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Mordfall Claudia Wilbert

1.037 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Auto, Wald ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Mordfall Claudia Wilbert

26.09.2024 um 12:20
Die Polizei muss sich natürlich mit dem Inhalt des Briefes auseinandersetzen. Die wichtigsten Fragen dabei dürften sein: "kann man aufgrund der in 47 Jahren veröffentlichen Informationen den Brief so schreiben, ohne den Täter zu kennen?" Wenn nein: "kann man mit Kenntnis der Akten den Brief so schreiben, ohne den Täter zu kennen?", wenn ja: "wer hatte Zugang zu den Akten und kommt dafür in Frage, kann ich diese Leute ausschließen?", wenn ja, dann hat der Täter mögl. Täterwissen.
Aber wenn kein Verdächtiger ermitteln werden kann und der Briefeschreiber niemanden mehr nennt, dann stellt sich schon die Frage was er mit gleich drei Ausfertigungen bezwecken will und was er überhaupt weiß. Meine Meinung dazu habe ich schon genannt.


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26.09.2024 um 12:43
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Wie definierst Du denn Ermittlungsansatz?
Als ich von einem neuen "Ermittlungsansatz" sprach, hatte ich schon "etwas Größeres, Konkreteres, Aussichtsreicheres" vor Augen mit dem Potenzial, die Ermittlungen wesentlich oder entscheidend voranzubringen", und meinte damit nicht jeden x-beliebigen Hinweis, der nach der TV-Sendung eingegangen ist.

Aber das ist sicherlich keine allgemeingültige Definition, und ich möchte hier auch gar nicht über Begrifflichkeiten streiten.

Deshalb ist es gut, dass du nachfragst. Dann kann man sich gegenseitig erläutern, was man meint und wovon man spricht.


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26.09.2024 um 12:50
Zitat von KieliusKielius schrieb:Wie wäre es damit, einfach mal zu akzeptieren, dass nicht alle Teilnehmer an der Diskussion deine eigene Sichtweise teilen müssen?
Das war dein bester Vorschlag bisher in diesem Thread.
Ich würde es gut finden, wenn auch du selbst dich daran orientieren könntest.

Zum anonymen Brief:
Eventuell standen so viele Details in dem Brief, evtl. auch eindeutig zuzuordnende Formulierungen (wie z.B. dieses "nachrichtlich"), dass den Ermittlern da schon längst ein Licht aufgegangen ist bzgl. der Quelle?

Auch könnten z.B. der Autor des Briefinhaltes und der Versender des Briefes zwei völlig unterschiedliche Personen sein? Und auch der Zeitraum, wann die Infos den Weg auf diese 5 Seiten fanden und der Zeitpunkt des Absendens des Briefes könnten völlig auseinanderliegen. Vielleicht sogar Generationen auseinander...


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26.09.2024 um 13:28
@JosephConrad
@Kielius
@Ayran84

Worueber diskutieren wir denn gerade?

Die Qualitaet der Hinweise kann die Polizei und die Staatsanwaltschaft beurteilen - WIR nicht.
Die Staatsanwaltschaft wird auch ueber weitere Ermittlungen entscheiden. Hierzu liegen UNS keine detaillierten Infos vor.


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26.09.2024 um 14:09
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Worueber diskutieren wir denn gerade?
Die einzigen "Streitpunkte" sind wohl die Fragen, ob der anonyme Briefschreiber tatsächlich "etwas weiß" und ob die Ermittler außer dem "anonymen Brief" noch andere erfolgversprechende Spuren verfolgen.

In allen anderen Fragen sind die hier geäußerten Ansichten - um mal eine Formulierung des zuständigen Kommissars aufzugreifen - "weitestgehend deckungsgleich"...


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Mordfall Claudia Wilbert

26.09.2024 um 14:17
Zitat von KieliusKielius schrieb:Der Brief ist im Grunde genommen die "letzte Chance", den Fall nach so langer Zeit doch noch aufklären zu können.
Als bislang stiller Mitleser bin ich über diese Aussage gestolpert.

