JamesBragg schrieb:Bist du Richter, Ermittler oder StA, bist Du eine neutrale Person? Wenn ich Deinen Internetseite sehe, kann ich da nicht viel von Neutralität spüren.
Ich bin jemand, der hier über den Fall diskutiert und der im Rahmen dessen selbstverständlich auch seine persönliche Meinung äußert. Das ist ja der Zweck eines Diskussionsforums. Man tauscht hier (unterschiedliche) persönliche Meinungen aus. Persönliche Meinungen sind selten neutral. Ansonsten wären es ja keine Meinungen, sondern Fakten.
Wie kommst du zu der Annahme das ich neutral sein müsste, oder das ich überhaupt irgendwas müsste? Ich bin dir keine Rechenschaft schuldig. Ich äußere hier, wie du übrigens auch, meine Meinung zu dem Fall. Wenn dir meine Meinung nicht gefällt oder nicht neutral genug erscheint, dann ist das dein Problem aber sicher nicht meines. Niemand hat dich um deine Meinung zu meiner Person gebeten.
JamesBragg schrieb:Schon die Fragen, welche dort ständig zu finden sind, dazu gibt es einfache Erklärungen.
Für dich gibt es dafür vielleicht einfache Erklärungen, für andere und mich gibt es sie nicht. So gehen die Meinungen eben auseinander.
JamesBragg schrieb:Nur als Beispiel, da stellst Du auf der HP die Frage, wie MB den Fahrzeugführer beschreiben konnte. Irgend jemand hier im Forum kannte sich da mit den Münchner Verhältnissen aus und sagte, dass man seitlich mit dem Fahrzeugführer sprechen konnte und ihn dabei sehen konnte. Und den meisten Bussen/Straßenbahnen etc. gibt es die Schilder, dass man nicht mit dem Fahrer sprechen soll. An die Verbotsschilder halten sich doch die wenigsten, wenn sie wirklich eine Frage haben.
Du meinst, wenn sie eine wichtige Fragen haben wie Markbert nach der Uhrzeit? Es ist doch interessant, wie wichtig ihm die Uhrzeit plötzlich wurde. Nachdem er kurz zuvor, bevor er in die Tram einstieg, der großen Uhr am Stiglmaierplatz auf die er von der Schellingstrasse aus kommend genau hinzu lief, offensichtlich keinerlei Beachtung geschenkt hat.
Die Frage nach der Uhrzeit scheint ja plötzlich so dringend geworden zu sein, dass er nicht mal die 2 Haltestellen vom Stiglmaierplatz bis zum Hauptbahnhof (wo er sowieso aussteigen musste) abwarten konnte, um am Hauptbahnhof auf eine der vielen Uhren zu schauen die sich dort befinden. Und das ist auch jedem Menschen bekannt, dass sich an Hauptbahnhöfen unzählige Uhren befindet. Da kann mir keiner erzählen, dass das jemand unbekannt wäre.
JamesBragg schrieb:Ich habe hier mal ein Video gefunden, wo man das auch leicht nachvollziehen kann.
In dem von dir verlinkten YouTube Video kann man den Vorhang sogar sehen. Der Fahrer hat ihn nur nicht zugezogen.
Es ändert auch nichts an der Tatsache, dass der Trambahnfahrer von der Polizei befragt wurde und das er sich nicht daran erinnern konnte von Markbert nach der Uhrzeit gefragt worden zu sein.
JamesBragg schrieb:Und diesen Einwand hast Du hier vor 3 Jahren schon gelesen und es steht immer noch auf der HP drauf.
Ein Skandal!! Ich schreibe tatsächlich auf meiner eigenen Internetseite was ich für richtig halte. Wie kann ich das nur wagen?!
:D Wenn dir das Thema so wichtig ist, dann erstelle doch eine eigene Internetseite und schreibe darauf deine Einwände nieder. Auf meiner Internetseite wird aber nach wie vor das stehen, was ich für richtig halte.
JamesBragg schrieb:Du hast in Wirklichkeit nicht die geringste Ahnung, warum die Ermittler es so sehen, wie sie es sehen.
Im Gegensatz zu dir weiß ich zumindest, was die Ermittler den Engelbrechts diesbezüglich mitgeteilt haben. Und das ist schon mal deutlich mehr als das was du weißt. Du weißt
gar nichts und hast zum dem Thema nichts außer naiven Plattitüden wie "sie wissen sicher deutlich mehr" zu bieten. Das ist ein sehr schwaches Argument. Nein. Es ist nicht mal ein wirkliches Argument. Es ist eine Denkweise, die man so eher von Kindern kennt. Von einem vermeintlich erwachsenen User, der du hoffentlich bist, würde ich eine etwas differenzierte Denkweise erwarten.
