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Mordfall Claudia Wilbert

2.062 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

27.02.2025 um 00:35
Zitat von sören42sören42 schrieb:gerade auch was die Persönlichkeit des Briefschreibers betrifft, während Form und Inhalt eher etwas über seine Sprache, Bildungsgrad und - womöglich - die Story, die er da auftischt, auch inhaltlich etwas über ihn aussagt
Form und Inhalt des Briefes, ja und die ganze Art, wie der Brief aufgesetzt und geschrieben ist, erlauben Rückschlüsse auf die sprachlichen und intellektuellen Fähigkeiten, den Bildungsstand und selbstverständlich auch auf Persönlichkeitseigenschaften des Urhebers.

Der Briefschreiber hat mit seinem anonymen Schreiben, aber auch durch die Art und Weise, wie er vorgegangen ist, gezeigt, dass er zu sorgfältigem, überlegtem, geordnetem und strukturiertem Denken und Handeln in der Lage ist.
Wenn das mal nichts über seine Persönlichkeit aussagt...


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27.02.2025 um 00:55
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Okay, aber meintest du nicht immer, der Brief stammt von einem "Spinner", Wichtigtuer?
Welchen Urheber ich persönlich für am wahrscheinlichsten halte und ob aus einer möglichen physischen Spurenfreiheit der Briefe ein Rückschluss auf einen bestimmten Urheber bzw. Urheberkreis abgeleitet werden könnte, sind zwei völlig unterschiedliche Fragestellungen.

Ich kann doch einen "Spinner" (jedenfalls aber jemanden, der seine vollmundige Ankündigung, den Mörder mit Namen und Adresse benennen zu können, nicht erfüllen könnte) als wahrscheinlichen Urheber favorisieren und trotzdem darauf hinweisen, dass aus einer physischen Spurenfreiheit der Briefe kein logischer Rückschluss auf den Urheber bzw. einen bestimmten Urheberkreis möglich wäre.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun...
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:Und was soll das bringen, wenn der eine Brief schon an AK XY ging?
Auch diese Frage hat hier vor einiger Zeit schon einmal jemand plausibel beantwortet:

Der Briefschreiber wollte auf Nummer sicher gehen, dass sein Brief auf jeden Fall ernst genommen wird und der Fall "zu Aktenzeichen ins Fernsehen" kommt.


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27.02.2025 um 01:00
Zitat von KieliusKielius schrieb:Form und Inhalt des Briefes, ja und die ganze Art, wie der Brief aufgesetzt und geschrieben ist, erlauben Rückschlüsse auf die sprachlichen und intellektuellen Fähigkeiten, den Bildungsstand und selbstverständlich auch auf Persönlichkeitseigenschaften des Urhebers.

Der Briefschreiber hat mit seinem anonymen Schreiben, aber auch durch die Art und Weise, wie er vorgegangen ist, gezeigt, dass er zu sorgfältigem, überlegtem, geordnetem und strukturiertem Denken und Handeln in der Lage ist.
Wenn das mal nichts über seine Persönlichkeit aussagt...
Abgesehen davon, dass ich ganz anderer Meinung über den Schreiber bezüglich der von dir beschriebenen Fähigkeiten und Eigenschaften bin, was sagt er denn deiner Meinung nach über die Persönlichkeit aus?

Für mich eigentlich nur, dass er wahrscheinlich gerne schreibt, gut Deutsch kann (obwohl manche Sätze grammatikalisch nicht ganz okay sind), Details mag, und gut seine Phantasie nutzen kann.
Letzteres ist imho Voraussetzung für "gute" Lügen. 😉

Ich habe den Brief nicht geschrieben, aber kann mich ein bisschen reinversetzen, da ich auch mitunter so drauf bin.... und auch schon was geschrieben habe Richtung Psychothriller.

Außerdem, schrieb ich auch schon mal, kann auch tw. KI genutzt worden sein.

Vielleicht mache ich mal einen Versuch und behandle den Brief wie eine Shortstory, die ich rezensiere...