Wenn ich es richtig sehe, müssen sich die Ermittler nicht nur auf den Brief eines anonymen Schreibers stützen: Nach der XY-Sendung sind den Angaben zufolge auch etwa 150 neue Hinweise aus der Bevölkerung eingegangen.

Rein rechnerisch besteht die vermeintlich letzte Chance zur Aufklärung dieses Verbrechens also aus dem anonymen Brief - plus weiteren 150 Hinweisen. Infos aus dem Schreiben, aber auch aus dem Kreis der 150 Tips könnten mithin -im besten Fall- auf die Spur des Täters führen.

Welche Qualität die Angaben des Herrn Anonymus und die der 150 weiteren Hinweisgeber haben, ist von außen unmöglich einzuschätzen. Auf jeden Fall dürfte aber die Palette der potenziell neuen Ermittlungsansätze deutlich verbreitert worden sein.

Zumindest ist eines ausgeschlossen: Da die Inhalte des anonymen Schreibens der Öffentlichkeit völlig unbekannt sind, können die etwa 150 neuen Hinweisgeber dem Autor dieses Briefes nicht nachgeplappert haben. Sie haben offensichtlich Ergänzendes geliefert.


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26.09.2024 um 15:31
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Zumindest ist eines ausgeschlossen: Da die Inhalte des anonymen Schreibens der Öffentlichkeit völlig unbekannt sind, können die etwa 150 neuen Hinweisgeber dem Autor dieses Briefes nicht nachgeplappert haben. Sie haben offensichtlich Ergänzendes geliefert.
Das kann man wohl annehmen, und das wird der Grund sein, warum man das anonyme Schreiben eben nicht im Wortlaut veröffentlichen wird, da sonst irgendwelche Spinner anrufen und ihre Spinner-Geschichte dann schön darauf ausrichten.

Die Frage bleibt aber trotzdem, ob man nun aufgrund der Zahl "150 Hinweise" jetzt gleich euphorisch von einem Bein aufs andere hüpfen muss, oder ob es sich nicht um Hinweise der Art handelt "Schauen Sie sich mal meinen Nachbarn an, das ist sowieso so ein komischer Kerl, der grüßt nie, wenn man ihm im Treppenhaus begegnet, der kommt auch da aus der Gegend und vom Alter her kann das passen!"

Oder "Haben Sie mal versucht, Fingerabdrücke auf dem Brief zu finden?" - also auf der ganzen Spannweite von böswillig bis naiv.

Und natürlich ist auch der Hinweis von Oma Erna auf ihren unfreundlichen Nachbaren ein "Ermittlungsansatz" der aber mit großer Wahrscheinlichkeit außer Arbeit nichts einbringt.


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Mordfall Claudia Wilbert

26.09.2024 um 16:38
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Infos aus dem Schreiben, aber auch aus dem Kreis der 150 Tips könnten mithin -im besten Fall- auf die Spur des Täters führen.
So sehe ich es auch. Ob der entscheidende Hinweis dabei ist, kann noch keiner sagen.
Geduld und Frustrationstoleranz gg. Fehlschlaegen, die Tugenden der Ermittler ;-)

Wobei ich Zahl der Hinweise durchaus bemerkenswert finde. Bei anderen Cold Case Faellen habe ich nicht wahrgenommen, dass derart viele Hinweise eingingen.
Der Fall CW hat eine grosse Resonanz bekommen.


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26.09.2024 um 21:35
Zitat von brigittschebrigittsche schrieb:Die Frage bleibt aber trotzdem, ob man nun aufgrund der Zahl "150 Hinweise" jetzt gleich euphorisch von einem Bein aufs andere hüpfen muss,
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Wobei ich Zahl der Hinweise durchaus bemerkenswert finde. Bei anderen Cold Case Faellen habe ich nicht wahrgenommen, dass derart viele Hinweise eingingen.
Der Fall CW hat eine grosse Resonanz bekommen.
Ich finde, an beiden Einschätzungen ist was dran.

Dass es in einem so lange zurückliegenden Fall rund 150 neue Hinweise aus der Bevölkerung gab, halte auch ich für außerordentlich. Mit einer solchen Resonanz haben die Ermittler wohl selbst nicht gerechnet.

