@beha ...ich weiß ehrlich gesagt nicht, was es da zu deuteln gäbe. Wenn ich als Ehemann bislang davon ausgegangen bin, ein relativ intaktes Familienleben zu führen und meine Ehefrau plötzlich bezichtigt wird, meine Eltern ermordet zu haben, dann werde ich das wahrscheinlich sofort als absurd empfinden. Ich werde jedwede Verdächtigung seitens der Polizei als "Schikane" erleben und meine Kinder und auch meine Frau vor selbiger zu schützen versuchen.
Seinen eigenen Partner zu hinterfragen, wäre mit mehreren gravierenden Verlusten verknüpft:
- Verlust des bisherigen, jahrelangen partnerschaftlichen Selbstverständnisses
- Verlust der Partnerin
- Verlust der Mutter der Kinder
- Verlust der Eltern DURCH die Partnerin (-> Schuldgefühle)
- Verlust der eigenen und elterlichen Familie
- Verlust des eigenen persönlichen und beruflichen Leumunds
- Zerstörung alles bisher Aufgebauten
Es gibt also eine Menge Gründe, die sowohl bewusst als auch unbewusst dazu führen, eine mögliche Täterschaft der eigenen Partnerin zu leugnen oder gar in Betracht zu ziehen. Aber dieses Thema wurde hier schon mehrfach durchgekaut.
Einen Menschen, zu dem man eine wie auch immer geartete, persönliche (im übrigen jahrzehntelange) Beziehung hat und von dem auch die eigene (emotionale, soziale und wirtschaftliche) Existenz abhängt, wird man (zunächst) nicht ans Messer liefern. Auch dann nicht, wenn er die eigenen Eltern ermordet haben könnte. Erst dann, wenn ein Leugnen von Hinweisen nicht mehr möglich ist, mag sich das ändern.
Vielleicht bin ich naiv, aber ich wage zu behaupten, dass 99% der hier Diskutierenden - zumindest zunächst - wie o.g. handeln würden.