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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

17.047 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Mord, Ungeklärt, Feuer ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Zu diesem Thema gibt es eine von Diskussionsteilnehmern erstellte Zusammenfassung im Themen-Wiki.
Themen-Wiki: Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.03.2019 um 14:19
Zitat von theodoraheusstheodoraheuss schrieb:SORRY FÜR DEN RECHTSCHREIBFEHLER: *Schweiß
Keine Ursache, ich schreibe auf einem Smartphone und vertippe mich auch andauernd.
Zitat von theodoraheusstheodoraheuss schrieb:Der Hinweis mit der Geldkarte
Das mit der Geldkarte ist natürlich schon etwas überraschend: Entweder er war bereit, mit der Opferkarte zu zahlen, was einen objektiven Beweis für die Fahrt des Täters mit dem Taxi dargestellt hätte. Oder er wäre sogar dazu bereit gewesen, mit einer eigenen Karte zu zahlen, was ihn persönlich mit dem Verbrechen in Verbindung gebracht hätte.

So unwahrscheinlich es klingt, angesichts des erratischen Vorgehens an anderer Stelle, sind beide Möglichkeiten nicht vollständig von der Hand zu weisen. Sehr unwahrscheinlich erscheint es, dass er mit der eigenen Karte gezahlt hätte. Aber: Kennen wir nicht auch z.B. Fälle, in denen Einbrecher aufgrund ihrer Leibesfülle im Kellerfenster stecken geblieben sind und von der Feuerwehr gerettet werden mussten etc. Verbrechen schützt also vor Dummheit nicht. (Dummheit führt aber - leider - auch nicht unweigerlich zur Überführung des Verbrechers.)

Es gibt aber noch eine dritte Möglichkeit, um die angebotene Kartenzahlung relativ glaubhaft erklären zu können: Der Täter könnte - und das erscheint mir nicht unwahrscheinlich - ein gewohnheitsmäßiger Dieb oder Räuber (gewesen) sein. In diesem Fall wäre es nicht unwahrscheinlich, dass er zum Tatzeitpunkt noch anderes Diebesgut mit sich führte, darunter evtl. auch eine anderswo entwendete Geldkarte. Er könnte der Ansicht gewesen sein, mit dieser Karte zahlen zu können, ohne sein individuelles Risiko, entdeckt zu werden, zu vergrößern.

Last but not least: Es ist offensichtlich, dass der Täter in einer gewissen Weise panisch war und eine dringende Notwendigkeit sah, als bald als möglich an den Tatort zurückzukehren. Allein diese Eile, im Kontext seiner Situation, könnte dafür verantwortlich sein, dass der Täter sich irrational verhalten hat, was durchaus zur Erklärung aller drei Möglichkeiten dienen könnte.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

02.03.2019 um 15:46
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:ein gewohnheitsmäßiger Dieb oder Räuber
Das liegt absolut nicht fern.

Ist denn bekannt, ob in diesem Fall aktuell noch ermittelt wird?


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02.03.2019 um 15:51
Die Qualität der neuen Hinweise war insgesamt so gut, dass es die Einsetzung einer »Ermittlungsgruppe Langendonk« rechtfertigte, in der sich nun vier Kriminaler nur mit dem Doppelmord befassen.
https://www.traunsteiner-tagblatt.de/region/landkreis-traunstein_artikel,-ermittlungsgruppe-im-fall-langendonk-eingesetzt-_arid,314614.html


Ja, es wird immer noch ermittelt und die Belohnung ist nach wie vor mit 50.000 € sehr hoch.


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02.03.2019 um 16:24
@Hercule-Poirot
Vielen Dank für den Link! Mal sehen ob es irgendwann ein Update gibt, immerhin ist die Ermittlungsgruppe schon eine Weile wieder mit dem Fall betraut!


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02.03.2019 um 16:34
Zitat von theodoraheusstheodoraheuss schrieb:ob es irgendwann ein Update gibt
Das wäre natürlich fantastisch. Zuletzt - ich denke, es war 2017 - war überraschender Weise sogar von DNA-Spuren die Rede gewesen, die entdeckt worden seien, als man sich z.B. das fortgeworfene Portmonee der Ls noch einmal vorgenommen hatte. Damals war zu lesen, diese Spuren noch einmal auf ihre Verwertbarkeit zu untersuchen. Es wäre wirklich großartig - wenn auch völlig überraschend - falls es auf diesem Wege gelungen sollte, den Töter doch noch dingfest zu machen. Die Wahrscheinlichkeit erscheint natürlich leider nur winzig.

