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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

5.118 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Hessen ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 15:53
@Palio
Zitat von PalioPalio schrieb:Palio
Geringfügige Korrektur: Das Badetuch wird bereits in der Sendung von 1987 gezeigt (und gesucht):

AZ 1987Original anzeigen (0,2 MB)


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:05
Zitat von birotorbirotor schrieb:Auffällig ist m.E. auch, dass gerade "Kai", dem Frau Hoffmann so dankbar ist, dass er bei der Suche nach Jutta dabei ist, auf den dehydrierten und verwirrten Greis stößt. Der Schauspieler, der "Kai" spielt, hat übrigens auch dunkelblonde Haare und blaue Augen
Darüber habe ich mir gestern auch Gedanken gemacht.
Besonders weil die Mutter ihm so dankbar war.

Es sind meist die Details auf die es ankommt, die beachtet werden müssen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:06
Ich hab mal eine Transkription des Interviews mit Frau KHK Becker mitlaufen lassen (nicht 1:1, aber im Großen und Ganzen stimmt es mit dem Gesagten überein):

Hier ist die Frau live bei uns im Studio, die jetzt intensiv in diesem Cold Case ermittelt. Ich begrüße Kriminalhauptkommissarin Tanja Becker von der Cold Case Einheit des LKA Hessen.
Sie haben ja in der Vergangenheit einiges unternommen, haben Profiler hinzugezogen, sogar eine Spezialistin für Verhaltensanalyse. Sie schätzen die Chancen hoch ein, diesen Fall auch nach all diesen Jahren klären zu können. Welche Erkenntnisse haben sie inzwischen gewonnen?

Ja, wir haben brandneue Erkenntnisse gewonnen, wir haben Angaben herausgefunden zum Motiv, zum Tathergang und auch zur Täterpersönlichkeit. Wir haben natürlich auch noch mal alle Spuren, alle Hinweise und vor allen Dingen auch alle Zeugenvernehmungen mit unseren Kollegen aus der Cold Case Unit in Südhessen noch mal völlig neu überprüft. Ja und letztendlich ist ein erstaunlich klares Bild entstanden und eine ganz neue Spur.

Und diese neue Spur, die bezieht sich auf die Persönlichkeit des Täters, was wissen sie inzwischen über ihn?

Wir konnten den Täterkreis ganz genau eingrenzen. Also unsere Ermittlungen haben ergeben, dass es sich um einen Sexualstraftäter handeln muss. Der Täter ist Rechtshänder. Der Täter ist ortskundig gewesen damals, das bedeutet für uns ganz klar, er muss aus dem südhessischen Raum kommen, damit meine ich die Gegend um Darmstadt, Heppenheim und auch den Odenwald, er war bei der Tat Mitte 20 Jahre alt, das bedeutet, er ist jetzt 60 Jahre alt oder ein wenig älter. Er hatte blonde Haare, blaue Augen und helle Haut, wobei die Haare natürlich jetzt sicher ergraut sind.

Sie interessieren sich jetzt dafür, wer eine solche Person kennt bzw. wer damals in Lindenfels einen Mann gesehen hat, auf den diese Beschreibung zutreffen könnte. Zur Erinnerung: Es geht um den 29. Juni 1986. An diesem Tag -zur Orientierung- fand das Endspiel der Fußball-Weltmeisterschaft zwischen Deutschland und Argentinien statt.
Wir haben im Film gesehen, der Täter hat Jutta auf einem recht frequentierten Waldweg abgefangen und das am helllichten Tag. Was sagt das über den Mann aus?

Das sagt einiges über seine Persönlichkeit aus. Ein Mädchen am helllichten Tag auf so einem Weg abzugreifen, das ist nicht alltäglich und wir gehen deswegen von einem hohen Triebdruck aus, den der Täter gehabt haben muss, denn er ist ein hohes Entdeckungsrisiko letztendlich auch eingegangen. Deswegen gehen wir von einer Verdeckungstat aus und damit sind auch die Tatbestandsmerkmale des Mordes erfüllt.

Großer Triebdruck, eiskalter Mord - das klingt fast nach einem Serientäter. Wie schätzen sie das ein? Oftmals ist es ja so, dass es sich bei Sexualstraftätern um Wiederholungstäter handelt.

