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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

5.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.12.2020 um 22:39
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich glaube, daß sich Leute z.B. aus Gelsenkirchen oder Regensburg nach xy nicht gemeldet haben, wenn sie meinten, jemanden von dort zu erkennen. Von Lindenfelsern ist nicht die Rede.
Wir reden aneinander vorbei.

Dass sich Leute nicht melden, die ihren Nachbarn "so eine Tat" zutrauen würden, wenn sie hören , dass das Nummernschild - oder irgendwas - nicht passt, ist schon klar. Auf solche Hinweise können Ermittler meistens verzichten. Das sind oft nur Wichtigtuer und Leute, die Anderen Schwierigkeiten machen wollen.

Wenn es aber Zeugen gibt, die etwas Konkretes wahrgenommen haben, lassen die sich von einem fremden Kennzeichen nicht beirren.
Zumal ja von 2 Verdächtigen die Rede ist, die in einem Auto gefahren sind. Das Kennzeichen kann ja sein, wie es will.
Kennzeichen nicht ortsgebunden.

Es könnte aber sein, dass Zeugen etwas gesehen/bemerkt haben, aber aus Angst nicht zur Polizei gegangen sind.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.12.2020 um 22:56
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Dass sich Leute nicht melden, die ihren Nachbarn "so eine Tat" zutrauen würden, wenn sie hören , dass das Nummernschild - oder irgendwas - nicht passt, ist schon klar. Auf solche Hinweise können Ermittler meistens verzichten. Das sind oft nur Wichtigtuer und Leute, die Anderen Schwierigkeiten machen wollen.
JesterTear aber meint es anders: Die Täter können Fremde gewesen sein, die aber nicht aus Alzey kommen. Mit der Fixierung auf Alzey hat man möglicherweise aber Anrufer abgehalten, die einen Hinweis auf solche Personen abgegeben hätten, die weder aus Lindenfels noch aus Alzey kommen. Wahrscheinlich hast Du recht....Meistens kann man darauf verzichten, aber unter Umständen ist dadurch eine echte heiße Spur verpasst worden. Wenn Kurgäste damit etwas zu tun hätten, dann hätten sie überall wohnhaft sein können.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

29.12.2020 um 23:33
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:JesterTear aber meint es anders: Die Täter können Fremde gewesen sein, die aber nicht aus Alzey kommen. Mit der Fixierung auf Alzey hat man möglicherweise aber Anrufer abgehalten, die einen Hinweis auf solche Personen abgegeben hätten, die weder aus Lindenfels noch aus Alzey kommen.
Danke , so war´s gemeint :-)

Oder anders formuliert: wenn die Täter nicht aus der näheren Umgebung von Lindenfels stammten , war der xy-Beitrag , der überregionales Publikum ansprechen wollte, möglicherweise eher kontaproduktiv.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 06:14
Also meine Meinung zur Friedhofszeugin ist das sie für sich alleine nicht so viel Gewicht hat. Sie hat nichts gesehen was jetzt wirklich sehr verdächtig war. Sie hat aber etwas auffälliges gesehen. Zwei Männer die auf dem Parkplatz des Friedhofs standen aber diesen wohl nicht betreten haben. Durch die Mutter mit Kind und die gleiche Personenbeschreibung bekommt nun aber die Friedhofszeugin eine andere Gewichtung.

Und jetzt wirklich mal an alle die Frage, was haben diese beiden Männer denn im Wald gemacht?

Sie hatten keine Badesachen dabei und liefen so bergab Richtung Friedhof. Für den Besuch des Feuerwehrfestes wäre das ja auch von der Zeit zu kurz.

Und das Nummernschild ist mir jetzt grade auch egal. Ich verstehe nicht was die dort zu jener Zeit wollten. Fast jeder Mann hatte damals ja nur das Finale am Abend im Kopf.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 07:56
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Und jetzt wirklich mal an alle die Frage, was haben diese beiden Männer denn im Wald gemacht?
Wahrscheinlich sind sie mit dem Vorsatz in den Wald gegangen, genau das zu tun, was sie getan haben.

Hatte nicht kürzlich jemand die Nähe zu einer vielbefahrenen Strasse genannt?