Natürlich bedeutet diese hohe Zahl von Hinweisen keineswegs, dass nun die Klärung des Verbrechens automatisch in greifbare Nähe rückt. Da können auch viele Flops und banale Verdächtigungen darunter sein.

Die Polizei hält sich da mit Bewertungen verständlicherweise zurück. Aber wer weiß, vielleicht haben sich manche Frauen, die damals ebenfalls bedrängt wurden, durch den XY-Film ermuntert gefühlt, sich bei den Ermittlern zu melden.

Womöglich hat die eine oder andere erst jetzt erkannt, dass eine vor Jahrzehnten als zunächst unbedeutend eingestufte Belästigung doch sehr wohl in einen Kontext zu schwereren Verbrechen passen könnte.

Auf jeden Fall scheint mir allein schon die hohe Zahl an Hinweisen aus der Bevölkerung den Versuch gelohnt zu haben, dem Fall per XY neuen Schub zu verleihen. Ob sich daraus tatsächlich eine heisse Spur ergibt, müssen die weiteren Ermittlungen zeigen.

Inwieweit der anonyme Brief und dessen Autor -falls der sich zu Präzisierungen bereit findet- neue Ansätze liefern, bleibt offen. Eines aber hat der Schreiber der fünf Seiten jetzt schon erreicht: Der Brief hat als „Vehikel“ gedient, um den Mordfall überhaupt noch einmal über das Fernsehen publik zu machen und neue Hinweise zu generieren.


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Mordfall Claudia Wilbert

26.09.2024 um 21:44
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Das macht solche Mordfälle ja so schwer zuklären, zumal sie nicht mal DNA damals hatten
Haben die Ermittler damals wirklich keine DNA finden können?

Ich habe mir heute noch einmal den FF XY angeschaut. Man weiß nicht, ob die Kleidungsstücke der Schauspielerin auch so damals in der Realität von CW getragen wurden. Sie trug eine rotbraune Cordhose und unter der Jacke einen Wollpullover. Gerade diese Stoffe ziehen ja magisch irgendwelche Fusseln/Haare an!

Beim Einsteigen ins Auto durch die Fahrerseite, da musste sie auf den Beifahrersitz rutschen. Wir wissen nicht welchen Typs das Fahrzeug war, ich vergleiche als Beispiel mal Bild 6 aus der Bildergalerie von @sallomeander. Es könnten im Auto Sitzbezüge gelegen haben, vielleicht sind Fasern von diesen an der Cordhose von CW zu finden. Auch könnten Tierhaare, der Fahrer hat vielleicht Hund oder Katze, am Wollpullover hängengeblieben sein? Und die Ermittler mutmaßten, dass der Täter CW in den Wald getragen hat! Was ist mit Hautschuppen des TV auf den erwähnten Kleidungsstücken?

Gibt es absolut keine Spuren zu finden?


Und das macht mir Mut ... (anderer Thread)
Hautschuppen könnten zum Mörder von Amy Lopez führen

Vor 30 Jahren brauchte man noch Blut, um eine DNA-Spur zu finden. Das ist das individuelle Erbgut eines Menschen. Heute reichen dafür schon Hautschuppen aus. So eine Analyse hat die Kripo Koblenz durchführen lassen. Tatsächlich konnte so eine DNA generiert werden, die möglicherweise dem Täter zugeordnet werden kann.
Und was die Kommissarin in diesem Fall auch sagt, das passt genau auch in den Mordfall an Claudia Wilbert!
"Wir hoffen auch, dass sich der Täter jemandem anvertraut hat. Ein Mitwisser da ist, der sich damals nie getraut hat, bei der Polizei vorzusprechen, auch vielleicht aus strafrechtlichen Gründen. Da kann ich sagen, das ist alles verjährt, derjenige kann sich bei uns melden," sagt Simone Röder von der Kripo Koblenz.
- > könnte in unserem Fall der ominöse Briefeschreiber sein!