Ja, ganz genau, richtig, also davon gehen wir auch aus. Wir gehen davon aus, dass es nicht seine erste Sexualstraftat war und sicherlich auch nicht seine letzte. Und insgesamt gehen wir auch davon aus, dass er eine Persönlichkeitsstörung haben muss oder die muss vorliegen.

Ich muss sagen, ihre Profiler und Analytiker haben da bislang schon eine Menge herausgefunden, das hört sich alles schon sehr konkret an, oder?

Ja, wir sind sehr weit gekommen in dem Fall, das denken wir auch. Und wir erwarten uns natürlich zusätzliche Hinweise mit Hilfe eben dieser Sendung.

Bei der Suche nach Jutta Hoffmann wurde damals im Wald ja zufällig ein älterer Mann gefunden, 91 Jahre alt, er sprach von einer Frau mit blauem Kleid, was hat sich daraus ergeben?

Ja, der ältere Herr ist ein sehr wichtiger Zeuge für uns, wir müssen uns vorstellen, er hat sich genau zur gleichen Zeit wie Jutta und auch der Täter in genau diesem Waldgebiet aufgehalten und von daher sind seine Aussagen von besonderer Bedeutung für uns.

Außerdem haben sie zu Beginn der Ermittlungen im Jahr 1986 die beiden Männer gesucht, die auf demselben Waldweg unterwegs waren wie Jutta. Welche Bedeutung haben diese Männer noch heute für sie?

Ja mittlerweile haben wir sie als Tatverdächtige ausgeschlossen, denn ich habe eben dargelegt, dass wir einen Einzeltäter, einen Sexualstraftäter suchen, da sind wir uns sehr sicher. Aber ich beschreibe natürlich trotzdem diese beiden Zeugen noch mal, die wir als zusätzliche Zeugen benötigen: Sie waren zwischen 25 und 35 Jahren alt und sie hatten osteuropäisches Aussehen und sie haben sich auch in einer osteuropäischen Sprache unterhalten, als sie die Zeugin auf dem Waldweg passiert haben.

Ich würde sagen wir zeigen das Foto von Jutta Hoffmann an dieser Stelle nochmal.
Jutta war zur Tatzeit gerade einmal 15 Jahre alt, 175 groß, schlank mit kurzen mittelblonden Haaren. Am Tag des Mordes trug sie solch ein auffälliges blaues Kleid mit hellgelb abgesetztem Kragen und helle Damenhalbschuhe. Mit sich führte sie eine solche Bastmatte, eine Zeugin hatte sie ja gefunden, auch eine Tasche hatte Jutta Hoffmann damals dabei. Was war das für eine Tasche?

Ja, bis heute verschwunden ist eine Sporttasche der Marke Adidas, Modell Ancona mit schwarzen und roten Streifen und einem Schriftzug. Die Tasche hatte schwarz abgesetzte Henkel. Darin befand sich eine Flasche Sonnenöl, ein graues Schlüsselmäppchen mit drei Schlüsseln, ein schwarzer Bikini und ein auffälliges Handtuch mit Hollandmotiv, das damals bei dem Discounter Aldi gekauft wurde. Vielleicht ist das Handtuch und die Tasche in Kombination irgendwo aufgefallen. Wer war plötzlich im Besitz dieser Sachen? Das fragen wir natürlich auch, wir gehen nämlich nicht davon aus, dass unser Täter diese Sachen an sich genommen und auch behalten hat.

https://www.zdf.de/gesellschaft/aktenzeichen-xy-ungeloest


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27.03.2023 um 16:09
Zitat von kleinbrummkleinbrumm schrieb:Geringfügige Korrektur: Das Badetuch wird bereits in der Sendung von 1987 gezeigt (und gesucht):
Okay, das mag sein. Es war nur auf diesem eingeblendeten Bild nicht dabei. Hast du einen Link zur damaligen Sendung?


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27.03.2023 um 16:18
Zitat von birotorbirotor schrieb:Vielleicht ist "Kai" sogar der Täter und wird er deshalb in der filmischen Darstellung so deutlich als guter Freund der Familie dargestellt, der aus Liebe für Jutta bei der Suche behilflich ist, Plakate verteilt usw. Genauso wie das Christian F. für die Familie Baumer machte und Stephan B. für die Mutter von Mareike Goszczak.

