recherchierbar.
Der Autotyp? Ist nichtmals 100% sicher und so weit nichtmals deckungsgleich mit den Angaben des/der Zeugen.
Wohnort des Beschuldigten? Schwammige Angabe und nicht belegbar, da es keinen TV gibt.
Manipulierte oder defekte Autotür? Sehr gut möglich, aber nicht belegbar.
Nachdem ich nach der Veröffentlichung des kompletten Briefes jetzt dessen Inhalt kenne, muss ich sagen, dass ich fast sicher bin, dass die Polizei bzw. die Komissare im Studio diese Aussagen nur gewählt haben, um den Briefeschreiber zu ermutigen, sich zu melden. Sie konnten nicht 100% sicher sein, ob der Briefeschreiber ehrlich ist und die imBrief geschriebene Geschichte stimmt oder ob das ganze ein Fake ist (aus welcher Motivation heraus aus immer).
Sie sind einfach bestmöglich auf die im Brief genannten Bedenken des Schreibers eingegangen, der ja schrieb, der Grund, warum er keinen Namen nenne und damit auch begründete (zumindest irgendwie indirekt), warum er selbst zunächst anonym bleiben wolle, sei, dass er bedenken habe, jemanden zu Unrecht zu beschuldigen und damit in Schwierigkeiten zu bringen. Deshalb hat man sich bemüht, den Schreiber zu ermutigen und zu bestätigen, in dem man gesagt hat, dass sich der Briefinhalt mit den (nicht öffentlichen) Ermittlungserkenntnissen in Einklang bringen lässt. Ehrlicher wäre wohl gewesen zu sagen: "Es steht nichts im Brief, was unseren Ermittlungen widerspricht.", aber das wäre eben nicht so bestätigend gewesen.
Hätte es der Briefeschreiber ernst gemeint und wären die geäußerten Bedenken tatsächlich der Beweggrund gewesen, nicht Roß und Reiter zu nennen, hätte man annehmen können, dass man diese so vielleicht ausräumen kann.

Wenn man sich aber jetzt den Inhalt des Briefes anschaut, muss man aber ehrlich sagen, dass die Ermittlungsergebnisse natürlich nicht im Widerspruch zum Briefeinhalt stehen, weil im Brief ja nun so gut wie nichts spezifisches benannt ist. Ja, die darin enthaltenen wenigen konkreten Infos zum Fall darin hätte sich jeder halbwegs talentierte TruCrime-Nerd wahrscheinlich im Internet und notfalls in Archiven (wozu wahrscheinlich ein Bibliotheksausweis eine Bibliothek im Großraum Köln Bonn ausreicht) zusammensuchen und dann drumherum eine nette Geschichte wie aus einem Kriminalroman stricken können.
Aber das konnten die Komissare ja schlecht im Stuido erklären: "Hören Sie, Herr/Frau Briefeschreiber, das Wischiwaschi was Sie da zusammenfaseln kann sich jeder ausgedacht haben. Wir wissen echt nicht, ob wir Ihnen die Story abkaufen sollen. Bevor wir Sie ernstnehmen müssen Sie uns schon mal ein bisschen konkrtere Infos geben, dann überlegen wir uns, ob wir da nochmal in diese Richtun ermitteln wollen!"
Ein ehrlicher Briefeschreiber, der eine wahre Geschichte berichtet hätte sich daraufhin bestimmt nicht gemeldet. Und ein unehrlicher, der der Polizei einenBären aufbinden wollte wahrscheinlich auch nicht (höchstens mit einen neuen Anlauf und dem Versuch, den Bären noch ein bisschen größer aufzublasen....).
Insofern hat die Polizei das einzig sinnvolle und logische gesagt, was man sagen konnte, wenn man irgendeine Restchance sieht, dass der Brief authentisch ist und man darin einen sinnvollen Ermittlungsansatz sieht. Deshalb darf man die Worte, die da gewählt wurden, aber auch nicht für bare Münze nehmen. Man muss sehen, was die Polizei erreichen wollte (nämlich dass ein ehrlicher Briefeschreiber, wenn es ihn gibt, motiviert wird, sich wieder zu melden). Mehr kann man daraus meiner Meinung nach nicht ablesen.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich denke, dass hier einige User nicht so genau auf die Begrifflichkeiten schauen: So wie "es deckt sich mit den Ermittlungen" eben nicht heißt, dass in dem Brief Täterwissen enthalten ist. Sondern es heißt erst einmal nur, dass da nicht eine Geschichte erzählt wird, die mit den Fakten in diesem Fall gar nichts zu tun hat.
Und wie gesagt, die präzisere Formulieren wäre wahrscheinlich gewesen: "Der Inhalt des Briefes steht nicht im Widerspruch zu unseren Ermittlungsergebnissen." Aber Ziel der Aussage war es nicht, die breite Öffentlichkeit möglichst präzise darüber zu informieren, was die Polizei wirklich über den Briefeinhalt und den Briefeschreiber denkt, sondern die im Brief genannten Bedenken des Schreibers zu entkräften. Deshalb wurde die Formuliereng ganz bewusst genauso gewählt.
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Es wurde ja bereits in hier diskutierten Fällen bekannt, dass sich die Polizei auch mit solchen Eingaben befasst - nicht etwa, weil die Polizei an Paranormales glauben würde, sondern weil sie im Einzelfall nicht ausschließen kann, dass derartige Aussagen, zumindest teilweise, auch auf Fakten beruhen, die demjenigen, ganz gewöhnlich, bekannt geworden sind.
Eben. Ein Zeuge, der tatsächlich etwas gesehen, gehört oder erfahren hat, und z.B. nicht preisgeben will, woher er die Infos hat, könnte sich ja theoretische als paranomales Medium ausgeben und sagen, der Geist des ermordeten habe zu ihm gesprochen und ihm mitgeteilt, die Leiche liege am Punkt XY vergraben. Es gibt halt nicht nur wahr oder gelogen, sondern auch halbgelogen oder halbwahr.
Und genauso kann es auch mit dem Brief sein. Von einem Scherzbold, der die Polizei verar....will bis hin zum Täter, der rausfinden will, ob sie DNA haben, kann alles und jeder dahinterstecken. Die Story kann teilweise wahr sein, z.B. nur die geschilderte Personenkonstellation kann nicht stimmen, d.h. es ist kein Verwandter gestorben, sondern diese Person schreibt selber, oder die Ehefrau des verstorbenen hat den Brief geschrieben, etc. etc.