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27.02.2025 um 01:07
Zitat von IamSherlockedIamSherlocked schrieb:was sagt er denn deiner Meinung nach über die Persönlichkeit aus?
Was ich aufgezählt habe, sind (!) Persönlichkeitseigenschaften:
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Briefschreiber hat mit seinem anonymen Schreiben, aber auch durch die Art und Weise, wie er vorgegangen ist, gezeigt, dass er zu sorgfältigem, überlegtem, geordnetem und strukturiertem Denken und Handeln in der Lage ist.



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27.02.2025 um 01:20
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Briefschreiber wollte auf Nummer sicher gehen, dass sein Brief auf jeden Fall ernst genommen wird und der Fall "zu Aktenzeichen ins Fernsehen" kommt
Und dazu muss man so übertreiben?

Was er damit geschafft hat, sieht er ja nun... und, wenn er wirklich so intelligent wäre, wie du behauptest, hätte er imho genau das (übertreiben der Intension und dazu die Forderungen) nicht getan.
Das hat mich von Anfang an gestört, weshalb ich auch auf Täter als Schreiber, kam.
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Briefschreiber hat mit seinem anonymen Schreiben, aber auch durch die Art und Weise, wie er vorgegangen ist, gezeigt, dass er zu sorgfältigem, überlegtem, geordnetem und strukturiertem Denken und Handeln in der Lage ist.
Wenn das mal nichts über seine Persönlichkeit aussagt...
Zitat von KieliusKielius schrieb:Was ich aufgezählt habe, sind (!) Persönlichkeitseigenschaften:
Nö, damit kann man keine Persönlichkeit beschreiben. Kann man alles vortäuschen. Z.B. mit KI.
Ich bin völlig anderer Meinung.

Ich wollte eigentlich wissen, wie der deiner Meinung nach "lebt" (so Profiling/OFA-mäßig) und nicht, was der sich evtl. bei anderen (z.B. einem Buchautor) "abgeschaut" hat.
Und.... strukturiert ist an dem Brief imho so gar nichts, eher das Gegenteil.


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27.02.2025 um 02:40
Zitat von sören42sören42 schrieb:Briefschreiber verhält sich ja konspirativ
Was verstehst Du unter konspirativ?
Wer sind denn die anderen?

Es muss ja noch mind. einen anderen geben.
Einer allein kann sich ja nicht konspirativ verhalten.


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Mordfall Claudia Wilbert

27.02.2025 um 07:39
Zitat von KieliusKielius schrieb:Ich kann doch einen "Spinner" (jedenfalls aber jemanden, der seine vollmundige Ankündigung, den Mörder mit Namen und Adresse benennen zu können, nicht erfüllen könnte) als wahrscheinlichen Urheber favorisieren und trotzdem darauf hinweisen, dass aus einer physischen Spurenfreiheit der Briefe kein logischer Rückschluss auf den Urheber bzw. einen bestimmten Urheberkreis möglich wäre.

Das eine hat mit dem anderen nichts zu tun...
Ja, das stimmt, auch ein "Spinner" kann doch Interesse daran haben, dass man ihn nicht als Verfasser und/oder Absender des Briefes identifizieren kann.

Alleine schon, weil es sich einigen Ärger einhandeln würde, wenn man ihn irgendwie zu fassen bekommen würde und dann nachweisen könnte, dass er diesen Brief geschrieben und damit die Ermittlungen in die Irre geführt hat.

Ob man da jetzt eine Angst vor Kontrollverlust oder gleich eine ganze Persönlichkeitsstruktur draus ableiten sollte, ist eine andere Frage. Aber das ist doch auch gar nicht nötig, weil es auch ohne solche Folgerungen aus der Sicht des Verfassers Sinn macht, dass man ihn möglichst nicht als Verfasser identifizieren kann, wenn er denn ein "Spinner" ist.

Nehmen wir mal an, der "Spinner" hatte ursprünglich die Idee, da ein länger dauerndes "Spiel" mit den Ermittlern zu spielen und der Brief war nur der erste Akt, dem dann, wenn er die Runde gewonnen hat und der Fall groß in die Medien gekommen wäre, noch ein zweiter gefolgt wäre mit der Nennung eines Namens oder was auch immer.