Auffällig ist m.E. auch, dass gerade "Kai", dem Frau Hoffmann so dankbar ist, dass er bei der Suche nach Jutta dabei ist, auf den dehydrierten und verwirrten Greis stößt. Der Schauspieler, der "Kai" spielt, hat übrigens auch dunkelblonde Haare und blaue Augen.
Zitat von NabelschnurNabelschnur schrieb:Darüber habe ich mir gestern auch Gedanken gemacht.
Besonders weil die Mutter ihm so dankbar war.

Es sind meist die Details auf die es ankommt, die beachtet werden müssen.
Mir ist diese Szene tatächlich ebenfalls schon beim ersten Anschauen sofort ins Auge gesprungen. Dei Muter dankt ihm ausdrücklich und mit Namensnennung, legt ihm die Hand auf die Schulter. Und auch der Vater streicht ihm über den Oberarm, als sich die Gruppe trennt, um in verschiedenen Richtungen zu suchen. Dieses zweimal Körperkontakt war wirklich auffgällig.

Danach sieht man Kai, der ziemlich energisch durch den Wald stolpert und aus voller Brust Juttas Namen ruft. Auch diese Szene fand ich - sagen wir mal - bemerkenswert. Der stolpert da so überengagiert und außer Atem rum. So würde niemand an einem Steilhang und auf unwegsamen Waldboden, eine Person suchen, das geht man nicht so hektisch, weil man echt mit seinen Kräften haushalten muss. Mir kam die ganze Szene sehr "overdone" vor.

Allerdings weiß man nie, was sich die Filmemacher dramaturgisch dabei gedacht haben. Es kann sein, dass damit betont werden sollte, dass auch Freunde und Bekannte sich bei der Suche engagiert haben - alle anderen außer Kai waren Familienmitglieder - und die Familie Unterstützung bekommen hat.
Und dieses hektische Gestolper von Kai durch den Wald sollte vielleicht einfach die Szene etwas dramatischer machen, die Verzweiflung und das Engagement der Suchenden darstellen.

Aber trotzdem muss ich sagen, dass die Szene tatsächlich sehr auffällig und etwas befremdlich war.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:21
Zitat von Eduard1970Eduard1970 schrieb:Das stärkste Argument in diese Richtung ist m.E. die Aussage des LKA , dass man „nicht davon ausgehe, dass der Täter die Tasche noch habe“
Den Wortlaut von Frau Becker kann man nun allerdings auch wieder so interpretieren, dass man davon ausgeht, dass der Täter die Sachen gar nicht an sich genommen hat (zum Beispiel, weil die Fallanalyse ein schnelles Verschwinden des Täters ohne mühevolles Nachtatverhalten ergab):
Zitat von PalioPalio schrieb:wir gehen nämlich nicht davon aus, dass unser Täter diese Sachen an sich genommen und auch behalten hat.
Das stärkste Argument für deine These sind mMn. Rechtshänder, Persönlichkeitsstörung, Herkunftsort, Serientäter und Peter. Das könnte man alles aus den Akten wissen, wenn ein konkreter Peter bereits im Fokus steht.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:21
Zitat von frauZimtfrauZimt schrieb:Was mich nur an dem von dir vorgeschlagenen Weg irritiert, ist eben die genaue Altersangabe: 25 Jahre.
Das kann doch nicht auf das Jahr aus den DNA-Spuren herausgelesen werden.
Schon ein kleiner Irrtum von ein paar Monaten/Jahren führt möglicherweise dazu, dass sich Leute sagen:
Nein, dass kann der Peter von damals nicht gewesen sein. Da war doch höchstens 22.
Das ist ein sehr guter Einwand!
Allerdings habe ich das jetzt extra noch mal nachgeschaut. Die Komissarein spricht von "bei der Tat Mitte zwanzig Jahre alt", gelichzeitig fährt die Kamera auf den Monitor im Hintergrund, auf dem "ca. 25 Jahre" steht.

