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Der Fall Louise Kerton

216 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Aachen, Grafschaft Kent, Louise Kerton ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Der Fall Louise Kerton

04.11.2019 um 15:37
Zitat von tracestraces schrieb am 25.10.2019:...und es wird immer spannender:
To date, Mr Simon's mother Ramana has refused to meet with Louise's parents to discuss her disappearance.
And, according to Mr Kerton, Mrs Simon has refused to let the German authorities search her house or grounds.
...

Ja, das sind für mich auch 'gruselige' Einlassungen und merkwürdiges Verhalten. Würde jemand in meinem Umfeld so etwas von sich geben, würde ich schon fragen, ob alles in Ordnung ist. :-)


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Der Fall Louise Kerton

11.06.2020 um 21:30
Vielleicht belebt es die Diskussion einmal wieder, es gibt ein neues Heft, echte Verbrechen, Focus Sonderheft und in der ersten Ausgabe wird der Fall Louise Kerton, unter dem Stichwort, NRW spezial, aufgegriffen.

Ich hoffe, diese "Werbung" ist erlaubt, aber in einigen Fällen, wie zb Kristin Harder, wird ja auch auf die crime Bezug genommen.

Der Artikel stellt nochmal die Fakten zu diesem Fall zusammen, inklusive sehr übersichtlich die beteiligten Personen und auch, wohl nach Befragungen des Vaters und Bruders von Louise, bildet er das Beziehungsgeflecht zwischen Louise und ihrem Verlobten ab und auch dessen Verhalten nach dem Verschwinden.

Vielleicht sehen sich ja einige Leute veranlasst, sich den Artikel zur Gemüte zu führen und es beginnt eine neue Diskussion.


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Der Fall Louise Kerton

12.06.2020 um 01:09
Wie fast zu erwarten war wird also jetzt auch allen Ernstes eine Verbindung zum Tatverdächtigen im Fall Maddie zu dem Verschwinden von Louise Kearton diskutiert:

https://www.nau.ch/news/europa/hat-christian-b-auch-diese-24-jahrige-englanderin-entfuhrt-65721013

Ich kann den Vater von Louise total nachvollziehen, dass er hier wieder ein Funken Hoffnung schöpft, das Schicksal seiner Tochter klären zu können. Aber eine Verwicklung von C.B. in das Verschwinden von Louise erscheint mir so wenig wahrscheinlich wie eine Verbindung zu den Fällen Tristan und Carola Titze.

Es waren beide britische Staatsangehörige und beide veschwanden auf dem europäischen Festland und die Eltern wie auch die britischen Medien kritisierten die Arbeit der ausländischen Polizei. Das war es dann auch mit den Gemeinsamkeiten.

Wie in den anderen Fällen kann man nur hoffen, dass herausgefunden wird, wo sich C.B. wann aufhielt....


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Der Fall Louise Kerton

12.06.2020 um 07:22
@RedRalph
Ja, das ist doch klar, dass die Presse jetzt diverse Vermisstenfälle medial ausschlachtetet und dass der Vater Hoffnung hat, ist auch nachvollziehbar. Er greift nach jedem Strohhalm. Ich persönlich glaube ja, dass der Täter hier im persönlichen Umfeld zu suchen ist. Man es ihm nur nicht nachweisen kann.


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Der Fall Louise Kerton

12.06.2020 um 13:11
Hallo an alle. Ich habe eine Podcast Reihe gefunden mit Namen Akte Rheinland und dort gibt es einen Podcast " don't worry about me" der Fall Louise kerton

https://akte-rheinland.de/podcast/

Hier ist die Seite ! Scrollt bitte runter bis zu dem Fall.
Gut recherchiert und tatsächlich Augen öffnend, weil man eine Vorstellung von der Person Louise- und auch von den anderen Personen - bekommt!


Ich kann diesen Podcast nur empfehlen, auch wenn er in eine Richtung als Resultat zeigt.


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Der Fall Louise Kerton

12.06.2020 um 17:46
Danke für den Hinweis! Ein sehr umfassender Beitrag. Er bringt vor allem eine große Empathie für die Angehörigen von Louise rüber, die einerseits nach jedem Strohhalm einer "Sichtung" griffen, in der Hoffnung, sie könne noch leben einerseits und der im Inneren wohl untrüglichen Gewissheit, dass etwas Schlimmes passiert sein muss.

Vieles spricht dafür, dass sie das Anwesen in Straßfeld nicht lebend verlassen hat. Was nicht heißen muss, dass sie auch durch Fremdeinwirkung gestorben ist. Das Verhalten der Familie des Verlobten (einschl. von ihm selbst) ist und bleibt rätselhaft und nicht nachvollziehbar.


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Der Fall Louise Kerton

12.06.2020 um 19:29
Ich habe gerade auch den Link zum Podcast kopiert und habe ihn auch größtenteils angehört.

Für den Fall, dass der Link irgendwann nicht mehr funktioniert, versuche ich zumindest, dass was ich schon gehört habe, zusammenzufassen:

Es wird ein Interview von zwei Moderatoren, einem Mann und einer Frau, mit einem Journalistin geführt, der zur damaligen Zeit für den Bereich Swisstal - Strassfeld innerhalb der Zeitung, für die er arbeitete, zuständig war. Es wird auch etwas von der Gemeindereform berichtet und daß der Ort Strassfeld ein kleines Dörfchen mit viel Kiesabbau um das Dorf herum ist. Das Anwesen der Mutter des Verlobten lag dabei am aeussersten Westende des Dörfchens, von einer Mauer umgeben und direkt an den Kiesbetten und -teichen.

