JestersTear schrieb:von mir auch noch mal Danke für den Hinweis auf den von @Lindenfels81 verlinken xy-Clip, den ich zuletzt vor Jahren gesehen und eigentlich noch ganz gut parat hatte , bis auf den Einstieg, sprich das " Feuerwehrfest" inkl. Tanzveranstaltung am Vorabend der Tat.
Sehe ich das richtig, daß an Feuerwehrfesten in kleineren Gemeinden nicht nur Mitglieder und Angehörige der Feuerwehr anwesend sind, sondern auch andere Einwohner und Interessenten der Nachbargemeinden ?
Keine Ursache! Das mit den Feuerwehrfesten siehst Du ganz richtig, auch in kleineren und teils größeren Städten ist das so. Auch in unserer Stadt gibt es z.B. jedes Jahr ein Feuerwehrfest, wo Leute aus der ganzen Umgebung hinkommen. Die Einnahmen unterstützen die Feuerwehr.
JestersTear schrieb:Könnte sich dort auf dem Festplatz was entwickelt haben, das einen Tag später sogar zu einer absichtlichen Begegnung auf dem Waldweg und dort zur Eskalation führte?
Gedanken dieser Art hatte ich auch schon, besonders da das Fest in den XY-Beitrag aufgenommen wurde, obwohl es mit der Tat an sich weniger zu tun hat. Es ist durchaus drin, daß Jutta z.B. mit jemandem tanzte, der sich daraufhin nicht bestehende Chancen ausrechnete.
JestersTear schrieb:Jutta hätte bei vermuteter Gefahr auch den anderen, nicht so einsamen Aspaltweg (oder Strasse) nehmen können...
Und: wie wichtig sind die Aussagen der Schwimmbad-Zeugin, die von Jutta gefragt worden sein will ? Hatte sie wirklich den Eindruck, daß Jutta sich wegen irgend etwas unwohl fühlte , oder hatte diese nur "belanglos aus dem Gespräch heraus" gefragt, wann denn die andere Dame vor hatte, nach Hause zu gehen?
Darum vermute ich ja, daß es sich nicht um größere Unannehmlichkeiten handelte, sondern eher die Kategorie "heimlicher Verehrer, der vielleicht nach ein paar Tänzen auf dem Feuerwehrfest am Abend vorher sich ein Herz gefasst hatte und das Nein nicht hören wollte". Zu diesem Zeitpunkt aber nicht sehr aufdringlich, sondern mehr das Jutta auf dem Weg nach Hause einfach ihre Ruhe haben wollte. Jemand dabei hätte das Problem gelöst, aber es war Jutta dann nicht so wichtig, ein Tamtam zu machen, weil sie nur etwas genervt war, aber nicht total belästigt gefühlt hat.
Warum ich eine solche Konstellation für möglich und garnicht unwahrscheinlich halte? Das Mädel im Schwimmbad kannte Jutta zwar, aber sehr flüchtig. sie hatten im normalen Leben eigentlich nichts miteinander zutun. (War auch ein Grund, weshalb die Zeugin ablehnte gemeinsam nach Hause zu laufen) Es waren zu dem Zeitpunkt mit Sicherheit ein halbes Dutzend enger oder engerer Freunde von Jutta noch im Schwimmbad, die hat sie aber alle nicht gefragt. Was hat sie bewogen, jemanden zu fragen, der gerade mal 2 Schritt von wildfremd entfernt war?
Ich könnte mir vorstellen, daß sie niemandem ihrer Freunde Unannehmlichkeiten bereiten wollte, die blieben ja noch im Bad, wegen so etwas Banalem. Wahrscheinlich eine Mischung aus etwas geschmeichelt und viel genervt und sie darum die Zeugin, die scheinbar aufbrechen wollte, gefragt hat. Als das Mädel dann ablehnte, war das in Juttas Augen kein Beinbruch, den Weg hatten alle Mädels und Frauen von Lindenfels schon x-mal alleine zurückgelegt. Im schlimmsten Falle rechnete sie wohl mit einer neuen Anmache, sie konnte ja nicht ahnen, daß sie an einen mörderischen Vollarsch geraten war.
JestersTear schrieb:Auch hier Bezug auf xy: auf dem Parkplatz des Schwimmbads wartete eine Zeugin im Auto, die bestätigen konnte, daß Jutta den Waldweg eingeschlagen hatte: hätte die nicht auch bemerken müssen, daß nach ihr kurze Zeit später noch ein Mann den Waldweg nahm?