Wenn die beiden Männer wirklich auf der Durchreise waren, sich die Beine vertreten wollten, evtl. eine Rauchen, sich ein Pfeifchen reinziehen oder vor der Weiterfahrt eine Dose Bier zischen, zufällig genau in Blickrichtung " Waldausgang", wo gefühlt im Minutentakt leichtbekleidete Frauen und Mädchen auf dem Rückweg vom Schwimmbad erscheinen...

Da könnte man(n) schon mal auf die Idee kommen und nachschauen, was da eigentlich abgeht...
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Fast jeder Mann hatte damals ja nur das Finale am Abend im Kopf.
Ich kann mir sogar vorstellen, daß das bevorstehende Endspiel mit deutscher Beteiligung ein Faktor war.

Schließlich hatten "wir" an diesem Abend die Chance , "Weltmeister" zu werden.

Was sowas freisetzt, hat man im nationalen Freudentaumel beim Titelgewinn vier Jahre später gesehen...

Da fließen Hormone wie Adrenalin und Testosteron...

Ohne näher darauf eingehen zu wollen: es gibt ja Untersuchungen, was Fussball mit Menschen, insbesondere Männern, machen kann:

da geht es um " Jagdinstinkte" und " Eroberung feindlicher Territorien"...

Ich habe irgendwann mal gelesen, daß an Wochenenden, an denen das berühmt-berüchtigte " Glasgow-Derby" stattfindet, die Kriminalitsrate in der Stadt auf das sechsfache ansteigen kann - noch nicht einmal in unnmittelbar zeitlicher Nähe zum Spiel oder räumlicher Nähe zum Stadion!

Auch am anderen Ende der Stadt nehmen Sachbeschädigungen,häusliche Gewalt, aber eben auch Sexualstraftaten signifikant zu...

Alles spekulativ, aber ich würde das Endspiel in meinen Überlegungen nicht unbediingt außen vor lassen...


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 08:59
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Sie hatten keine Badesachen dabei und liefen so bergab Richtung Friedhof. Für den Besuch des Feuerwehrfestes wäre das ja auch von der Zeit zu kurz.
Das glaube ich nicht. Ich denke, sie sind den Pfad runter gegangen, Richtung Freibad. Zum Friedhof haetten sie auch einen bequemeren Weg nehmen koennen, naemlich den offiziellen, gepflasterten Weg, der wenige Meter weiter verlief,

Aber eine gute Frage: Was wollten sie dort? Ich wuerde sagen, sie koennten dort geparkt haben, oder zu einem der Haeuser oder dem Zeltplatz unterwegs gewesen sein. Ansonsten auch nach Schlierbach. Vielleicht waren sie irgendwo zum Fussball verabredet? Das waere stimmig. Wenn man vorhat, etwas zu trinken, laeuft man eher.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 09:15
Was ich hier lese, bringt mich zum Entschluss, auch bei dieser Tat die Brüder Wichmann nicht auszuschließen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 09:40
Zitat von NeubeginnNeubeginn schrieb:Was ich hier lese, bringt mich zum Entschluss, auch bei dieser Tat die Brüder Wichmann nicht auszuschließen.
Mich wundert eh, daß das noch niemand gemacht hat ;-)

Noch ein Nachtrag zum " Endspiel".

Der Zusammenhang von "Fussball" und " Gewalt" ist jedem bekannt.

Nicht ganz so bekannt ist evtl. der Zusammenhang zwischen "Fussball" und "Sex".

Da gibt es das ein oder andere Naturell, das meint, im "Siegesrausch" Druck ablassen zu müssen oder, im entgegengesetzten Fall, der Wunsch Dominanz auszuüben, wenn das eigene Team ( auf dem Platz) gedemütigt wurde,was sich in physischer Gewalt gegenüber anderen Männern und sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen ausdrücken kann.

Ich kenne da das ein oder andere konkrete Beispiel, das ich aus Pietätsgründen aber nicht nenen möchte..

