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Mordfall Claudia Wilbert

2.066 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

26.02.2025 um 15:00
Zitat von KieliusKielius schrieb:Die Annahme aber, dass der Mörder 45 Jahre nach der Tat aus Neugier, Angst oder irgendeiner anderen irrationalen Motivation heraus von sich aus den Kontakt zu den Ermittlungsbehörden aufgenommen haben könnte, bleibt unrealistisch.
Unter der Annahme, dass sich der Mörder tatsächlich 45 Jahre in Sicherheit fühlen konnte, stimmt Deine Aussage. Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Mörder bereits damals als Zeuge vernommen wurde, und sich sein Name in der Akte befindet, was sein Sicherheitsgefühl mächtig ins Wanken gebracht hat, als er von der Cold Case Unit erfuhr.
Zitat von Basti1212Basti1212 schrieb:"Als ich Ende der Siebziger in Bonn gearbeitet habe, da waren doch meine Kollegen Klaus und Peter immer zusammen unterwegs, meistens mit der Sabine. Der damaligen Freundin vom Klaus. Haben Sabine und Klaus nicht 1979 geheiratet und hat sich Peter danach nicht komisch verhalten und war dann irgendwann weg? Das Auto vom Peter, war das nicht gelb? Könnte sogar ein Ford gewesen sein. Das ist ja ein Ding, vielleicht sollte ich mich doch mal melden."
Und genau deswegen stört mich das Schweigen des Autors, denn er vermutlich kannte jeder in der Zeit einen Klaus und einen Peter, und der Peter hat immer so komisch geguckt und außerdem hat er samstags nie die Gasse gekehrt, gegrüßt hat er auch nicht, aber einen Granada hatte er. Mit seinem Schweigen werden Menschen verdächtigt, die gar nichts mit der Sache zu tun haben.

Wenn der Autor einigermaßen reflektiert wäre, würde er gegebenenfalls in Begleitung eines Anwalts persönlich zur Polizei gehen und Ross und Reiter benennen.


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26.02.2025 um 15:23
Zitat von JamesRockfordJamesRockford schrieb:Es besteht aber auch die Möglichkeit, dass der Mörder bereits damals als Zeuge vernommen wurde, und sich sein Name in der Akte befindet, was sein Sicherheitsgefühl mächtig ins Wanken gebracht hat, als er von der Cold Case Unit erfuhr.
Unter den von dir beschriebenen Umständen wäre es ja noch "bekloppter" von ihm, sich ohne jeden Sinn bei den Behörden zu melden...

Wenn er seinem "Sicherheitsgefühl", wie du es nennst, etwas Gutes tun möchte, kann er sich ja gleich den Behörden stellen. Dann hätte er Ruhe...


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26.02.2025 um 15:32
Zitat von GrillageGrillage schrieb:an die er den breif ebenfalls gesendet hat. Dieser Ausdruck ist "nachrichtlich" ist in meinen Augen ziemlich antiquiert, ich weiß nicht, ob ich den überhaupt schon einmal irgendwo in einem Schreiben lesesen habe, bewusst wahrgenommen habe ich ihn sicherlich zum ersten Mal in diesem Brief.
Ich hab diesen Begriff bisher 1x gelesen und dieser Brief kam von einer Behörde.
Möglicherweise arbeitet der Briefeschreiber in einer Behörde oder Verwaltung.


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26.02.2025 um 17:20
Zitat von KieliusKielius schrieb:Informationen über den aktuellen Ermittlungsstand oder eine "offizielle Bestätigung", ob die Behörden Täter-DNA sichern oder nicht sichern konnten, würden dem Mörder von damals rein gar nichts (!) nützen. Selbst wenn der Täter erführe, dass die Ermittler schon bald bei ihm vor der Tür stehen könnten, hilft ihm das kein bisschen weiter.
Er hat auf all diese Dinge keinen Einfluss und könnte jegliche Informationen darüber lediglich "zur Kenntnis nehmen".