Und hätte dieser Kerl dann nicht entweder der Mutter mit Kinderwagen oder den beiden dann in diesem Fall nicht involvierten Typen aus Alzey auffallen müssen?
Im Clip wurde gesagt, daß die Mutter so langsam unterwegs war, daß sie eigentlich von Jutta hätte überholt werden müssen..
Es gab/gibt am untern Abschnitt der Abkürzung eine Abzweigung, die vom Schwimmbad aus sehr schwer oder garnicht einsehbar ist.
Da man die zwei (womöglichen) Alzeyer nie hat ausfindig machen können, wissen wir nicht ob sie Täter waren oder wichtige Zeugen.
Was das (Nicht)Überholen der Mutter angeht: Ja, daß ist ein wichtiger Punkt für die Bestimmung des Zeitfensters, aber was ist, wenn der oder die Täter Jutta in ein Gespräch verwickelten? Ich halte dies für wahrscheinlich, denn der Punkt , wo sie ins Dickicht gezogen wurde, liegt je nach Laufgeschwindigkeit bis zu 80 m hinter dem und ein ganzes Stück höher am Berg als der Punkt, an dem sich Jutta und die beiden Männer begegnet sein müssen.
Dazu ist, aber da müssen die Einheimischen sich zu Wort melden, der Punkt an dem Jutta in den Wald gezerrt wurde, ein Stück weit noch von der oberen Treppe einzusehen.
JestersTear schrieb:Evtl. Besucher des Feuerwehrfests vom Vorabend aus einer Nachbargemeinde? Die sich an jenem Abend so unauffällig verhielten , daß sich kein Mensch mehr erinnern konnte?
Definitiv ein Möglichkeit, aber man sollte Lindenfelser nicht aus- sondern miteinschließen.
JestersTear schrieb:An diese Möglichkeit hatte ich auch irgenwann mal schon gedacht. Das würde aber wieder vorausetzen, daß es doch die beiden Typen, egal ob aus Alzey oder nicht, waren. Deinen bisherigen Beiträgen nach zu urteilen gehst du offenbar davon aus, daß Jutta gezielt ausgesucht wurde, unabhängig davon, ob die Begegnung auf dem Waldweg jetzt zufällig oder nicht war-wenn sie nicht zufällig stattgefunden hätte, hätten der oder die Täter bei anderer Gelegenheit versucht, sie abzugreifen...
Oh, ich halte die 2 Männer für durchaus wichtige Tatverdächtige, aber nicht aussschließlich. Ich halte sogar einen oder mehrere Täter in Juttas Alter oder nur wenig älter für eine bedenkenswerte Option.
Und ja, ich halte Jutta für das Opfer eines gezielten Zugriffs, der früher oder später stattgefunden hätte. Dafür sehe ich 3 Hauptargumente:
-Der Tag war warm bis heiß, das Schwimmbad propenvoll. Den kompletten Tag über müssen nicht wenige hübsche Mädels und Frauen (auch alleine) über den Waldweg gegangen sein. Und Jutta wird mit Sicherheit nicht das erste Mädel ihres Frauentyps gewesen sein, daß an diesem Junitag alleine hochkam. Reine Gelegenheitstäter hätten schon viel früher einen Angriff gefahren.
-Die Zeugin im Wald traf die beiden den Hang hinablaufenden Männer sehr nahe des Punktes, an dem Jutta später in den Wald gezerrt wurde. Sie war, auch durch ihr Kind als Druckmittel für "Wohlverhalten", ein praktisch perfektes Opfer für ortskundige Gelegenheitstäter. Ihr ist nichts geschehen. Und das die Täter das Risiko eingingen auf Jutta umzuschwenken, wo zu diesem Zeitpunkt aus ihrem Blickwinkel nicht sicher war, ob nicht gleich ein Pulk ihrer Freundinnen oder Freunde hinter ihr auftaucht?
-Selbst wenn die 2 Männer die Täter sind, befindet sich der Angriffspunkt höher am Hang und bis zu 80 Meter von dem Punkt weg, wo Jutta und die Männer sich treffen mußten. Es gibt keinerlei Kampfspuren auf dem Weg, die Waldzeugin höchstens 100m entfernt (zum Zeitpunkt des Angriffs eher weniger) hat keine Schreie oder Rufe gehört. Wenn man merkt, daß dich 2 seltsame Typen ins Visier nehmen, wird man das nicht einfach so hinnehmen.
Wer auch immer der oder die Täter waren, ich bin mir fast 100% sicher, daß es jemand war, den Jutta und sei es nur flüchtig oder vom Sehen, kannte. Und deswegen mußte sie auch sterben.