Bei diesem Mordfall kamen traurigerweise mehrere Faktoren zusammen: wunderschönes, Hormone spriessen lassendes Wetter, Gelegenheiten ( Frauen alleine im Wald) , zwei möglicherweise durch das bevorstehende Spiel euphorisierte Gorrillas, Sex und Gewalt.

MMn eher eine Zufalls-als eine Beziehungstat...


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 10:40
Zitat von Lindenfels81Lindenfels81 schrieb:Also meine Meinung zur Friedhofszeugin ist das sie für sich alleine nicht so viel Gewicht hat. Sie hat nichts gesehen was jetzt wirklich sehr verdächtig war. Sie hat aber etwas auffälliges gesehen. Zwei Männer die auf dem Parkplatz des Friedhofs standen aber diesen wohl nicht betreten haben. Durch die Mutter mit Kind und die gleiche Personenbeschreibung bekommt nun aber die Friedhofszeugin eine andere Gewichtung.
Alles richtig. Wenn die Beobachtung so gemacht worden sein soll, wie sie die Zeugin beschrieben hat, dann hätte sie auch für mich ein sehr großes Gewicht. Wie bereits mehrfach (nicht nur von mir) erwähnt muss man bei dieser Aussage einige Abschläge machen:

Die Aussage geschah mehr als zwei Monate später und in offensichtlicher Kenntnis existierender Phantombilder und in Kenntnis der "Schuhbeobachtung" der "Bademattenzeugin". Und sie wurde begleitet von weiteren Aussagen, der die Polizei von vornherein kaum Glauben schenkte. Angesichts von Juttas späterem Fundort scheint mir auch die Schuh-Beobachtung (also die am Friedhof, nicht die bei der Badematte) ins Reich der Phantasie zu gehören.

Es ist meines Erachtens ein Fehler den Umstand, dass die Friedhofsbesucher Phantombilder einer anderen Zeugin bestätigen, als Verstärkung der Glaubwürdigkeit heranzuziehen und beide Aussagen wie eine "Einheit" zu betrachten. Übrig bleibt immer noch die Beobachtung der Frau mit dem Kinderwagen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 11:06
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Da gibt es das ein oder andere Naturell, das meint, im "Siegesrausch" Druck ablassen zu müssen oder, im entgegengesetzten Fall, der Wunsch Dominanz auszuüben, wenn das eigene Team ( auf dem Platz) gedemütigt wurde,was sich in physischer Gewalt gegenüber anderen Männern und sexualisierter Gewalt gegenüber Frauen ausdrücken kann.
Das ist ja alles ganz interessant - nur hatte zum Tatzeitpunkt noch niemand gesiegt oder verloren. Der Mord kann daher durch alle möglichen Räusche begünstigt worden sein, aber sicher nicht durch einen Siegesrausch. Darüber hinaus wäre ein echter Fußballfan zum Zeitpunkt des Mordes bereits vor dem TV gesessen und hätte Vergewaltigungen und Morde auf die Zeit nach dem Abpfiff verschoben.