Hinzu kommt noch, dass die Briefestory natürlich auch irgendwie eine interessante Geschichte ist, die für die Presse und die Zuschauer von XY und die Leser der Presse sehr viel aufmerksamkeitserzeugender ist, als wenn man einfach sagt, dass man die Ermittlungen in dem Fall wieder aufgenommen hat. Es ist damit nicht einfach eine 40 Jahre alte Story ohne Auflösung, sondern bekommt einen aktuellen Bezug mit mysteriösem Beigeschmack. Ich denke, das so etwas auch bei der Aktenzeichen_Redaktion ein ausschlaggebender Punkt sein kann, wenn entschieden wird, ob ein Fall in die Sendung kommt oder nicht.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Die Ermittler wollen schließlich den Briefschreiber nicht gefährden.
Genau das tun sie aber, in dem sie den Brief vollständig veröffentlichen. Jedenfalls wenn man annimmt, dass die darin beschriebene Geschichte wahr ist und dass der Verwandter nicht mnaßlos überreagiert hat. Denk einfach mal drüber nach, was man also aus der Veröffentlichung des Briefes über die Einschätzung der Kripo über die Authentizität des Briefes ablesen kann.
Und dann überdenke Dein letzes Geschreibsel vor dem Ergebnis dieser Überlegung noch mal.


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12.02.2025 um 18:40
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Genau das tun sie aber, in dem sie den Brief vollständig veröffentlichen. Jedenfalls wenn man annimmt, dass die darin beschriebene Geschichte wahr ist und dass der Verwandter nicht mnaßlos überreagiert hat. Denk einfach mal drüber nach, was man also aus der Veröffentlichung des Briefes über die Einschätzung der Kripo über die Authentizität des Briefes ablesen kann.
Ich würde einmal denken, dass es weniger eine 100% Einschätzung ist, also nicht nur "Der Brief ist von A bis Z Blödsinn!" oder "Das wird alles stimmen, bis auf das letzte i-Tüpfelchen!"

Sondern dass man schon irgendwie davon ausgeht, dass der Briefschreiber kein Spinner ist, i. S. dass man also nicht denkt, er hat diesen Brief geschrieben weil er Aufmerksamkeit haben wollte und/oder einfach einen an der Waffel hat - dass aber auch nur Teile der Geschichte stimmen und andere wiederum ausgedacht sind.

Aber, und das ist der Punkt: stimmen meint hier, dass der Briefschreiber davon überzeugt ist, es sich also nicht bewusst ausgedacht hat. Das muss dann aber auch noch nicht zwangsläufig bedeuten, dass er damit richtig liegt. Er kann sich ja auch bei den nicht bewusst ausgedachten Teilen irren.

Und genau um das zu überprüfen, möchte man mit ihm persönlich sprechen bzw. will genauere Angaben von ihm.