Der Journalist berichtet davon, dass eine Suche nach Louise sehr schleppend lief, und erst über ein Jahr nach dem Verschwinden in Gang kam und besagte Kiesanlagen mit großem Polizeiaufgebot und Tauchern erst im September 2002 abgesucht wurden.

Erreicht wurde dies durch die Demonstration der Eltern von Louise vor der deutschen Botschaft in London. Bis dahin gingen die Ermittlungsbehörden wohl von einem freiwilligen Verschwinden aus.

Kurz nach Louise s Verschwinden waren die Eltern selbst nach Deutschland gereist und hatten auch unter grosser Anteilnahme der Aachener Bevölkerung selber gesucht, Plakate geklebt und Flyer verteilt. Angeblich gab es vier Sichtungen, einmal beim Kauf einer Postkarte am Hotel aquis grana, eine weitere beim Café Plattform, einer Anlaufstelle für Obdachlose, wo sich Louise angeblich die Haare abrasiert hat und frühstückte, eine weitere in einem Kloster, wo Louise ebenfalls sich ein Frühstück besorgte und ein von den Eltern angesprochener Passant meinte, er habe vor ein paar Minuten eine Frau, die so aussah wie Louise auf der Straße gesehen.

Teils ist nur von drei Sichtungen die Rede, wenn ich alle zähle, waren es aber vier.

Es wird thematisiert, dass angesichts der Situation von Louise, ein Jahr länger auf der Schwesternschule bleiben, weil sie durch eine Prüfung gefallen war oder eventuell Kunst studieren, vielleicht doch Trennungswunsch betreffend des Verlobten, es durchaus sein könnte und konnte, dass sie einfach aussteigen und ein neues Leben anfangen wollte. Dazu würde auch die Sichtung mit dem Haare schneiden im Cafe Plattform passen, da sie damit auch ihr Aussehen verändern konnte.

Anderes wird aber auch nicht ausgeschlossen.

Zum Kunststudium hatte angeblich auch die Mutter des Verlobten geraten, obwohl diese selber auch Krankenschwester ist.

Es wird weiter das Verhalten des Verlobten erörtert, der erst 5 Tage nach der Nichtankunft von Louise sich bei einer der Schwestern von Louise meldete und berichtete. Angeblich ist er auch zwei Tage in London untergetaucht nach dem Verschwinden von Louise.
Die Schwester kontaktierte er, da die Eltern noch mit der jüngeren Schwester in Urlaub waren.

Als die Eltern dann in Strassfeld bei der Mutter des Verlobten persönlich Nachfrage hielten wurden sie wohl etwas barsch angegangen von der Mutter des Verlobten, was sie denn wollten, Louise hätte sich halt aus dem Staub gemacht. Sie wäre schliesslich erwachsen.

Weiter wird auch die Rolle des Bruders des Verlobten beleuchtet, der unter dem Verdacht stand eine 79 jährige Frau mit einer Flasche erschlagen zu haben. Er litt unter Schizophrenie und habe daher einen Hang schöne glitzernde oder besonders geformte Dinge anzufassen, so seien seine Fingerabdrücke an die Flasche gelangt. Er wurde freigesprochen.

Bitte seht mir jetzt nach, dass ich die Aussagen nicht mit Minuten belegt habe, aber das hin und her springen zwischen Podcast und allmystery schafft mein Handy nicht.

Wie gesagt, es ist auch noch nicht
Alles, was berichtet wurde.
Aber vielleicht macht es ja auch einige Leute neugierig und die Diskussion lebt wieder auf.


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Der Fall Louise Kerton

14.06.2020 um 13:41
@Coconut19
Au weia. Vielen Dank coconut , ich habe den Link nur zwischen Tür und Angel hier rein geworfen, weil ich ihn in dem Moment zu Ende gehört habe und habe dabei völlig die geltenden Regeln missachtet.

Du hast meine Arbeit gut gemacht, eine gute Zusammenfassung. Vielen Dank!

PS, ich habe mir den Podcast runtergeladen, falls er irgendwann nicht mehr funzt, kann ich ihn vielleicht anderweitig zur Verfügung stellen, wenn es mir einer erklärt, wie es geht.


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Der Fall Louise Kerton

15.06.2020 um 01:15
Hallo,
ich habs mir gestern oder vorgestern angesehen: Wenn man berücksichtigt, dass die Eltern vom Verlobten gesagt haben sollen, was die Eltern von Louise denn wollen, sie sei alt genug um ihren Aufenthaltsort selbst zu bestimmen und überhaupt, es sei doch nichts passiert. Sie sollen die Eltern also ziemlich grob abgewimmelt haben, wofür mir 2 mögliche Ursachen einfallen: Entweder, sie haben was zu verbergen, oder sie wollen Louise schützen (weil diese Angst vor ihren Eltern hat und abhauen will). Da Louise ein enorm enges Verhältnis zu ihren Eltern zu haben schien (fast täglich nen Brief schreiben, jedes mal wenn sie aufn Bus gewartet hat volle 45min mitm Vater telefoniert, obwohl der eigentlich schon schlafen wollte), zudem sie von Nachbarn scheinbar beobachtet wurde, als sie torkelnd zum Auto ging/gestützt werden musste-> klingt nicht gerade, als wär sie in der Verfassung, abzuhauen. Für mich bleibt damit nur ein Schluss zu, irgendwas ist vor Ort in der Familie passiert. Ob Unfall oder Verbrechen, ob durch die Eltern oder den an Schizophrenie erkrankten Bruder des Verlobten- das ist von außen unmöglich zu beurteilen.