Diese kausale Verknüpfung zwischen dem Fußballländerspiel und dem Verbrechen erscheint mir überkonstruiert. Es wäre aus den oben genannten Überlegungen vielleicht sogar zielführender sich bei der Fahndung auf Menschen zu konzentrieren, der sich nicht groß für die Meisterschaft interessierten.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 11:25
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Das ist ja alles ganz interessant - nur hatte zum Tatzeitpunkt noch niemand gesiegt oder verloren
Es gibt seit den 80s wohl Hunderte bis Tausende Beispiele, wo mit dem Fussball in Verbindung stehende Straftaten VOR den Spielen begangen wurden.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Darüber hinaus wäre ein echter Fußballfan zum Zeitpunkt des Mordes bereits vor dem TV gesessen
Die Tat geschah aller Voraussicht nach ueber zwei Stunden vor dem Anpfiff. Da sass in den 80s noch keiner so lange vorher vor der Glotze, um Rolf Kramer zuzuhören. In der Regel fingen Vorberichterstattungen gar nicht so lange vorher an, wurden erst durch das Privatfernsehen in den späten 80s fruehen 90 seingefuehrt.
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Diese kausale Verknüpfung zwischen dem Fußballländerspiel und dem Verbrechen erscheint mir überkonstruiert
Das ist gut möglich. Ich wuerde das Spiel auch nie als auslösenden Faktor, sondern eher als Puzzleteil sehen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 11:33
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Es gibt seit den 80s wohl Hunderte bis Tausende Beispiele, wo mit dem Fussball in Verbindung stehende Straftaten VOR den Spielen begangen wurden.
Das habe ich überhaupt nicht bezweifelt. Ich habe nur dagegen argumentiert, dass es in diesem Fall so gewesen sein könnte. Insbesondere habe ich "Siegesrausch" als möglichen Teilmotivation ausgeschlossen - wohlgemerkt wiederum nur in diesem Fall.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 11:43
Zitat von falstafffalstaff schrieb:Insbesondere habe ich "Siegesrausch" als möglichen Teilmotivation ausgeschlossen - wohlgemerkt wiederum nur in diesem Fall.
Jo, und ich habe den Siegesrausch auch nur als verständliches Beispiel erwaehnt, warum Fussball sowohl einen Zusammenhang mit Sex wie auch mit Gewalt hat und eventuell in diesem Fall eine Rolle gespielt haben (Konjunktiv) koennte- nicht die Hauptrolle, keine Frage.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 17:03
Zitat von JestersTearJestersTear schrieb:Ich sehe die Rolle der Mutter mit Kinderwagen wie der sehr geschätzte Kollege @Höhenburg : der hatte wohl auch schon mehrfach angedeutet, daß sich diese Frau selbst in höchster Gefahr befand.
Eventuell ist sie nur davon gekommen, weil die Täter hinter ihr noch jemand kommen sahen , der ihnen möglicherweise noch interessanter erschien.
Hallo und Danke, @JestersTear! Ich schätze dich und deine Beiträge ebenfalls sehr, egal ob wir übereinstimmen oder nicht.
Für mich spricht das "Durchkommen" der Mutter stark für ein gezieltes Vorgehen gegenüber Jutta Hoffmann. Klar, daß es wohl Zufall war, daß es zu diesem Aufeinandertreffen dort kam, aber wenn es an diesem Tag nicht geschehen wäre, dann in näherer Zukunft. Warum? Siehe unten, denn da muß ich etwas ausholen.

@JestersTear
@falstaff
@RedRalph
@AnnaKomnene
@Lindenfels81
@frauZimt
@Rationalheld
@ und alle weiteren Mitdiskutanten

Unsere Meinungen und Ansätze unterscheiden sich hauptsächlich in den Gewichtungen, die wir den Fakten und Zeugenaussagen einräumen. Wie glaubwürdig, der Tatort, Verbringung ja/nein, usw. Darum eine kleine Zusammenfassung mit meinen Gedanken dazu beigepackt:
Tatverdächtige
Die zwei gepflegten Männer um die 30, womöglich aus Alzey (höchstwahrscheinlich haben sie u.a. aufgrund des knappen Zeitfensters und sich nie als Zeugen meldeten etwas mit der Tat zu tun. Theoretisch könnten sie aber genausogut zum Platz des Feuerwehrfestes gegangen sein, den man über den Weg auch erreichen kann und dann gesehen haben, daß wegen des Endspiels total tote Hose ist und wieder weg.)

Ein theoretischer "Stalker" (Jutta fragte am Mordabend ein Mädel, das sie kaum kannte, ob sie zusammen die Abkürzung gehen, obwohl sie und alle anderen Frauen den Weg schon x-mal problemlos auch alleine gegangen waren. Spricht für mich dafür, deß Jutta womöglich im Laufe des Nachmittags von jemandem genervt war. Nicht so stark, daß es ihr erwähnswert erschien, sonst wäre sie nicht letztlich alleine los, aber doch genervt und wollte auf dem Heimweg eigentlich kein blödes Gequatsche hören. Womöglich folgte er ihr, um sich zu entschuldigen oder einen weiteren erfolglosen Versuch zu starten und dann eskalierte es)