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12.02.2025 um 19:55
Die Polizei Bonn fragt in Fettdruck, damit auch niemand es übersieht, auf was es wirklich ankommt:

Wer kann konkretisierende Hinweise zu dem Inhalt des Briefes oder seinem Verfasser geben?

Quelle: https://polizei.nrw/fahndung/144918

Ich stelle mir vor, dass sich da vielleicht aus dem Raum Euskirchen zum Beispiel ein Autowerkstatt-Mitarbeiter meldet, dem ein R6 mit seltsam defekter Tür präsentiert wurde. „Machen Sie das mal heil!“ Vielleicht kam der R6-Typ noch mal und nochmal, immer mit defekter Tür. Als der Mechaniker fragte : „Spielen da Kinder dran? Oder warum geht die Tür immer kaputt? Was macht denn der Stift tief drinnen da immer?“ da sagte der R6-Fahrer drohend: „Das ist einzig und allein mein Ding!“ und kam nie wieder.

So in der Art stelle ich mir das vor. Jeder mag sich dazu eine eigene Geschichte ausdenken. Ich bestehe nicht auf meiner.

Der R6-Fahrer, bei dem die Polizei eine lange Zeit der Aktivität im Raum Rheinbach, Euskirchen , Bonn vermutet
Haben Sie Ende der 1970er oder Anfang der 1980er Jahre negative Erfahrungen (verdächtiges Ansprechen, Bedrohung, Verfolgung, Angriff) mit einem Autofahrer im Raum Rheinbach, Euskirchen oder Bonn gemacht? Können Sie nähere Angaben dazu machen?
will ja wohl nicht dauernd sich selbst und seine Familie gefährden mit der defekten Tür. Bei einem Unfall ist das vielleicht die einzige Ausstiegsmöglichkeit. Vor allem meckert die Freundin, Ehefrau oder Geliebte: „Ich steige nicht mehr ein in diese Schrottlaube, wenn du die Tür immer verbiegst! Trittst du dagegen oder wie kommt das?“


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12.02.2025 um 20:13
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Aber, und das ist der Punkt: stimmen meint hier, dass der Briefschreiber davon überzeugt ist, es sich also nicht bewusst ausgedacht hat. Das muss dann aber auch noch nicht zwangsläufig bedeuten, dass er damit richtig liegt. Er kann sich ja auch bei den nicht bewusst ausgedachten Teilen irren.
Genau. Das sehe ich auch so. Es ist der Unterschied zwischen Wahrheit und einer subjektiven Wirklichkeit. Darüber hinaus können natürlich noch ein paar Nebelkerzen geworfen worden sein.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und genau um das zu überprüfen, möchte man mit ihm persönlich sprechen bzw. will genauere Angaben von ihm.
Zumindest wurde der Autor/die Autorin persönlich angesprochen, und ist nun am Zug.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich stelle mir vor, dass sich da vielleicht aus dem Raum Euskirchen zum Beispiel ein Autowerkstatt-Mitarbeiter meldet, dem ein R6 mit seltsam defekter Tür präsentiert wurde.
Ich glaube, wenn jemand in der Lage ist, den Türöffner von innen dahingehend zu manipulieren, dass er nicht mehr zu betätigen ist, wird es das auch wieder in Ordnung bringen können. Es war ja ein Vorteil an den Autos dieser Zeit und auch davor, dass man quasi alles selbst machen konnte, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hatte.

Dass jemand eine Abrissbirne benutzt, um die Tür so zu verbeulen, dass sie von innen nicht mehr aufgeht, hätte zwar einen gewissen Unterhaltungswert, wäre aber vermutlich der Sache nicht dienlich gewesen. Schau Dir das mal auf Fotos oder in echt bei älteren Autos an. Vom Audi 80 fahren immer noch genug Exemplare herum, die über 40 Jahre alt sind. Den Türöffner innen außer Kraft zu setzen, dürfte kein Hexenwerk sein.

Darüber hinaus geht man nicht unbedingt in die Werkstatt, wenn man inkognito bleiben möchte.


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12.02.2025 um 21:07
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Dass jemand eine Abrissbirne benutzt, um die Tür so zu verbeulen, dass sie von innen nicht mehr aufgeht, hätte zwar einen gewissen Unterhaltungswert, wäre aber vermutlich der Sache nicht dienlich gewesen. Schau Dir das mal auf Fotos oder in echt bei älteren Autos an. Vom Audi 80 fahren immer noch genug Exemplare herum, die über 40 Jahre alt sind. Den Türöffner innen außer Kraft zu setzen, dürfte kein Hexenwerk sein.
Der Vorwurf mit dem Tritt gegen die Tür hatte in der Geschichte die Freundin, Ehefrau oder Geliebte nicht ernst gemeint, sondern sie war nur wütend, weil ihr Partner ihr die kaputte Tür zumutete.