In der Pressemeldung der Polizei steht ebenfalls nur "Mitte 20":
Merkmale des mutmaßlichen Täters: gewaltbereit, Rechtshänder, bei der Tat Mitte 20, demnach heute ca. 60 Jahre alt, hellhäutig, damals blonde Haare, blaue Augen, ortskundig im südhessischen Raum.
Quelle: https://www.presseportal.de/blaulicht/pm/43563/5470733

Es handelt sich also doch eher um die ungefähre Angabe "Mitte 20".
Wobei ich die Angaben immer noch als außergewöhnlich präzise im Vergleich zu anderen Suchmeldungen empfinde, gerad den Kameraschwenk auf die Angabe "25 Jahre", die zwar durch das "ca.", davor relativiert ist, aber eben doch eine ziemlich konkrete Zahl ist.
Und dann noch dazu die Angabe des heutigen aufgrund einer Berechnung mit ca. 60 Jahre (die dann auch noch nicht mal genau stimmt, denn wenn er 25 Jahre alt gewesen wäre, wäre es heute, 37 Jahre später, 62 Jahre alt. auch da hätte ich eigentlich eher die weniger konkret wirkende Angabe "Anfang 60" erwartet.


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27.03.2023 um 16:26
Zitat von PalioPalio schrieb:Den Wortlaut von Frau Becker kann man nun allerdings auch wieder so interpretieren, dass man davon ausgeht, dass der Täter die Sachen gar nicht an sich genommen hat (zum Beispiel, weil die Fallanalyse ein schnelles Verschwinden des Täters ohne mühevolles Nachtatverhalten ergab):
Zitat von PalioPalio schrieb:Wer war plötzlich im Besitz dieser Sachen? Das fragen wir natürlich auch, wir gehen nämlich nicht davon aus, dass unser Täter diese Sachen an sich genommen und auch behalten hat.
Nun kann man das "und auch" in dem Satz von Frau Becker aber auch so deuten, dass man davon ausgeht, dass er die Sachen zwar an sich genommen, aber eben nicht behalten hat. Dass er also nicht darauf aus war, sie als eine Art "Tatandenken" zu behalten und bei sich zu haben, sondern dass er einfach nur möglichst wenig Spuren hinterlassen wollte. Und dass er die Tasche samt Inhalt dann eben zeitnah und sicher entsorgt hat.

Im damaligen Filmfall hatte ich bei den Schuhen immer den Eindruck, dass angedeutet wurde, dass der/die Täter zu den Ablageorten der Schuhe zurückgekommen waren, und den Tatort "aufgeräumt" haben. Mindestens bei dem Schuh am Friedhof hätte ich das angenommen.


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27.03.2023 um 16:31
Zitat von PalioPalio schrieb:Also unsere Ermittlungen haben ergeben, dass es sich um einen Sexualstraftäter handeln muss.
Er hätte sie auch ohne sexuelles Motiv töten können. Ihr die Tasche des Geldes wegen wegnehmen und dann umbringen können.

