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Geisellage Aachen 1999

14 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Aachen, Geiselnahme ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
Seite 1 von 1

Geisellage Aachen 1999

15.12.2011 um 13:46
Hey Jungs und Mädels,
ich würde mich freuen, wenn ich hier zum Thema ein paar eigene Meinungen hören dürfte von euch:

Im Zuge meines Studiums wurde heute kurz die Geisellage in der Aachener Zentralbank 1999 besprochen. Vieleicht erinnert sich der ein oder andere ja noch daran.
Jedoch geht es mir persönlich im Zuge dieses Threats um den Ausgang dieses Einsatzes.
http://www.spiegel.de/panorama/0,1518,57447,00.html (Archiv-Version vom 17.10.2000)

Der Täter bedrohte die Geisel mit einer Handgranate.
Diese Handgranate war entsichert und wirkte demzufolge ähnlich einem Totmannschalter. Das bedeutet, dass hätte der Täter seine Hände gelöst, die Granate nach etwa 5s mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit beide getötet hätte.
Der Mann, gereizt, übermüdet, könnte unkontrolliert reagieren. Die Antwort gaben Polizeipsychologen: Der Täter werde wahrscheinlich auch jetzt noch "stabil bis kaltschnäuzig" reagieren - so nahm die riskante Aktion ihren Lauf. Die Polizeiakteure kalkulierten dabei noch nicht mit einem "finalen Rettungsschuss". Den unternahm kurz darauf ein reaktionsschneller und verantwortungsbewusster Scharfschütze aus eigener Entscheidung. Die Geisel war nicht gefährdet - der Beamte schoss, nachdem er im Sucher gesehen hatte, dass die Geisel es war, die in diesem günstigen Moment Zugriff auf den auslösenden Handgranatenzünderbügel hatte. -Welt
Die Polizei wollte den Geiselnehmer auf keinen Fall mit den Granaten weg lassen, das war sicher.

- Wie beurteilt ihr die Entscheidung des Scharfschützen?

- Hättet ihr als Polizeiführer den Schuss auch frei gegeben?

- auch wenn die Granate noch in Händen des Täters gewesen wäre?

- War die Schussabgabe ungeachtet des Ausgangs rechtmäßig? Die Möglichkeit des Todes der Geisel musste in Kauf genommen werden.

Gebt mal euren Senf dazu

GlG


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Geisellage Aachen 1999

15.12.2011 um 13:59
@Cesair
natürlich war es eine gzte entscheidung.


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Geisellage Aachen 1999

15.12.2011 um 14:09
Ich arbeite in Aachen und wohne bei aachen...
ich kann mich gut daran erinnern, noch heute fahre ich an der Bank vorbei.
Manchmal muss man ein leben riskieren um 20 andere zu retten.


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Geisellage Aachen 1999

15.12.2011 um 14:48
Ich versteh grad nicht warum diese Situation günstig war. Hat die Geisel so schnell reagiert und die Granate am Auslösen gehindert?


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Geisellage Aachen 1999

16.12.2011 um 08:08
der mann hat erstens andere Menschen bedroht und deren Tod einkalkuliert und gleichzeitig somit seinen eigenen, denn auch er waere ja sicher nicht lebendig aus der Sache herausgekommen, bei einer Detonation.

Insofern eine klar richtige Entscheidung, finaler Rettungsschuss, einfaches Ding.


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Geisellage Aachen 1999

16.12.2011 um 10:32
@Cesair

Der Text ist etwas schwammig.
Zitat von CesairCesair schrieb:dass die Geisel es war, die in diesem günstigen Moment Zugriff auf den auslösenden Handgranatenzünderbügel hatte.
Was heißt hier Zugriff? Sofern sie die Granate nicht wirklich in diesem Moment in der Hand hatte, bringt das nicht viel. Wenn der Bügel mal gelöst ist, wird die Granate explodieren, egal ob man den Bügel wieder randrückt oder nicht.


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Geisellage Aachen 1999

17.12.2011 um 14:56
/dateien/82266,1324130206,UnbenanntVlt könnt ihr es auf meiner Skizze erkennen,
der Geiselnehmer stand hinter der Geisel und hatte sie "umarmt", dadurch war die handgranate in seiner hand an der brust des opfers. der sicherungssplint befand ich am ringfinger in der anderen hand, mit der er telefonierte.
Der scharfschütze schoss nun, im regelfall entspannt sich nun der körper und die granate exlpodiert. dies geschah aber widererwarten nicht, die hand verkrampfte und das opfer konnte so gerettet werden.
dies ist nun die vollständige variante, das müsst ihr verzeiehen, da im internet viele verschiedene storys rumgeistern, ich hatte nochmal den dozenten gefragt.

/dateien/82266,1324130206,Unbenannt


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Geisellage Aachen 1999

17.12.2011 um 15:11
An diesen Tag kann ich mich noch recht gut erinnern. Da war einiges los hier in der Kaiserstadt.

Den Alleingang des Scharfschützen kann ich nicht gut finden. In diesem Fall hatte er pures Glück, die Granate hätte aber auch ein Desaster auslösen können.