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Der Fall Louise Kerton

15.06.2020 um 11:24
@Coffifee: Ohne die genauen Hintergründe zu kennen: Es kann natürlich auch sein, dass die Mutter des Verlobten irgendwie eine Aversion hatte, in polizeiliche Untersuchungen/Ermittlungen hereingezogen zu werden. Es klang ja in dem Beitrag an, dass ihr Vertrauen in die (britische) Polizei nicht allzu hoch war und sie offensichtlich meinte, den Bruder von Louise schützen zu müssen.

Es mag sicher Leute geben, die in solchen Situationen so eine Abwehrhaltung aufbauen und alles tun, um irgendwie so wenig wie möglich mit Polizei und Ermittlungsbehörden zu tun zu haben. Das rechtfertigt natürlich keinesfalls ein solches Verhalten, wenn es um das Schicksal der Schwiegertochter in spe geht. Aber man muss immer damit rechnen, dass bestimmte Personen aufgrund ihrer Vita einfach anders ticken, als die gesellschaftliche Norm das eigentlich erwartet.

Trotzdem spricht auch einiges dafür, dass Louise das Anwesen niemals lebend verlassen hat. Damit will ich aber nicht sagen, dass sie auch einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein muss. Wäre es völlig aususchließen, dass im Falle eines Suizids die Mutter des Verlobten in totale Panik geraten ist, weil sie sofort fürchtete, dass der Verdacht auf den Sohn fällt und man hat Louise verschwinden lassen? Das wäre kaum in Worte zu fassen, vor allem das Leid gegenüber der Familie von Louise, die nun seit 2 Jahrzehnten im Ungewissen ist.

Jedenfalls kam aus dem Bericht heraus, dass insbesondere die Mutter des Verlobten eben nicht mit der Polizei kooperieren wollte und dass mögliche Ursachen in der Erfahrung bei dem Prozess in England liegen. Keine Ahnung, ob er dort ggfls. mit der sog. Reid-Methode verhört worden ist (kennt man aus dem Fall Peggy) und die Mutter einfach Angst hatte, dass das alles wieder hochkommt.

Es ist alles spekulativ, trotzdem kommt man nicht umhin zu glauben, dass der Schlüssel zur Lösung des Falls in dem Anwesen in Straßfeld liegt und eben mit der problematischen Konstellation der Persönlichkeiten zu tun haben konnte, insbesondere nach der Abreise des Verlobten.


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Der Fall Louise Kerton

17.06.2020 um 01:03
Zitat von RedRalphRedRalph schrieb:Trotzdem spricht auch einiges dafür, dass Louise das Anwesen niemals lebend verlassen hat. Damit will ich aber nicht sagen, dass sie auch einem Verbrechen zum Opfer gefallen sein muss. Wäre es völlig aususchließen, dass im Falle eines Suizids die Mutter des Verlobten in totale Panik geraten ist, weil sie sofort fürchtete, dass der Verdacht auf den Sohn fällt und man hat Louise verschwinden lassen?
Ja, darüber habe ich auch schon nachgedacht, wobei ich noch nicht Mal unbedingt davon ausgehe, dass die Familie des Verlobten aktiv an einer Beseitigung der Leiche der Suizidentin beteiligt gewesen sein muss, sondern eines Morgens vor dem Problem stand, dass Louise einfach nicht mehr da war, weil sie sich zum Suizid unbemerkt aus dem Haus begeben hat und die Familie sich nun schleunigst etwas Unauffälliges einfallen lassen musste, um nicht in Verdacht zu geraten. Die Familie des Verlobten hat dann einfach das erzählt, was normaler Weise vereinbart war, Louise zum Zug bringen und fertig.

Der Journalist sagte im podcast am Ende des Interviews etwas, das mir im Ohr geblieben ist und das zum Thema Selbstmord passen würde. Er sagte, dass sie sehr behütet aufgewachsen ist, (die Briefe an die Familie, Telefonate mit dem Vater, wenn sie auf den Bus wartete etc), und dass sie wohl von ihrer Person her auch jemand war, der dieser Fürsorge und des Behütens bedurfte.
Das war aber in Deutschland plötzlich alles weggebrochen. Kaum Kontakt zur eigenen Familie, der Verlobte schon abgereist, die Berufs- und Studiumssituation immer noch nicht geklärt, im Sommer zuvor, 2000 war ihre beste Freundin verschwunden und nach mehr als einem halben Jahr grausam zerstückelt tot aufgefunden worden. Am 01.07.2001 jaehrte sich das Verschwinden der Freundin. Also alles in allem eine Situation, die jedem zusetzen kann, erst Recht jemandem, der vielleicht immer des persönlichen Schutzes der eigenenFamilie bedurfte, die aber grad nicht zu erreichen war.
Es könnte durchaus ein Suizid gewesen sein und das löste dann bei der gastgebenden Familie des Verlobten angesichts der Vorerfahrungen mit der Polizei in England nur noch blinde Panik aus, hier wieder in den Verdacht eines Verbrechens zu geraten, entweder weil Louise sozusagen in Nacht und Nebel einfach verschwunden ist, aber alle Sachen dagelassen hat und sie ahnten, dass sie sich umgebracht hat oder weil sie tatsächlich die Leiche entdeckt haben.


