Die Göhrde-Morde

Unter der Voraussetzung, dass es so war, dass die Beerensammler den Leichenfund nur unter Einschaltung des Försters melden wollten bzw. gemeldet haben, dann könnte ich mir am ehesten vorstellen, dass es mit ihrem ausländerrechtlichen Status zusammen hing. Da kommen mehrere Möglichkeiten in Betracht. Vielleicht hatten sie keine Aufenthaltserlaubnis und keine Duldung, vielleicht hatten sie eine solche Erlaubnis nur für einen bestimmten Ort, nicht aber für die Göhrde. Der Förster hatte womöglich Kenntnis davon, dass die Beerensammler sich "unbefugt" in der Göhrde aufgehalten haben und unterwegs waren wegen der Blaubeeren und hat ein Auge zugedrückt, weil das mit der Beschränkung der Aufenthaltsbefugnis nicht immer nachvollziehbar ist. Das würde auch erklären, dass sie den Beutelmann nicht angesprochen haben und auch dass sie zum Aussehen des Mannes ( Erstellung des Phantombildes) erst sehr verzögert Angaben gemacht haben. Vielleicht hat es länger gedauert bis ihr Aufenthaltsort ermittelt werden konnte zwecks Befragung.

@berndgeorge
Aber der Täter hat doch die spuren schon "vor" der großen Fahndung verwischt, wie du selber sagst, das konnte er ansatzweise nich ahnen.
Die Fahndung hat ihn sicherlich einige Zeit vielleicht auch Jahre inne halten lassen, aber er wird irgendwann wieder gemordet haben und wenn nur sich selbst, was ich aber ehr weniger glaube.
Dennoch sollte man vielleicht auch einige Selbstmorde in den nachfolgenden Jahren der Gegend überprüfen.
Er wird weiter gemacht haben, zwei Doppelmorde in so kurzer Zeit bedeutet ja schon overkill.
@evoluzzer
@AngRa
Waren die Sammler vielleicht Ostdeutsche?

Hallo angra....wieso meinst du war es verboten war blaubeeren ..heidelbeeren.. im wald zu pfluecken. Das taten frueher viele menschen, meine eltern machten es auch mit zwei eimern im wald. Wenn ich nicht zu faul dazu waere wuerde ich es heute auch machen u. Zwar dort im waldgebiet wo viele wachsen. So lange man dabei nicht raucht u. Kein muell hinterlaesst wird es niemanden stoeren

@criminalminded
Es war vor der Maueröffnung.

@evoluzzer
Deswegen ja! Zumindest einer von ihnen oder im engeren Kreis der Sammler und der Förster wusste das vielleicht als einzige.

Das auto des ersten paares hatte er weit weggefahren, das man dort nich im wald nach ihnen sucht. Das auto des zweiten paares benutzte er um falsche spuren zu legen, damit er sich als einheimischer schuetzen konnte. Nachdem ich mir lange sicher war, das er in bad bevensen irgendwo in arbeit u. Brot war......bin ich heute der meinung haette man die person dann leicht ermitteln koennen. Da der taeter kein eigenes auto gehabt haette, wenn er in bad bevensen arbeit hatte u. Nur einfacher u. Leichter mit dem tercel toyota v. Koep. seinen arbeitsplatz erreichen wollte.........waere die polizei die doch mit vielen personen daran arbeitete auf folgende idee gekommen......es gibt nur zwei strassen die von der goehrde nach bad bev. Fuehren...erste moeglichkeit ueber himbergen, zweite moeglichkeit ueber dahlenburg.......daher haette die moeglichkeit bestanden morgens in aller fruehe polizeikontrollen durchzufueheren.....man haette fahrzeuge mit mehreren personen anhalten koennen..mitfahrgelegenheit unter kollegen,,, man haette gleichzeitig alle radfahrer u. Mofa fahrer kontrollieren koennen, die die beiden strassen nach bad bevensen einfuhren..ausserdem haette man von dahlenburg u. Himbergen aus die wenigen busse morgens mit zivilpolizisten besetzen koennen......dann haette er eigentlich nicht durch die lappen gehen koennen, wenn man das innerhalb drei wochen an drei verschiedenen tagen kontrolliert haette....auch bei schichtdienst waere an dann aufgefallen, da er ja in einer woche fruehdienst gehabt haette.....bingo...

@berndgeorge

Ich meine, dass die Beerensammler u.U. keine oder nur eine auf einen Ort beschränkte Aufenthaltsbefugnis hatten. Dann war es für sie verboten sich in der Göhrde aufzuhalten und natürlich dort auch Blaubeeren zu sammeln. Mach Dich schlau, schau in den ausländerrechtlichen Vorschriften nach. Da wirst Du fündig, was es für Konsequenzen hat, wenn sie dabei erwischt werden.

Hmm, eigentlich waren Ostdeutsche vor der Maueröffnung nach hiesiger Rechtsauffassung Westdeutschen gleichgestellt. Daher durften sie sich in Westdeutschland frei bewegen und konnten ja sogar, wenn sie es wollten, einen West-Pass beantragen. Es handelte sich ja meist um Rentner, die anderen durften nicht raus. Eine gewisse Unsicherheit mit hiesigen Gepflogenheiten könnte man da vermuten. Aber ich glaube, ein Ossi-Rentner in Wessiland wäre auch auf den Gedanken gekommen, im Falle eines Leichenfundes zur Polizei zu gehen.

Falls Du an Stasi denkst: Dass sich die Göhrde ganz gut für konspirative Treffen eignen würde, und das dass einen Bezug zu den Taten haben könnte, habe ich ja schon früher mal erwogen. Die letzten Erkenntnisse lassen mir diese Theorie aber nicht mehr als naheliegend erscheinen.