Sei es, um die Ermittler weiter an der Nase herumzuführen oder vielleicht auch, weil der Brief nur die erste Stufe einer größer angelegten Racheaktion sein sollte, indem dann, in der nächsten Stufe, irgendjemand, dem der Verfasser eins reinwürgen wollte, benannt worden wäre.

Aber egal wie: Es wäre aus seiner Sicht immer gut gewesen, auf Nummer sicher zu gehen und alles zu vermeiden, das dazu führen kann, dass man ihm, sollte die Sache auffliegen, nachweisen kann, den Brief geschrieben zu haben obwohl er eigentlich gar keine "zweckdienlichen Angaben" machen kann und alles nur ausgedacht ist.

In dem Zusammenhang wäre dann auch denkbar, dass der "Spinner" zwischenzeitlich kalte Füße bekommen hat und sich deshalb nicht mehr meldet.


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27.02.2025 um 12:56
Zitat von KieliusKielius schrieb:Zurück zu deiner Hypothese des "älteren Herrn", der seit nunmehr 45 Jahren unbehelligt von der Polizei sein Leben lebt und angesichts der Nachricht einer Neuaufnahme der Ermittlungen in dem von ihm begangenen Mord plötzlich "in Panik gerät" und irrationale, aber für ihn sinnlose, ja sogar kontraproduktive Dinge tut, z.B. indem er lange Briefe an Ermittlungsbehörden versendet und eine breitenwirksame TV-Fahndung bei Aktenzeichen XY fordert (wobei wohlgemerkt er selbst der Gesuchte ist...).

Dein Verweis auf einen anderen Altfall, in dem der Mörder über drei Jahrzehnte nach der Tat ermittelt und überführt werden konnte, ist auch kein überzeugendes Argument für deine Hypothese.
Es ist in Wirklichkeit ein Gegenargument!
Denn im "Kölner Karnevalsmord" von 1988 war es ja nun genau die Ausstrahlung des Falls bei Aktenzeichen XY (2022), die bewirkte, dass sich ein Zeuge von damals meldete und die Ermittler auf die Spur des Täters brachte.
Eines vorweg: Ausgangspunkt meiner Überlegung, ob es sich beim Verfasser des anonymen Briefes um den Mörder von Claudia Wilbert handeln könnte, war und ist das ausgeprägte Interesse des Autors am Stand des Ermittlungsverfahrens.

So hat er gleich gleich zwei Mal unterstrichen, wie wichtig und drängend ihm eine Auskunft darüber sei, ob DNA-Material sichergestellt werden konnte.

Das führte mich zu der Frage, wer denn Interesse an einer solchen Auskunft haben könnte, wem derartige Informationen nützlich wären. Meine Schlussfolgerung: Nur der Täter könnte davon profitieren. Also dürfte er auch ein Motiv gehabt haben, mit einer ausschweifenden, aber überzeugenden Legende zu versuchen, das Wissen der Ermittler „anzuzapfen“.

Er konnte sich leicht ausrechnen, dass bei einer simpel formulierten Forderung nach Preisgabe von Erkenntnissen über DNA die Ermittler schnell den Verdacht geäußert hätten, hinter dem Briefschreiber stecke womöglich der Mörder.

Um dem vorzubeugen, könnte er sich entschlossen haben, mit der Anregung eines Aufgreifens des Falls bei XY seine Glaubwürdigkeit als an der Aufklärung interessierter Bürger zu unterstreichen. Motto: Ein Täter würde doch niemals eine Fahndung in einem Fall begehren, in den er selbst involviert ist. Also muss es ihm ja ein ernsthaftes Anliegen sein, der Polizei zu helfen - unter bestimmten Bedingungen und Gegenleistungen.

@Kielius nennt solches Verhalten irrational und kontraproduktiv. Um es einmal so zu formulieren: Der Verfasser des Briefes hat (wenn er denn mit dem Täter identisch ist) das Risiko in Kauf genommen, dass der Fall Wilbert wieder aufgewühlt wird und etwaige Zeugen Erinnerungen preisgeben könnten.