JamesBragg schrieb:Allein mit der Behauptung "Es gab Widersprüche" kommt man nicht weiter, da müsste man die Aussgen der 3 Jugendlichen untereinander vergleichen und entsprechend bewerten. Das kannst Du nicht, dass können auch die Eltern des Opfers nicht.
Natürlich kommt man mit so einer pauschalen Aussage nicht weiter. Denkst du tatsächlich das wäre den Engelbrechts oder mir nicht klar und du erzählst uns jetzt damit etwas Neues? Ernsthaft?
Die Engelbrechts kennen einige der Aussagen und die darin enthaltenen Widersprüche. Natürlich können sie diese Aussagen dann miteinander vergleichen. Das kann jeder Laie. Wenn z.B. Person A sagt sie hätte sich mit Person B am Freitag um 12:30 Uhr am Stachus getroffen und Person B sagt, sie hätte sich am Freitag erst um 17:00 Uhr mit Person A am Stachus getroffen, dann muss man sicher kein Einstein sein um den Widerspruch erkennen zu können.
JamesBragg schrieb:Die Bewertung der Leute, die als einzige diese Information besitzen kennst Du, "diese Widersprüche sind nicht fallrelevant".
Diesen Satz haben die Ermittler so meines Wissens nach nie zu den Engelbrechts gesagt.
Es gab eine Aussage von der Staatsanwältin Frau Illini, die im Gespräch mit den Engelbrechts sagte das sie Ungereimtheiten in den Aussagen des Markberts erkennen kann, diese wäre aber nicht ermittlungserheblich und es wären auch keine rechtlichen Mittel diesbezüglich gegeben. Diese Aussage der Staatsanwältin wiederlegt recht eindeutig, die hier von einigen aufgestellte Vermutung dass es keine Ungereimtheiten geben würde. Es gibt sie sehr wohl. Aber sie wären nicht ermittlungserheblich (wie auch immer sie das beurteilen wollen. Bislang blieben die Ermittlungen ja völlig ergebnislos) und es gibt keine rechtlichen Mittel dagegen.
JamesBragg schrieb:Ich greife mir mal einen "Widerspruch" raus, den Du hier als besonders stark ansiehst. MB sagte, dass Sonja in seiner Gegenwart noch angefangen hat zu wählen. Später hat er geäußert, nachdem ihm offenbar gesagt wurde, dass die Schwester nie einen Anruf erhalten hat, dass vielleicht die Telefonkarte defekt war.
Das sind ganz normale Gedanken, Erklärungsmöglichkeiten, welche einem dann einfallen, wenn man davon erfährt. Er hat nie gesagt, dass Sonja wirklich mit der Schwester gesprochen hat. Daher war es eine Erklärungsmöglichkeit. Dass die in der Realität, dann wenn man es wirklich ausprobiert (wobei ich Dir diesbzgl. auch nur glauben kann, das habe ich nicht mehr ausreichend in Erinnerung, dass einen defekte Telefionkarte unübversehbar zurückgewisen wurde) nicht so gewesen sein kann, ist kein Widerspruch, es sagt nur aus, dass dieser Gedankengang nicht richtig gewesen ist.
Mir persönlich macht dieser Gedankengang seine Erzählung sogar glaubhaft. Hätte Sonja keine Anstalten gemacht und nur auf seiner Fantasie beruhte, ihre Schwester anzurufen, hätte er das nicht thematisiert und erst recht nicht behauptet, dass er gesehen hat, dass Sonja schon die erste Ziffer gewählt hat.
Wenn man möchte, dann findet man für jede einzelne Ungereimtheit eine Erklärung. In der Summe lassen viele Ungereimtheiten eine Erzählung aber unglaubwürdig erscheinen. Es geht mir nicht um einen einzigen Widerspruch. Gäbe es nur einen oder zwei Widersprüche, würde ich daran auch nichts auffällig finden. Zweifellos widerspricht sich jeder Mensch mal und auch jeder hat schon mal etwas vergessen.