Tatort
Der Waldweg zwischen Schwimmbad und Ortsmitte (Wohl der einzig unumstrittene Fakt im Fall. :-) Ich habe mir zwischenzeitlich etwas mehr zur Örtlichkeit aus ortskundigen Kreisen erzählen lassen. Der Weg ist recht steil, steiler als in XY dargestellt, aber da muß man auch die alten sperrigen Kameras der 80er im Hinterkopf behalten. Und nicht nur der Weg ist gut abschüssig, sondern der ganze Hang! Wo man Jutta später fand, ist so ziemlich das einzig flachere Stück überhaupt entlang des Wegs. Der Leichenfundort ist ohne Belaubung vom Weg einsehbar.
Dieser Waldweg ist auch relativ eng, dabei aber entlang der Strecke gut einsehbar, fast den ganzen Weg zwischen den Treppenaufgängen und gut frequentiert. Die Laufzeit aufwärts beträgt zwischen 4-7 Minuten für Leute ohne Geheinschränkung. Dazu ist der Weg außerhalb von Lindenfels und Umgebung eher unbekannt)

Ortskenntnis der/des Täters
Aufgrund der uns verfügbaren Bilder, Videos und der plastischen Beschreibung des Waldstücks, die ich bekam, halte ich inzwischen Ortskenntnisse für ZWINGEND erforderlich. Es ist abwegig zu glauben, daß bloße Durchreisende den Waldweg nehmen und Jutta zufällig am einzigen(!) möglichen Zugriffspunkt entlang des ganzen Wegs abfangen.
Der oder die Täter müssen nicht unbedingt noch in Lindenfels oder Umgebung gewohnt haben, aber sie hatten Ortskenntnisse auf Einheimischenniveau. Es wäre daher auch interessant zu wissen, wer recht kurz nach dem Mord aus Lindenfels/umliegenden Dörfern verzogen ist und wer verwandschaftliche Beziehungen Richtung Alzey hat(te).

Verbringung des Opfers
Einer der Hauptdiskussionspunkte war die Frage, ob Jutta die ganze Zeit über am Fundort gelegen hat oder nicht. Wie in praktisch jedem Kriminalthema im Forum gibt es Diskutanten, die der Polizei von vorneherein und generell Versagen vorwerfen, nervt manchmel echt, ist aber so. Und ja, es gibt Fälle wo die Polizei schlechte Arbeit abgeliefert hat, aber das bedeutend weniger oft als gerne kolportiert wird. Falls die Polizei in Lindenfels Fehler gemacht hat, dann aber nicht beim Suchen.
@Lindenfels81 hat netterweise einige tolle Infos zum Fall eingestellt, dort sieht man, daß mit großem Aufwand dieses relativ kleine Waldstück abgesucht wurde- Jutta war nach wahrscheinlich vergeblicher Buddelei (Hanglage graben ist eben nicht einfach und braucht Standvermögen) nur notdürftig abgedeckt und lag auf dem einzig halbwegs flachen Stück am ganzen Hang. Ich halte es für SEHR UNWAHRSCHEINLICH, daß Jutta bei der Suche übersehen wurde, besonders da dieses kleine Flachstück mit Sicherheit als ein Verschnaufpunkt für die herumkraxselnden Suchtrupps genutzt wurde. Da würde man sehen, ob und was da liegt, denn diese Stück ist nicht groß.
Ich halte inzwischen eine Verbringung der Leiche für einige Tage für deutlich wahrscheinlicher. Der oder die Täter haben (Spekulation) die Leiche später am Abend entweder zum Friedhofs- oder Schwimmbadparkplatz gebracht, so spät und am Endspielabend war da sicher niichts mehr los, in den Kofferraum und ab. Die Leiche wurde dann ein paar Tage in einer Tiefkühltruhe oder Lagerkeller in Lindenfels oder einem Umgebungsdorf "zwischengelagert" um nach der Suche dann dort am Weg wieder abgelegt zu werden.
Warum keine Verbringung weiter weg? Da die Tat klassische Züge einer Gelegenheits- oder Eskalationstat trägt, ist die Wahrscheinlichkeit nicht gering, daß es sich um eine Ersttat handelt. Wenn das Adrenalin dann erst einmal weg ist, kommt die Frage wieviel Mut noch übrig bleibt. Die paar Meter bis nach Hause oder zu einem Freund in Lindenfels und Umgebung sind dann eine Sache, deutlich weiter weg, da dürfte es an der Traute gefehlt haben.