Die Annahme aber, dass der Mörder 45 Jahre nach der Tat aus Neugier, Angst oder irgendeiner anderen irrationalen Motivation heraus von sich aus den Kontakt zu den Ermittlungsbehörden aufgenommen haben könnte, bleibt unrealistisch.
Du ignorierst einfach kategorisch, dass der Täter rund 45 Jahre nach dem Mord in eine Ausnahmesituation geraten sein könnte: durch die Neuaufnahme von Ermittlungen in seinem Fall und durch die parallel dazu erfolgte Festnahme des Täters im sogenannten Karnevalsmord.

In panischer Sorge, dass die Polizei ihm nun doch noch auf die Schliche zu kommen drohte, könnte er dann das Manöver mit dem anonymen Brief gestartet haben.

Was ihm die begehrten Informationen hätten nutzen können? Wenn sich die Furcht bestätigt hätte, dass die Ermittler schon bald vor seiner Tür stehen dürften, dann hätte er sich schlimmstenfalls absetzen können. Wer weiß, welche Möglichkeiten (Ausland?) ihm da offen standen..


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26.02.2025 um 17:47
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:In panischer Sorge, dass die Polizei ihm nun doch noch auf die Schliche zu kommen drohte, könnte er dann das Manöver mit dem anonymen Brief gestartet haben.
Das er aus irgendeinem Grund panisch gehandelt hat, wenn der Schreiber der Täter wäre, könnte meiner Meinung nach durch eine ausgelöste Paranoia eventuell entstanden worden sein.
Sonst sehe ich kaum einen Grund warum ein Täter der 45 Jahre, nicht entdeckt wurde und wenn er sich etwas über unsere Gesetze auskennt, das Risiko eingehen würde durch den Brief irgendwie entdeckt zu werden.
Wie schon erwähnt: Auch wenn die DNA haben, braucht man ne Vergleichs DNA, wie sollen die EB ohne, dass der Täter je in einen anderen Fall seine DNA abgegeben hat, sie vergleichen können.
Sollte er im anderen Fall einer Straftat die DNA abgegeben müssen, hätten die EB ihn und da bleibt keine Zeit für Briefeschreiben.
Wenn sie mehrere Leute aus der Umgebung zu einer Massen DNA Test bitten, ist es ja Freiwillig.
Zwingen ohne Begründeten Verdacht können die ihn nicht einen DNA Test abzugeben, dafür braucht man Beweise und einen Gerichtsbeschluss.
Eher wäre grade das Risiko gegeben, dass die EB irgendwie, durch den Brief irgendwie auf den Täter kommen, sollte der Schreiber der Täter sein.
Ich kenne mich nicht mit den Karaval Mord aus, habe aber wenn ich mich nicht Irre aus diesen Tread entnommen, dass die den Täter nur ermitteln konnten, da er wegen einer anderen Tat aufgefallen ist.
Wenn es hier auch so wäre, dann wüssten wir bestimmt schon über eine Verhaftung im Fall Claudia Bescheid.


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26.02.2025 um 18:45
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Wichtig ist auch die Frage, warum die Kripo diesen Brief veröffentlicht hat? Ich kann mir denken warum. Würde sie es tun, wenn sie dem Brief und dessen Verfasser vertrauen würde? Oder wirklich annehmen würde, dass der Schreiber wirkliches Wissen über den Täter hat? Ich denke nein.
Da wäre ich mir nicht so sicher - das Problem ist doch ganz einfach, dass der Verfasser sich nicht mehr gemeldet hat, obwohl der Brief bei Aktenzeichen XY erwähnt wurde.

Und man kann davon ausgehen, dass der Brief (bzw. die Briefe) auf Herz und Nieren geprüft wurden, also sowohl im Hinblick auf klassische Spuren (Fingerabdrücke, DNA...) als auch auf den Inhalt, den Sprachstil etc. Ohne den Verfasser finden zu können.

Der Inhalt des Briefes ist aber dann doch wieder so nichtssagend, dass man darüber auch nicht weiter kommt. Keine der Angaben ist so spezifisch, dass man darüber jemanden finden kann.

Da das also nun offensichtlich nicht zum Täter geführt hat, steht die Sache still. Der Verfasser meldet sich nicht mehr, er konnte aber auch sonst nicht ausfindig gemacht werden. Ebenso wenig der angebliche Täter.

Damit bleibt ja praktisch als letztes Mittel nur noch die Veröffentlichung. In der Hoffnung, dass der Verfasser sich noch mal meldet und weitere Informationen auf den Tisch legt über die dann der angebliche Täter gefunden werden kann.