Die Ermittler gehen aber von einem Sexualstraftäter aus!
Warum? Dafür braucht es Beweise.
Zitat von PalioPalio schrieb:Wir gehen davon aus, dass es nicht seine erste Sexualstraftat war und sicherlich auch nicht seine letzte.
Davon kann man nicht einfach nur mal so ausgehen.
Nicht alle die solche Delikte begangen haben sind Wiederholungstäter.
Zitat von PalioPalio schrieb:Der Täter ist Rechtshänder.
Dass wissen sie weil es wahrscheinlich die Obduktion ergeben hat.
Vielleicht konnte man an Knochen sehen ob der Täter ein Messer einsetzte. Mit welcher Hand er zugestossen hat.
Zitat von PalioPalio schrieb:Der Täter ist ortskundig gewesen damals, das bedeutet für uns ganz klar, er muss aus dem südhessischen Raum kommen, damit meine ich die Gegend um Darmstadt, Heppenheim und auch den Odenwald, er war bei der Tat Mitte 20 Jahre alt, das bedeutet, er ist jetzt 60 Jahre alt oder ein wenig älter. Er hatte blonde Haare, blaue Augen und helle Haut, wobei die Haare natürlich jetzt sicher ergraut sind.
Die wissen wen sie suchen !
Zitat von PalioPalio schrieb:hohen Triebdruck aus, den der Täter gehabt haben muss, denn er ist ein hohes Entdeckungsrisiko letztendlich auch eingegangen. Deswegen gehen wir von einer Verdeckungstat aus und damit sind auch die Tatbestandsmerkmale des Mordes erfüllt
Von einer Verdeckungstat kann man erst ausgehen wenn man das eigentliche Motiv kennt.
Wenn man weiß was überhaupt passiert ist.
Zitat von PalioPalio schrieb:dass er eine Persönlichkeitsstörung haben muss oder die muss vorliegen.
Woran will man soetwas ausmachen?
In diesem Fall könnte man es nur vermuten weil sollte der Täter der Polizei nicht bekannt sein sie es einfach nicht wissen können.
Zitat von PalioPalio schrieb:Ja mittlerweile haben wir sie als Tatverdächtige ausgeschlossen, denn ich habe eben dargelegt, dass wir einen Einzeltäter, einen Sexualstraftäter suchen, da sind wir uns sehr sicher.
Sehr sicher bedeutet, dass sie es wissen.
Somit muss es auch dafür Beweise geben.
Zitat von PalioPalio schrieb:wir gehen nämlich nicht davon aus, dass unser Täter diese Sachen an sich genommen und auch behalten hat.
Kann mann davon ausgehen? Nein !


Wir wissen doch alle, dass wir in XY nicht alle Informationen bekommen haben.
Die haben genau überlegt was sie uns mitteilen.


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27.03.2023 um 16:34
@ Nabelschnur:

auch wenn du nicht alles verstehen kannst, kannst du mal davon ausgehen, dass diese Äußerungen nicht unüberlegt gemacht wurden und es Gründe dafür geben wird!


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27.03.2023 um 16:37
Zitat von cododerdrittecododerdritte schrieb:Nun kann man das "und auch" in dem Satz von Frau Becker aber auch so deuten, dass man davon ausgeht, dass er die Sachen zwar an sich genommen, aber eben nicht behalten hat.
Es ist vieldeutig im Hinblick auf das, was der Täter wohl mit der Tasche getan hat und auf das, was die Ermittler denken, was damit passiert ist.
Er kann die Tasche an sich genommen und entsorgt, verkauft, verschenkt haben, sie kann aber auch von einem weiteren Passanten (potenzieller Zeuge) mitgenommen worden sein. @Eduard1970 wertete die Formulierung und den Aufruf so, dass man sogar schon einen Durchsuchungsbeschluss für Peters Wohnung hatte und dort die Tasche nicht fand. Das kann ich mir nun wiederum weniger vorstellen.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:42
Zitat von StevieBullittStevieBullitt schrieb:@ Nabelschnur:

auch wenn du nicht alles verstehen kannst, kannst du mal davon ausgehen, dass diese Äußerungen nicht unüberlegt gemacht wurden und es Gründe dafür geben wird
Natürlich gibt es Gründe!

Die Ermittler werden uns aber nicht mitteilen was sie alles an Informationen und Beweise auf dem Tisch liegen haben. Eigentlich haben sie uns fast alles gesagt, etwas durch die Blume aber immerhin.

Wie wir darüber jetzt spekulieren bleibt uns überlassen.


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27.03.2023 um 16:44
Zitat von NabelschnurNabelschnur schrieb:Dass wissen sie weil es wahrscheinlich die Obduktion ergeben hat.
Vielleicht konnte man an Knochen sehen ob der Täter ein Messer einsetzte. Mit welcher Hand er zugestossen hat.
Das halte ich echt für ausgeschlossen. Man konnte meines Wissens anhand der Knochen auch keine Todesursache mehr feststellen, eine Tatwaffe wird auch gar nicht erwähnt. Da wird man ganz sicher keine Händigkeit des Täters, noch dazu mit derartiger Sicherheit, mehr ablesen können.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:45
Zitat von PalioPalio schrieb:konnte meines Wissens anhand der Knochen auch keine Todesursache mehr feststellen,
Gibt es einen Obduktionsbericht, oder Infos über einen solchen?
Oder wie sie getötet wurde?