Friedhofszeugin
Bei Verbringung kommt unweigerlich die Sprache auf die Friedhofszeugin. Manche halten die Aussage für komplett streichenswert, andere nicht. Persönlich glaube ich, daß die Grundaussage von 2 auffälligen Männern mit Alzeyer Auto stimmt. Warum das Aufbauschen? Keine Ahnung, womöglich eine Überkompensation als den Zeugen (sie war ja nicht alleine) dort klar wurde, daß sie etwas Wichtiges beobachtet und als nicht so wichtig eingestuft hatten.
Und als reine Spekulation ins Blaue (an die ich zwar selbst nicht glaube, aber man die Möglichkeit zumindest ansprechen sollte): Was wäre, wenn am Friedhof die Verbringung oder Verschleppung einer noch lebenden Jutta aus der Ferne beobachtet oder gehört wurde, vielleicht als sie im Friedhof und sich absolut nicht sicher waren, ob sie tatsächlich gesehen oder gehört hatten, was sie sahen? So etwas passiert Dir nicht alle Tage und wenn sie relativ weit weg standen... Zweifel, Zweifel. Vielleicht wollten sie sich nicht lächerlich machen, für den Fall, daß dies nur ein Streit mit Kindern war, die nicht heim wollten und als sie dann hörten, daß ein Mädel vermisst wird, au Backe, was nun?
Vielleicht daher die späte Meldung und das völlige Überkompensieren in der Aussage selbst.
Wie gesagt, daß ist ein rein spekulatives Szenario und ich will hier niemanden anklagen, besonders wenn man selbst an seiner Wahrnehmung zweifelt, da man es nur stückhaft mitbekommen hat - die wenigsten Personen egal in welchem Land würden damit zur Polizei gehen und sich der Gefahr aussetzen sich lächerlich zu machen.

Soviel im Moment, denn ich bin sicher, es wird Beiträge dazu geben.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 20:47
Kann man den Beitrag von Aktenzeichen XY noch irgendwo finden?


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 21:24
@Höhenburg
Danke für deinen Beitrag. Während deines Beitrags kam mir ein Gedanke: ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass sie später wieder zurückgebracht wurde, ebenfalls für hoch.
Die Frage ist: warum macht jemand sowas? Der Odenwald ist groß. Deshalb denke ich, dass sie gefunden werden sollte. Dass dies früher oder später in der Nähe eines frequentierten Waldwegs passieren würde, sollte dem Täter klar gewesen sein. Vielleicht nahm er an, dass Spuren bis dahin keine mehr vorhanden waren. Subjektiv muss er das Risiko also für überschaubar gehalten haben. Weil er bis dahin nicht in den Fokus geraten war und das auch nicht mehr erwartete.
Deshalb würde ich annehmen, dass es moralische Gründe waren, sie zurück zu bringen, rückgängig könnte man die Tat nicht mehr machen, aber zumindest für eine ordentliche Beerdigung sorgen. Diese moralische Motivation könnte daher stammen, dass derjenige aus Lindenfels kommt/ursprünglich kam oder auch in einem ähnlichen Background, das er zum Beispiel eine Schwester im gleichen Alter hatte. Aber auch Nähe zur Kirche oder andere moralfördernde Gründe wie eine entsprechende Erziehung halte ich für denkbar. Vermutlich geschah das Zurückbringen an einem Tag mit geringem Risiko, beispielsweise während der Ausstrahlung von XY oder beim nächsten Länderspiel, wenn ganz Lindenfels vor dem Fernseher saß.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 21:38
@Höhenburg
Da die Bademattenzeugin den Weg benutzt hat - sie war ja Kurgast - würde ich nicht davon ausgehen, dass der Weg so schwierig zu finden war. Zum einen gab es wohl schon damals unten ein Schild. Das steht heute da und auch in XY ist es zu sehen. Zum anderen ist der Einstieg offen ersichtlich und wenn ich mich richtig erinnere auch nicht mit einem Privatweg zu verwechseln. Sicherlich kann es jemand der Dame im Schwimmbad oder ihrer Pension erzählt haben, aber wie gesagt: Geheimwissen der lokalen Bevölkerung war das nicht