Oder eben, dass anhand der Geschichte jemand den vermeintlichen Täter erkennt, auch wenn das sehr, sehr unwahrscheinlich ist.

Die andere Alternative wäre, den Brief wieder in die Akte zu packen und liegen zu lassen, in der Hoffnung, dass irgendwann dann doch einmal ein Hinweis von irgendwem eintrudelt oder der Verfasser sich doch noch mal meldet.


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26.02.2025 um 18:53
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Und man kann davon ausgehen, dass der Brief (bzw. die Briefe) auf Herz und Nieren geprüft wurden, also sowohl im Hinblick auf klassische Spuren (Fingerabdrücke, DNA...)
Der Briefschreiber verhält sich ja konspirativ und fragt ausdrücklich nach, ob täterseitige DNA-Spuren gefunden wurden. Ausgesprochen interessant wäre ja, was die spurentechnische Untersuchung des Briefes ergeben hat, ob beispielsweise DNA Spuren vom Briefschreiber an der Briefmarke zu finden waren ("angeleckte Briefmarke"). Oder eben sonst... Aber das wird man wohl nie erfahren.

Ich bin mir nicht mal sicher, ob die Ermittlungsbehörden von sich aus bekannt geben, wenn sie den Briefschreiber herausgefunden haben.

Wenn der Brief absolut ohne DNA Spuren vom Briefschreiber ist, wäre das ja dann ausgesprochen konspirativ. Dass das längst noch nicht heißt, dass der Briefschreiber selbst der Täter ist, muss man selbstverständlich im Auge behalten. Aber das würde schon etwas über den Briefschreiber verraten.


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26.02.2025 um 19:24
Zitat von sören42sören42 schrieb:Der Briefschreiber verhält sich ja konspirativ und fragt ausdrücklich nach, ob täterseitige DNA-Spuren gefunden wurden. Ausgesprochen interessant wäre ja, was die spurentechnische Untersuchung des Briefes ergeben hat, ob beispielsweise DNA Spuren vom Briefschreiber an der Briefmarke zu finden waren ("angeleckte Briefmarke"). Oder eben sonst... Aber das wird man wohl nie erfahren.
Ich persönlich vermute, dass es keine Spuren dieser Art am Brief gibt. Aber selbst wenn es sie gäbe, würden sie ja noch lange nicht dazu führen, dass man den Absender und Verfasser auch findet.

Gibt es dagegen keine, so sehe ich es wie Du: Es wäre ein Beweis, dass der Absender nicht will, dass man ihn findet. Oder damit man, wenn man ihn auf anderem Weg findet, nicht nachweisen kann, dass er diesen Brief geschrieben und/oder abgeschickt hat.

Das allerdings bedeutet dann erst einmal nur, dass er nicht mit dem Brief in Verbindung gebracht werden will.

Es bringt aber nichts bei der Frage, ob die Geschichte stimmt oder ob der Verfasser selbst am Ende gar der Täter ist.


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26.02.2025 um 19:30
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Ich persönlich vermute, dass es keine Spuren dieser Art am Brief gibt. Aber selbst wenn es sie gäbe, würden sie ja noch lange nicht dazu führen, dass man den Absender und Verfasser auch findet.
Nein, das nicht, dazu muss es nicht führen, aber es würde eine ganze Menge konspirativer Energie und Aufwand voraussetzen, wenn er alle Spuren am Brief vermieden hat. Und das sagt dann natürlich auch etwas über den Autor des Briefes aus.
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Es bringt aber nichts bei der Frage, ob die Geschichte stimmt oder ob der Verfasser selbst am Ende gar der Täter ist.
Das ist richtig. Der Autor könnte allenfalls die Befürchtung haben, dass man über seine DNA dem Täter näher kommt, ohne dass er - der Autor - die Kontrolle darüber hat (zumindest gibt er ja vor, bei der Aufklärung helfen zu wollen). Aber ebenso ist es natürlich möglich, dass es ihm bei seinem konspirativen Handeln nur darum geht, dass man ihn als Briefschreiber nicht ermitteln kann.