Quelle:
https://www.swr.de/swraktuell/rheinland-pfalz/koblenz/ungeloester-mordfall-amy-lopez-hinweis-neue-spur-100.html


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26.09.2024 um 23:07
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Haben die Ermittler damals wirklich keine DNA finden können?
Die Tat war in den 70ern, damals hat man noch nicht nach DNA geschaut. Damals hat man auch nicht darauf geachtet, die Asservate nicht mit Fremd-DNA zu kontaminieren.
Wenn noch Asservate da sind (wovon ich ausgehe) und falls man einen Tatverdaechtigen ermittelt, koennte man aber versuchen, dessen DNA z.B. auf CW Kleidung nachzuweisen.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Es könnten im Auto Sitzbezüge gelegen haben, vielleicht sind Fasern von diesen an der Cordhose von CW zu finden
Dafuer braeuchte man einen Vergleich, hier also die Sitzbezuege des Autos des Taeters.
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Wir hoffen auch, dass sich der Täter jemandem anvertraut hat. Ein Mitwisser da ist, der sich damals nie getraut hat, bei der Polizei vorzusprechen, auch vielleicht aus strafrechtlichen Gründen. Da kann ich sagen, das ist alles verjährt, derjenige kann sich bei uns melden,"
Ich glaube nicht, dass der Taeter sich dem Briefeschreiber anvertraut hat. Der Kommissar in dem XY- Beitrag ging es darum, dem Briefeschreiber die Sorge zu nehmen, die falsche Person als Taeter zu verdaechtigen.
Und nicht darum, ihm die Sorge vor einer strafrechtlichen Verfolgung einer Mitwisserschaft zu nehmen.


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Mordfall Claudia Wilbert

26.09.2024 um 23:10
Zitat von HolzaugeSHKHolzaugeSHK schrieb:Haben die Ermittler damals wirklich keine DNA finden können?
Es gab damals noch keine DNA-Analyse, das Mittel stand noch nicht zur Verfügung.

Aber es gibt heute die Chance, Asservate auf DNA zu überprüfen und wenn etwas vorhanden ist, wird man es finden.

Man muss hoffen, dass es nach 2 Tagen Liegezeit im Wald trotzdem noch Täter-DNA an der Bekleidung von Claudia gibt. Aber man braucht dann natürlich auch DNA von Tatverdächtigen um vergleichen zu können. Und dazu braucht man erstmal einen Tatverdächtigen.


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26.09.2024 um 23:20
Zitat von JustsayingJustsaying schrieb:Ich glaube nicht, dass der Taeter sich dem Briefeschreiber anvertraut hat. Der Kommissar in dem XY- Beitrag ging es darum, dem Briefeschreiber die Sorge zu nehmen, die falsche Person als Taeter zu verdaechtigen.
Und nicht darum, ihm die Sorge vor einer strafrechtlichen Verfolgung einer Mitwisserschaft zu nehmen.
Wobei es auch sein kann, dass der Täter sich dem Briefeschreiber zwar anvertraut hat, dabei aber unkonkret geblieben ist. Etwa, wenn er einem Kumpel betrunken gestanden hat, öfter mal junge Frauen und Mädchen aus dem Auto belästigt zu haben, und dass es dabei einmal zu "einer schlimmen Sache" gekommen und er doch gar nicht gewollt habe, das "die nachher tot ist", dass sich diese eine "aber auch dermaßen gebärdet hat, dass er ja gar nichts anderes machen konnte, als ihr den Hals zuzudrücken".
(Rein fiktive, von mir ausgedachte Beispiele.)
Das der Täter also grob die Tat beschrieben hat, aber keinen Namen des Opfers, des Ortes, an dem das passiert ist und kein Datum genannt hat, der Briefeschreiber sich dann aber ausrechnen konnte um welchen Fall es ging, weil er z.B. in der gleichen Region wohnte und sich erinnern konnte oder weil er das recherchiert hat, wo es wann solche Fälle gab.
Dann könnte er befürchten, dass er sich täuscht, was die Identität des Opfers angeht (es könnte bei dem "Geständnis" des Täters ja auch um einen anderen Fall gehen) oder dass sein der Kumpel ihm im besoffenen Kopf einfach Quatsch erzählt hat.