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Der Fall Louise Kerton

17.06.2020 um 01:17
Zitat von Coconut19Coconut19 schrieb:... im Sommer zuvor, 2000 war ihre beste Freundin verschwunden und nach mehr als einem halben Jahr grausam zerstückelt tot aufgefunden worden...
Das ist ja wirklich seltsam...Wie oft passieren solche Dinge in so kurzen Zeiträumen mehreren Menschen, die miteinander bekannt sind?

Haben Sie mehr Informationen über den Tod der Freundin? Ist der Täter gefasst worden?


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Der Fall Louise Kerton

17.06.2020 um 14:56
@KimByongsu
Ich habe gerade den Bericht in Echte Verbrechen gelesen. Den Mörder der Freundin haben sie, es geht dabei um Lucie Blackman die in Japan ermordet wurde.

https://de.qwe.wiki/wiki/Joji_Obara


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Der Fall Louise Kerton

18.06.2020 um 12:31
Zudem Fall Lucie Blackman gibt es auch eine Doku auf YouTube.

https://www.youtube.com/watch?v=q14sMBPye0o (Video: Verbrechen die die Welt schockierten Der Mord an Lucie Blackman)


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Der Fall Louise Kerton

31.07.2021 um 09:57
Die UK Ausgabe des Guardian bringt heute einen Artikel zum 20ten Jahrestag Louise Kertons Verschwindens, ihr Vater möchte den Fall wieder in Erinnerung rufen und hofft auf neue Ermittlungen oder Hinweise.

Hier eine grobe Übersetzung des Artikels
Deutschland
Vater hofft, den Fall einer britischen Frau, die vor 20 Jahren verschwunden ist, wieder aufzutakten

Louise Kerton wurde 2001 vermisst, nachdem sie zu der Familie ihres Freundes nach Deutschland gereist war

Kate Connolly in Berlin
Sa 31 Jul 2021 00.00 EDT
Zwanzig Jahre nach dem Verschwinden von Louise Kerton, die mit der Familie ihres Freundes in den Urlaub nach Deutschland gereist ist und verschwunden ist, sucht ihr Vater nach frischen Spuren.

Phil Kerton hofft, dass die Öffentlichkeit zum Jahrestag Erinnerungen wecken oder die Polizei in Deutschland, Großbritannien oder Belgien – die sie angeblich per Bahn und See durchquert haben soll – ermutigen könnte, den Fall wieder aufzuleben.

"Wir würden nur gerne wissen, was passiert ist. Vielleicht erinnert sich jemand an etwas. Ich habe die gleiche Handynummer behalten, in der Hoffnung, dass sie eines Tages anrufen könnte, egal wie weit entfernt diese Möglichkeit ist ", sagte er.

Louise, 24, tauchte nach einem fünfwöchigen Urlaub mit der Familie ihres Freundes Peter Simon im Dorf Strassfeld bei Bonn nicht auf, wohin sie nach dem Nichtbestehen ihrer Pflegeprüfung gegangen war.

Simons Mutter Ramana sagte, sie habe Louise am 30. Juli 2001 am Aachener Bahnhof abgesetzt, von wo aus sie einen Zug zum belgischen Hafen Ostende und von dort einen Katamaran nach Dover nehmen wollte.

Es wurden jedoch nie Zeugen gefunden, die Louise in irgendeiner Phase der Reise gesehen haben. Es gibt Spekulationen, ob sie jemals in den Zug eingestiegen ist.

Ein beliebter deutscher Podcast, der sich auf Cold Cases konzentriert, griff die Sache im vergangenen Jahr auf und löste in Deutschland ein erneutes Interesse am Verschwinden aus.

Simon, der halb Deutscher ist und sich mit Kerton ein Haus in Broadstairs, Kent, teilte, war zwei Tage vor seiner Verlobten von Deutschland nach Großbritannien gereist, um einige Baumaterialien abzuholen, die die Familie bestellt hatte. Er fuhr am Abend des 30. Juli in den Hafen von Dover, als sie ankommen sollte.

Kertons Schwester Francesca, die Simon daraufhin ansprach, sagte, er habe seltsam reagiert, als sie nicht auftauchte.

Phil Kerton erinnerte sich: "Er weinte und sagte, sie müsse tot sein, woraufhin meine Tochter Francesca sagte: 'Warum erwägst du nicht die Möglichkeit, dass sie auf der nächsten Fähre auftauchen könnte?'". Eine andere Schwester, Angela, sagte in den folgenden Tagen, Simon habe ihr gesagt, dass Louises Geist ihm erschienen sei.

In seinem Haus in New Ash Green in der Nähe von Sevenoaks ist Phil Kerton, jetzt 76 Jahre alt und pensionierter Manager für Blue Circle Zement, von Erinnerungen an Louise umgeben. Neben Fotos von ihr mit Geschwistern sind ihre Keramiken: Teller, Häuser und ein Totempfahl, von dem er scherzt, dass er so schwer ist, dass sie ihn beim Putzen schwer bewegen kann.

"Sie war die Künstlerische", sagte er. "Ihre Lehrer sagten immer, sie sei ein Puzzle: so aufmerksam und interessiert, aber es fiel ihr schwer, ihre Arbeit zu präsentieren, von der sie sagten, dass sie immer ein Durcheinander sei." Bei ihr wurde Legasthenie diagnostiziert und sie fand Kunst eine effektive Möglichkeit, sich auszudrücken.

