@ein_guter ein_guter schrieb:Du klammerst die Zeugin Mutter mit Kleinkind in deinem Szenario komplett aus.
Ich "klammere sie aus" klingt, als wäre es ein irgendwie störendes Detail, dass ich mal klammheimlich gestrichen habe, weil es nicht in meinen Tatablauf passt. Das wäre wohl nicht ganz meine Art. (Nicht
meine Art ...)
Selbstverständlich ist sie in mein Szenario einbezogen - und zwar genauso, wie es im XY-Film gezeigt wird: Sie sah Jutta hinter sich herankommen, die Männer passierten sie und ihr Kind; und kurz danach muss es zum Zugriff gekommen sein - der offensichtlich sehr geräscharm erfolgte; auch das ist ja hier schon ausgeführt worden - , danach wurde Jutta in den Wald gezerrt etc. Dieser Ablauf wurde hier im Thread ja oft genug erörtert, deswegen habe dachte ich mir, ich kann dieses Detail als bekannt voraussetzen.
Wie das mit den Zeiten kollidieren soll, verstehe ich nicht. Denn ich weiß überhaupt nicht, wo Deine minutengenauen Zeitangaben überhaupt herstammen. Wieso soll die Frau "erst um 18.05" an dem Betonpfeiler gewesen sein ? Wo nimmst Du das denn her?
Wo - und damit wann genau - die Stelle der Begegnung mit den Männern war, wissen wir doch gar nicht, also können wir mit irgendeiner "Schrittgeschwindigkeit" da auch nichts auf die Minute hochrechnen. Der ganze Vorgang geschah laut Einblendung "gegen 17.50h" ab - kurz danach erfolgte der Zugriff.
Ebenso wenig wissen wir präzise, wo der Schuh und die Badematte lagen - die grobe Schätzung, auf die wir angewiesen sind, kann wohl noch nicht mal auf 10 Meter genau sein, vielleicht nicht mal auf 20. Die Angabe, dass die Badematten-Frau 18.17h an dem und dem Punkt war, kann insofern gar nicht möglich sein.
(Abgesehen davon, sind alle Zeitangaben im Film und auch auf dem Fahndungsplakat "ca."- und "gegen ... Uhr"-Angaben, bei denen man in jedem Fall auch 5 oder 10 Minuten hinzurechnen oder abziehen könnte, wenn einem das notwendig erschiene. Ist in dem Fall aber aus meiner Sicht gar nicht erforderlich.)
Der genaue Zeitpunkt des Vorübergehens der Badematten-Frau spielt für mein Tatszenario ohnedies nur insoweit eine Rolle, als diese diebische Zeugin eben schon vorübergegangen und die Badematte mitgenommen hatte, als die Täter aus dem Wald traten - somit
nach 18.20h (Zeiteinblendung im Film). Nach meiner Rechnung wären inFilm den Minuten unmittelbar zuvor die Täter noch dabei gewesen, die Leiche zu verscharren, oder hatten dies gerade beendet und waren sozusagen "im Aufbruch". In jedem Fall hätte nichts von ihrem Tun in diesen Momenten - und wohl auch schon vorher nicht, sobald sie Jutta einmal zum Schweigen gebracht hatten - soviel Geräusch verursacht, dass man es hinter der Senke gehört hätte; und ebensowenig waren sie vom Weg aus dort zu sehen.
Wenn ich den Überfall auf kurz nach 17.50h ansetze, hätte somit der ganze Vorgang rund eine halbe Stunde gedauert, wenn nicht noch länger - denn ich muss ja nur eine Zeit "
nach 18.20h" für das Ende der Aktion rechnen, einfach deshalb, weil bis dahin ja noch Schuh
und Badematte auf dem Weg lagen. Wenn wir das "ca.18.30h", als die Täter von der Familie auf dem Friedhof gesehen wurden, wirklich mal buchstäblich nehmen, würde 18.25h als Zeitpunkt für ihre Rückkehr zum Waldweg sogar noch besser hinkommen. Dann wären wir schon bei fast 35 Minuten - das von Dir aufgemachte, enge Zeitfenster sehe ich da nicht.
Bis jetzt war ja bei der Rekonstrution des Tat-Ablaufs - ich hatte ja schon darauf hingewiesen - , unser Problem eher das umgekehrte gewesen: dass der Zeitraum zwischen Überfall und Sichtung der Männer auf dem Parkplatz uns "zu lang" erschien, die Täter sich also gleichsam "zu viel" Zeit für ihren Aufenthalt am Tatort gelassen hätten. Ich denke, wenn man man diesen Zeitraum so erklärt, dass sie währenddessen ihr Opfer erst vergewaltigt, dann getötet und anschließend beerdigt hatten, halte ich das eigentlich für eine recht plausible Lösung dieses Problems. (Auch wenn man sich die Vorgänge im einzelnen natürlich nicht gerne vorstellen möchte ...)
Und die Täter hatten ja noch eine gepflegte Erscheinung, wie es in dem XY-Film gesagt wurde :-)
Dass sie nach der Tat "noch" eine gepflegte Erscheinung hatten wurde natürlich so nicht gesagt - sondern sie war Bestandteil der Personenbeschreibung. Und Du wirst lachen: Dieser Punkt war mir nicht entgangen. Denn natürlich sahen sie nach meinem Szenario vermutlich nicht mehr ganz so gepflegt aus, nachdem sie zum Zweck der Beerdigung mit den Armen Laub, Erde und Dreck aufgeklaubt hatten.
Nun ja: Die Jacken werden sie ja wohl dabei aus- und später wieder angezogen haben. Möglicherweise verdreckte Knie sah man in der Rückansicht auch nicht - denn das ist für mich der springende Punkt: Sie wurden nach der Tat nur noch von der Friedhofsfamilie gesehen, und zwar eine Millisekunde lang von hinten, vor dem Kofferraum stehend, und danach nochmal im Auto - wo man kaum mehr als ihre Köpfe sah; im übrigen hätten sie bei zweiten Mal möglicherweise bereits Kleidungsstücke gewechselt haben können. Im übrigen auch schon beim ersten - denn mit Gewissheit behaupte ich ja nicht, dass sie justament die Kleidung Juttas in den Kofferraum steckten, als die Familie eintraf. Vielleicht hatten sie ja irgendwelche andere Kleidung dabei - aber bevor Du mich darauf festnagelst: Mir scheint, der Punkt ist auch so hinlänglich erklärt. Ich denke, die Angabe mit der gepflegten Erscheinung geht im wesentlichen auf die Zeugin mit dem Kind zurück, da diese die Männer ja langer und in der "Gesamtbild" in den Blick nehmen konnte, als sie an ihr vorbeigingen.
ein_guter schrieb:In den paar Minuten konnten die Täter sich auch mitnichten wirklich sicher sein, dass Jutta z.B. nur ohnmächtig war.
Wieso "mitnichten" ? Weißt Du denn, auf welche Weise sie getötet wurde ? Da gibt es zweifellos Methoden, die schnell, lautlos und sehr verlässlich sind. Ich nenne sie hier nicht, weil das wirklich kein angenehmes Thema ist.
Soviel sei gesagt: Von einfachem Mundzuhalten mit plötzlicher Todesfolge rede ich da nicht. Denn da könnte man in der Tat mitnichten sicher sein ... ;-)