Die Vermutung dahinter ist, dass das Umfeld von dem Täter möglicherweise mitbekommen hat, dass öfters mal die Tür defekt war.


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12.02.2025 um 21:24
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Ich glaube, wenn jemand in der Lage ist, den Türöffner von innen dahingehend zu manipulieren, dass er nicht mehr zu betätigen ist, wird es das auch wieder in Ordnung bringen können. Es war ja ein Vorteil an den Autos dieser Zeit und auch davor, dass man quasi alles selbst machen konnte, wenn man nicht gerade zwei linke Hände hatte.
Der Täter war doch noch jung und unerfahren :
Scheinbares Alter in Jahren
ca. 20-30
Quelle: https://polizei.nrw/fahndung/144918

Es ist doch ganz typisch in dem Alter, dass ein junger Mann noch nicht alle Kniffe der Technik kennt.
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Darüber hinaus geht man nicht unbedingt in die Werkstatt, wenn man inkognito bleiben möchte
Wenn er nicht mehr weiter wusste, konnte er doch einen, zwei oder mehr Kumpel fragen. Nicht jeder Mann ist der geborene Techniker im Alter von 20 oder 30 Jahren.


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12.02.2025 um 21:26
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Ich steige nicht mehr ein in diese Schrottlaube, wenn du die Tür immer verbiegst! Trittst du dagegen oder wie kommt das?“
Wie kommst Du denn jetzt darauf, dass der Täter die Tür des Autos verbogen hat? Davon stand im Brief nichts, oder habe ich das überlesen?
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Genau. Das sehe ich auch so. Es ist der Unterschied zwischen Wahrheit und einer subjektiven Wirklichkeit. Darüber hinaus können natürlich noch ein paar Nebelkerzen geworfen worden sein.
Ja genau so meinte ich das. Es gibt eine riesige Spannbreite zwischen den Extremen "ein Witzbolöd hat sich mit voller Absicht einen sehr üblen Scherz erlaubt", "der Verwandte des Schreibers hat tatsächlich den richtigen Täter erkannt und dessen Namen an den Schreiber weiter gegeben" und "der Täter hat selber den Brief geschrieben, um Infos von der Polizei zu bekommen".
Sowohl der Verwandte als auch der Schreiber können einzelne Details richtig beobachtet, verstanden und gedeutet haben, aber gleichzeitig etwas dazu "erfunden" haben; und letzeres wiederum mit Absicht, um z.B. die eigene Rolle in dem ganze anders darzustellen oder aber unbewusst, weil sie Details in einem bestimmten Kontext einseitig interpretiert und gedeutet haben, falsche Rückschlüsse gezogen haben. Weil einer oder beide psychische Probleme hatte, weil einem oder beiden einfach die Erinnerung an einzelne Details verblasst oder im Laufe der Jahre verändert ist. Vielleicht wurden einzelne Details absichtlich dazu erfunden oder aber Gegenteil, bewusst weggelassen.
Die Motivation hinter einzelnen Aussagen kann ganz unterschiedlich sein: Suche nach Gerechtigkeit, nach Aufmerksamkeit und Bestätigung, nach Gewissenserleichterung, der Versuch, die nun gefährdet geglaubte Witwe zu schützen, Neugier, psychische Probleme etc. etc.
Theoretisch können sehr viele verschiedene Varianten in den verschiedensten Abstufungen zwischen wahr und erfunden zutreffen. Viele der sich damit ergebenden Fragen könnte man in einem direkten Gespräch mit dem Schreiber völlig unverfänglich abklären. Dazu muss man sich nicht mal vorstellen, dass der Schreiber von den Ermittlern "ins Verhöhr genommen und gegrillt" wird. Oft würde es ja reichen, einfach noch mal nachfragen zu können, war er mit bestimmten Infos konkret meint, wie genau der Verwandte sich ausgedrückt hat und eben, wie der Name des Verdächtigten ist, um anhand von dessen Zeugenaussage und dessen Lebenslauf bestimmte Infos abgleichen zu können.
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Vorwurf mit dem Tritt gegen die Tür hatte in der Geschichte die Freundin, Ehefrau oder Geliebte nicht ernst gemeint, sondern sie war nur wütend, weil ihr Partner ihr die kaputte Tür zumutete.