Sie sei mit 27 Wochen vorzeitig geboren worden, sagte Kerton. "Sie verbrachte acht bis 10 Wochen in einem Inkubator und wir durften sie nicht anfassen – das war damals die Regel. Heutzutage fördern sie den Kontakt." Sie hatte regelmäßige Krankenhausuntersuchungen, bis sie vier Jahre alt war. "Sie war sehr klein für ihr Kalenderalter und sehr speziell für uns", sagte er.

Als seine Tochter verschwand, hängten er und seine Frau Kath Plakate rund um die Häfen und Bahnhöfe von Dover, Ostende und Aachen auf und zeichneten den Weg nach, den Louise genommen haben sollte. Der Fall sorgte damals für große Publizität, nicht zuletzt, weil Louise an derselben Schule gewesen war wie Lucie Blackman, die 21-jährige Flugbegleiterin, die im Jahr 2000 in Japan ermordet wurde und mit der Louise offenbar befreundet war; und besuchte später auch die gleiche Schule wie Clare Tiltman, die 1993 im Alter von 16 Jahren erstochen wurde,deren Mörder aber erst 2014 verurteilt wurde.

"Wir hatten viel über diese Fälle gesprochen. Sie wuchs sehr bewusst auf und war sich der Gefahr bewusst und der Not, die den Familien zugefügt wurde", sagte Kerton.

In den ersten Wochen nach Louises Verschwinden handelte die Polizei in Kent, Belgien und Deutschland nach Kertons Meinung nur langsam. Louise war über 18 Jahre alt, und Kerton glaubt, dass es aus Sicht der Beamten keinen Grund zu der Annahme gab, dass ihr etwas passiert sein könnte: Es wurde einfach angenommen , dass sie ein neues Leben gesucht hatte.

"Aber wir kannten unsere Tochter. Sie war eine liebevolle, fürsorgliche Person, nah an ihrer Familie und ihren Freunden, die sich immer an Geburtstage erinnerten, die uns regelmäßig anrief. Aber sie schien sich in Luft aufgelöst zu haben", sagte Kerton.

Die Polizei interessiert sich für Peter Simons älteren Bruder Michael, der einst in Großbritannien wegen Mordes freigesprochen worden war. Ihr Vater sagte, Louise hatte einen beruhigenden Einfluss auf Michael, bei dem Schizophrenie diagnostiziert wurde.

Die Polizei von Kent sagte, die Untersuchung des Verschwindens sei nicht ihre Verantwortung und er solle die Deutsche Polizei kontaktieren; Die Polizei in Aachen sagte, sie habe den Fall an die Landespolizei weitergeleitet, aber es sei keine aktive Untersuchung gewesen.

Bob Moffat, ein ehemaliger Superintendent bei Scotland Yard, den die Kertons Ende 2001 als Privatdetektiv angeheuert haben, sagt zwei Jahrzehnte später über den Fall "es beibt ein großes Rätsel".

Moffat glaubt, dass es seine Anwesenheit und die von Dai Davies, einem ehemaligen Leiter des königlichen Schutzes, den die Kertons auch angeheuert haben, erst den Druck auf die deutschen Behörden ausgeübt hat, das Haus der Simons sowie die nahe gelegenen Kiesgruben zu durchsuchen, obwohl sie bis September 2002 brauchten, um dies zu tun. Es wurde nichts gefunden.

Die Simons haben immer darauf bestanden, dass kein Mitglied ihrer Familie etwas mit Louises Verschwinden zu tun hatte.

Moffat hat sein Interesse an dem Fall beibehalten, und obwohl er sagte, dass er aufgrund von mehr als 50 Jahren Erfahrung in Mordermittlungen glaubt, dass Louise höchstwahrscheinlich tot ist, hat er alle seine Akten in der Hoffnung aufbewahrt, dass der Fall eines Tages gelöst werden kann.

Moffat und die Kertons haben die Familie Simon wiederholt dafür kritisiert, dass sie nicht mit der Polizei kooperiert hat, und haben in ihren Berichten auf Ungereimtheiten und unbeantwortete Fragen hingewiesen. Inzwischen sind die Simons aus ihrem Haus in Strassfeld ausgezogen. Peter Simon soll in der Schweiz leben.

Kath starb vor 10 Jahren an Magenkrebs, ohne jemals zu erfahren, was mit ihrer Tochter passiert ist.

"Wir leben in der Hoffnung, eines Tages die Wahrheit zu erfahren", sagt Phil Kerton. Er kontaktiert die Polizei, wenn er von möglichen neuen Informationen hört, wie im vergangenen Sommer, als Christian Brückner von deutschen Behörden als Hauptverdächtiger im Fall Madeleine McCann genannt wurde..

"Ich sagte ihnen, bitte schauen Sie sich das an, wegen der Vielzahl von Fällen, an denen er möglicherweise beteiligt war", sagte er.

Er hat immer noch den handgeschriebenen Brief, den Louise an ihre Eltern vom 20. Juli 2001 schrieb, 10 Tage vor ihrer geplanten Rückkehr nach Großbritannien, was ihre letzte Nachricht von ihr war. Darin schreibt sie: "Ich halte mich gut. Eine schöne Zeit in Deutschland. Es ist sehr grün hier, das Wetter ist schön. Mach dir keine Sorgen um mich."