Beitrag von Wozzeck (Seite 394)


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02.03.2019 um 18:43
Zu möglichen DNA Spuren: die bringen natürlich nur was, wenn der Täter insoweit schon anderweitig erfasst worden wäre. Mir kommt es aber oft so vor, als ob bewusst von möglichen DNA Spuren berichtet wird, um Täter zu verunsichern, vielleicht sogar zu entscheidenden Fehlern zu bewegen.


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02.03.2019 um 19:54
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:Mir kommt es aber oft so vor, als ob bewusst von möglichen DNA Spuren berichtet wird, um Täter zu verunsichern, vielleicht sogar zu entscheidenden Fehlern zu bewegen.
Das habe ich mir in diesem speziellen Fall auch schon einmal überlegt. Das kann man natürlich nicht wissen, aber
es klingt schon ein bisschen nach einem verzweifelten Versuch, den Täter nach 20 Jahren so zu verunsichern, dass er sich noch in irgendeiner Weise verrät.

Andererseits ist aber auch nicht auszuschließen, dass sie wirklich noch DNA-Spuren sicherstellen konnten, aber, worauf Du ja auch hingewiesen hast, einfach kein Vergleichsmaterial in den Datenbanken ist. In diesem Fall könnte die Spur ja wenigstens noch in Zukunft einen Treffer liefern. Natürlich kann der Täter auch längst tot sein etc. Aber, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.


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02.03.2019 um 21:33
Der (uns) bekannte Ablauf des Tattages in diesem Fall ist sehr lückenhaft und imho auch fragwürdig. Ich möchte daher darauf eingehen, erstmal bis zur Tat.

Zitat aus AllmysteryWiki:
Ablauf Samstag, 7.6.1997:

Während sich die Langendonks den ganzen Urlaub über mit eher durchwachsenem Wetter zufrieden zu geben hatten, herrschte an diesem Tag herrlicher Sonnenschein und Temperaturen zwischen 25-30 Grad.

Den Vormittag verbrachten sie laut XY in der Ortschaft Übersee.

Eine Kellnerin des Gasthauses Schlossberg in Marquartstein will sich im Nachhinein erinnert haben, das holländische Ehepaar bewirtet zu haben (von 12:30-14:00 Uhr). Und sie hätten sich bei ihr nach dem Weg nach Reit im Winkl erkundigt. Sie seien nicht in Begleitung gewesen. (Dieser Gasthof ist übrigens schon seit Jahren geschlossen.)

Tatsächlich fuhren sie aber nicht nach Reit im Winkl, sondern nach Siegsdorf. Von dort aus haben sie um 14:30 aus einer Telefonzelle in der Bahnhofsstraße mit der Tochter in den Niederlanden telefoniert. Sie sagten, sie seien in Rosenheim gewesen und nun auf dem Weg zu einer "Geigenausstellung" am Chiemsee.

(Diese ominöse Geigenausstellung wird allerdings nur ein einziges Mal erwähnt, in einer niederländischen Zeitung 4 Tage nach der Tat ( https://www.volkskrant.nl/leven/moord-op-deldens-paar-blijft-mysterie-voor-duitse-politie~a492141/ ). Weder in späteren Veröffentlichungen noch in Fahndungsaufrufen der Polizei ist später noch davon die Rede, so dass die Wahrscheinlichkeit recht groß ist, dass entweder die Tochter oder eher noch die Zeitung damals etwas falsch verstanden haben.)

Danach müssen sie ohne weitere Verzögerung Richtung Litzlwalchen gefahren sein, da sie schon um 15 Uhr parkierend vor dem Litzlwalchener Hölzl gesichtet wurden (wo sie drei Stunden später ermordet werden sollten).
Von der B304 zweigt westlich ein Feldweg ab, den sie offensichtlich hineinfuhren. Der Weg ist von Süden kommend schwer, von Norden aus leicht zu erkennen. Etwa 100 Meter von der Bundesstraße entfernt stellten sie ihr Wohnmobil ab. Sie bauten Campingtisch und Campingstühle hinter dem Wohnmobil auf (also Richtung Wald) und machten anscheinend eine längere Pause.
Der Ort der Rast ist völlig unspektakulär, es gibt keine besondere Aussicht. Allerdings bietet die Stelle zumindest Schatten...

