Exciter schrieb:Da wird ein verletzter ,alter Mann gefunden,am oder in der Nähe des Tatorts.Er erzählt von einer Frau in blauem Kleid.
Und das findet keinerlei Erwähnung im damaligen Film, ernsthaft?
Selbst wenn er als komplett wirr dargestellt worden wäre,aber so etwas komplett weglassen,wieso?
Wie ich oben versucht habe, darzustellen, sind die Filmfälle in Aktenzeichen XY aber doch weder Beiträge, die der Unterhaltung der Zuschauer dienen, noch werden da alle Umstände im Zusammenhang mit dem Tatort und der Tatzeit gezeigt.
Wenn man die Aussage des alten Mannes nicht für wichtig gehalten hat, welchen Mehrwert hätte die Polizei davon gehabt, diese "Geschichte" in dem damaligen Film darzustellen? Welche zusätzlichen Zuschauerhinweise hätte man damit generieren können?
Die Tathypothese damals war offensichtlich, dass die beiden Männer, die die Frau mit dem Kinderwagen gesehen hatte, Jutta mit einen Auto, das wahrscheinlich am Friedhof abgestellt war, verschleppt und entführt haben.
Das beruhte auf den Aussagen des Friedhofsbesucher und auf der Tatsache, dass man zum Zeitpunkt des Films die Leiche trotz mehrmaliger Absuche des Geländes nicht gefunden hatte.
Die Aussage des alten Mannes, der von nur einem Mann gesprochen hatte, passte einerseits nicht ganz dazu, widersprach dem aber auch nicht unbedingt.
Man kannte ungefähr den Ort des Angriffs, der wahrscheinlich in dem Bereich stattgefunden hat, wo später die Badematte und der Schuh gefunden wurden, weil man annehmen kann, dass Jutta dieses Gegenstände direkt beim Angriff oder kurz danach, als sie von den beiden angenommenen Tätern den Pfad hoch zum Friedhof gezwungen wurde, verloren hat.
Was also hätte man sich von der Info zu dem Auffinden des alten Mann erhoffen sollen?
Bei der Produktion des neuen Films musste man davon ausgehen, dass viele Zuschauer sich noch an den Film von damals erinnern, also die Hypothese von den zwei Tätern, die von der Kinderwagenfrau beobachtet wurden und der Entführung in einem Auto mit Alzeyer Kennzeichen, dass die Friedhofsbesucher gesehen haben, im Kopf haben. In dem neuen Film ist die Aussage des alten Mannes sozusagen einer der Erklärungen, warum die Polizei jetzt von einem einzelnen Täter ausgeht.
Einer der Polizisten im Büro sagt explizit: "Einem Mann? Keine zwei, wie sie diese Zeugin mit dem Kinderwagen gesehen hat?!" Der andere sagt dann: "Nein, nur einer."
Später unterhalten sich die Polizisten auf dem weg zu Juttas Eltern, denen sie die Nachricht vom Fund der Leiche überbringen wollen. Dabei sagt einer der Polizisten, dass sie von einem Sexualdelikt ausgehen und dass Sexualdelikte üblicherweise eher von Einzeltätern begangen werden.
Das ist die zweite Erklärung in dem Fall, warum man jetzt im Vergleich zu damals auf den Einzeltäter umgeschwenkt ist.
Und dann sagt die Polizistin im Studio, dass man die beiden Männer mit osteuropäischer Sprache, die gemeinsam durch den Wald gingen, mittlerweile als Täter ausschließt, aber nach wie vor als Zeugen sucht.