frauZimt schrieb:Höhenburg schrieb:
Was mir quersteckt bei der Sache ist die Zeugenaussage des Mädels im Schwimmbad
Was meinst du damit?
Der Einfachheit halber zitiere ich mich ausnahmsweise selbst:
Höhenburg schrieb:Es war, glaube ich (müßte den genauen Beitrag sonst suchen), @Lindenfels81, der so viele gute Infos zum Fall bereitstellt, der es erwähnte. Es gibt eine Zeugin im Schwimmbad, eine bestenfalls flüchtige Bekannte von Jutta, die am Tag des Mordes von ihr gefragt wurde, ob sie gemeinsam den Waldweg heimwärts angehen. Da sie wohl noch bleiben wollte und mit Jutta im täglichen Leben eigentlich nichts zu tun hatte, lehnte das Mädel ab. Warum hat Jutta an diesem Tag jemand nahezu Wildfremdes gefragt und gute Freunde von Jutta waren ja noch anwesend(!), ob sie zusammen heimgehen? Einen Weg, den Jutta, die anderen Mädels und Frauen von Lindenfels und Umgebung schon xmal ganz alleine gegangen waren?
Für mich klingt diese Aussage und ich habe es ja bereits in frühren Beiträgen ausgeführt, als ob etwas im Laufe des Nachmittags vorgefallen war. Nichts wirklich Wildes, sonst wäre Jutta später mit ihren Freunden gefahren oder hätte intensiver nach einem Mitgeher gesucht, aber unangenehm genug, daß sie wohl nervige Belästigung auf dem Heimweg befürchtete.
Ich halte dies für einen leicht übersehenen, aber wichtigen Punkt im Fall. Gleichzeitig bin ich zu 99% davon überzeugt, daß es sich um eine wie auch immer geartete lokale Sache handelt. Das eine Prozent ist der Tatsache geschuldet, daß einer der 2 Männern womöglich der Täter im Fall Erika H aus dem Jahr 1981 sein könnte, Bad Kreuznach ist nicht weit von Alzey weg.
frauZimt schrieb:Das Leben besteht aus Zufällen
Das stimmt, aber es gibt eine Grenze ab der Zufälle aufhören Zufälle zu sein.
@frauZimt @Lindenfels81 @KaterKarlos16 @RedRalph @Rationalheld @falstaff Was vielleicht auch hilfreich wäre: unsere Standpunkte, was wir für wahrscheinlich oder falsch halten, zu vergleichen. Daher hier in Kurzform, was ich für gegeben ansehe:
- Jutta machte sich dreiviertel Sechs alleine auf den Heimweg
- Der Angriff auf Jutta erfolgte zwischen zehn vor Sechs und viertel Sieben (Ich denke, der/die Täter könnten Jutta in ein Gespräch verwickelt haben, besonders bei lokalen Tätern und einie Eskalation braucht auch etwas Zeit)
- Jutta wurde getötet weil sie den/die Täter (er)kannte
- Die Friedhofszeugin hat sich böse in ihre Aussage hineingesteigert, ich halte aber dennoch die reine Grundbeobachtung von 2 gepflegten, aber seltsamen Männer aus Alzey für richtig.
- Ich bin nicht davon überzeugt, daß Jutta die ganze Zeit am Hang gelegen ist. Das mit dem Verbuddeln hat offensichtlich nicht geklappt, (kein Wunder, Graben in Hanglage ist schwer und hat eigene Tücken) und das Suchgebiet war begrenzt. Ich halte es gerade bei ortskundigen Tätern nicht für ausgeschlossen, die Leiche ein paar Tage "zwischengelagert" und erst nach der Suchaktion dann abgelegt zu haben.
- Eine zeitweilige Verbringung über größere Entfernung mit dem Auto halte ich zwar für unwahrscheinlich, aber nicht unmöglich, denn der damals erst 5 Jahre zurückliegende Fall Erika H. hat einen Täter der sich an der Bergstraße auskennt und Bad Kreuznach als wichtigen Punkt. Bad Kreuznach ist nicht weit von Alzey weg.
- Aufgrund der Aussage des Mädels im Schwimmbad halte ich einen Jutta nacheilenden lokalen oder aus der Umgebung stammenden Täter für wahrscheinlicher als jemand Fremdes. Zudem müssen auch die 2 Männer nicht unbedingt ortsfremd gewesen sein.
- Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß es einen lokalen Mitwisser gibt und mehrere Personen, die zumindest etwas ahnen
- Generell müssen der/die Täter eine gewisse Ortskunde besessen haben. Der Waldweg ist nicht gerade etwas, daß in jedem Touriführer drinsteht.
- Der Ort der Tat ist alles andere als gut geeignet für eine solche Tat, trotz des "Erfolgs" hier. Beliebte Abkürzung, der Weg weit einsehbar, dazu relativ steil und auch abseits des Weges nicht gerade angenehm zu laufen.
- Ich glaube nicht, daß Jutta ein Zufallsopfer war. Jutta war das Ziel, nur Tag und Ort waren spontan gewählt.
- Das Jutta selbst wenn die 2 Alzeyer die Täter waren kein Zufallsopfer sein kann, ist für mich ziemlich klar. Das sieht man daran, daß Schwimmbad war nachweislich sehr gut besucht. Die in dieser Theorie am Weg lauernden Männer müssen im Laufe des Tages mehr als ein Dutzend "perfekte Opfer" durchgelassen haben, als letztes die Mutter, die Zeugin werden sollte. Selbst wenn die 2 Männer nur kurz vorher angekommen sein sollten, wäre für den Typus Gelegenheitsvergewaltiger die Mutter auch ein "klasse" Opfer gewesen. Wir müssen daran denken, daß sie nahe der Stelle wo später Jutta angegriffen wurde auf die beiden Männer traf. Gelegenheitsverbrecher hätten da bereits zugeschlagen und nicht auf Jutta gewartet.