Die Vermutung dahinter ist, dass das Umfeld von dem Täter möglicherweise mitbekommen hat, dass öfters mal die Tür defekt war.
Wenn der Täter wirklich diese Tat so geplant hat, nämlich, dass er sein Opfer von der Fahrertür aus ins Auto bugsiert, um es besser unter Kontrolle zu haben, dann selbst einsteigt und davonfährt und sicherstellen wollte, dass das Opfer während der Fahrt nicht aussteigen kann, z.B. wenn er an einer Ampel oder Kreuzung halten muss oder beim Abbiegen oder aufgrund der Verkehrssituation die Fahrt deutlich verlangsamen muss, hätte es gereicht, einfach zur Vorbereitung der Tat die Beifahrertür abzuschließen. Damals gab es noch kaum Autos mit Zentralverriegelung und die meisten Modelle hatten sowohl an der Fahrer- als auch an der Beifahrertür Türschlösser, die von außen mit dem Zündschlüssel auf- und zugeschlossen werden konnten. Er hätte also einfach das Schloss der Beifahrertür abschließen können und es wäre von innen nicht mehr zu öffnen gewesen.
Er brauchte also an dem Schloss nichts zu manipulieren und schon mal gar nicht zerstören, so dass er danach eine Werkstatt gebraucht hätte, um es wieder richten zu lassen. Die Autos waren technisch damals noch nicht so aufwendig ausgestattet und es gab v.a. nicht so viel Sicherheitsvorschriften. Heute geht eine Tür von innen immer zu öffnen, auch wenn das Auto abgeschlossen ist, einfach, damit man sich aus einem Auto in einer Notsituation immer selber befreien kann. Damals war eine Tür, die mechanisch von außen abgeschlossen war definitif abgeschlossen, da hat auch mehrmaliges Betätigen des Türöffners von innen nicht geholfen.

Die Beobachtung / Behauptung, dass das Schloss der Beifahrertür defekt war kommt von dem Briefeschreiber bzw. dessen Verwandten, der daraus den Schluss gezogen hat, dass es vom Täter absichtlich manipuliert worden ist. Das war aber nicht mal nötig, weil man die Tür auch einfach hätte abschließen können, um den gleichen Zweck zu erreichen.
Allein schon deshalb ist es fast naheliegend, dass da jemand einen falschen Schluss aus einem zufälligen Defekt gezogen hat (defekter Türgriff = Manipulation um aus dem Beifahrersitz eine Falle für ein junges Mädchen zu machen).


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12.02.2025 um 22:35
Zitat von FüchschenFüchschen schrieb:Der Täter war doch noch jung und unerfahren :
Scheinbares Alter in Jahren
ca. 20-30
Die Jungviehweide hatte er allemal hinter sich. Du darfst ein Auto von damals nicht mit einem Hightech-Auto von heute vergleichen. Der Türöffner war rein mechanisch. Vermutlich muss man nur die Verblendung abziehen und ein paar Schrauben lösen, damit die Tür nicht mehr von innen zu öffnen ist. Für solche Kenntnisse muss man nicht Maschinenbauingenieur sein.

In dieser Zeit hatten die Menschen wenig Geld. Sie mussten viel mehr selbst machen, was bei diesen Autos ja auch noch ging.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Damals gab es noch kaum Autos mit Zentralverriegelung und die meisten Modelle hatten sowohl an der Fahrer- als auch an der Beifahrertür Türschlösser, die von außen mit dem Zündschlüssel auf- und zugeschlossen werden konnten. Er hätte also einfach das Schloss der Beifahrertür abschließen können und es wäre von innen nicht mehr zu öffnen gewesen.
Daran habe ich gar nicht gedacht. Stimmt, die Autos hatten keine Zentralverriegelung. Den Türöffner abzuschrauben wäre vollkommen überflüssig gewesen. Sinnvoller wäre es gewesen, die Kurbel von dem Fenster abzumachen.


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12.02.2025 um 22:52
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Stimmt, die Autos hatten keine Zentralverriegelung. Den Türöffner abzuschrauben wäre vollkommen überflüssig gewesen.
Das hat doch nichts mit der Zentralverriegelung zu tun. Wo bleibt denn hier der Widerspruch der vielen Auto-Freaks...?

Türverriegler innen an den Türen gab es auch schon bevor die Zentralverriegelung Einzug hielt. Nur dass sie eben nicht zentral steuerbar waren, sondern an jeder Tür separat zu bedienen waren.

Eine abschließbare Beifahrertür ließ sich von innen nach Bedienung des Türverrieglers auch von innen wieder öffnen. Es sei denn, es wäre eine hintere Tür gewesen, die mit einer zusätzlichen Kindersicherung ausgestattet war. Aber hier geht es ja um die vordere Beifahrertür.

Für den Täter führte also kein Weg daran vorbei, die Schließfunktion der Beifahrertür irgendwie manipuliert zu haben.