Vielleicht betrachtete er ein solches Manöver aber als unverzichtbar, um seriös zu wirken und überhaupt die Chance zu erhalten, der Polizei bestimmte Informationen abzuringen. Wie heißt es doch: „In der Not frisst der Teufel Fliegen“.

Und möglicherweise war er so in Not und unter Druck, dass er zur Erlangung ihm offenbar existenziell wichtiger Informationen auch Maßnahmen nicht scheute, die Außenstehenden „irre“ erscheinen mögen.


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27.02.2025 um 14:16
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Was verstehst Du unter konspirativ?
Wer sind denn die anderen?

Es muss ja noch mind. einen anderen geben.
Einer allein kann sich ja nicht konspirativ verhalten.
"Konspirativ" im Sinne von "im Geheimen, im Verborgenen". Ich wollte damit nicht zum Ausdruck bringen, dass er noch mit einer weiteren Person unter einer Decke stecken muss.


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27.02.2025 um 15:39
@Tiergarten

Ich finde deine Sichtweise richtig. Besonders finde ich einfach die Geschichte mit dem angeblichen Verwandten total unglaubwürdig. Macht vorne und hinten keinen Sinn.


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27.02.2025 um 16:08
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Meine Schlussfolgerung: Nur der Täter könnte davon profitieren.
Mir fallen aber auch andere Personen ein die davon profitieren könnten, genaues über möglich Vorhandene DNA ein :

Ein Verwandter/Ehefrau die irgendwie über die Tat seines Familienmitglieds etwas mitgekriegt hat und aus irgendeinem Grund zb.durch Gewalt seitens des Täters zu leiden hatte, und erst seinen Namen preisgibt wenn gesichert ist , dass es eine DNA Spur gibt, damit der Täter festgenommen wird und nicht mehr der Familie schaden kann.
Auch diese Story könnte dabei ausgedacht sein seitens des Schreibers um ja nicht sich vor dem Täter zu erkennen zu geben.

Nahe Verwandten/Freunde/Nachbarn des Täters die irgendwie etwas mitgekriegt haben, aber auch keine unschuldige Person anschwätzen wollen, ob aus Furcht von dem Täter oder weil man dem vom Schreiber Verdächtigen, eine solche Tat nicht zutrauen kann obwohl für den Schreiber so einges über den Täter mitgekriegt hat, was für die Tat sprechen könnte.Der Schreibers ist dabei in einer Zwickmühle.


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27.02.2025 um 16:54
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Ausgangspunkt meiner Überlegung, ob es sich beim Verfasser des anonymen Briefes um den Mörder von Claudia Wilbert handeln könnte, war und ist das ausgeprägte Interesse des Autors am Stand des Ermittlungsverfahrens.
Ich denke, es ist Ansichtssache ob man das als ausgeprägtes Interesse am Ermittlungsstand bezeichnen möchte.

Ich habe selbst ja schon die Theorie vom Täter als Verfasser gedanklich hier durchgespielt und als Grund ein mögliches schnelles Absetzen in Erwägung gezogen.
Ich halte es inzwischen für äußerst unwahrscheinlich und schließe mich den Argumenten, die hier dagegen aufgeführt wurden an.
Es macht keinen Sinn.
Dazu müsste seine DNA in der Datenbank erfasst worden und er als Träger derer noch dazu bekannt sein. Das wäre wahrscheinlich dann der Fall, wenn er sich anderweitig strafbar gemacht hätte, aber dann wäre er vermutlich nicht mehr dazu gekommen, sich abzusetzen.

Um es nicht ganz zu verwerfen:
Was wäre, wenn nun z.B. sein Sohn straffällig geworden wäre und er fürchtet vielleicht, dass man mit der Wiederaufnahme des Falles zu neueren Strategien greift und ein verwandschaftliches Verhältnis zwischen dem hypothetisch straffälligen Sohn und Claudia Ws. Mörder feststellt?

