@egahtdie polizei ging offensichtlich fest davon aus, dass die jutta von diesen
2 fremdländischen männern entführt und wohl auch getötet wurde.
dazu passt aber der ablageort der leiche nicht. warum sollen fremdtäter,die keinen persönlichen bezug zu ihren opfer haben, ihr opfer ganz in die nähe vom ort des übergriffes zurückbringen ?
Völlig richtig - da stimme ich Dir absolut zu.
Daher würde ich mal versuchen, die Frage zu beantworten:
bei festhalten an der theorie dass die zwei fremdländisch aussehen männer
die täter waren,
was könnte letztere veranlasst haben ihr opfer, das zuerst vom ort des übergriffes
wegtransportiert wurde, nun genau an jenen ort wieder zurückzubringen?
Ich würde sie so beantworten: Sie haben ihr Opfer nicht zurückgebracht.
Die Annahme späteren Verbringung der Leiche an den Fundort scheint mir ohnehin schon recht unwahrscheinlich. Die Szenerien, über die wir uns hier Gedanken gemacht haben, endeten eigentlich so, wie Du es kürzlich nochmal auf den Punkt gebracht hast: Wenn der Täter die Möglichkeit gehabt hätte, die Leiche in ein Auto zu schaffen, ist das eigentlich kaum vorstellbar, weil er sie anderswo besser hätte zum Verschwinden bringen können. Das gleiche Argument gilt aber natürlich auch für die Verbringung eines lebendes Opfers, das man irgendwo anders getötet hätte.
Wenn wir die Männer als Täter annehmen, dann
hatten sie ja offensichtlich ein Auto; somit greift das vorangestellte Argument. Insofern erscheint mir unwahrscheinlich, dass sie eine Entführung Juttas durchführten oder - auch dafür spricht für mich die Lage des Auffinde-Ortes - dies je vorhatten.
Daraus aber den Schluss zu ziehen, dass die beiden Männer damit als Täter ausscheiden, besteht für mich kein Anlass - warum sollte das so sein? Sie existieren ja nicht entweder als Entführer oder als Unschuldige; somit stellt sich die Frage, ob wir an ihrer Täterschaft zweifeln müssen, für mich ja erst, wenn sie mit dem im XY-Film geschilderten Ablauf der Geschehnisse unvereinbar wäre, wenn wir uns wichtige Details wegdenken oder größere logische Brüche in Kauf nehmen müssen.
(Dass in jedem Fall die Umstand als "Störfaktor" bleibt, dass eine nicht vom Tatort entfernte Leiche bei der Suche nicht gefunden worden ist, klammere ich hier mal aus - weil dafür ja schon Erklärungsversuche unternommen bzw. auf Parallelfälle verwiesen wurde.)
Wenn ich diesen Faktor mal so hinnehme, würde ich bei genauerem Hinsehen sogar sagen, dass die Eliminierung der Entführung das Tatgeschehen sogar in gewisser Hinsicht "abrundet" und im Ganzen nachvollziehbarer macht.
Du erinnerst Dich sicher an das kürzlich von mir aufgeworfene kleine Problem, das ich damit hatte, dass wir die Zeitdifferenz zwischen dem Zugriff der Täter auf den Waldweg und ihrer späteren Sichtung auf dem Parkplatz nur damit erklären konnten, dass sie ihr Opfer unmittelbar nach der ersten Aktion, mithin noch vor Ort vergewaltigt hätten, dass wir aber andererseits zugleich von Vergewaltigung als Zweck der unterstellten Entführung ausgingen - so dass ich mich mit Blick auf das hohe Entdeckungsrisiko der Täter gefragt hatte, warum sie das Sexualdelikt sofort und nicht erst später, unter weniger gefährlichen und gleichsam "konfortableren" Bedingungen, durchgeführt haben sollten.