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26.02.2025 um 21:10
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Du ignorierst einfach kategorisch, dass der Täter rund 45 Jahre nach dem Mord in eine Ausnahmesituation geraten sein könnte: durch die Neuaufnahme von Ermittlungen in seinem Fall und durch die parallel dazu erfolgte Festnahme des Täters im sogenannten Karnevalsmord.
Ich möchte das gar nicht ignorieren. Ich halte es nur für unrealistisch und eine wenig wahrscheinliche Erklärung für den anonymen Brief.

Vielleicht kann ich versuchen, anhand einer anderen hier geäußerten "Theorie" deutlich zu machen, wie ich das meine:
Entgegen allen Informationsquellen wurde spekuliert, dass einem der in drei Ausfertigungen an drei verschiedene Behörden versandten fünfseitigen Briefe ein "zusätzliches Schreiben des Urhebers" beigelegen haben könnte, was man "der Öffentlichkeit vorenthalten und verschwiegen" habe.
Diese Spekulation lässt sich letztlich nicht widerlegen.
Das bedeutet aber noch lange nicht, dass sie auch nur ansatzweise realistisch, plausibel oder wahrscheinlich wäre.


Zurück zu deiner Hypothese des "älteren Herrn", der seit nunmehr 45 Jahren unbehelligt von der Polizei sein Leben lebt und angesichts der Nachricht einer Neuaufnahme der Ermittlungen in dem von ihm begangenen Mord plötzlich "in Panik gerät" und irrationale, aber für ihn sinnlose, ja sogar kontraproduktive Dinge tut, z.B. indem er lange Briefe an Ermittlungsbehörden versendet und eine breitenwirksame TV-Fahndung bei Aktenzeichen XY fordert (wobei wohlgemerkt er selbst der Gesuchte ist...).

Dein Verweis auf einen anderen Altfall, in dem der Mörder über drei Jahrzehnte nach der Tat ermittelt und überführt werden konnte, ist auch kein überzeugendes Argument für deine Hypothese.
Es ist in Wirklichkeit ein Gegenargument!
Denn im "Kölner Karnevalsmord" von 1988 war es ja nun genau die Ausstrahlung des Falls bei Aktenzeichen XY (2022), die bewirkte, dass sich ein Zeuge von damals meldete und die Ermittler auf die Spur des Täters brachte.


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26.02.2025 um 21:17
Zitat von KieliusKielius schrieb:Dein Verweis auf einen anderen Altfall, in dem der Mörder über drei Jahrzehnte nach der Tat ermittelt und überführt werden konnte, ist auch kein überzeugendes Argument für deine Hypothese.
Es ist in Wirklichkeit ein Gegenargument!
Denn im "Kölner Karnevalsmord" von 1988 war es ja nun genau die Ausstrahlung des Falls bei Aktenzeichen XY (2022), die bewirkte, dass sich ein Zeuge von damals meldete und die Ermittler auf die Spur des Täters brachte.
Genau so ist es. Da kann ich als Mörder doch gleich selbst zur Polizei gehen und mich stellen.

Nach wie vor konnte mir auch noch niemand erklären, was der Mörder denn dann machen soll, wenn er erfährt, dass die Polizei ihm auf den Fersen ist weil sie DNA hat - mal schnell seine DNA ändern? Dieses Wissen bringt ihm doch überhaupt keinen Vorteil, und schon gar keinen, der so groß ist, dass man das Risiko dafür eingeht, sich selbst Aktenzeichen XY an den Hals zu hetzen.


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26.02.2025 um 22:01
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Wichtig ist auch die Frage, warum die Kripo diesen Brief veröffentlicht hat? Ich kann mir denken warum.
Der Ermittler hat sich öffentlich geäußert zu den Überlegungen, die bei der Veröffentlichung des vollständigen Schreibens eine Rolle spielten (ab Min. 00:37):
https://www.zdf.de/nachrichten-sendungen/hallo-deutschland/cold-case-claudia-wilbert-ungeloest-mordfall-neue-details-anonymer-brief-100.html
Zitat von sören42sören42 schrieb:Wenn der Brief absolut ohne DNA Spuren vom Briefschreiber ist, wäre das ja dann ausgesprochen konspirativ. Dass das längst noch nicht heißt, dass der Briefschreiber selbst der Täter ist, muss man selbstverständlich im Auge behalten. Aber das würde schon etwas über den Briefschreiber verraten.
Zitat von sören42sören42 schrieb:es würde eine ganze Menge konspirativer Energie und Aufwand voraussetzen, wenn er alle Spuren am Brief vermieden hat. Und das sagt dann natürlich auch etwas über den Autor des Briefes aus.
Jetzt machst du mich aber langsam neugierig mit deinen kryptischen Andeutungen...