@evoluzzer

Ich meine auch keine Ostdeutschen. Ich meine Polen oder Rumänen etc.

AngRas Theorie halte ich für plausibel. Zum Beispiel durften Asylbewerber, die sich im Hamburger Umland in Schleswig-Holstein befanden, nicht die U-Bahn nach Hamburg nehmen und in die Stadt fahren, sondern mussten sich in dem Kreis, in dem besagte Randgemeinde lag, aufhalten (was aus deren Sicht mächtig hirnfrei war). Allerdings wissen wir über die Beerensammler derzeit nix.

So, wie letzte Woche angekündigt, habe ich mich einmal mit meinem Onkel, der bei der Kripo in Berlin arbeitet, in Verbindung gesetzt, der sich wiederrum mit der Kripo in Lüneburg beschäftigte.

Wie erwartet, kann ich euch leider keine neuen und großartigen Infos geben, bis auf ein recht seltsames Detail.

Angeblich soll es Ende '89 einen anonymen Anrufer bei der Polizei gegeben haben, der die Göhrde-Morde gestand. Diese Spur erwies sich jedoch ebenfalls als Sackgasse, da dieser Anruf wohl aus einer Telefonzelle getätigt wurde.

Nun, ich weiß ehrlich gesagt nicht, was ich davon halten soll. Vielleicht könnt ihr euch ja einen Reim daraus machen. Aber wenn ich das so betrachte, ähnelt dieser Umstand sehr dem Mysterium von der "Blutspur aus Leverkusen" Ein recht aktuelles Ereignis, welches sich im Februar diesen Jahres zugetragen hat, und ebenfalls ungeklärt ist.
Eine ca. 600m lange Blutspur, die sich tröpfchen- bis Lachenweise von einem Wohngebiet in Leverkusen-Rheindorf, über eine Brücke der A59, bis hin zum Ufer des Stöckenbergsees führt.

Hier wurde auch aus einer Telefonzelle die Polizei anonym angerufen, der Anrufer behauptete, der Verursacher gewesen zu sein und legte einfach wieder auf. Trotz Bitte seitens der Polizei, sich nochmal dort zu melden, war vom anonymen Anrufer nichts mehr zu hören.

Hier mal ein Link zum Presseportal der Polizei Leverkusen:
http://www.presseportal.de/polizeipresse/pm/12415/2657994/pol-k-140206-3-lev-blutspur-in-leverkusen-rheindorf-zeugenaufruf

Dieses Ereignis wurde hier bei Allmy auch bereits diskutiert:
Mysteriöse Blutspur...

Was den Anrufer bei den Göhrde-Morden betrifft, tippe ich eher auf einen Trittbrettfahrer...

EDIT:

Die Telefonzelle, aus der es den angeblichen Anruf bei der Kripo in Lüneburg gab, stand zum damaligen Zeitpunkt in der Lüneburger Innenstadt.

@evoluzzer

Mir sind hier aus Hessen ähnliche Fälle bekannt. Es gibt Ausländer, die dürfen sich nur an einem bestimmten Ort aufhalten und sonst nirgendwo. Wenn man sich mit ihnen trifft, muss man derlei Dinge beachten. Speziell kenne ich eine Frau aus Äthiopien bei der es so war.

@dee_dee

Ja, es gibt immer wieder Leute, die die Polizei anrufen und Morde gestehen, die sie gar nicht begangen haben. Das ist ein des Öfteren zu beobachtendes Phänomen.

@evoluzzer
@AngRa
Ja okay das ergibt so auch mehr Sinn.
Dachte halt an ostdeutsche die immer noch angst vor der stasi und vielleicht auch polizei hatten.
Aber keinesfalls so das die stasi mit den morden in Verbindung steht.
Aufjedenfall scheint es als wollten sie etwas verschleiern, sollte der Ablauf so gewesen sein.

@dee_dee
Hmm, ein Anruf. Naja schwer was dazu zu sagen. Man müsste wissen wann der war, von welcher Telefonzelle und was genau in welchem Ton gesagt wurde.
Ausschließen würde ich vorher nicht das es der Täter war.

Ja, man weiß über die Blaubeersammler leider gar nix . Vielleicht waren es auch keine Blaubeersammler, sondern Waldarbeiter, die der Förster im Wald hat zur Arbeit eingesetzt, was er hätte vielleicht nicht tun dürfen aufgrund ausländerrechtlicher Bestimmungen. Das wäre dann noch interessanter. Aber das ist natürlich alles Spekulation.

@criminalminded

Dazu habe ich leider auch keine weiteren Informatonen. Nur das es diesen Anruf aus einer Telefonzelle in der Lüneburger Innenstadt Ende 1989 gab, also vermutlich November, Dezember.

Ob es diese Telefonzelle heute noch gibt, ist im Zeitalter von Handy und Internet für Jedermann allerdings fraglich.

@dee_dee
Wurde der Anruf aufgezeichnet?

@spookytooth

Das weiß ich leider nicht. Mir ist auch nicht bekannt, wie lange die Polizei ehemals aufgezeichnete Anrufe verwahrt. Ich meine aber, dass mir mein Onkel mal sagte, dass Datenspeicherungen bzgl. Audio-Aufzeichnungen einem Intervall von 15 Jahren unterliegen. Sprich: Alle 15 Jahre wird quasi "aufgeräumt" und irrelevantes gelöscht.
Sicher bin ich mir da allerdings nicht.

Aber wie ich bereits erwähnte, denke ich, das es sich hierbei um eine Finte durch einem Trittbrettfahrer handelt. Mir ist es zwar absolut schleierhaft, was Menschen dazu bewegt, ein Verbrechen, welches sie nicht begangen haben, telefonisch zu gestehen, aber es gibt bekanntlich genug seltsame Menschen...