...Weiter im zeitlichen Ablauf: Die Hobbyflieger verließen den Flugplatz. Anders als bei XY dargestellt hielten sich zum Tatzeitpunkt um 18 Uhr keine Personen mehr dort auf.

Stattdessen wurden von mehreren Anwohnern Litzlwalchens um 18 Uhr Schüsse gehört. Ich zitiere hier mal die Mitschrift aus der (sehr seriös gemachten) Vox-Reportage "Mörderjagd"):

Eine Zeugin aus Litzlwalchen sagte, sie hörte erst einen Schuss, dann den Schrei einer Frau, weitere Stimmen, dann 6-7 Schüsse schnell hintereinander. Blick auf das Geschehen hatte sie allerdings nicht, sie sah auch das Wohnmobil nicht.
Auch andere Leute in Litzlwalchen hörten die Schüsse, führten sie aber auf die Jagd zurück. Die besagte Zeugin zweifelte aber an einem Jagdgeschehen, weil die Uhrzeit nicht passte und ein Jäger nur zwei Schüsse im Gewehr hat.
Das Mittagessen in Marquartstein halte ich für fragwürdig in Verbindung mit der Frage nach Reit im Winkel und dann der anschließenden Fahrt in eine andere Richtung (Siegsdorf -> Litzlwalchen). Ich messe dem Telefonat in Siegsdorf eine höhere Bedeutung zu. Die ominöse "Geigenausstellung" könnte eine andere Ausstellung oder Veranstaltung gewesen sein, möglicherweise in Schloss Pertenstein (wo sowas regelmässig stattfindet) und erst am Abend, was die Rast in Litzlwalchen erklären würde.


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03.03.2019 um 07:40
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Andererseits ist aber auch nicht auszuschließen, dass sie wirklich noch DNA-Spuren sicherstellen konnten, aber, worauf Du ja auch hingewiesen hast, einfach kein Vergleichsmaterial in den Datenbanken ist. In diesem Fall könnte die Spur ja wenigstens noch in Zukunft einen Treffer liefern. Natürlich kann der Täter auch längst tot sein etc. Aber, die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt.
Die wohl manchmal lancierten Berichte über DNA Sicherstellungen bieten neben der Verunsicherung eines Täters auch noch einen anderen Vorteil: auch wenn dadurch ein Fall nicht aufgeklärt wird, wird ein Täter so gewarnt und hält sich so womöglich wenigstens zukünftig zurück, weil er bei einer späteren Erfassung damit rechnen muss, dass er dann auch (wie hier wegen Doppelmordes) zur Rechenschaft gezogen wird. So einer wird sich zukünftig wohl genau überlegen, ob diese Gefahr einen Einbruch rechtfertigt...


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03.03.2019 um 08:44
Zitat von mattschwarzmattschwarz schrieb:und hält sich so womöglich wenigstens zukünftig zurück
Ich habe im Zuge der 2017-‚Wiederaufnahme’ gelesen, dass nun auch überprüft werde, ob die Tatwaffe inzwischen noch bei weiteren Verbrechen benutzt worden sei. Mich hat überrascht, dass man das offenbar nicht ständig überprüft hat, seit dem Verbrechen an den Ls. Aber es scheint ja so zu sein, dass die Waffe tatsächlich zu keiner anderen Tat verwendet wurde. Evtl. hat der Täter sie sogar schon 1997 entsorgt. Das ist vielleicht nicht unwahrscheinlich, wenn man sich betrachtet, dass er auch sonst durchaus erkannt hat, was man alles tun kann, um Spuren zu verwischen. Wenn er sich mit dem Waffenverstecken etwas mehr Zeit gelassen hat, könnte er dabei auch erfolgreicher gewesen sein, als bei der Verdunklung des eigentlichen Tatorts.


