Ich kann mir auf viele Dinge in dem "neuen" Filmfall immer noch keinen Reim machen, aber das galt für den "alten" Filmfall umso mehr...
Der Fall wühlt mich irgendwie immer noch auf, so wie er mich damals bei der Erstausstrahlung elektrisierte und ich ihn nie vergessen konnte und ich an den heißen Sommer 1986 denken muss samt der Musik dieses Sommers (Lesssons in Love von Level 42, Venus von Bananarama oder die EAV mit heiße Nächte in Palermo; Samantha Fox, Wham, Madonna, Falco, makaber sein Lied Jeanny Part I über ein verschwundenes Mädchen im Wald war einige Monate vorher veröffentlicht und beschreibt fast genau das, was mit Jutta Hoffmann passierte)
Zurück zum Fall: Dass Alfred Hettmer den Namen "Peter" hinaus posaunt, halte ich für hochbrisant. Nun war der Name damals sicher sehr geläufig fast wie Thomas, Michael, Heiko, Frank oder Stefan...
Trotzdem: In Anbetracht des Umstands, dass es in Juttas Umfeld nachweislich einige Peters gab (siehe Zeitungsartikel über die Fahrt des Judoclubs 1985 nach Belgien) schon gewagt...
Ein paar Gedanken meinerseits, und diese sind - ich weiß - hochspekulativ
Ich glaube, die Kommissarin hat die Mission den Fall zu klären, egal ob es am Ende zu einer Mordanklage kommen wird oder nicht. Ob sie wirklich die Anhaltspunkte hat, dass es ein Sexualtäter ist mit hohem Triebdruck, ich habe meine Zweifel....aber ohne dass sie eine Story für eine Mordanklage aufbaut, dürfte sie möglicherweise gar nicht ermitteln, denn alles andere wäre verjährt...
Und sie will vielleicht jemanden aus der Reserve locken, endlich sein Schweigen zu brechen, weil er sagen wird: "Ich bin kein Sexmonster, alles war doch ganz anders und ich wollte sie nicht töten."
Die Friedhofszeugen? Die wissen definitiv etwas und haben wahrscheinlich wochenlang mit sich gehadert, wie sie damit umgehen sollten. Sie wollten nicht in eine falsche Richtung lenken aber sie trauten sich nicht Leute, die sie vielleicht gut kannten, direkt zu belasten, sondern "Alzey" war möglicherweise ein verschlüsselter Hinweis, ohne dass sie jemanden direkt belasten. Mehr muss man dazu nicht sagen.
Die These vom Sexualmörder wird den Druck auf mögliche Mitwisser erhöhen, jetzt "reinen Tisch" zu machen...
Ich hoffe einfach, der Fall wird geklärt, auch wenn ein Täter am Ende straffrei ausgeht...und ich hoffe, es wird auch geklärt, was und warum damals die Polizeiarbeit so war, wie sie war....der Vermisstenfall Jutta Hoffmann erregte hohes Aufsehen, das Tötungsdelikt Jutta Hoffmann verschwand praktisch von einem auf den anderen Tag im Aktenkeller.
Jemand hatte vorher nach einer Quelle gefragt, weil sie/er nicht glauben wollte, dass die Polizei 30 Jahre lang nicht ermittelt hatte...hier der Artikel aus 2016, aus dem hervorgeht, dass zwischen 1990 und 2018 KEIN EINTRAG in die Akte angelegt worden ist:
https://www.wnoz.de/Mord-am-Freibad-weiter-ungeklaert-7c4044f8-7ec8-4fd1-abe8-db6544289529-ds (Archiv-Version vom 22.03.2023)Nach engagierter Polizeiarbeit sieht mir das nicht aus. Ich bin nur froh, dass die Cold Case Einheit und die akribische Kommissarin jetzt sich an die Fersen heftet...