Die Komissare sagen, dass die Infos aus dem Brief gut zu den Ermittlungsergebnissen passen, was in diesem Beispiel eben bedeuten könnte, dass der Briefeschreiber die richtigen Rückschlüsse gezogen hat und aus dem gesagten auf den richtigen Fall geschlossen hat.
Zitat von Ayran84Ayran84 schrieb:Es gab damals noch keine DNA-Analyse, das Mittel stand noch nicht zur Verfügung.

Aber es gibt heute die Chance, Asservate auf DNA zu überprüfen und wenn etwas vorhanden ist, wird man es finden.

Man muss hoffen, dass es nach 2 Tagen Liegezeit im Wald trotzdem noch Täter-DNA an der Bekleidung von Claudia gibt. Aber man braucht dann natürlich auch DNA von Tatverdächtigen um vergleichen zu können. Und dazu braucht man erstmal einen Tatverdächtigen.
Damals wurden aber schon Klebefolien von der Kleidung und von der Haut der Opfer genommen, um damit Fasern zu erfassen, die von der Kleidung des Täters oder z.B. den Autositzen des Tatautos auf die Kleidung des Opfers übertragen wurde. In einigen der in letzter Zeit gelösten CCs konnte man auf diesen Klebefolien Hausschuppen des Täters finden, die heute reichen, um daraus seine DNA extrahieren zu können.


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27.09.2024 um 21:29
@HolzaugeSHK
ich denke mal, das sie keine verwertbare DNA haben. sie hätten gesagt das sie im Fall eines Verdächtigen, die DNA vergleichen können.
Der Mord war vor über 45Jahren und man weiß nie wie sie die Asservate gelagert haben.
Ist zwar nur eine Spekulation meinerseits , aber ich denkedeshalb haben sie den Fall auch erst so spät neu aufgerollt. Es gibt andere Fälle, die aussichtsreicher sind denk ich, weil Dna noch verwertbar ist. Ist aber nur meine Meinung.
Früher hat man gerne mal Asservate in Plastiktüten gepackt , was garnicht gut für sie ist.


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27.09.2024 um 21:31
Zitat von quaerere1quaerere1 schrieb:Früher hat man gerne mal Asservate in Plastiktüten gepackt , was garnicht gut für sie ist.
Warum ist das nicht gut und wie geht es besser?


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27.09.2024 um 21:33
@Ayran84
am besten hält sie sich wenn sie in einfache Papiertüten gepackt wird.
Ich glaube in Plasik kann es feucht werden und es bilden sich Bakterien die DNa zersetzen. DNa soll trocken lagern


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27.09.2024 um 23:12
Ein wesentlicher Aspekt in diesem Fall ist mir noch unklar.

Wenn ich einmal die zeitliche Abfolge rekapituliere, dann ergeben sich doch folgende markante Daten (ich hoffe, meine Auflistung ist korrekt):

28. März 1979: Ermordung von Claudia Wilbert.

2021: Neuaufnahme von Ermittlungen durch Cold-Case-Einheiten in zahlreichen ungeklärten Fällen in NRW, darunter auch dem Mord an CW.

Mitte 2023: Bilanz der CC-Fälle, dabei keine Erwähnung in Sachen CW.

Dezember 2023: Anonymer Brief eines Autors, der angibt, den Tatverdächtigen im Fall CW zu kennen und der auf fünf Seiten Angaben macht.

September 2024: Es gibt einen neuen Fahndungsaufruf bei XY, wobei der anonyme Brief eine wichtige Rolle spielt. Bereits im Vorfeld gibt es 20 Hinweise, während der Sendung weitere 40. Am Ende zählt die Polizei insgesamt 150 neue Hinweise aus der Bevölkerung.

Was mir bislang nicht klar ist (vielleicht habe ich das auch überlesen): Haben die Experten vom Cold-Case-Team zunächst intern ermittelt oder von Anfang an auch die Öffentlichkeit informiert und eingebunden?

