Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Exciter schrieb:Ja, glauben ist das eine.Vielleicht wurde ein Mittwisser direkt angesprochen (Kai?)

Wobei ein Mitwisser kein Mittäter ist.
Mich würde sehr interessieren, ob die ganze Zeit über jemand sicher wusste, wer Jutta ermordet hat.
Vielleicht auch, wo ihre Leiche zu finden ist.
Oder hat sich die Polizei jetzt an Menschen gewendet, denen damals etwas aufgefallen war?
Die Zweifel hegten, vielleicht sich nicht getraut hatten, soweit zu denken?

Ich würde auch gerne ein Foto sehen, das den Täter mit Mitte 20 zeigt.
Ich vermute, dass das Leben da noch keine Spuren in seinem Gesicht hinterlassen
und dass er damals harmlos ausgesehen hat.

frauZimt schrieb:Ich würde auch gerne ein Foto sehen, das den Täter mit Mitte 20 zeigt.
Ich vermute, dass das Leben da noch keine Spuren in seinem Gesicht hinterlassen
und dass er damals harmlos ausgesehen hat

Der Göhrdemörder KWW war blond, blaue Augen, charmant, gepflegt und sah ganz gut aus. Vielleicht muss man sich so oder ähnlich den TV auch vorstellen.

Retsiemfoh schrieb:Der Göhrdemörder KWW war blond, blaue Augen, charmant, gepflegt und sah ganz gut aus. Vielleicht muss man sich so oder ähnlich den TV auch vorstellen.

@Retsiemfoh
Das ist auch mein Gedanke.
Dem Täter- ich hab den Artikel neulich verlinkt- wird "schauspielerisches Talent" bescheinigt.
Wenn jemand "gut aussieht" und seine wahren Gedanken und Absichten geschickt
verheimlicht, hat das Opfer keine Chance. Wenn nicht rechtzeitig die Alarmglocken angehen,
ist der Täter schon viel zu nahe gekommen.

Er könnte Jutta z.B. ganz simpel nach der Uhrzeit oder dem Weg gefragt haben.
Da steht man sich ziemlich nahe gegenüber.
Ich habe nicht gelesen, dass Jutta eine Armbanduhr umhatte. Aber das wäre dann so ein Moment:
der Blick auf die Uhr bedeutet vollkommene Ablenkung.
Wie es auch war: eine 15 Jährige hatte keine Chance gegen einen Mann, der 10 Jahre älter war.

ExilHarzer schrieb:Reden wir er nur wenn sich das positiv auf seinen weiteren Vollzugsweg auswirken könnte.

Ja, un da hat er eher keine wirkliche Perspektive.
Das einzige, was er versuchen könnte, wäre aus dem Mord einen Totschlag zu machen, was allerdings ser schwer werden dürfte, wenn man ihm das Sexualdelikt nachweisen kann.

Er ist 61 Jahre alt und sitzt ja jetzt schon seit über 10 Jahren im Maßregelvollzug, wo er ja auch nach einer Verurteilung wegen des Mordes an Jutta sehr wahrscheinlich bleiben würde. Wir wissen nicht, ob er dort Fortschritte gemacht hat, rein theoretisch könnte er ja auch gerade kurz vor der Entlassung daraus stehen und damit kurz vor dem Antritt seiner Haftstrafe.
Die würde in das lebenslänglich wegen Mordes wahrscheinlich "eingepreist

Retsiemfoh schrieb:Die Spürhunde suchten eine lebende Jutta richtig. Und die Spur von ihr führte vom Weg ab in den Wald rein, den die Hunde hätten verfolgen müssen.

Retsiemfoh schrieb:Und schlägt ein Spürhund auch wenn er eine Duftspur verfolgt, dann nicht trotzdem bei Leichengeruch an wenn die Duftspur endet?

Es gab aber damals bei der Polizei noch keine sog. Mantrailer-Hunde, als Spurhunde, die genau die Spur eines bestimmten Menschen verfolgen. Es wurden Flächensuchhunde eingesetzt, also Hunde, die die Witterung einer lebenden Person aufnehmen und zu dieser hinlaufen und anzeigen. Diese werden auch heute noch eingesetzt, um z.B. vermisste Personen in einem bestimmten Areal zu suchen, wenn man nicht weiß, wo sie gestartet sind, so dass man die Mantrailer nicht auf eine bestimmte Spur ansetzen kann. Oder z.B. nach Lawinenunglücken oder Hauseinstürzen, wenn man feststellen muss, ob unter den Trümmern noch lebende Personen liegen.

frauZimt schrieb:Wobei ein Mitwisser kein Mittäter ist.
Mich würde sehr interessieren, ob die ganze Zeit über jemand sicher wusste, wer Jutta ermordet hat.
Vielleicht auch, wo ihre Leiche zu finden ist.
Oder hat sich die Polizei jetzt an Menschen gewendet, denen damals etwas aufgefallen war?
Die Zweifel hegten, vielleicht sich nicht getraut hatten, soweit zu denken?