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12.02.2025 um 22:56
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das hat doch nichts mit der Zentralverriegelung zu tun. Wo bleibt denn hier der Widerspruch der vielen Auto-Freaks...?
Der erste Widerspruch kam ja prompt. 😎

Das heißt, wenn die Tür von außen abgeschlossen wurde, nachdem jemand eingestiegen war, ließ sich die Tür von innen noch öffnen?
Dann nehme ich alles zurück und behaupte nicht das Gegenteil.


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12.02.2025 um 23:01
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Vermutlich muss man nur die Verblendung abziehen und ein paar Schrauben lösen, damit die Tür nicht mehr von innen zu öffnen ist. Für solche Kenntnisse muss man nicht Maschinenbauingenieur sein.
Es wurde ja hier schon angesprochen, dass die Tür möglicherweise überhaupt nicht zu öffnen war. Den inneren Türöffner zu deaktivieren, ist in der Tat nicht schwierig. Dann hätte der Täter aber die junge Frau auf der Beifahrerseite ins Auto drängen können, die Tür schließen und ums Auto herumgehen und auf der Fahrerseite einsteigen können. Instinktiv hätte sie wohl versucht, die Beifahrertür zu öffnen, um dem auf der Fahrerseite einsteigenden Täter zu entkommen.

Ein Auto so zu verschließen, dass man es von innen nicht öffnen kann, war mE damals nicht möglich.

Was würde es aber bedeuten, wenn sich die Beifahrertür möglicherweise überhaupt nicht öffnen ließ?

Neben einer bewussten Manipulation der Tür wäre ein Unfallschaden oder ein schlecht gewartetes Fahrzeug denkbar, bei dem die Scharniere der Beifahrertür verrostet/schwergängig waren.

Ich finde die Vorgehensweise, das Opfer auf der Fahrerseite ins Auto zu zwingen, jedenfalls sehr ungewöhnlich.


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12.02.2025 um 23:42
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich finde die Vorgehensweise, das Opfer auf der Fahrerseite ins Auto zu zwingen, jedenfalls sehr ungewöhnlich.
Ja, das geht mir auch so.
Und tatsächlich ist das in meinen Augen auch das einzige an dem gesamaten Brief, wo man sagen könnte, dass jemand, der sich die ganze Story nur ausgedacht hat, beim Raten und Phantasieren bei dem Detail zum manipulierten Türöffner an der Beifahrertür eine absolute Punktlandung hingelegt hat. Immer vorausgesetzt, dass dieses Detail, also dass der Täter CW gezwungen hat, an der Fahrerseite einzusteigen, vorher noch nie veröffentlicht worden ist. Es ist halt schon möglich, dass das in der damaligen Berichterstattung erwähnt wurde, weil Zeugen das so berichtet hatte und sich die Polizei erhofft hatte, durch Nennung dieses auffälligen Details vielleicht weitere Zeugen aufmerksam zu machen, denen die Szene gerade aufgrund dieses Details aufgefallen war, die aber daraus nicht geschlossen hatte, dass da gerade eine Entführung passiert und sich deshalb noch nicht gemeldet hatten.

Rein theoretisch könnte man auch annehmen, dass dieses Detail, selbst wenn es nie offiziell berichtet wurde, damals in Rheinberg einigen Leuten bekannt war, weil es ja wohl mehrer Zeugen der Einstiegsszene gegeben hat und die das wiederum auch ihren Angehörigen, Freunden, Nachbarn und Kollegen berichtet hatten. Ist ja schon krass, wenn man so eine Entführung mitbekommt und zwei Tage später wird berichtet, dass das Opfer tot aufgefunden wurde. Ich kann mir schon vorstellen, dass das ein paar Tage Ortsgespräch war und jemand, der das gesehen hatte, eben dann auch einen Redebedarf zu dem Thema hatte.
Tortzdem kann ich mir nicht vorstellen, dass diese Info so eine breite Bekanntheit hatte wie der genaue Leichenfundort. Ich denke, es war eher eine Nebeninfo, die für die meisten nicht besonders erwähnenswert war und an die sich kaum jemand nach 40 Jahren noch erinnern dürfte, weshalb ich nicht glaube, dass der Schreiber das über diesen Weg erfahren haben wird.

Man müsste halt wissen, ob die Info zum Einstiegsvorgamg vor dem XY-Film schon mal in der Presse erwähnt worden ist.


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13.02.2025 um 22:29
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ein Auto so zu verschließen, dass man es von innen nicht öffnen kann, war mE damals nicht möglich.