Ausschließen werde ich erstmal nichts.


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27.03.2023 um 16:48
Zitat von PalioPalio schrieb:@Eduard1970 wertete die Formulierung und den Aufruf so, dass man sogar schon einen Durchsuchungsbeschluss für Peters Wohnung hatte und dort die Tasche nicht fand. Das kann ich mir nun wiederum weniger vorstellen.
Nein,d as schließe ich auch aus.
dann hätte Peter gewusst, dass er im Visier der Ermittler ist und man hätte im Vorfeld der Sendung nicht so ein Geheimnis daraus machen müssen, dass dieser Fall behandelt wird.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 16:49
Zitat von PalioPalio schrieb:Da wird man ganz sicher keine Händigkeit des Täters, noch dazu mit derartiger Sicherheit, mehr ablesen können.
Irgendwo hat man das ja her mit der Rechtshändigkeit. Das greift man sich ja nicht mal gerade so aus der Luft.
Zitat von PalioPalio schrieb:Man konnte meines Wissens anhand der Knochen auch keine Todesursache mehr feststellen, eine Tatwaffe wird auch gar nicht erwähnt.
Das kann auch Täterwissen sein und hat man deshalb ggf. nie erwähnt.


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27.03.2023 um 17:01
Zitat von ExciterExciter schrieb:Mir fällt gerade auf,was bei diesem Fall an diesem Wochenende alles zusammengekommen ist.
WM Finale, Feuerwehrzeltlager,Feuerwehrfest ,ein vermisster alter Mann,ein Campingplatz direkt angrenzend.
Schon unglaublich.
„Zusammenkommen“ ist das richtige Stichwort: Zeitlich und vor allem Räumlich ist alles zusammengekommen!
Das Verrückte/Geheimnisvolle/Mysteriöse an diesem Fall ist, dass sich das entscheidende Geschehen auf ein paar wenigen Metern abspielt, alles auf engstem Raum zusammenkommt und man irgendwie den Eindruck hat, das muss doch jemand gesehen haben, da muss es doch eine einfache Eerklärung geben, während sich dann aber in der Realität alles der Sichtbarkeit entzog und weiter entzieht: Sachen verschwinden, eine Leiche wird mehrfach übersehen, mysteriöse Männer vermeintlich aus Alzey und ein Ford Grenada lösen sich in Luft auf, es gibt selbst um den Fundort der Leiche zumindest hier im Forum nach Jahren immer noch keine Einigkeit. Die Aufzählung ließe sich weiter fortsetzen: Neue Pfade im Wäldchen tauchen plötzlich in der Diskussion auf: ein Pfad zum Grillplatz, ein Pfad namens „Quetschenweg“ wird über 30 Seien hinweg diskutiert nur um irgendwann wieder vergessen zu werden. Der Abzweig des Waldweges in Richtung Friedhof existiert offenbar auch nur noch auf Karten weil zugewachsen- eben noch da und jetzt verschwunden und nicht mehr greifbar wie alles in diesem Fall bisher


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 17:06
Ein solcher, seltsamer XY Beitrag, würden Täter heute im Medienbereich arbeiten, wäre jedenfalls eine erstklassige Möglichkeit, um im Vorfeld die Zeugen abzugrasen.
Ich hoffe, dass die alle entsprechend sofort das BKA schützt in dem Fall.


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27.03.2023 um 17:18
Zitat von APBTAPBT schrieb:Und selbst wenn (was ich in der Deutlichkeit so nicht bestätigt sehe), müsste die Leiche
bei der Absuche gefunden worden sein. Sehr tief kann die Grabung mutmaßlich nicht gewesen sein.
Offensichtlich tief genug, um 1,5 Jahre unentdeckt zu bleiben.

Was wäre denn dein Gegenentwurf? Tatsächlich ein Abtransport der Leiche? Und dann Lagerung in einer Tiefkühltruhe und Rückführung an den gleichen Ort? Klingt natürlich plausibler...
Zitat von APBTAPBT schrieb:Leichen-/Personen-Spürhunde gab es auch 1986 bereits, ganz zu schweigen von ausgebildeten Polizisten.
Mag sein, dass es die gab, die wurden hier aber offensichtlich nicht eingesetzt. Jedenfalls kann ich auf den Fotos und Filmbeiträgen keinen sehen. Da sind Leute, die mit kleinen Stöckchen relativ schnell den Wald abschreiten. Die haben nichts umgegraben.