Er bleibt verwirrt über das, was er als die Kürze und Einfachheit der Nachrichte bezeichnete.

"Ihre Briefe waren fast immer lang, mit vielen Dingen am Rande und aufgrund ihrer Legasthenie viele Durchstreifungen und Verbesserungen", sagte er.
Quelle: https://www.theguardian.com/world/2021/jul/31/father-hopes-to-reopen-case-of-british-woman-who-disappeared-20-years-ago


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Der Fall Louise Kerton

23.12.2023 um 21:21
Ich habe versucht eine Zusammenfassung aus all den Infos zu konstruieren, links sind unten auch eingetragen. Der Fall ist echt komisch.

Louise Kerton ist eine Britin, die im Juli 2001 in Deutschland verschwand. Sie wohnte zuletzt in Broadstairs, Kent, nebem Haus ihrer Schwiegermutter zusammen mit ihrem Verlobten Peter Simon. Peters Bruder, Michael, wohnte anscheinend vorübergehend ebenfalls dort. Das Paar lernte sich auf einer Eisbahn in Großbritannien kennen, als Louise gerade 17 Jahre alt war. Sie waren 8 Jahre lang zusammen und hatten sich im Mai 2001 verlobt. Die Hochzeit war für Juni 2003 geplant.

Im Sommer 2021 reisten beide am 20. Juni für ca. 6 Wochen nach Deutschland, was Louises erste Reise in das Land war. Sie verbrachten ihren Urlaub bei Peters Mutter in Swisttal-Straßfeld, in der Nähe von Bonn. Dorthin war sie gezogen, nachdem ihr älterer Sohn psychisch krank mit Schizophrenie Probleme mit der Justiz hatte. Er wurde beschuldigt, eine 79-jährige Frau ermordet zu haben, wurde jedoch später freigesprochen.
Michael Simon wurde im Februar 1993 nach der Ermordung von Miss Bridges in den Victoria Gardens der Stadt verhaftet. Das Maidstone Crown Court hörte, dass seine Krankheit bei ihm eine Faszination für farbenfrohe oder seltsam geformte Gegenstände hervorrief, was ihn dazu veranlasste, eine grüne Champagnerflasche aus einem Mülleimer am Meer zu holen. Später stellte die Polizei fest, dass darauf seine Fingerabdrücke und Spuren von Blut von Miss Bridges zu finden waren. Allerdings stimmte die Beschreibung ihres Angreifers durch einen Zeugen nicht mit der von Herrn Simon überein, und ein anderer Zeuge sagte dem Gericht, er habe gesehen, wie ein anderer Mann die Flasche in den Mülleimer gelegt habe.

Die Mutter, eine gebürtige Deutsche namens Ramana (Ramona?) mit 4 Kinder in Kent großgezogen, entschied sich nach dem Freispruch von Michael wegen der Ermordung von Miss Bridges, nach Deutschland umzuziehen. Sie war mit den Ärzten nicht einverstanden bezüglich der Medikamententherapie ihres Sohnes und hatte ihre eigene Methode mit der Krankheit umzugehen.

Louise war etwas traurig, da vor fast einem Jahr ihre Freundin Lucie Blackman, mit der sie gemeinsam die Walthamstow Hall School in der Partnerstadt Sevenoaks besucht hatte, ermordet wurde. Auch bei der Ausbildung rief alles nicht rund. Sie wollte Krankenschwester werden, war jedoch beim Abschlussexamen durchgefallen.

Nachbarn in Straßfeld, wo ihre angehenden Schwiegereltern wohnten, gaben an, dass die 24-Jährige depressiv gewirkt habe. Auch ihr Verlobter und dessen Mutter bestätigten den Ermittlern, dass sie sehr krank gewesen sei und zeitweise Schwierigkeiten hatte, sich zu bewegen. Zudem hatte Louise stark an Gewicht verloren. Simon, der Bruder von Louise, sagte, dass Mrs. Simon berichtet hatte, dass Louise das Haus nicht verließ und sich gelangweilt im Haus herumlag. Er meinte auch, dass neben Ramona, Michael noch einigen entfernten Verwandten im Haus waren.

Obwohl Peter und Louise ursprünglich geplant hatten, 6 Wochen in Deutschland zu bleiben, kehrt Peter unerwartet etwas früher zurück. Je nach Medienberichten variieren die Angaben zwischen 2 und 5 Tagen. Auch der Grund für seine vorzeitige Rückkehr wird unterschiedlich dargestellt. Einmal heißt es, er müsse eine Lieferung für die Renovierung der Wohnung entgegennehmen, ein anderes Mal ist die Arbeit der Grund für seine vorzeitige Heimfahrt.

Louise sollte am 2. August nach England zurückkehren, entschied sich jedoch wegen einer ausstehenden Entscheidung über ihre Ausbildungsstelle in England spontan früher nach England zu gehen. Am 30. Juli versicherte ihre Schwiegermutter, sie am Aachener Bahnhof abgesetzt zu haben. Louise wollte um 12:04 Uhr den Zug nach Oostende nehmen, aber dort verliert sich die Spur der 24-Jährigen.