Was würde es aber bedeuten, wenn sich die Beifahrertür möglicherweise überhaupt nicht öffnen ließ?
Verschließen von außen hätte nichts genützt, das konnte man ja trotzdem von Innen öffnen. Es gab dafür auch die kleinen mechanischen Verriegelungsknöpfe, lange bevor die Zentralverriegelung kam. Knöpfchen hoch und Türe kann geöffnet werden.
Daß der Türöffner selbst bzw. ein Teil des Schließ-/Öffnungsmechanismus kaputt geht, konnte allerdings schon mal vorkommen. Die Tür konnte dann tatsächlich nicht von Innen (im schlimmsten Fall auch nicht von Aussen) geöffnet werden. Dazu brauchte es aber nicht unbedingt eine absichtliche Manipulation.


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Mordfall Claudia Wilbert

13.02.2025 um 23:06
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Dazu brauchte es aber nicht unbedingt eine absichtliche Manipulation.
Richtig, darauf wollte ich hinaus. Aber der Fall liegt zu lange zurück; das Tatauto ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit längst als zusammengepresster Quader in einem Hochofen gelandet, und wohl niemand kann daraus heute noch Schlüsse ziehen.

Aber es könnte, wie @Grillage vermutet hat, ein Detail sein, dessen Benennung im anonymen Brief die Fahnder elektrisiert hat, falls es nicht anderweitig bereits öffentlich gemacht worden ist.

Man sollte aber vielleicht noch einmal betonen, es wurde hier nämlich schon gesagt, dass viele Autos der 1970er Jahre erbärmliche Rostlauben waren.

Junge Leute mit wenig Geld, Studenten zumal, waren oft Letztbenutzer von solchen Fahrzeugen, und den zu bezahlenden Kaufpreis für so ein Altauto konnte man nach der Formel "DM 100,- je Monat Rest-TÜV" berechnen.

Ich erwähne das, weil sich vielleicht noch jemand erinnern könnte, dass er seinen alten Kleinwagen mit einigen Monaten Rest-TÜV an jemanden verkauft hat, den die kaputte Beifahrertür nicht weiter störte. Der Käufer wollte ja nur billig von A nach B fahren.

Aber nach so langer Zeit habe ich da wenig Hoffnung. Eigentlich sind Mitwisser oder Leute, die auf andere Art etwas erfahren haben, die einzige realistische Hoffnung bei einer Tat aus dem Jahre 1979.

So wie der Briefschreiber, falls er wirklich den Namen des Täters kennt.


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13.02.2025 um 23:29
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Der Schreiber selbst hat den Brief mit dem 7. Dezember 2023 datiert, oben im Kof des Briefes (siehe Bild 15 in der Bildergalerie).
Im Bild 10 ist er Umschlag zu sehen, der trägt als EIngangsstempel bei der Polizei das Datum 10. Dezember 2023.
So, das sind doch mal Fakten, mit denen man arbeiten kann. Also klar vor der XY Sendung. Und wenn man davon ausgeht, dass der XY Beitrag nicht wegen des Briefeschreibers entstand, dann wird bereits vor Dezember 2023 in dem Fall wieder ermittelt worden sein.

Womöglich waren diese Ermittlungen dann Auslöser für den Brief? War man dem Briefeschreiber oder seinem "Dunstkreis" bei den Ermittlungen nahe gekommen?
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Ich finde die Vorgehensweise, das Opfer auf der Fahrerseite ins Auto zu zwingen, jedenfalls sehr ungewöhnlich.
Absolut - und wenn die Tür wirklich diesen Defekt hatte, ist ja das Detail im Brief "Tür ließ sich nicht von innen öffnen" nur die halbe Wahrheit - von außen nämlich auch nicht!


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Mordfall Claudia Wilbert

13.02.2025 um 23:42
Zitat von sören42sören42 schrieb:So, das sind doch mal Fakten, mit denen man arbeiten kann. Also klar vor der XY Sendung. Und wenn man davon ausgeht, dass der XY Beitrag nicht wegen des Briefeschreibers entstand, dann wird bereits vor Dezember 2023 in dem Fall wieder ermittelt worden sein.
Ja, so ist es zumindest im XY-Film dargestellt worden. Die Ermittlungen liefen schon, im Film arbeiteten 2 Komissare wieder an dem Fall. Dann kam irgendwann der Brief.
Zitat von sören42sören42 schrieb:Womöglich waren diese Ermittlungen dann Auslöser für den Brief? War man dem Briefeschreiber oder seinem "Dunstkreis" bei den Ermittlungen nahe gekommen?
Auch ich halte das für eine recht wahrscheinliche Erklärung, warum fast 40 Jahren nach der Tat plötzlich so ein Brief bei der Kripo (und beim LKA und bei der XY-Redaktion) ankommt. Ich würde davon ausgehen, dass die zwei Komissare nicht nur einfach in ihrem Büro gehockt haben und in den alten Akten geblättert haben, sondern dass sie Zeugen von damals noch mal aufgesucht und befragt haben. Und ich kann mir vorstellen, dass der Schreiber das über diesen Weg mitbekommen hat. Vielleicht weil er selber noch mal befragt wurde oder weil er zum engeren Umfeld eines Befragten gehört.
Ich sehe deshalb auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Schreiber der Täter ist und ihm deshalb die Frage, ob die Polizei eine DNA-Probe des Täters hat, so sehr unter den Nägeln brennt, dass er sich entschlossen hat, diesen Fake-Brief zu schreiben, in dem er eine - in seinen Augen raffinierte - Geschichte auftischt, warum man ihn die DNA-Frage so interessiert und warum und wie die Polizei ihm die beantworten soll.
Keine Ahnung, wie wahrscheinlich das so ist, aber ich halte es für zumindest nicht ausgeschlossen!


