Der letzte Rote bezog sich auf meine Wenigkeit - hatte in meinem Link die Zitatangabe vergessen. (Zwar als solche gleich nachgeliefert - aber das galt leider nicht.)
Hier also nochmal, mit allem Benötigtem :
@Bandini@Exciter@sooma@bluedeep1@KTSExciter schrieb:Diese Aussage finde ich interessant und gar nicht so klar wie es einige deuten .
Der Zusatz "auch in den Jahren nach 86" suggeriert mir eher das er kurze Zeit nach dem Fall Jutta auffällig wurde.
Ich lese nicht gesichert heraus daß er vorher auffällig wurde.
sooma schrieb:Ich lese das eher anders, nämlich:
cododerdritte schrieb am 31.03.2023:
Das bedeutet, dass Jutta nicht sein erstes Opfer war.
Blöderweise ist gerade die Angabe, um die es geht, in diesem, ich möchte mal sagen: typischen "Agenturmeldungs-Stil" formuliert, der dazu neigt, die dargebotene Information, anstatt sie auf zwei kurze Sätze zu verteilen, lieber in einen komplizierten langen zu stopfen - bei dem man dann manchmal auch nach dreimaligem Lesen nicht sicher sein kann, ob man ihn richtig verstanden hat.
Bei mir war er auch erst so angekommen wie bei
@Bandini und
@Exciter - nämlich so, dass mit der Formulierung „unter anderem in den Jahren nach 1986“ eher nicht gemeint ist: "sowohl vor als auch nach 1986", sondern wahrscheinlicher: "Bereits in den Jahren unmittelbar nach 1986, neben der späteren Zeitphase im Vorfeld seiner Verurteilung 2012".
@sooma hat dem widersprochen mit Hinweis auf den Post von
@cododerdritte, der ihn in ersterem Sinne auslegt.
Um die Verwirrung an dieser Stelle noch etwas anzureichern: In einem FAZ-Artikel habe ich eine Formulierung gefunden, die quasi auf eine dritte Möglichkeit schließen lässt - eine, die man, wenn man so will, gewissermaßen in der Mitte zwischen beiden anderen ansiedeln könnte. Dort heißt es nämlich:
Zum Zeitpunkt des Mordes von Jutta Hoffmann war er den Angaben zufolge allerdings noch nicht als Sexualstraftäter bekannt. Damals sei er vor allem wegen Vermögensdelikten aufgefallen.
Quelle:
https://www.faz.net/aktuell/rhein-main/mord-an-schuelerin-dna-spuren-ueberfuehren-moerder-nach-37-jahren-18787961.htmlLeider zeichnet sich auch diese Angabe nicht durch übermäßige sprachliche Präzsion aus; denn man fragt sich natürlich, ob das "vor allem aufgefallen" im zweiten Satz das im vorangegangenen Ausgesagte nicht schon wieder etwas relativiert. Denn falls wir nicht noch von einer dritten Deliktkategorie ausgehen dürfen, die die Autorin sich schenkt zu erwähnen, lässt diese Wendung ja auch die Möglichkeit zu, dass der Täter durchaus bereits Sexualstraftaten beging , aber mit diesen eben weniger "auffiel" (wie immer man sich das vorstellen darf) als durch die parallel begangenen Vermögensdelikte.
Alles in allem tappen wir also, was wirklich valide Fakten zu diesem Punkt angeht, noch immer ziemlich im Dunkeln. Das einzige, was man festhalten kann, wenn die FAZ-Information stimmt, ist, dass der Täter bereits vor 1986 straffällig geworden war, demnach also nicht seine kriminelle Karriere als solche mit dieser Extrem-Tat des Mordes an Jutta begonnen hat. Alles andere sind einstweilen Vermutungen - wenn auch zum Teil recht naheliegende; denn dass dies auch nicht sein erster sexueller Übergriff gewesen sein dürfte, scheint mir in Würdigung aller Umstände doch recht nahe zu liegen.