Haben sie zum Beispiel 2021 öffentlich verbreitet, dass sie sich des Falles CW erneut annehmen und um neue Hinweise bitten? Oder haben sie erst einmal intern ermittelt und sich erst dann an die Bevölkerung gewandt, als die Ausstrahlung der XY-Sendung unmittelbar bevor stand?

Damals trudelten ja auch gleich 20 Hinweise ein...

Ich frage dies auch deshalb, weil das ja nicht unbedeutend sein könnte mit Blick auf den anonymen Briefschreiber. Wenn die Polizei im Zeitraum 2021/2023 die Öffentlichkeit über die Neuaufnahme von Ermittlungen in Kenntnis gesetzt hätte, dann hätte das natürlich auch der Anonymus erfahren und sich zu dem Schreiben entschließen können.

Wenn es aber eine Information der Öffentlichkeit erst vor XY in 2024 gab, dann muss der Verfasser des Briefes ja auf anderen Wegen von den neuen Aktivitäten der Polizei erfahren haben. Denn er hat sich ja schon Ende 2023 mit dem Schreiben gemeldet.

Dies würde meines Erachtens darauf hindeuten, dass der Herr Anonymus womöglich doch eine größere Nähe zu dem Fall haben könnte.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.09.2024 um 00:01
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:2021: Neuaufnahme von Ermittlungen durch Cold-Case-Einheiten in zahlreichen ungeklärten Fällen in NRW, darunter auch dem Mord an CW.
Die Ermittlungen in dem Fall wurden erst 2023 durch eine CC-Team am Polizeipräsidium Bonn wieder aufgenommen.

2021 wurde die BAO ColdCases NRW gegründet. Die haben aber nicht selber ermittelt, sondern haben sich alle Cold Cases in NRW angeschaut, ob eine Neuaufnahme der Ermittlungen sinnvoll ist. Für diese Fälle wurde dann eine Digitalkisierung der Akten durchgeführt. Die Fälle, für die der BAO CC eine Neuaufnahme sinnvoll erschien wurden dann an die zuständigen Polizeidienststellen übermittelt, die dann erst die Ermittlungen begonnen haben. Die haben im Fall Claudia Wilbert irgendwann im Laufe des Jahres 2023 begonnen.


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28.09.2024 um 00:13
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Haben die Experten vom Cold-Case-Team zunächst intern ermittelt oder von Anfang an auch die Öffentlichkeit informiert und eingebunden?
Haben sie zum Beispiel 2021 öffentlich verbreitet, dass sie sich des Falles CW erneut annehmen und um neue Hinweise bitten? Oder haben sie erst einmal intern ermittelt und sich erst dann an die Bevölkerung gewandt, als die Ausstrahlung der XY-Sendung unmittelbar bevor stand?
Ich meine (aber ich bin nicht in der Gegend ansaessig und haette nicht mitbekommen, falls lokal etwas in der Presse gestanden haette), dass die Oeffentlichkeit erst kurz vor Ausstrahlung der Sendung erfahren hat, dass am Fall CW gearbeitet wird.

Dennoch: es stand in der Presse, dass die eigens eingerichte Cold Case Truppe NRWs gut 1000 Faelle identifiziert hat, an denen sie arbeiten moechte.
Auch gab es einige Erfolgsmeldungen zu alten Cold Case Faellen (z.B. der Mord an Petra in Koeln).
Und in den letzten Jahren sind Cold Cases regelmaessig in den XY-Sendungen plaziert.
Jeder dieser 3 Aspekte koennte den Briefeschreiber/die Briefeschreiberin dazu animiert haben, den Brief zu verfassen. Ihm/ihr scheint wichtig zu sein, dass dieser Fall in XY gezeigt wird.
Zitat von TiergartenTiergarten schrieb:Damals trudelten ja auch gleich 20 Hinweise ein...
Das finde ich auch auffaellig. Fuer mich sieht das so aus, als sei der Fall CW zum Zeitpunkt der XY-Sendung bereits in einer Personengruppe zum Gespraechthema geworden. Eben weil so schnell so viele Hinweise aufkamen.
Ich koennte mir z.B. vorstellen, dass die Briefeschreiberin in jungen Jahren ein bloedes Erlebnis hatte, und dies nach all den Jahren mal anklingen liess (z.B. bei einem Treffen mit alten Freunden oder Klassenkameraden). Und jemand anderes stieg darauf ein, in der Art, ja, der XXX war doch bekannt fuer sein rueppelhaft-uebergriffiges Verhalten.
....und so zog es dann Kreise.