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 21:51
Zitat von inspektorinspektor schrieb:Kann man den Beitrag von Aktenzeichen XY noch irgendwo finden?
Lindenfels81 hat netterweise einiges an Berichten, Bildern, usw. zum Fall geteilt. Darunter ist auch der XY-Beitrag, Link ist irgendwo einige Seiten zurück.
Zitat von BandiniBandini schrieb:Danke für deinen Beitrag. Während deines Beitrags kam mir ein Gedanke: ich halte die Wahrscheinlichkeit, dass sie später wieder zurückgebracht wurde, ebenfalls für hoch.
Die Frage ist: warum macht jemand sowas? Der Odenwald ist groß. Deshalb denke ich, dass sie gefunden werden sollte. Dass dies früher oder später in der Nähe eines frequentierten Waldwegs passieren würde, sollte dem Täter klar gewesen sein. Vielleicht nahm er an, dass Spuren bis dahin keine mehr vorhanden waren. Subjektiv muss er das Risiko also für überschaubar gehalten haben. Weil er bis dahin nicht in den Fokus geraten war und das auch nicht mehr erwartete.
Deshalb würde ich annehmen, dass es moralische Gründe waren, sie zurück zu bringen, rückgängig könnte man die Tat nicht mehr machen, aber zumindest für eine ordentliche Beerdigung sorgen. Diese moralische Motivation könnte daher stammen, dass derjenige aus Lindenfels kommt/ursprünglich kam oder auch in einem ähnlichen Background(...)
Danke auch an Dich für deinem Beitrag. Diese Motivation könnte ich mir durchaus vorstellen, besonders wenn es sich wie von vielen Mitdiskutanten vermutet, um eine Eskalationstat handelt. Dafür wurde auch sprechen, das weder vorher noch in den über 30 Jahren seit dem Mord etwas auch nur annäherend Ähnliches im Raum Lindenfels geschehen ist.
Zitat von BandiniBandini schrieb:Zum anderen ist der Einstieg offen ersichtlich und wenn ich mich richtig erinnere auch nicht mit einem Privatweg zu verwechseln. Sicherlich kann es jemand der Dame im Schwimmbad oder ihrer Pension erzählt haben, aber wie gesagt: Geheimwissen der lokalen Bevölkerung war das nicht
Der Weg an sich nicht, obwohl der außerhalb der lokalen Ortschaften und Kurgästen nicht weit bekannt ist. Ich meine den Ort des Zugriffs auf Jutta. Dies ist, hat mir versichert, der einzige Punkt an diesem Hang wo man jemanden ins Unterholz zerren kann/könnte, ohne das es aufgrund der Hanglage zu größeren Problemen kommt. Und als der Mord passierte, war Sommer. Das Gelände neben dem Weg war nicht direkt ersichtlich.
Wir dürfen nicht vergessen, Juttas Matte und Schuh wurden je nach Laufgeschwindigkeit bis zu 80 Meter hinter und höher am Weg als der Treffpunkt von Jutta und den 2 Männern, gefunden. Direkt an der (einzigen) Stelle, wo es recht flach ins Unterholz geht. Das kann eigentlich kein Zufall mehr sein.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 22:05
@Höhenburg
Ich muss doch noch mal vor Ort. Gibt es eine Karte, auf der die jeweiligen Stellen auf dem Weg markiert sind? Ich bin den Weg zwar zweimal in beiden Richtungen gelaufen, aber die exakten Stellen waren mir unbekannt. Gerne sehen würde ich auch ein Bild von der Abzweigung zum Friedhof, den diese existiert ja nicht mehr richtig


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

30.12.2020 um 22:29
Zitat von HöhenburgHöhenburg schrieb:Lindenfels81 hat netterweise einiges an Berichten, Bildern, usw. zum Fall geteilt. Darunter ist auch der XY-Beitrag, Link ist irgendwo einige Seiten zurück.
Vielen Dank für den Hinweis.


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