cododerdritte schrieb:Da die Staatsanwaltschaft in einem Antrag auf einen Haftbefehl Ort, Zeit und Begehungsweise der einem TV vorgeworfenen Tat sehr genau benennen muss, gehe ich davon aus, dass die Ermittler eine Entführung der lebenden Jutta und ihre Vergewaltigung und Tötung an einem anderen Ort ausschließen. Als Tatort für die Vergewaltigung und Tötung wird das Waldstück benannt und als Tatzeitpunkt der 29. Juni 1986 nach einem Freibadbesuch.
Ich habe ja auch als weitere Möglichkeit eine Tat vor Ort und Abtransport der Leiche auf längere Zeit dabeistehen.
Wir können es nicht genau wissen, was abgelaufen ist, aber einen Abtransport der Leiche für mehrere Monate halte ich für zwingend erforderlich. Eine Leiche, die knapp 2 Jahre, nur spärlich mit Erde bedecktund teilweise sogar offen lag, im Wald gelegen ist, findest Du nicht in diesem nahezu perfekten Zustand auf!
bluedeep1 schrieb:Die Polizei hat anscheinend nicht gut genug gesucht.
Man kann kaum so sehr mit den Augen rollen, wie es bei solchen Sätzen nötig wäre! Hast Du ein paar meiner eigenen Beiträge oder die anderer Mitglieder zum Fundort und des Leichenzustandes bei Auffindung gelesen? Scheinbar nicht...
Darum nochmals ein paar Infos dazu, der Schnelle wegen teilweise selbstzitiert.
- Das Flachstück, wo die Leiche gefunden wurde, ist nicht groß und im Gegensatz zum Resthang gut absuchbar. Der Punkt, wo Jutta wohl tiefer in den Forst gezerrt wurde, ist ja schon in Sichtweite der oberen Treppe.
- Es gab 3 verschiedene Suchtrupps und laut Lindenfelser Einheimischen auch später noch mehrere private Suchen
- soweit uns bekannt, war Jutta nur notdürftig in einer flachen Mulde verscharrt und lag teils offen da. Das ist nahezu unübersehbar, geschweige denn überriechbar! Der Fäulnisgestank in einem so warmen Sommer hätte auf jeden Fall bis zu den Häusern und auch den Weg getragen. Von den Gassi gehenden Hunden und ihren Besitzern ganz zu schweigen. Ein solcher Hund und sein Herrchen stießen ja dann auch auf die Leiche. Und jener Hund wollte 87/88 erst seit kurzem iunbedingt n diese Ecke des Wäldchens. Ich halte es für sehr wahrscheinlich, daß Juttas Leiche erst ein, zwei Monate vor der Entdeckung dort abgelegt wurde.
- Juttas Leiche war, soweit öffentlich bekannt, praktisch intakt und schon 1988 kam das Gerücht einer Wachsleiche auf! (Man beachte, 1988 wußte kaum jemand was eine Wachsleiche ist. Ulrich Mühes "Der letzte Zeuge" oder "CSI" gab es da noch nicht) Es ist umstritten, ob eine Wachsleiche gefunden wurde oder nicht, aber unabhängig davon war Juttas Leiche auf jeden Fall ZU intakt, um 2 Jahre dort gelegen zu haben.
Es gibt Waldbewohner, die zieht Aas an wie ein Magnet und die Leiche war nur notdürftig abgedeckt. Da wären schwere Tierfraßspuren und einige fehlende oder verstreute Knochenpartien nach 2 Jahren eigentlich normal gewesen. Man denke nur an die viel geschickter und aufwendiger versteckte Leiche von Sonja Engelbrecht, wo letztlich auch ein Waldgetier den Oberschenkelknochen soweit fortschleppte, daß er von Waldarbeitern gefunden wurde. Juttas Leiche lag dem gegenüber offen auf dem Präsentierteller und war praktisch intakt mit kaum Tierspuren. Und die Waldbewohner warten da nicht ab.
- Soweit mir bekannt, wurde der alte Herr nur unweit der späteren "Leichenmulde" aufgefunden. Und weiter oben schreibt ja auch jemand, der alte Herr wurde nur etwa 10 Meter weit von der Ablagestelle weg gefunden.
Es ist zwar möglich, daß die Leiche übersehen wurde, aber äußerst unwahrscheinlich! Gerade der Auffindezustand spricht gegen eine lange Lagerung vor Ort.