Ich vermute eher, dass man nach Zeugen gesucht haben, denen diese Person an dem Tag oder allg. in dieser Zeit vielleicht in Lindenfels aufgefallen ist. Konkret im Freibad oder, wie sogar explizit angesprochen, bei einem Fußballgucken. Wenn sich da zum Beispiel jemand dran erinnert, dass der blauäugige, blonde Peter damals erst zur 2. Halbzeit erschienen ist und ein paar Kratzer im Gesicht hatte, dann könnte das, je nach Spuren- und Beweislage vielleicht schon gereicht haben. Vielleicht nicht, um gleich einen Haftbefehl ausstellen zu lassen, aber vielleicht hat man darüber die anderen Teilnehmer bzw. den gemeinsamen Freundeskreis ermittelt und da war dann vielleicht doch jemand drunter, der etwas mehr wusste, vielleicht sogar ohne dass er selber ahnte, wie wichtig diese Info ist und welche Bedeutung sie hat.

@cododerdritte
Ich will nicht näher darauf eingehen, aber ich weiß von einer Bekannten, dass sie einen Hinweis zu einem Ereignis zu dieser Zeit in einem der relevanten Orte abgeben konnte.
Ich kann mir vorstellen, dass da einige solcher Hinweise nun eingehen, da so mancher Hinweis damals nicht abgegeben wurde ("Ist ja nichts passiert" oder "Glaubt mir ja eh keiner") oder auch nicht mehr gespeichert ist.

Trimalchio schrieb:Okay, danke. Dann ist die ungefähre Lage in Ost-West-Richtung also Konsens jetzt? Weiter östlich ist es, wie gesagt, gemäß Plan noch weniger steil.

Von mir aus kann man, wenn man "auf Nummer sicher gehen will", das Rechteck nach rechts noch etwas ausdehnen, vielleicht um 10 Meter? Es hat jetzt eine West-Ost-Breite von ca. 50 Meter (pi-mal-Daumen). Persönlich glaube ich aber, dass es nicht so extrem weit oben war.

Die Höhenlinien spiegeln offenbar die realen Verhältnisse (flach/steil) nur sehr indirekt wider. Im Prinzip ist es ja so: großer Abstand der Höhenlinie = flach, kleiner Abstand = steil. Da wir nur 10-Meter Höhenlinien haben, kann das im Detail zwischen den Linien noch unterschiedlich ausfallen. Dazu kommt: wenn der Weg die Höhenlinien nur rechtwinklig sondern eher "diagonal" durchläuft, dann ist der Weg auch flacher. Das ist in dem Bereich offenbar der Fall, obwohl mich die Videobilder doch etwas überraschen, wie stark da die Unterschiede sind. Auch auf dem Schwenk der HR-Kamera geht es ja rechts doch recht steil nach oben, und auch am sieht es noch ziemlich steil aus. (Die Kamera zum Granitwerk hin steht waagerecht.) Kann es sein, dass sich der im Laufe der Zeit durch Wettereinflüsse etc. auch gewisse Oberflächen Veränderungen ergeben haben?

Trimalchio schrieb:Kann man noch genauer eingrenzen, wie weit südlich vom Treppenweg der Fundort liegt? Von der Friedhofsgabelung bis zum Nahkauf Nibelungenstrasse sind es ja ca 160 m, bis zur Nibelungenstrasse 45 immerhin noch etwa 130 m. Kann man aus der Lage und Höhe der Betonpfosten etwas ableiten?

Also, wenn ich den "schemenhaften" Weg im HR-Bild richtig interpretiere und ich richtig schätze, dann wurde ich sagen, es sind auf alle Fälle weniger als 30 Meter, vielleicht um die 20 Meter? Verläuft der Weg direkt hinter dem Absperrband? Dann könnten es sogar noch weniger als 20 Meter sein. Insofern wäre das von mir eingezeichnete Rechteck viel zu großzügig nach Süden hin ausgedehnt. Oder ist der Weg erst da, wo man das weisse "Zeug" (Schnee oder Plane) sieht? Aber auch dann würde ich auf höchstens 30 Meter schätzen, aber mit ziemlicher Sicherheit keinesfalls mehr als 40 Meter.

Ich bin mir auch nicht sicher, ob man da links unten wirklich zwei Betonpfosten sieht (die auf einem Bild schonmal markiert wurden). Dazu scheinen sie mir zu schief zu stehen. Leider wird man sich kaum an den Bäumen orientieren können, da die heute wahrscheinlich ganz anders aussehen. Wäre gut, wenn man das HR-Bild noch besser interpretieren könnte. Leider ist die Auflösung sehr schlecht.

@cododerdritte
@Bandini

Der Täter heißt Bernhard Peter S. Das geht aus mehreren anderen Medienberichten hervor. Ich dachte, es könnte die gleiche Person sein wie in diesem Artikel
https://www.abendblatt.de/region/schleswig-holstein/article111527966/Triebtaeter-setzte-Tabletten-ab-er-muss-in-Psychiatrie.html

Den hatten hier am 30.3. mehrere User gepostet.
Bei XY hieß es ja, dass eine Person mit Namen Peter wichtig sei und eine Spur nach Norddeutschland führe.
Nichts für ungut.
Ich verabschiede mich hier gleich wieder.

redsherlock schrieb:Ich bin mir auch nicht sicher, ob man da links unten wirklich zwei Betonpfosten sieht (die auf einem Bild schonmal markiert wurden). Dazu scheinen sie mir zu schief zu stehen. Leider wird man sich kaum an den Bäumen orientieren können, da die heute wahrscheinlich ganz anders aussehen. Wäre gut, wenn man das HR-Bild noch besser interpretieren könnte. Leider ist die Auflösung sehr schlecht.