Und wie hier schon erwähnt wurde, gab es in der Woche nach dem Überfall starke Regenfälle, das verwischt viele Spuren, falls noch welche vorhanden waren.


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Mordfall Jutta Hoffmann (1986 - "Waldbad Lindenfels")

27.03.2023 um 17:28
Zitat von PalioPalio schrieb:Bei der DNA-Phänotypisierung war mir die Rechtshändigkeit und die Persönlichkeitsstörung nicht ausreichend erklärt. Daher hatte ich eine oder mehrere Zeugenaussage(n) als Basis dieser Feststellungen vermutet. Aber eigentlich wird damit die Diagnose der Persönlichkeitsstörung immer noch nicht ausreichend erklärt.

Dafür muss es eine fundierte Grundlage, sprich eine psychologische Stellungnahme geben. Und die wiederum gibt es, wenn der mutmaßliche Täter schon mal im Strafvollzug war.
Damit greift am ehesten These 3 - Man hat bereits seinen Namen, aber nicht genug Beweise.
Zitat von NabelschnurNabelschnur schrieb:Palio schrieb:
dass er eine Persönlichkeitsstörung haben muss oder die muss vorliegen.
Woran will man soetwas ausmachen?
In diesem Fall könnte man es nur vermuten weil sollte der Täter der Polizei nicht bekannt sein sie es einfach nicht wissen können.
Bei der Aussage, der "Täter leide sehr sicher unter einer Persönlichkeitsstörung" handelt es sich ja aber nicht um eine medizinische Diagnose, sondern eben um eine Aussage im Rahmen eines Täterprofils. Und um das zu erstellen, braucht es keine psychiatrische Untersuchung einer Person, sondern eine Analyse der der Polizei bekannten Tatumstände.

Persönlichkeitsstörungen werden in der Psychiatrie auf Basis von Punkteskalen diagnostiziert, auf denen der Arzt festhält, wie viele der dort aufgeführten Kriterien auf einen Patienten zutreffen. Anhand des sich ergebenden Punktewertes kann man dann beurteilen ob der Patient eine solche Störung hat, vor allem aber, wie stark diese ausgeprägt ist. Die Diagnose "Persönlichkeitsstörung" umfasst als eine ganze Bandbreite von Schweregraden - von mild bis extrem.

Anhand der wenigen uns bekannten Infos zum Tatablauf gelingt es schon mir als Laien, einige Punkte festzumachen, die wahrscheinlich auf den Täter zutreffen und die für eine Persönlichkeitsstörung sprechen:

  • Mangel an Schuldbewusstsein

  • Mangel an Empathie

  • Stimulationsbedürfnis (Erlebnishunger)

  • Impulsivität

  • geringe Verhaltenskontrolle

  • Fehlen von Angst, dadurch ein geringes Risikobewusstsein und extreme Risikobereitschaft


Ich denke, dass die Ermittler einem Fallanalytiker erheblich mehr Details zum vermuteten Tatablauf vorlegen konnten, als wir hier wissen. V.a. wissen wir fast nichts über die Auffindesituation und über die Todesursache, die aber ja beide entscheidende Rückschlüsse auf das Vorgehen und die Motivation des Täter ermöglichen. Insofern gehe ich davon aus, dass ein Fallanalytiker und/oder ein forensischer Psychologe aus den der Polizei bekannten Details sehr sicher ablesen können, mit welcher Wahrscheinlichkeit und Ausprägung der Täter an einer anti-sozialen Persönlichkeitsstörung leidet.

Das gleiche gilt meiner Meinung nach auch für die Frage, ob es sich um einen Ersttäter handelt und ob die Gefahr weiterer ähnlicher Taten besteht. Das wird in der Fallanalyse auch weniger anhand individueller psychischer Merkmale des jeweiligen Täters hergeleitet, als vielmehr auf Basis mit Erfahrungswerten vergleichbarer Taten.


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