Dennoch halte ich es nicht für am wahrscheinlichsten, dass der Täter auch den Brief geschrieben hat.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Das führte mich zu der Frage, wer denn Interesse an einer solchen Auskunft haben könnte, wem derartige Informationen nützlich wären.
Ich möchte mal in den Raum werfen, dass der Verfasser dies möglicherweise nur als Argument und Grund benutzte, um den Fall zu Aktenzeichen XY zu bringen.
"Ich nenne euch den möglichen Täter, wenn ihr meinen Brief veröffentlicht", hätte mMn unseriös und nach purem Streben nach Aufmerksamkeit geklungen.
Zumindest sehe ich das so.

Welche Gründe könnte er gehabt haben, dass der Fall (wohlgemerkt durch seinen Brief) so publik werden sollte?
Einen möglichen habe ich schon genannt:
z.B. eine Wette zwischen zwei True-Crime-Freaks.
Ok, kann auch einer allein, der dies als Selbstbestätigung braucht.
Oder eine Person, die großes Interesse daran hat, dass Claudia nicht vergessen wird und hofft, dass der Fall so vielleicht doch noch gelöst werden kann.


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27.02.2025 um 18:06
Ich möchte noch einmal kurz auf das Tatfahrzeug eingehen. In einem Artikel der Autozeitschrift "Auto, Motor und Sport":

https://www.auto-motor-und-sport.de/oldtimer/citroen-dyane-4-und-renault-6-im-fahrbericht-familien-bande/

sind zwei Fahrzeuge abgebildet: Der schon oft als mögliches Tatfahrzeug benannte Renault 6, sowie daneben die Citroën Dyane - die etwas eckigere, modernere Variante der klassischen "Ente".

Ich finde verblüffend, wie sehr sich diese beiden, technisch sehr unterschiedlichen, Fahrzeuge in der Seitenansicht ähneln.

Einschränkend muss man allerdings sagen, dass der "breite Kühlergrill" bei der Dyane fehlt, und auch das charakteristische Motorengeräusch des Zweizylinder-Boxermotors des Citroën wäre damaligen Zeugen wohl aufgefallen.


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27.02.2025 um 18:21
Zitat von RotkäppchenRotkäppchen schrieb:Einen möglichen habe ich schon genannt:
z.B. eine Wette zwischen zwei True-Crime-Freaks.
Ok, kann auch einer allein, der dies als Selbstbestätigung braucht.
Oder eine Person, die großes Interesse daran hat, dass Claudia nicht vergessen wird und hofft, dass der Fall so vielleicht doch noch gelöst werden kann.
Anfangs, als der Brief noch nicht veröffentlicht war, hatte ich noch gedacht, dass der Brief vielleicht in der Hoffnung geschrieben wurde, die Ermittler würden auch ohne dass der Verfasser einen Namen nennt, alleine aufgrund der Angaben im Brief, den Täter finden. Aber wenn man sich das durchliest, wird zwar in dem Brief viel geredet, aber eben nichts gesagt.

Diese ganzen Angaben sind doch alle so vage, dass man darüber heute überhaupt niemanden mehr ausfindig machen kann.

Alleine was hier schon alles an möglichen Automodellen durchdiskutiert wurde - da kann man ja mittlerweile schon fast sagen: "Also, es war kein Rolls Royce und kein Käfer, aber sonst kann es so ziemlich alles gewesen sein was damals auf deutschen Straßen unterwegs war."

Das kann man als möglichen Ansatzpunkt um heute noch jemanden ausfindig zu machen, doch vergessen. Somit glaube ich nicht, dass der Verfasser wirklich über substantielles Wissen verfügt, das sich nicht aus irgendwelchen alten Zeitungsartikeln und/oder Erzählungen bzw. Gerüchten speist.

Daher schließe ich mich an: Positiv gesehen könnte der Verfasser jemand sein, dem der Fall besonders nahe geht und der da irgendwie helfen wollte ohne eigentlich etwas beitragen zu können und deshalb versuchen wollte, den Fall noch mal in Fahrt zu bringen.

Und negativ gesehen ist es möglicherweise ein einfacher Spinner, der es geil findet, es bis zu Aktenzeichen XY geschafft zu haben.


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27.02.2025 um 18:33
@brigittsche Alles d'accord; aber war es nicht die Polizei selbst, die nicht ausschließen wollte, oder es für möglich hielt, dass der Täter selbst den Brief verfasst hat?