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Mordfall Claudia Wilbert

28.09.2024 um 09:48
Ich habe seinerzeit in Rheinbach ganz in der Nähe des Entführungsortes gewohnt. Bin inzwischen aus Rheinbach weggezogen aber immer noch in der Region. Lokale Presse verfolge ich nicht täglich systematisch, aber doch so, dass ich ungefähr mitkriege, was los ist.

Eine der regionalen Zeitungen, der General-Anzeiger, hat seinerzeit die Ermittlungen in Fall Trudel Ulmen angestoßen weil ein engagierter Journalist der Zeitung auf dem Fall aufmerksam wurde und sich dahinter geklemmt hat. Auch in anderen Bereichen hat das Blatt immer mal wieder investigativ gearbeitet und gute Arbeit geleistet. Hätten die mitbekommen, dass man in Fall CW ermittelt und dass dieses Verbrechen wieder ein Thema wird, wäre das vermutlich auch im General--Anzeiger ein größeres Thema gewesen.

Ich habe aber bis kurz vor der XY-Sendung nicht mitbekommen, dass von der Polizei bezüglich CW ermittelt wird. Vielmehr war es so, dass ich selber als Kind mal von der Sache gehört hatte und dann nie wieder. Obwohl ich tatsächlich seinerzeit mal nachgefragt und gegoogelt hatte gab es nichts zum CW-Fall und selbst 2 ältere und lokal sehr interessierte Leute am damaligen Wohnort wussten nur, dass damals etwas passiert war, aber mehr nicht. Insgesamt war die ganze Sache in Vergessenheit geraten und nach dem Ende der damaligen Ermittlungen nie wieder Thema gewesen.

Auch von den seit 2023 angelaufenen Ermittlungen hat keiner etwas mitbekommen, wobei hier zu vermuten ist, dass die Polizei zunächst nur intern gearbeitet hat - Aktenstudium, Asservate erneut untersuchen etc. - und dann, vermutlich, nur einzelne Zeugen erneut befragt wurden.

In der breiten Öffentlichkeit fand das nicht statt und alles war in Vergessenheit geraten, man hat nie wieder davon gehört seit 1979.

Erst wenige Tage vor der XY-Sendung wurde darüber berichtet, dass der Fall in der Sendung thematisiert wird und dann gab es auch Zusammenfassungen des Geschehens in der hiesigen Presse.

Der Briefeschreiber mag im Umfeld von Leuten sein, die von der Polizei seit 2023 befragt wurden. Es kann natürlich Kreise geben, die insofern über die neuen Ermittlungen informiert waren. In der breiten Öffentlichkeit wusste das aber keiner.

In XY wurde es so dargestellt, als sei der Brief rein zufällig zu einem Zeitpunkt eingegangen, als man schon begonnen hatte den CC zu bearbeiten. Erscheint mir etwas sehr zufällig, aber ganz unmöglich ist es natürlich nicht.

Es kann ein wirklicher Zufall sein aber möglich wäre auch, dass die Polizei bereits im Umfeld des Täters ermittelt hat und jemand dadurch inspiriert wurde, den Brief zu verfassen.

Da der Briefeschreiber ja offensichtlich große Sorge hat, er könnte jemand Falsches belasten, ist die von ihm lancierte Ausstrahlung bei XY vielleicht der Versuch, dass sich weitere Zeugen melden und die polizeilichen Ermittlungen nicht allein auf seinen Aussagen beruhen. Das könnte auch erklären warum sich der Schreiber nicht direkt nach der Sendung erneut gemeldet hat: vielleicht möchte derjenige erstmal abwarten, welche Resonanz kommt und ob es möglicherweise weiter Hinweise gibt - so nach dem Motto „dann bin ich nicht der einzige Verräter“.


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