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03.03.2019 um 09:38
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Augenzeugen haben drei Personen am Wohnmobil gesehen
Da waren sich die Zeugen nicht so sicher, es könnten auch vier gewesen sein. Ich glaube, es war von "2-4 Personen" die Rede.
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Evtl. hat der Täter sie sogar schon 1997 entsorgt. Das ist vielleicht nicht unwahrscheinlich, wenn man sich betrachtet, dass er auch sonst durchaus erkannt hat, was man alles tun kann, um Spuren zu verwischen.
Außerdem hatte die Waffe bei der Tat ja anscheinend eine Ladehemmung, es stellte sich also heraus, dass sie in kritischen Situationen wenig brauchbar war.

Ich bin mir auch sehr sicher, dass der Täter sie nie mehr benutzt, also entsorgt hat.

Auch im Taxi war sie meiner Meinung nach nicht mehr dabei. Gerade beim Aussteigen hätte der Täter Schwierigkeiten gehabt, sie zu verbergen, eine Tasche hatte er ja nicht dabei. Und außerdem hatte er schon im Altenfurter Wald alles weggeworfen, was ihn mit der Tat hätte in Verbindung bringen können. Da hätte er ja nicht ausgerechnet die Tatwaffe weiter mit sich geführt.


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03.03.2019 um 10:02
Zu der Frage der bezeugten Täterzahl haben wir uns schon einmal ausgetauscht. Hier eine Zusammenfassung:
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb am 03.04.2018:Im Wiki hat @Menedemos dankenswerterweise den Inhalt des VOX-Berichts zusammengefasst: Demnach sprach Horn auch hier von einem Täter, im Filmbeitrag wird aber wohl auch ein Zeuge zitiert, der 2 bis 4 Personen gesehen habe, sich aber an die genaue Zahl nicht erinnern könne.

Demnach gibt es also keine verlässliche Quelle, die von 2 Tätern ausgeht? Horn jedenfalls nicht - und der Zeuge soll ja gar nicht von Tätern sondern von Personen gesprochen haben, deren Zahl er mit zwei bis vier angegeben haben soll, ohne sich darüber allerdings sicher gewesen zu sein.
Zu Horns offensichtlicher Auffassung zur Täterzahl, siehe hier:

Beitrag von Wozzeck (Seite 396)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Gerade beim Aussteigen hätte der Täter Schwierigkeiten gehabt, sie zu verbergen, eine Tasche hatte er ja nicht dabei.
In vielem gebe ich Dir recht; in diesem Punkt bin ich mir aber nicht so sicher. Ist die Waffe so groß, dass er sie nicht unter einer Jacke, im Hosenbund oder sonst wo hätte verbergen können? Ich frage mich, ob die Waffe nicht gefunden worden wäre, hätte er sie in demselben Geisteszustand entsorgt, in dem er sich auch anderer Beweismittel entledigt hat.


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03.03.2019 um 10:48
@Menedemos
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Außerdem hatte die Waffe bei der Tat ja anscheinend eine Ladehemmung, es stellte sich also heraus, dass sie in kritischen Situationen wenig brauchbar war.
Diese Ladehemmung muss ja nicht notwendigerweise durch die Waffe bedingt sein. Für mich ist es wahrscheinlicher, dass es an der Munition lag.

Ich darf mich mal selbst zitieren (05.01.2016 / 16.09):
Im Video werden auf (Polizei ?)-Fotos Patronen anscheinend leere Hülsen und Geschosse (Projektile) ohne Verschußspuren(?) gezeigt.
[...] Für mich allerdings weniger erklärbar sind die aufgefundenen einzelnen Hülsen und Geschosse, die anscheinend unbenutzt sind. Wobei ich davon ausgehe, dass sie in diesem Zustand aufgefunden und nicht von der Polizei zu Untersuchungszwecken getrennt wurden.
Dies könnte auf eine mangelhafte Fertigungsqualität der Munition hindeuten. Das wiederum hätte in der Tat zu einer Ladehemmung führen können.