Ich stelle das wirklich als Frage, da ich die Stelle, wo sich der Kommissar entsprechend geäußert hat, gerade nicht mehr finden kann.


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27.02.2025 um 18:58
Zitat von sallomaeandersallomaeander schrieb:Alles d'accord; aber war es nicht die Polizei selbst, die nicht ausschließen wollte, oder es für möglich hielt, dass der Täter selbst den Brief verfasst hat?
Naja, was kann man denn schon ausschließen? (Ich kenne die Stelle, wo das gesagt wird, leider nicht, meine aber auch, dass es mal so gesagt wurde).

Nur sind eben bestimmte Dinge weniger wahrscheinlich als andere, und den Täter als Verfasser würde ich aus schon mehrfach aufgeführten Gründen für sehr, sehr unwahrscheinlich halten.

Wenn ich eine Liste machen sollte, würde ich mittlerweile den Spinner auf Platz 1, den vom Schicksal der CW Gerührten ohne spezielles Wissen, der aber den Ermittlungen noch etwas Antrieb verschaffen will auf Platz 2 und dann, ganz weit abgeschlagen, den Täter auf dem letzten Platz der Wahrscheinlichkeiten sehen.

Jemanden, der wirklich etwas weiß und wirklich einfach nur helfen will (wenn man also den Brief ganz wörtlich nimmt) schließe ich praktisch aus, weil er sich nicht mehr meldet (sieht man mal von der geringen Wahrscheinlichkeit ab, dass er sich nicht mehr melden kann weil er plötzlich verstorben oder schwer erkrankt ist).


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27.02.2025 um 19:46
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Eines vorweg: Ausgangspunkt meiner Überlegung, ob es sich beim Verfasser des anonymen Briefes um den Mörder von Claudia Wilbert handeln könnte, war und ist das ausgeprägte Interesse des Autors am Stand des Ermittlungsverfahrens.

So hat er gleich gleich zwei Mal unterstrichen, wie wichtig und drängend ihm eine Auskunft darüber sei, ob DNA-Material sichergestellt werden konnte.
Der Verfasser des Briefes interessiert sich für den Ermittlungsstand und insbesondere dafür, ob Täter-DNA gesichert werden konnte.

Der Verfasser begründet sein Interesse, wie ich finde "durchaus plausibel" damit, dass er, bevor er den ihm bekannten Mann bei der Kripo anzeigt, zunächst mehr Sicherheit erlangen möchte darüber, dass der ihm mit Namen und Adresse bekannte Mann wie von ihm vermutet auch wirklich der Mörder von CW ist und dass man den Mann mittels eines DNA-Abgleichs auch einwandfrei überführen könnte.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Das führte mich zu der Frage, wer denn Interesse an einer solchen Auskunft haben könnte, wem derartige Informationen nützlich wären. Meine Schlussfolgerung: Nur der Täter könnte davon profitieren.
Zunächst einmal ist es der Verfasser selbst, wenn man seinen Worten glaubt, der in seinem Brief ein begründetes Interesse an diesen Informationen darlegt.

Dass es der Täter wäre, der ein Interesse an den Informationen hätte, halte ich wie gesagt für einen Fehlschluss.
Dem Täter nützen diese Informationen überhaupt nichts, weil sie außerhalb seines Einflusses liegen. Er könnte zwar versuchen sie zu erfragen. Die Antworten werden ihm aber auch nicht weiterhelfen. Falls die Ermittler ihm "auf den Fersen sind", dann hilft ihm auch das Wissen, dass man ihm "auf den Fersen ist", nichts...
Dass der Täter den Brief geschrieben hat, ließe sich höchstens durch "irrationales Verhalten" erklären (was ja auch eine Mutmaßung von dir war). Ich halte es aber wie gesagt für wenig wahrscheinlich, dass der Täter nach 45 Jahren plötzlich "nervös wird", die Ermittler anschreibt und fordert, dass "sein Fall" bei Aktenzeichen XY ausgestrahlt wird. Selbst wenn er dadurch mehr über den Ermittlungsstand erfahren könnte.