Man kann nicht in die Zukunft blicken, kein Mensch weiß ob der Täter im nächsten Moment aufgegeben hätte oder ein Blutbad anrichtet. Die Polizei rechnet wahrscheinlich eher mit dem worst case, als mit der Aufgabe eines Geiselnehmers. Man muss sich entscheiden, ob der Finale Rettungsschuss weniger Schaden anrichtet, als der Geiselnehmer im schlimmsten Fall anrichten kann.

In diesem Fall hat der Scharfschütze den Tod einer Geisel als unvermeidbar in Kauf genommen.


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Geisellage Aachen 1999

17.12.2011 um 15:56
Zitat von CesairCesair schrieb:Der scharfschütze schoss nun, im regelfall entspannt sich nun der körper und die granate exlpodiert. dies geschah aber widererwarten nicht, die hand verkrampfte und das opfer konnte so gerettet werden.
Glaube kaum, dass es so war. Hört sich ziemlich unwahrscheinlich an. Vermutlich war die Granate gar nicht entsichert und der Scharschütze hat dies durch seine (stark vergrösserende) Optik gesehen und den Finger krumm gemacht.

Dass man eine entsicherte Handgranate über längere Zeit durch die Gegend trägt, halte ich für eher unwahrscheinlich. Es war ja auch nicht im Interesse des Geiselnehmers, dass er sich selber versehentlich in die Luft sprengte. Schätzungsweise steckte in der Granate noch ein modifizierter Sicherungssplint (ohne Ring) als Versicherung. In der anderen Hand hat er dann demonstrativ mit einem Sicherungsstift rumgespielt, wohl in der Hoffnung, dass dies die Scharfschützen von einem Zugriff oder Kopfschuss abhalten würde.

Emodul


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Geisellage Aachen 1999

17.12.2011 um 18:18
@Cesair

Entschuldige mal, in dieser Version ist die Entscheidung des Scharfschützen für mich überhaupt nicht nachvollziehbar. Falls das so stimmt wie du schreibst, hat er mit dem Schuss de facto beide getötet und nur durch einen Riesenzufall hat die Geisel überlebt.
Imho die schlechteste Entscheidung, die man treffen kann.

Zusammengefasst:
Geiselnehmer: "Und wenn ihr mich erschießt, tötet ihr damit gleichzeitig die Geisel!".
Scharfschütze: "Naja schau mer mal. Vielleicht passiert ja ein Wunder" *peng*


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Geisellage Aachen 1999

17.12.2011 um 22:04
@emodul
@MareTranquil
Doch so war es...die geiselnahme fauerte bereits über 52h an und dem geiselnehmer wurde ein fluchtwagen bereitgestellt, 2 andere geiseln wurden bereits frei gelassen. die beschriebene situation fand neben dem fluchtwagen statt. die polizei wollte den gangster nicht mit granate fahren lassen er wollte selbige aber nicht ablgen.
das der scharfschütze den tod der geisel in kauf nahm ist ja der "Knackpunkt" der diskussion Ziel war "Der Geiselnehmer kommt hier nicht weg"


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Geisellage Aachen 1999

18.12.2011 um 08:34
Zitat von emodulemodul schrieb:Dass man eine entsicherte Handgranate über längere Zeit durch die Gegend trägt, halte ich für eher unwahrscheinlich. Es war ja auch nicht im Interesse des Geiselnehmers, dass er sich selber versehentlich in die Luft sprengte. Schätzungsweise steckte in der Granate noch ein modifizierter Sicherungssplint (ohne Ring) als Versicherung. In der anderen Hand hat er dann demonstrativ mit einem Sicherungsstift rumgespielt, wohl in der Hoffnung, dass dies die Scharfschützen von einem Zugriff oder Kopfschuss abhalten würde.
Denke auch, daß das nur so gewesen sein kann. Sonst wäre der Scharfschütze ein ziemlicher Depp gewesen.

Daß man diese korrekte Version dann nicht an die Öffentlichkeit lanciert hat, ist auch klar - sonst macht es der nächste Geiselnehmer geschickter.

Spekulatius.


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Geisellage Aachen 1999

18.12.2011 um 13:14
Zitat von spekulatiusspekulatius schrieb:Denke auch, daß das nur so gewesen sein kann. Sonst wäre der Scharfschütze ein ziemlicher Depp gewesen.
Kann ich mir auch nicht vorstellen, dass er auf eigene Verantwortung schiesst und eine Explosion der Granate in Kauf nimmt. Es muss dem Scharfschützen klar gewesen sein, dass die Granate nicht explodieren wird, sonst hätte er sicher nicht geschossen.
Zitat von spekulatiusspekulatius schrieb:Daß man diese korrekte Version dann nicht an die Öffentlichkeit lanciert hat, ist auch klar - sonst macht es der nächste Geiselnehmer geschickter.
Das ist sicher ein wichtiger Punkt, sehe ich auch so. Ausserdem hätte sich die Polizei sonst vermutlich auch zur Verhältnismässigkeit des Einsatzes äussern müssen. Vermutlich wurde auch aus diesem Grund diese modifizierte Version des Ereignis in die Öffentlichkeit getragen.

Emodul


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Geisellage Aachen 1999

18.12.2011 um 13:29
Naja in diesem Fall ist ja nochmal alles glimpflich abgelaufen, habe gestern zufällig eine Doku über die Geiselname in Beslan 2004 gesehen, die ist nämlich in einer Katastrophe geendet.


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