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03.03.2019 um 10:54
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich bin mir auch sehr sicher, dass der Täter sie nie mehr benutzt, also entsorgt hat.
M.E. hätte die Waffe für den Täter auch keinen Wert mehr gehabt, sondern hätte nur noch ein Risiko dargestellt. Offensichtlich war sie sogar defekt. Man hört den Täter förmlich fluchen: "diese Scheissteil!". Gegen wen hätte er sie auch noch richten können? Also konnte sie nur noch zu seiner Identifizierung beitragen und musste weg. Ich denke er hat auf dem Weg nach Nürnberg einen kleinen Abstecher gemacht. Vielleicht kurz an einem Weiher oder See gehalten, ein kleiner Wurf und schon war das Ding auf Nimmerwiedersehen für alle Zeiten im Schlick. Oder er hat die Zeit vor der Abfahrt dazu genutzt. Sicher hat man da intensiv gesucht. Aber er hat ja nach den Morden noch eine gefühlte Ewigkeit vor der Abfahrt herumgehangen, dass er ein sicheres Versteck gefunden hätte. Für mich bestand kein Grund das Ding weitermitzuführen. Selbst, wenn der Typ nicht die hellste Kerze auf dem Kranz war, hätte er wohl eingesehen, dass er mit der defekten Tokarev bei einem kleinen Feuergefecht mit der Polizei wohl eher nur zweiter Sieger geworden wäre.


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03.03.2019 um 11:03
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Ist die Waffe so groß, dass er sie nicht unter einer Jacke, im Hosenbund oder sonst wo hätte verbergen können?
Er hat die Jacke ja im Taxi ausgezogen. Das hätte er vermutlich nicht getan, wenn es darunter etwas gegeben hätte, was er verbergen musste.
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Ich frage mich, ob die Waffe nicht gefunden worden wäre, hätte er sie in demselben Geisteszustand entsorgt, in dem er sich auch anderer Beweismittel entledigt hat.
Ich nehme deshalb an, dass sie nicht einmal mehr auf der Fahrt nach Nürnberg dabei war. Im Wald bei Altenfurt hätte man sie sicher gefunden, das ist richtig. Der Täter war zu nervös und auch zu sehr im Zeitdruck, als sie dort zu vergraben.
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:Dies könnte auf eine mangelhafte Fertigungsqualität der Munition hindeuten. Das wiederum hätte in der Tat zu einer Ladehemmung führen können.
Ich kenne mich da nicht so aus. Wenn die Waffe klemmt, der Defekt also an der Waffe selbst liegt, repetiert man dann nicht auch die Patrone heraus?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.03.2019 um 11:18
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Ich kenne mich da nicht so aus. Wenn die Waffe klemmt, der Defekt also an der Waffe selbst liegt, repetiert man dann nicht auch die Patrone heraus?
Nicht, wenn sich beim Ladevorgang Geschoss und Hülse bedingt durch Fertigungsmängel 'trennen', also nicht fest genug miteinander verbunden waren. Dadurch verklemmt sich der Schlitten - Ladehemmung (dies soll bspw. Ende des Krieges bei deutscher Munition häufiger vorgekommen sein).

Man kann natürlich nicht ausschließen, dass es an der Waffe lag; aber die Bilder, die ich im Moment allerdings nicht mehr finden, deuten für mich auf die Munition als Ursache der Ladehemmung hin.


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.03.2019 um 11:58
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Zeitdruck
Apropos... sicher hat bereits jemand genauer errechnet, wie lange der Täter gebraucht hätte, das Wohnmobil von Litzlwalchen in die Nähe von Nürnberg zu verbringen. Ich vermute aber, während der Autobahnfahrt hätte er nicht schneller als 80km/h fahren können/dürfen. Die reine Fahrtzeit hätte demnach ca. 3 1/2 Stunden betragen. Das Wohnmobil brannte erst gegen 0:50 Uhr. Die Fahrt in Litzlwalchen begann bereits gegen 20:00 Uhr. Demnach hätte er durchaus Zeit gehabt, die Waffe unterwegs zu verstecken. Aber ich bin nach wie vor nicht davon überzeugt, dass er das in dieser Situation erledigt hätte.

Trotz ausgezogener Jacke tendiere ich eher zu der Annahme, dass er die Waffe noch bei seiner Rückfahrt mit sich hatte. Zunächst, weil er sich mit Waffe vermutlich ‚sicherer‘ fühlte. Das Verbrechen war ja noch nicht abgeschlossen. Außerdem, weil sowohl Litzlwalchen als auch der Fundort des Wohnmobils ausscheiden, da die Waffe dort wohl gefunden worden wäre. Wenn nun nur noch die Möglichkeit übrigbleibt, dass er die Waffe auf dem Weg nach Nürnberg entsorgte, dann glaube ich eher, dass er sie behielt. Wäre er mit dem Wohnmobil und den Leichen im Gepäck dazu in der Lage gewesen, die Waffe so gut zu verstecken, das sie nicht gefunden wird? Hierfür käme am ehesten ein beherzter Wurf in ein überquertes Gewässer in Frage - wobei auch hier Glück eine Rolle gespielt hätte, dafür dass die Waffe richtig platziert wurde, um nicht doch aufgefunden zu werden.