Noch am selben Tag plante sie, die Fähre nach Dover zu nehmen, wo ihr Verlobter auf sie wartete. Aber sie kam nie an. Ihr Freund Peter wartete laut eigener Aussage noch fünf Tage auf Louise. Als sie in Dover nicht ankam, rief Herr Simon weinend und in Panik von dort aus die Familie Kerton an und sprach mit der ältesten Tochter Angela. Sie sagte damals: "Er rief mich unter Tränen an und blieb fünf Tage in Dover, falls sie auftauchte." "Damals hielten wir das für eine Überreaktion", sagte Herr Kerton. "Schließlich hätte Louise ihre Fähre verpassen können. Sie hatte kein funktionierendes Mobiltelefon in Europa, über das sie uns erreichen konnte, und Münztelefone im Ausland können so schwierig zu benutzen sein." Am selben Tag erzählte Herr Simon Louises Familie auch, dass sie promiskuitiv war und ihn während ihrer Reise betrogen hatte.

Die Kertons sagen, dass Herr Simon Angela gesagt habe, sie solle nicht zur Polizei gehen, und dass sie große Schwierigkeiten gehabt habe, Frau Simon in Deutschland davon zu überzeugen, Louise als vermisst zu melden. Es kann natürlich auch sein, dass die Mutter des Verlobten irgendwie eine Abneigung hatte, in polizeiliche Untersuchungen involviert zu werden. Es wurde angedeutet, dass ihr Vertrauen in die (britische) Polizei nicht allzu hoch war und sie offenbar dachte, dass sie Louises Bruder schützen müsse.

Tage später rief Herr Simon erneut bei Louises Familie an und sagte, er habe eine Vision gehabt, die ihm sagte, dass ihre Leiche im Hafen von Ostende sei und die Polizei dort suchen sollte.

Nach dem 30. Juli 2001 gab es kein Lebenszeichen mehr von Louise, die sich normalerweise regelmäßig per Telefon oder Brief bei Verwandten und Freunden meldete. Normalerweise kontaktierte die Krankenpflegeschülerin an fünf von sieben Tagen ihre Familie und schickte gerne Postkarten an Freunde und Verwandte. Es wurden keine Abbuchungen von ihrem Konto vorgenommen und ihre Kreditkarte wurde nicht benutzt. Ein Fotoapparat und ihr Tagebuch, hatte sie bei der Schiegerfamilie vergessen.

Allerdings hatte sie kurz vor ihrer Abfahrt einen Brief geschickt. Eine Untersuchung ergab, dass der Brief zwar von Louise Kerton verfasst wurde, aber Art und Inhalt eher untypisch für sie waren. Möglicherweise wurde er unter Zwang geschrieben. Die kurze Notiz wurde am 20. Juli, also zehn Tage vor ihrem Verschwinden, in Deutschland frankiert und zusammen mit einem früheren Brief als mögliches Beweismittel bei der Polizei von Kent abgegeben. Sie lautete: "Mir geht es gut. Ich habe eine schöne Zeit in Deutschland. Hier ist es sehr grün und das Wetter ist sehr schön. Mach dir keine Sorgen um mich. Liebe Grüße, Louise." Herr Kerton sagte: "Der Brief war ungewöhnlich, da er ordentlich, kurz und prägnant war." "Wir fanden das seltsam, da Louise Legasthenikerin ist und normalerweise sehr lange Sätze schreibt. Sie hat ihre Briefe immer nachträglich ergänzt und verbessert." Ihr Bruder Simon, 25, ein Patentanalytiker aus Dartford, Kent, fügte hinzu: "Das war einfach nicht Louise." Normalerweise schickt sie Briefe an Mama, Papa und ihre jüngere Schwester Marie, die noch zu Hause lebt. Dieser Brief war nur an Mama und Papa gerichtet. "Sie hätte ihre kleine Schwester nicht vergessen."

Die Eltern befürchteten zunächst, dass sie wegen ihrer instabilen Gemütsverfassung von einer Sekte verführt worden sein könnte. Später gingen sie davon aus, dass ihre Tochter tot war.

Nachdem die deutschen Ermittlungsbehörden zunächst aufgrund fehlender Indizien zurückhaltend waren, wurde später ein Informationsaustausch zwischen der Aachener Polizei und den Kollegen in Kent vereinbart.

Ein Jahr nach ihrem Verschwinden durchsuchten 180 Polizisten jeden Stein auf der Suche nach der Leiche von Louise Kerton. Bereitschaftsbeamte aus Aachen und Köln suchten mit Eisenstangen und Hunden Feldränder und Kiesgruben ab. Auch Taucher wurden an den Tümpeln eingesetzt.

Daraufhin wurden die Ermittlungen wieder aufgenommen. Der Fall wurde auch in der ZDF-Fernsehsendung "Aktenzeichen XY ungelöst" Ende 2002 gezeigt. Dabei gab es eine Panne. Rudi Cerne zeigte Fotos, die angeblich aus der Kamera von Louise Kerton stammten. Es stellte sich jedoch heraus, dass diese im Labor verwechselt worden waren. So blieben die Ermittlungen bis heute ohne Erfolg.

Die britische Familie des damaligen Verlobten ist mittlerweile aus Straßfeld weggezogen.

Vier mögliche Szenarien werden diskutiert:

1) Ein mögliches Szenario ist, dass Louise auf dem Weg nach Großbritannien Opfer eines Verbrechens geworden ist. Es wird spekuliert, dass sie möglicherweise Opfer des Serienmörders Michel Fourniret geworden sein könnte, der zwischen 1987 und 2001 in der Gegend aktiv war und dem mehr Morde zugeschrieben werden könnten als bisher bekannt. Aufgrund der örtlichen Lage und des Zeitpunktes wird gemutmaßt, dass der so genannte “Würger von Aachen”, Egidius Schiffer, etwas mit dem Verschwinden von Louise Kerton zu tun haben könnte. Laut "The Sun" wurde auch Christian B., der sieben Monate vor Louises Verschwinden aus dem Gefängnis entlassen wurde, als verdächtig angesehen.