Vergleichsweise finde ich das, was der Verfasser an Begründung für sein Interesse an Ermittlungsstand und Täter-DNA vorgetragen hat, viel überzeugender.

Die Frage ist nur, ob das, was der Verfasser des Briefes schreibt, der Wahrheit entspricht oder ob es "konstruiert" ist.

Wenn ich mir den fünfseitigen Brief durchlese, kommen mir persönlich zumindest Zweifel, ob aus den vom Verfasser wohlgewählten Worten wirklich ein durch seine unbeabsichtigte Kenntnis des mutmaßlichen Täters in eine moralische Zwickmühle geratene und aufrichtig an der Aufklärung eines furchtbaren Verbrechens interessierter Mensch spricht.

Der wiederholte Verweis auf die optische Ähnlichkeit zwischen der Frau seines verstorbenen Verwandten und dem Mordopfer und der Reim, den sich der Verfasser des Briefes darauf gemacht hat, wirkt auf mich übertrieben. Fast schon als würde jemand sich in eine Vorstellung hineinsteigern.
Aber das könnte man ja auch als einen möglichen Beleg zugunsten der Authentizität des Schreibens werten.
Kann man so etwas konstruieren? Vermutlich heißt die Antwort "Ja". Vermutlich gibt es "Hochstapler", die das können.


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27.02.2025 um 22:06
Vielen Dank,@Rotkäppchen, für die Veröffentlichung des Beitrag der ZDF-
Sendung „Hallo Deutschland“.

Das war mir so bislang nicht bekannt, sonst hätte ich darauf sicherlich schon eher zurückgegriffen.

Ich habe mir einige zentralen Aussagen einmal notiert. So stellt der Autor des Berichts die Frage: „Kennt die Person, die den Brief schrieb, nicht nur wichtige Details, ist er sogar der Täter? Dafür spricht, dass in dem Brief mehrmals nach eventuellen DNA-Spuren gefragt wird. Dazu schweigt die Polizei“.

Der Hauptermittler im Fall Wilbert, Kriminalhauptkommissar Franz Wirges, erklärt immerhin vieldeutig: „Ich glaube sehr wohl, dass eine Menge von Tätern zuhause in ihrem Wohnzimmer sitzen, sich ganz viele Gedanken machen und immer damit rechnen müssen, dass ihnen die Polizei vielleicht doch noch auf die Schliche kommt. Und da wäre natürlich so eine Möglichkeit, mal nachzufragen: Was hat denn die Polizei gegen mich?“.

Mit anderen Worten: Die Polizei hat zumindest ernsthaft in Erwägung gezogen, dass es sich beim Briefautor um den Täter handeln könnte.

Offen ist, ob sie diesen Verdacht erhärten konnte oder ob sie inzwischen von einem anderen Szenario ausgeht.

@Rotkäppchen und andere haben dazu ja auch inzwischen weitergehende und interessante Varianten entworfen.


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Mordfall Claudia Wilbert

27.02.2025 um 22:08
@Rotkäppchen Vielen Dank, das ist der entscheidende Beitrag. Der Kommissar Wirges sagt ja genau das, was hier einige Foristen vermuten - dass Täter zu Hause sitzen, und sich Gedanken machen, wie dicht ihnen die Polizei auf den Fersen ist.

Ob das nun "irrational" ist oder nicht - mit einem bösen Gewissen über Jahrzehnte zu leben, ist ja für jeden, der etwas ganz Entsetzliches getan hat, eine Last - wenn ich mal den Täter "entmonstere", wie das von der Polizei in einem anderen hier diskutierten Fall genannt wurde, dann ist er ja vielleicht gar nicht so glücklich mit dem, was er als junger Mann getan hat.

Vielleicht, das wurde hier ja bereits mehrfach gesagt, lebte er ein nach außen unauffälliges Leben, es gibt Menschen, die ihn lieben, und die ihm vertrauen - das hängt nun alles wortwörtlich von ein wenig Desoxyribonukleinsäure ab. Ob es DNA gibt, oder eben nicht.

Falls es so sein sollte.


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