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Mordfall Claudia Wilbert

13.02.2025 um 23:57
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Auch ich halte das für eine recht wahrscheinliche Erklärung, warum fast 40 Jahren nach der Tat plötzlich so ein Brief bei der Kripo (und beim LKA und bei der XY-Redaktion) ankommt. Ich würde davon ausgehen, dass die zwei Komissare nicht nur einfach in ihrem Büro gehockt haben und in den alten Akten geblättert haben, sondern dass sie Zeugen von damals noch mal aufgesucht und befragt haben.
Und dieser Fall, der stand doch vorher nie prominent im Zentrum irgendwelcher Berichterstattung, man könnte sogar sagen, es war ziemlich still um den Fall geworden. Mit anderen Worten, ziemlich unwahrscheinlich, dass sich jemand, der ein reiner "Wichtigtuer" ist, sich gerade diesen Fall aussucht, wo zum Zeitpunkt der Absendung des Briefes relativ wenig aktuell berichtet wurde.
Zitat von GrillageGrillage schrieb:Ich sehe deshalb auch eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass der Schreiber der Täter ist und ihm deshalb die Frage, ob die Polizei eine DNA-Probe des Täters hat, so sehr unter den Nägeln brennt, dass er sich entschlossen hat, diesen Fake-Brief zu schreiben, in dem er eine - in seinen Augen raffinierte - Geschichte auftischt, warum man ihn die DNA-Frage so interessiert und warum und wie die Polizei ihm die beantworten soll.
Es wäre auch möglich, dass der Briefeschreiber meint, damit den Täter zu schützen, so was wäre auch denkbar. Auffällig ist, dass das gesuchte Fahrzeug doch eklatant von dem Fahrzeug abweicht, das der Briefeschreiber beschreibt.


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Mordfall Claudia Wilbert

14.02.2025 um 10:17
Zitat von sören42sören42 schrieb:Auffällig ist, dass das gesuchte Fahrzeug doch eklatant von dem Fahrzeug abweicht, das der Briefeschreiber beschreibt.
Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Irgendwie macht es ja nicht wirklich Sinn, daß er einerseits einen falschen Fahrzeugtyp / Marke nennen würde und andererseits diese technische Auffälligkeit der Beifahrertür dann wiederum so genau beschreibt….


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Mordfall Claudia Wilbert

14.02.2025 um 10:33
Zitat von MickelangeloMickelangelo schrieb:Darüber hab ich mir auch schon Gedanken gemacht. Irgendwie macht es ja nicht wirklich Sinn, daß er einerseits einen falschen Fahrzeugtyp / Marke nennen würde und andererseits diese technische Auffälligkeit der Beifahrertür dann wiederum so genau beschreibt….
Kommt darauf an. Er will ja schon, dass die Polizei den Brief ernst nimmt. Also müssen Dinge dort genannt werden, die den Brief glaubwürdig erscheinen lassen.

Ob schon mal früher, vor der XY Ausstrahlung, in der Berichterstattung die Rede davon war, dass sie von der Fahrerseite aus in den Wagen bugsiert worden war, ist unklar. Wenn ja, könnte der Briefeschreiber daher sein Wissen haben. Wobei er ja sinngemäß sagt "ging nicht von innen zu öffnen". Wenn man jemanden von der Fahrerseite in den Wagen bugsiert, geht die Tür wohl nicht von außen zu öffnen. Ob sie von innen zu öffnen ginge, wäre dann für den Briefeschreiber im Dezember 2023 unklar. Wenn ja, hätte der Täter sie von innen öffnen können ...aber womöglich hätte CW nicht vor der Tür gewartet, sondern wäre geflüchtet.

Auf jeden Fall hätte man das nicht so ohne weiteres schließen können, dass die Tür (auch) nicht von innen zu öffnen geht. Das ist schon interessant für die Ermittlungen.


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