Was genau ist es denn, was der Briefschreiber über sich verraten haben könnte, falls man keine Spuren physischer Natur an seinen Briefen finden konnte?
Meinst du damit, dass der Briefschreiber ein "cleveres Kerlchen" sein muss und zu geordnetem Denken und Handeln fähig ist. Das hat der Briefschreiber auch schon durch Form und Inhalt seines Schreibens hinreichend demonstriert.

Der Absender eines "anonymen Briefes" - ganz gleich ob es nun der Mörder, jemand aus dem Umfeld der Angehörigen oder der Ermittler oder ein aus egoistischen Motiven agierender Spinner ist - hat doch wohl in jedem Fall ein Interesse: er möchte "anonym bleiben".
Da liegt es doch nahe, dass er alles in seinen Möglichkeiten stehende tut, um physische Spuren an seinen Briefen zu vermeiden.

Oder liest du aus dem "konspirativen Verhalten", wie du es nennst, noch etwas anderes über den Briefschreiber heraus?


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26.02.2025 um 22:13
Zitat von KieliusKielius schrieb:Oder liest du aus dem "konspirativen Verhalten", wie du es nennst, noch etwas anderes über den Briefschreiber heraus?
Erst mal wissen wir ja nicht, ob es nicht doch Spuren am Brief gab, die von ihm stammen, auch wenn sie nicht zu des Autors Identifizierung führten.

Aber zurück zu deiner Frage. So geheimnisvoll ist es nun auch nicht. Aber angenommen, da ist absolut nichts an DNA Spuren am Brief, dann kann die Operative Fallanalyse da mit Sicherheit etwas damit anfangen. Bspw. jemand, der Angst hat vor Kontrollverlust. Es könnte auch jemand sein, der mit dem Täter verwandt ist (= ähnliches DNA Muster hat). Da bestehen verschiedene Möglichkeiten.

Ich frage mich, ob der Briefschreiber schon mal Kontakt in der Sache CW mit der Polizei hatte. Außerhalb des Briefzusammenhangs, meine ich. Und wenn ja, hat die Polizei womöglich eine Vermutung, um wen es sich handeln könnte? Man geht doch sicher durch, mit wem gesprochen wurde, im Rahmen der Cold Case Ermittlungen. Da kann man natürlich nur spekulieren, Antworten wird man keine finden.


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26.02.2025 um 22:32
Zitat von sören42sören42 schrieb:Aber angenommen, da ist absolut nichts an DNA Spuren am Brief, dann kann die Operative Fallanalyse da mit Sicherheit etwas damit anfangen.
Ich sehe schon, die hüllst dich weiterhin in kryptische Formulierungen...
Zitat von sören42sören42 schrieb:Bspw. jemand, der Angst hat vor Kontrollverlust.
Das halte ich für übertrieben.
Ich denke, dass man aus fehlenden physischen Spuren an den Briefen allerhöchstens ableiten kann, dass der Briefschreiber sorgfältig und überlegt vorgegangen ist, weil er anonym bleiben wollte.
Weshalb sollte man da auf "Angst vor Kontrollverlust" schließen können?
Oder siehst du letztlich bei jedem, der sorgfältig und geordnet handelt, eine unbewusste "Angst vor Kontrollverlust" als Ursache?
Zitat von sören42sören42 schrieb:Es könnte auch jemand sein, der mit dem Täter verwandt ist (= ähnliches DNA Muster hat).
Das passt in diesem Zusammenhang nicht.
Wir reden gerade über den Fall, dass keine physischen Spuren am Brief gefunden wurden.
Dann würde also der Brief auch keine DNA-Probe hergeben...
Zitat von sören42sören42 schrieb:Da bestehen verschiedene Möglichkeiten.
Du bleibst also auch hier wieder im Vagen.