Sorry, das ist alles Spekulation. Interessant ist aber die Frage, was der Täter mit der übrigen Zeit gemacht haben könnte, die ihm zwischen Start und Ziel - abzgl. der reinen Fahrtzeit - geblieben ist? Irrte er herum oder unternahm er etwas gezielt - wie z.B. die Waffe zu verstecken?


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Urlaubsfahrt in den Tod - Ungeklärter Mord im Chiemgau

03.03.2019 um 15:16
Zitat von WozzeckWozzeck schrieb:Sorry, das ist alles Spekulation. Interessant ist aber die Frage, was der Täter mit der übrigen Zeit gemacht haben könnte, die ihm zwischen Start und Ziel - abzgl. der reinen Fahrtzeit - geblieben ist? Irrte er herum oder unternahm er etwas gezielt - wie z.B. die Waffe zu verstecken?
Das bleibt tatsächlich alles Spekulation, weil es dafür zu viele Möglichkeiten gibt:
- Er versteckte die Waffe.
- Er besorgte sich einen Kanister.
- Er hatte noch ein "Geschäft" zu erledigen.
- Er suchte lange vergeblich nach einem geeigneten Abstellort für das Wohnmobil.
- Er überlegte einige Zeit das weitere Vorgehen.
- Er hatte zwischenzeitlich einen psychischen oder körperlichen Durchhänger.
- Er stand in einem Stau.
- Er fuhr sehr langsam, weil er mit dem großen Fahrzeug nicht vertraut war oder weil er nicht tanken wollte.
- Er suchte in Altenfurt lange nach Wertgegenständen, bevor er das Womo abfackelte.
- Er kleidete sich in Altenfurt um, vielleicht suchte er auch die Nasszelle auf.

Zahllose Möglichkeiten, unter denen sich jeder je nach persönlichem Geschmack und Lieblingshypothese das Seine aussuchen kann. Aber zu einem allgemein akzeptablen Ergebnis werden wir auf diese Weise wohl nicht kommen.
Zitat von SeefahrerSeefahrer schrieb:aber die Bilder, die ich im Moment allerdings nicht mehr finden, deuten für mich auf die Munition als Ursache der Ladehemmung hin
Das wäre natürlich schon interessant, vielleicht findest du bei Gelegenheit ja mal Zeit, nachzuschauen. Mich würde vor allem interessieren, woran du erkennst, dass Projektil und Hülse bereits VOR einem Schuss voneinander getrennt wurden. Denn beim Feuern werden sie ja ebenfalls getrennt.
Und es ist schon wichtig, ob der Täter eine schlechte Waffe besaß (Amateur) oder ob nur die Munition das Problem war.





Im Übrigen denke ich zur Zeit über die Aussage von Profiler Horn nach, dass der Täter aus dem Wald gekommen sei. Woher weiß er das? Ich nehme an, weil Hülsen im Wald gefunden worden sind (eine zumindest). Der Täter hatte also offensichtlich schon vom Wald aus auf die Langendonks gefeuert. Wie mag das zugegangen sein?

Eine Hülse lag offenbar im Wald (natürlich nicht tief im Wald). Weitere Hülsen aber in der Wiese.

Ich kann mir das nur so erklären, dass sowohl der Täter als auch die Langendonks (zumindest einer von beiden) sich zunächst im Wald befanden, die Langendonks versuchten ins Freie, zu ihrem Wohnmobil zu flüchten, der Täter setzte noch im Wald einen ersten Schuss ab, der aber nicht traf. Im Freiland hatte er die Senioren eingeholt, weitere Schüsse fielen, hier traf er nun auch (ab und zu).
Das war ja eine ziemlich wilde Schießerei mit vielen Fehlschüssen. Eine geplante Attacke oder gar eine geplante Hinrichtung sähe deutlich anders aus. Und wenn der Täter vom Wald aus schoss, kann ich es mir nicht anders erklären, dass er auf jemanden zielte, der ebenfalls im Wald war. Die Langendonks waren ja höchstwahrscheinlich arglos, er hätte sich ihren Liegestühlen am Waldrand auch weiter nähern können...