Ich war mir auch nicht so sicher, ob es wirklich Zaunpfosten sind. Aber wenn man die andere Kameraeinstellung anschaut, erkennt man deutlich, dass es sich genau um die solche Zaunpfosten handelt, wie sie auch in dem Video von Spiderweb entlang des Waldwegs zu sehen sind:

Original anzeigen (4,6 MB)

Musterfrau1972 schrieb:Der Täter heißt Bernhard Peter S. Das geht aus mehreren anderen Medienberichten hervor. Ich dachte, es könnte die gleiche Person sein wie in diesem Artikel

Aber der Täter wurde in Oktober 2010 verhaftet, wie soll er dann 2012 in Kiel in Norddeutschland vergewaltigt haben können?

cododerdritte schrieb:Es gab aber damals bei der Polizei noch keine sog. Mantrailer-Hunde, als Spurhunde, die genau die Spur eines bestimmten Menschen verfolgen. Es wurden Flächensuchhunde eingesetzt, also Hunde, die die Witterung einer lebenden Person aufnehmen und zu dieser hinlaufen und anzeigen.

Das ist nicht so ganz richtig.
Mantrailerhunde sind Hunde, die ausgebildet sind, verschüttete Menschen z.B. in Erdbebengebieten aufzuspüren. Menschen unter Trümmern, auch Menschen in verwinkelten Gebäuden. Das Training dieser Hunde läuft auch so ab: die Hundeführer trainieren mit ihrem Hund in aufgetürmten Trümmerteilen und immer wieder an neuen Orten.
Mantrailerhundeteams finden natürlich auch Menschen, die sich im Wald verirrt haben. Diese Hunde sind nur einfach auch für schwierigere Aufgaben verwendbar. Auch ein Flächensuchund hätte eine lebende, verletzte Jutta gefunden.
Dass sie nicht gefunden wurde, lag nicht daran, dass das nur Flächensuchhunde waren, sondern, dass sie tot war.

Nur ein Leichensuchhund hätte die verscharrte Jutta gefunden.
Oder aber ein stinknormaler Bello, - ohne Ausbildung- weil er der den Verwesungsgeruch "interessant" gefunden hätte.

cododerdritte schrieb:Aber der Täter wurde in Oktober 2010 verhaftet, wie soll er dann 2012 in Kiel in Norddeutschland vergewaltigt haben können?

@cododerdritte
Ich denke auch, das ist der Täter.
Mir ist bisher keine Diskrepanz in der Chronologie aufgefallen.
Was ist 2012 für ein Datum?
Ich guck mir das später nochmal an.

frauZimt schrieb:Ich denke auch, das ist der Täter.

Nein, ich denke nicht. Ist irgendwo von dem Fall 2012 in Kiel die Rede? Dass er dort, in Kiel, in der Psychiatrie sitzt? Außerdem soll er fränkischen Dialekt gesprochen haben... scheint mir sehr, sehr unwahrscheinlich.

frauZimt schrieb:Was ist 2012 für ein Datum?

Seit 2012 befindet sich der TV im Fall Jutta Hoffmann aufgrund eines Urteils des Landesgerichts Kiel im Maßregelvollzug in einer psychiatrischen Klinik in Norddeutschland.

Das steht in der Pressemeldung der Staatsanwaltschaft.

Bernhard Peter S. wurde 2012 vom Landgericht Nürnberg verurteilt.

redsherlock schrieb:Nein, ich denke nicht. Ist irgendwo von dem Fall 2012 in Kiel die Rede? Dass er dort, in Kiel, in der Psychiatrie sitzt? Außerdem soll er fränkischen Dialekt gesprochen haben... scheint mir sehr, sehr unwahrscheinlich.

Genau, er ist es auch nicht.

Erstmals wurde der zweifache Vater 1984 verurteilt. Der damals 21-Jährige war bei einer Nachbarin eingebrochen und hatte sie mehrfach vergewaltigt.

Die Richter verurteilten ihn zu fünfeinhalb Jahren Knast.

Quelle: https://www.tz.de/bayern/vorsicht-sexbestie-tz-965113.html

cododerdritte schrieb:Aber wenn man die andere Kameraeinstellung anschaut

Das verwirrt mich jetzt ziemlich. Ich kann dieses Bild garnicht mit dem Standbild vom HR-Film in Einklang bringen. Man schaue sich mal auf dem Bild, was du eben gepostet hast, die Bäume direkt um die Grabstelle an. Da sind doch drei Bäume sehr nah dran, oder nicht? Welche Bäume sollen das im HR-Film sein?