JamesBragg schrieb:Mir persönlich macht dieser Gedankengang seine Erzählung sogar glaubhaft. Hätte Sonja keine Anstalten gemacht und nur auf seiner Fantasie beruhte, ihre Schwester anzurufen, hätte er das nicht thematisiert und erst recht nicht behauptet, dass er gesehen hat, dass Sonja schon die erste Ziffer gewählt hat.
Das sehe ich anders. Für mich klingt das nach dem Versuch, sich selbst in einem besseren Licht dastehen zu lassen. Vermutlich war Markbert klar, dass ihn nach Sonjas Verschwinden jeder fragen würde warum er Sonja alleine am Stiglmaierplatz zurück gelassen hat. Darauf kann er dann immerhin antworten, aber sie wollte ja ihre Schwester anrufen und wäre von ihrer Schwester abgeholt worden. Das hätte Markbert (aus seiner Sicht in dieser Vermutung) aus der "Pflicht" genommen.
Diese ganze Geschichte mit dem Anruf bei der Schwester ergibt für mich keinerlei Sinn. Und das ist eigentlich der Hauptgrund, warum ich an seiner Erzählung zweifele.
Sonja wollte angeblich schon in der Wohnung in der Schellingstrasse ihre Schwester anrufen. Die 3 Jungs haben ihr das angeblich ausgeredet, weil man nach deren Ansicht um diese späte Zeit niemand mehr anrufen könnte. Sie selbst haben aber gegen 2 Uhr in der Nacht bei Maria angerufen. Bei Maria um diese späte Uhrzeit anzurufen, war also deren Meinung nach in Ordnung, bei Sonjas Schwester anzurufen aber nicht? Klingt das glaubwürdig? Für mich nicht.
Auf dem Weg von der Schellingstrasse zum Stiglmaierplatz befanden sich damals mehrere Telefonzellen, an denen Markbert und Sonja vorbei gegangen sind. Wenn Sonja es immer noch vorhatte ihre Schwester anzurufen, warum tat sie das dann nicht in einer dieser Telefonzellen? Würde man nicht vermutlich die erste Telefonzelle nutzen, an der man vorbei kommt, wenn man jemand anrufen möchte? Man weiß ja vielleicht gar nicht, ob noch weitere Telefonzellen auf dem Weg liegen. Warum sollte man das Risiko eingehen dann vielleicht keine mehr zu finden und wieder zurück laufen zu müssen?
Erst am Stiglmaierplatz wollte Sonja dann laut Markbert wieder telefonieren. Zufällig kam dann gerade die Tram, als Sonja den Hörer in der Hand hielt und die ersten Ziffern einer Telefonnummer wählte. So ein Zufall aber auch.
Hinzu kommt das Sonja (selbst wenn sie die Telefonnummer ihrer Schwester gewusst hätte) gar nicht sicher sein konnte, dass ihre Schwester überhaupt kommen würde und sie abholen würde. Sie hat ihre Schwester noch nie zuvor Nachts angerufen und sie gebeten sie irgendwo abzuholen.
Und wozu benötigt sie überhaupt eine Abholung von ihrer Schwester? Sie hatte eine gültige Fahrkarte für die öffentlichen Verkehrsmittel und es war geplant das sie mit den öffentlichen Verkehrsmitteln nach Hause fahren wird. Warum will sie von diesem Plan auf ein mal abweichen? Weil Markbert sie nervt? Deshalb lässt man eine Tram fahren und bleibt alleine am Stiglmaierplatz zurück, obwohl man sich kurz zuvor ängstlich und beobachtet gefühlt hat? Ich weiß nicht wie es euch geht, aber wenn ich mich Nachts irgendwo ängstlich und beobachtet gefühlt hätte, dann würde ich mit Sicherheit nicht freiwillig alleine am Stiglmaierplatz stehen bleiben. Da könnte ein Markbert nerven so viel er möchte, aber eine Tram in der sich auch noch andere Fahrgäste und ein Trambahnfahrer befindet, ist doch ein viel sicherer Ort als der Stiglmaierplatz.
Hinzu kommt das die Eltern Engelbrecht sehr bestimmt sagen, dass Sonja die Telefonnummer ihrer Schwester nicht kannte. Man kann niemand anrufen, dessen Telefonnummer man nicht auswendig kennt und der nicht im Telefonbuch steht.
Für mich klingt es so, als wenn Markbert nicht wusste das Sonja die Telefonnummer ihrer Schwester nicht kannte. Er nahm vermutlich an, dass sie sie kannte. Deshalb dachte er vermutlich es wäre eine gute Ausrede.