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03.03.2019 um 15:49
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Zahllose Möglichkeiten, unter denen sich jeder je nach persönlichem Geschmack und Lieblingshypothese das Seine aussuchen kann. Aber zu einem allgemein akzeptablen Ergebnis werden wir auf diese Weise wohl nicht kommen.
Wie dem auch sei, nicht alles ist gleich wahrscheinlich, auch wenn mancher gerne den Eindruck erweckt, dem wäre so. Mal sehen:
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:Er versteckte die Waffe
sehr unwahrscheinlich, s.o. Eine (Gegen-)Argumentation bietest Du nicht, daher mE obsolet.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er besorgte sich einen Kanister.
s.o., gähn! Sehr unwahrscheinlich, denn im Wohnmobil fand er sehr wahrscheinlich bereits einen vor. (Nichts gegen Deine Hartnäckigkeit.)
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er hatte noch ein "Geschäft" zu erledigen.
Je nach dem was gemeint ist - vermutlich aber eher ein Witz !?
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er kleidete sich in Altenfurt um, vielleicht suchte er auch die Nasszelle auf.
- unwahrscheinlich; siehe Zeugenaussagen + er wollte ja nicht GNTM gewinnen und hätte dafür kaum Stunden gebraucht.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er stand in einem Stau.
- recht unwahrscheinlich
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er fuhr sehr langsam, weil er mit dem großen Fahrzeug nicht vertraut war oder weil er nicht tanken wollte.
- sehr unwahrscheinlich, weil sehr auffällig

bleibt:
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er suchte lange vergeblich nach einem geeigneten Abstellort für das Wohnmobil.
- Er überlegte einige Zeit das weitere Vorgehen.
- Er hatte zwischenzeitlich einen psychischen oder körperlichen Durchhänger.
Zitat von MenedemosMenedemos schrieb:- Er suchte in Altenfurt lange nach Wertgegenständen, bevor er das Womo abfackelte.
Das sind mE vier recht brauchbare Punkte, wobei Nr. 4
vermutlich am sinnvollsten interpretierbar ist:
zu 1: Stelle lag direkt neben der Autobahn, Wahl daher vermutlich eher zufällig als gezielt.
zu 2: Dazu hatte er sich bereits in Litzlwalchen 2 Stunden Zeit genommen.
zu 3: Das ist zu erwarten, allerdings siehe 2.
zu 4: Die Spuren am Tatort legen nahe, dass der Täter sich nach den Taten in Litzlwalchen nicht direkt im Wohnmobil sondern in dessen Nähe aufhielt und die Umgebung beobachtete. Also konnte er in dieser Zeit das Wohnmobil nicht durchsucht haben. Hierfür bietet sich daher tatsächlich ein Punkt nach 20:00 Uhr und (natürlich) vor dem Brand an. Guter Punkt @Menedemos

Das Ganze scheint mir damit gar nicht so nicht-konsensfähig, wie Du es betrachtest. Es hängt, wie so oft, nicht zuletzt alles vom guten Willen in der Debatte ab. Deine Argumentation ist zwar spekulativ, aber nicht schlimm, solange sie nicht auf Wetten basiert, die man darauf abschließen könnte, was ein Dritter, den nur man selbst kennt, vielleicht sagen würde.


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03.03.2019 um 23:39
Die Ladehemmung schein aber von kurzer Dauer gewesen zu sein. Gibt es dazu gesicherte Angaben? Ich meinet ein. Da wurde weiter vorne mal sowas Angedacht. Allerdings den Zusammenhang habe ich nicht gleich auf dem Schirm.

Aus dem Wiki

Eine Zeugin aus Litzlwalchen sagte, sie hörte erst einen Schuss, dann den Schrei einer Frau, weitere Stimmen, dann 6-7 Schüsse schnell hintereinander. Blick auf das Geschehen hatte sie allerdings nicht, sie sah auch das Wohnmobil nicht.


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