@Lindenfels81: Es gibt für mich wenig Veranlassung, die Punkte 1) bis 4) in Abrede zu stellen.
Aber Punkt 5) ist und bleibt der Knackpunkt
Lindenfels81 schrieb:ich befasse mich lieber mit dem Spatz in der Hand, als mit der Taube auf dem Mars.......
So kleinteilig-provinziell hat die "Landkriminalpolizei" in Heppenheim wohl auch gedacht....mit dem Ergebnis, dass trotz Zeugenaussagen, an die man sich verzweifelt klammern wollte und bei deren Authentizität sehr konkrete Hinweise vorliegen, der Mordfall nach fast 35 Jahren ungelöst ist und seit 30 Jahren nichts mehr daran getan worden ist.
Wenn Du allen Ernstes glaubst, man könne diesen Mordfall lösen, wenn man sich ausschließlich auf diese Aussagen verlässt und alle Aussagen gleichwertig für 100% authentisch hält, bist Du hoffnungslos optimistisch oder grenzenlos naiv....
Wie bitte schön soll man nach 35 Jahren ein (angebliches) Kfz aus Alzey noch ermitteln, wenn man das damals zeitnah nicht konnte.
Hier wird es nur noch eine Chance geben, den Fall zu lösen. Und der ist vergleichbar dem Fall Lolita Brieger: In der Hoffnung auf einen Mitwisser, der irgendwann sein Gewissen erleichtert, Druck durch ein öffentlichkeitswirskames Neuaufrollen durch eine Cold Case-Einheit aufzubauen. Das ist die einzige Chance, egal ob der/die Täter aus Lindenfels, Alzey oder sonstwo her kamen.
Rationalheld schrieb:Ich hatte es schon einmal angemerkt: XY ist nicht die einzige Quelle, die die beiden Männer in den Fokus rückt. Man müsste nahezu sämtliche Medienbeiträge beiseite lassen, wenn einem diese Verdächtigung nicht passt. Wir hätten dann wohl überhaupt keine Quelle mehr, auf die wir uns stützen könnten.
Was die "sonstigen" Quellen über diese Männer betrifft, so fällt auf, dass die Darstellung fast in jedem Artikel irgendwo von vorigen Artikeln abweicht. Das spricht nicht gerade für sorgfältige Recherche. In einem Artikel wird beispielsweise gesagt, die Friedhofszeugen hätten beobachtet, wie sich insgesamt 4 Täter mit Walkie Talkies verständigt hätten und Jutta in ein Auto gezerrt hätten. Nehmen wir solch hanebüchenen Unfug dann auch für bare Münze?
Die einzige Quelle, die sich - neben XY - vertiefter mit den Zeugen vom Friedhof befasst, ist der HR-Beitrag von Oktober 1986 (freundlicherweise von Lindenfels81 in die Dropbox eingestellt). Der HR ist als Quelle für mich dann noch ein etwas anderes Level als eine Lokalzeitung. Auch wenn der Bericht sachlich-distanziert zu sein versucht, ist das latente Urteil über die Glaubwürdigkeit der Zeugen doch schon fast vernichtend. Das wird von einigen aber komplett ausgeblendet. Und noch was geht indirekt aus diesem Bericht hervor: Die Polizei war schon im September/Oktober mit ihrem Latein am Ende...das spricht für mich so gar nicht für eine komplette Ausleuchtung von Juttas Umfeld oder einer gründlichen Ermittlung von "innen nach außen", wovon hier einige einfach mal so ausgehen.
Lindenfels81 schrieb:Und ich glaube das es die beiden Männer waren und das diese beiden, mit dem Vorsatz in den Wald gingen solch eine Tat, bei einer "geeigneten" Frau zu begehen, wenn es die Situation zulässt. Einer war der Anführer der über griffig wird und der andere hat dann mit zugepackt.
Angesichts der relativen Ungeeignetheit des Ortes und vor allem Tag und Uhrzeit widerspricht diese Hpyothese für mich jedwedem nachvollziehbaren Geschehensverlauf. Wenn man an der Alzey-Friedhof-Spur festhält und keine andere Variante zulässt, muss man natürlich zwanglsäufig auf den von Lindenfels81 beschriebenen Ablauf kommen.
Auch ich glaube, dass die beiden Männer, die die Frau mit dem Kind gesehen hat, die Täter waren. Aber ich glaube, sie wollten genau Jutta treffen. Ich fände es ungewöhnlich für Täter, die ein schweres Verbrechen planen, dieses auch noch durchziehen, nachdem ihre Gesichter gesehen worden sind. Und im Übrigen es pures Glück war, dass dann keine weitere Person die Treppen hoch kam. Da ich aber glaube, dass der Übergriff dort war, wo man die Matte fand, ist die Schlussfolgerung für mich eine spontane Tat aus Impuls oder ein verunglückter "Scherz". Das wiederum spricht für eine irgendwie geartete Beziehungstat, es heißt ja nicht, dass Jutta beide Personen kannten oder beide aus der Umgebung kamen. Für eine Beziehungstat spricht überdies die pure Statistik, aber das ist natürlich hier kein Beleg.
Meine Skepsis zu der Zeugin vom Friedhof habe ich schon mehrfach kundgetun. Ich kann nicht glauben, dass es der Polizei, sollten ihre Aussagen zu Fahrzeugtyp und Kfz-Kennzeichen auch nur rudimentär zutreffend sein, nicht gelungen sein soll, entsprechende Personen ausfindig zu machen. Der Kreis Alzey ist ja wahrlich nicht so bevölkerungsreich und damals gab es noch eher weniger Autos...
Es wäre mal schön, wenn Lindenfels81 Infos zu folgenden Punkten ermitteln könnte:
1) Wie lange wohnte die Zeugin mit dem Kinderwagen 1986 schon in Lindenfels?
2) Lebt die Friedhofszeugin noch und falls ja kennst Du sie, hast Du mal mit ihr gesprochen? Und was sagt man in Lindenfels über ihre Glaubwürdigkeit?