Du hattest daraufhin geltend gemacht, dass die Absicht einer späteren Vergewaltigung ja eine frühere nicht ausschließt, weil die Täter aus bestimmten Gründen (Du hast den Ausdruck "testosterongesteuert" verwendet) in der Situation eben rationales Handeln und Risikoabwägung hintanstellten.
Ich hatte damals schon diesem Einwand nicht widersprochen, da mir eine andere plausible Erklärung für die genannte Zeitdifferenz auch nicht einfiel.
Wenn wir jetzt die geplante Entführung vom Tisch nehmen - weil in der Tat der Ablageort der Leiche sie unwahrscheinlich macht - , ist das Problem, das ich angesprochen hatte, ja quasi entfallen. Die Täter haben ihr Opfer nicht entführt, und sie wollten es wahrscheinlich auch nie. Vielmehr haben wir es mit einer Tat zu tun, die sich vom Ablauf her um einiges simpler und einfacher darstellt: Es war eben ein schlicht und direkt ausgeführtes Sexualverbrechen, mit anschließender, mutmaßlich vorbedachter Verdeckungstötung. Die Täter spähen ihr Opfer aus, greifen an einem geeigneten Punkt zu und "ziehen die Sache eben durch", so könnte man sagen.
Und gerade zu einer solchen Vorgehensweise passt für mich am ehesten, dass sie sich eben auch mit der Beseitigung der Leiche "nicht viele Umstände" machten. Alles andere wäre doch viel weniger logisch, meine ich
Der Auffinde-Ort dürfte mehr oder weniger dem Ort der Ermordung entsprochen haben - sie haben diese Stelle aufgesucht, um die Tat halbwegs im Schutz vor Entdeckung durch Vorübergehende auf dem Waldweg auszuführen (Lage hinter der Senke). Nach der Tat werden sie den toten Körper nicht mehr groß herumgeschleppt haben - warum auch ? Die Szenerie deutet eher darauf hin, dass sie sicherstellen wollten, dass das Verbrechen nicht
sofort entdeckt wird - um sich auf diese Weise einen Fluchtvorsprung zu verschaffen.
Dazu war wenig mehr nötig als die Leiche einigermaßen zu verstecken - eben so, dass sie bei Suchaktionen wie den in den ersten Tagen durchgeführten nicht auffallen würde. Die leichte Erdbedeckung, von der im Artikel die Rede war, kam vermutlich so zustande, dass die beiden ein paarmal mit ausgebreiteten Armen vom Waldboden Laub mitsamt dem das darunter hängenden lockeren Erdreich des Waldbodens zusammenklaubten und über die Leiche verteilten. Dann legten sie noch ein paar Zweige darüber, und dieser Teil der Sache war erledigt. Juttas Kleider und die Tasche nahmen sie mit; auf dem Rückweg sammelten sie die restlichen Gegenstände ein. Das war nach 18.20h - die Badematten-Klauerin war schon da gewesen. Vermutlich trug einer der Täter die Tasche, der andere das zusammengeknautschte Kleid als Bündel, dort packte er die Schuhe dazu; einen davon verlor er auf dem Trampelpfad.
Somit wären die Täter von den Zeugen auf dem Parkplatz nicht dabei beobachtet worden, wie sie Jutta
selbst in den Kofferraum luden, sondern es waren lediglich ihre Sachen, die sie dort verstauten. Da jeder der beiden einen Teil davon trug, standen sie auch beide gleichzeitig vor der geöffneten Klappe.
Zu dieser Friedhofsszene wollte ich bei anderer Gelegenheit noch ein paar Details beisteuern, in die auch Beobachtungen aus meiner Ortsbesichtigung einfließen.
Für den hier behandelten Teil der Diskussion wäre mein Fazit, dass ein Tatablauf mit den beiden Männern als Täter auch ohne die unterstellte Entführung und späteres Ablegen der Leiche ohne größere Probleme der Logik oder Wahrscheinlichkeit denkbar wäre.