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26.02.2025 um 22:42
Zitat von KieliusKielius schrieb:Das passt in diesem Zusammenhang nicht.
Wir reden gerade über den Fall, dass keine physischen Spuren am Brief gefunden wurden.
Dann würde also der Brief auch keine DNA-Probe hergeben...
Man muss hier schon gedanklich etwas abstrahieren: Wenn es jemand wäre, der mit dem Täter verwandt ist, könnte er ein erhebliches Interesse haben, dass die DNA des Briefautors den Behörden nicht bekannt wird. So meinte ich das.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ich sehe schon, die hüllst dich weiterhin in kryptische Formulierungen...
Ich sehe schon, du übst dich weiterhin im Userbezug...

Ich denke schon, dass wenn jemand diese Sorgfalt erkennen lässt, eigene DNA Spuren am Brief nicht Erscheinung treten zu lassen, dies Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit zulässt.


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26.02.2025 um 23:44
Zitat von sören42sören42 schrieb:Ich denke schon, dass wenn jemand diese Sorgfalt erkennen lässt, eigene DNA Spuren am Brief nicht Erscheinung treten zu lassen, dies Rückschlüsse auf seine Persönlichkeit zulässt.
Darüber sind wir uns einig. Das ist wiederum nichts Neues.
Ich sehe weiterhin nicht, dass aus einer (angenommenen) physischen Spurenfreiheit der Briefe weitergehende Schlussfolgerungen auf die Persönlichkeit des Urhebers möglich wären, als das was auch aus Form und Inhalt des Briefes herleitbar ist.
Zitat von sören42sören42 schrieb:es würde eine ganze Menge konspirativer Energie und Aufwand voraussetzen, wenn er alle Spuren am Brief vermieden hat. Und das sagt dann natürlich auch etwas über den Autor des Briefes aus.


Und das war ja unser Ausgangspunkt und der Grund meiner durchaus ernstgemeinten Rückfrage:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Absender eines "anonymen Briefes" - ganz gleich ob es nun der Mörder, jemand aus dem Umfeld der Angehörigen oder der Ermittler oder ein aus egoistischen Motiven agierender Spinner ist - hat doch wohl in jedem Fall ein Interesse: er möchte "anonym bleiben".
Da liegt es doch nahe, dass er alles in seinen Möglichkeiten stehende tut, um physische Spuren an seinen Briefen zu vermeiden.

Oder liest du aus dem "konspirativen Verhalten", wie du es nennst, noch etwas anderes über den Briefschreiber heraus?



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26.02.2025 um 23:59
Zitat von sören42sören42 schrieb:Man muss hier schon gedanklich etwas abstrahieren: Wenn es jemand wäre, der mit dem Täter verwandt ist, könnte er ein erhebliches Interesse haben, dass die DNA des Briefautors den Behörden nicht bekannt wird. So meinte ich das.
Ja, sehe ich auch so.

Wobei ich aber nicht verstehe, warum der Verwandte solche Bedenken haben sollte, wenn er denn will, dass Täter gefasst wird... Würde ich nur verstehen, wenn der Verwandte Mitwisser ist (oder gar Mittäter).

Ich war lange der Meinung, dass Schreiber = Täter ist.
Sehe ich jetzt nicht mehr so. Denke nun eher, dass es ein Mitwisser war, dem evtl. auch der R6 gehörte.
Der hatte Angst, über DNA- Material aus seinem Auto, dass evtl. auf CW überging, identifiziert zu werden...., er weiß aber halt auch, wem er damals das Auto lieh...
Ist der Täter nun verstorben, wird es noch brenzliger für den Mitwisser, da er zwar den Täter nennen kann, wenn der aber 0 DNA Spuren hinterließ damals an CW, bleibt nur er übrig...
Noch interessanter wird es, wenn er damals als Zeuge aussagte (vielleicht auch nur als R6 Besitzer, aber nicht aus Euskirchen, sondern näher an Tat-wohnort lebte), und vielleicht log...
Der Täter selbst aber nie ins Fadenkreuz kam.

Was mich am Rande bezüglich der Briefe noch interessieren würde... wieso schickt er den einen an das LKA Bayern und nicht LKA NRW?


