RedRalph schrieb:In der damaligen XY-Sendung gab es zwei Phantombilder und zumindest für mich entstand der Eindruck, dass diese aus übereinstimmenden Aussagen sowohl der "Kinderwagenzeugin" und der "Friedhofszeugin" entstanden sind. Wir wissen aber spätestens seit gestern, dass die damalige Darstellung der Ereignisse im Filmfall mit größter Vorsicht zu genießen ist....
Was das Lenken einer Spur in Richtung Alzey dann sollte, darüber lässt sich sicher trefflich spekulieren. Vielleicht gibt/gab es in Lindenfels und Umgebung jemanden, der Verbindungen dorthin hatte oder von dort stammte. Weiter möchte ich mich dazu nicht äußern...
Der Filmfall wurde damals am 10.07.1987 gezeigt, also ca. ein Jahr nach dem verschwinden am 29.06.1986. Zu dem Zeitpunkt war die Leiche noch nicht gefunden worden, obwohl das ganze Gebiet aufwendig abgesucht worden war.
Ich denke aufgrund der Zeugenaussagen der Personen am Friedhof haben die Ermittler es zumindest für möglich, vielleicht sogar für wahrscheinlich gehalten, dass Jutta auf dem Waldweg nur "abgegriffen" wurde, und dann zum Auto gebracht worden war, mit dem man sie woanders hingebracht hat, so dass die eigentliche Tat auch deutlich weiter weg stattgefunden haben könnte und auch die Leiche ganz woanders als in Lindenfels zu finden sein würde.
Die Leiche wurde ja dann ein halbes Jahr nach der Sendung gefunden. Damit war klar, dass sich die Tat wohl eher in einem sehr eng umschriebenen örtlichen Bereich abgespielt haben dürfte.
Dass die Ermittler gedacht haben, Jutta sei verschleppt worden und die Leiche erst viel später, also nach Beendigung der Suchmaßnahmen zurück gebracht worden, wie hier immer wieder spekuliert wurde, glaube ich nicht.
Deshalb denke ich, dass der Sichtung am Friedhof und dem Auto mit Alzeyer Kennzeichen damals eben relativ viel Zeit in dem Film gewidmet wurde, weil das eine Erklärung dafür war, dass weder das Mädchen noch die Leiche im Bereich Lindenfels und Umgebung aufgetaucht waren. Nach dem Auffinden der Leiche und damit eben auch heute ist der Erkenntnisstand eben ein anderer, nämlich dass sich die ganze Tat im unmittelbaren örtlichen und zeitlichen Bereich des Verschwindens abgespielt haben dürfte.