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27.02.2025 um 00:15
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Ja, sehe ich auch so.
Aus einer (von uns hier ja gerade auch nur angenommenen, jedenfalls nicht von den Behörden bestätigten) physischen Spurenfreiheit der Briefe lässt sich nicht auf einen bestimmten Urheber bzw. Urheberkreis schließen.

Warum ist eine solche Schlussfolgerung nicht möglich?
Weil jeder Urheber der anonymen Briefe, egal wer es ist, ein erhebliches Interesse hätte, physische Spuren an den Briefen zu vermeiden, um "anonym zu bleiben".
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Was mich am Rande bezüglich der Briefe noch interessieren würde... wieso schickt er den einen an das LKA Bayern und nicht LKA NRW?
Diese Frage hat hier vor einiger Zeit schon einmal jemand plausibel beantwortet:
Der Briefschreiber verlangte die Thematisierung des Falles bei Aktenzeichen XY und das LKA Bayern arbeitet eng mit den Verantwortlichen der Sendung zusammen.


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27.02.2025 um 00:17
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ich sehe weiterhin nicht, dass aus einer (angenommenen) physischen Spurenfreiheit der Briefe weitergehende Schlussfolgerungen auf die Persönlichkeit des Urhebers möglich wären, als das was auch aus Form und Inhalt des Briefes herleitbar ist.
Ich sehe nicht, weshalb du das nicht erkennst. Form und Inhalt der Briefe sind etwas komplett anderes. Da kann man natürlich auch vieles draus ablesen, keine Frage. Aber das Nichtvorhandensein jeglicher DNA Spuren am Brief wäre, sofern zutreffend, doch nochmal eine ganz andere Qualität, gerade auch was die Persönlichkeit des Briefschreibers betrifft, während Form und Inhalt eher etwas über seine Sprache, Bildungsgrad und - womöglich - die Story, die er da auftischt, auch inhaltlich etwas über ihn aussagt (ungeachtet dessen, ob bzw ggf. was davon stimmt oder, vorsichtiger gesagt, einen wahren Kern hat).
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Denke nun eher, dass es ein Mitwisser war, dem evtl. auch der R6 gehörte.
Der hatte Angst, über DNA- Material aus seinem Auto, dass evtl. auf CW überging, identifiziert zu werden...., er weiß aber halt auch, wem er damals das Auto lieh...
Der Gedanke ist interessant. Aber der Brief würde ja daran letztlich auch nichts ändern. Und bloß wegen "irgendwelcher DNA Übereinstimmung" wird ja niemand verurteilt, es müsste schon eindeutig sein (z. B. Hautpartikel des Täters unter den Nägeln des Opfers, weil sie sich gewehrt hat, Spermaspuren usw.) oder eben in Verbindung mit anderen Spuren. Aber es ließe sich die Ablenkung auf den anderen Fahrzeugtyp und -klasse (Mittelklassewagen) erklären, so gesehen ergibt das schon Sinn.


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27.02.2025 um 00:30
Zitat von KieliusKielius schrieb:Warum ist eine solche Schlussfolgerung nicht möglich?
Weil jeder Urheber, egal wer es ist, ein erhebliches Interesse hätte, physische Spuren an den Briefen zu vermeiden, um "anonym zu bleiben".
Okay, aber meintest du nicht immer, der Brief stammt von einem "Spinner", Wichtigtuer?

Dem kann das doch aber tatsächlich völlig egal sein.
Würde er enttarnt, als "Spinner", wäre seine DNA völlig unerheblich für eine Strafverfolgung (wegen Irreführung oder wie man das nennt)
. Er wird ja wohl kaum als Täter in Frage kommen, wenn er tatsächlich erst nach 1979 geboren wurde.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Diese Frage hat hier vor einiger Zeit schon einmal jemand plausibel beantwortet:
Der Briefschreiber verlangte die Thematisierung des Falles bei Aktenzeichen XY und das LKA Bayern arbeitet eng mit den Verantwortlichen der Sendung zusammen.
Und was soll das bringen, wenn der eine Brief schon an AK XY ging?
Dann würde ich eher, wenn, ähnlich wie @Füchschen denken, dass in entweder dem Umschlag an die Redaktion oder/und ans LKA Bayern noch ein extra Schriebs war.


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