2) Ein anderes Szenario wäre, dass Louise untergetaucht ist. Dafür sprechen angebliche Sichtungen: Am 8. August (?) wurde sie dabei beobachtet, wie sie in einem Hotel eine Karte kaufte. Der Leiter eines Aachener Hostels, Eddy Gambach, gab an, Louise am 10. August (?) in Begleitung eines blonden Polen im Alter von etwa 23 Jahren gesehen zu haben. Zuerst habe sie erzählt, dass sie nach England zurückkehren werde, doch dann habe sie begonnen, über die Arbeitssuche in Aachen zu sprechen. Louise und der Pole hätten zusammen gegessen und ihnen wurde ein Zimmer für die Nacht angeboten, doch sie seien nicht geblieben. Herr Gambach vermutete, dass sie eine andere Unterkunft gefunden hatten. Louise wurde am nächsten Tag allein beim Essen in einem Kloster gesichtet und kaufte an diesem Nachmittag an einer Tankstelle ein Getränk.

Louises Vater äußerte sich dazu wie folgt: "Ich kann mir nur vorstellen, dass Peters Mutter zunehmend darauf angewiesen war, dass er sich um seinen Bruder kümmerte. Nach sechs Wochen bei den Simons wurde Louise klar, dass ihre Heirat mit Peter bedeuten würde, ihr Leben in einem kleinen Bauerndorf in Deutschland zu verbringen, in dem nie etwas passiert. Vielleicht kam sie zu dem Schluss, dass es doch keine so gute Idee war, Peter zu heiraten, und das war der Auslöser für das Ganze."

Auch Peters Mutter äußerte sich dazu: "Peter hat seit dem Anruf der Polizei geweint, um es uns zu sagen. Das Wichtigste ist, dass Louise lebt, auch wenn es für Peter schwierig war zu erfahren, dass sie mit jemand anderem zusammen ist. Peter liebt sie immer noch, aber wenn jemand beschließt, mit jemand anderem auszugehen, muss man das akzeptieren. Er wird sich damit abfinden müssen. Ich kann keine andere Erklärung dafür liefern, als dass Louise immer ziemlich impulsiv und manchmal verschwiegen war."

3) Auch ein Suizid ist denkbar, wenn man bedenkt, dass Louise laut Aussage der Simons sehr traurig war. Sie wurde auch frühzeitig geboren und verbrachte ihre ersten Wochen in einem Inkubator, in dem Eltern keinen Kontakt zu ihr haben durften. Daraufhin würde die sehr behutsam aufgezogen. Vielleicht wurde es ihr alles zu viel, besonders nachdem ihr Freund verreist war und sie allein in Deutschland bei der Schwiegerfamilie blieb.

4) Es wurden jedoch nie Zeugen gefunden, die Louise während der Reise gesehen haben. Obwohl Frau Simons ein Auto mit GB-Kennzeichen fuhr, konnte kein Zeuge ermittelt werden, der die beiden Frauen am oder im Bahnhof gesehen hat. Auch die Fahrkarte wurde von Frau Simons gekauft. Es wird spekuliert, ob sie überhaupt in den Zug gestiegen ist. Es besteht die Möglichkeit, dass sie Strassfeld nicht lebend verlassen hat.

Die Familie möchte Gewissheit und hat Druck auf die deutschen Behörden ausgeübt, um weitere Ermittlungen voranzutreiben. Herr Simons Mutter Ramana hat es bisher abgelehnt, sich mit Louises Eltern zu treffen, um über das Verschwinden zu sprechen. Herr Kerton berichtet außerdem, dass Frau Simon den deutschen Behörden die Durchsuchung ihres Hauses oder Grundstücks verweigert hat. Die Akte wurde nach 10 Jahren geschlossen. Die Eltern haben zudem einen Privatdetektiv namens Bob Moffar engagiert, "Wir möchten nur wissen, was passiert ist. Vielleicht erinnert sich jemand an etwas. Ich habe dieselbe Handynummer behalten, in der Hoffnung, dass sie eines Tages anruft, egal wie unwahrscheinlich das auch sein mag", sagte Louises Vater. Luoises Mutter ist inzwischen an Krebs gestorben.

Quellen:
(ENG)
https://www.dailystar.co.uk/news/latest-news/missing-student-louise-kerton-18-16773394
https://www.dailymail.co.uk/news/article-67053/Louise-spotted-Germany.html
https://www.walesonline.co.uk/news/uk-news/fears-after-missing-louises-letter-1972962
https://www.theguardian.com/uk/2001/aug/18/poland
https://www.telegraph.co.uk/news/1524683/Families-still-at-war-five-years-after-nurse-went-missing-on-German-trip.html
https://www.thefreelibrary.com/The+nightmare+scenario+every+parent+dreads%3B+Since+her+disappearance...-a079495069
https://www.thefreelibrary.com/LOUISE+LOVER%27S+BROTHER+STOOD+TRIAL+FOR+MURDER%3B+Mum+bans...-a077219013
https://www.theguardian.com/world/2021/jul/31/father-hopes-to-reopen-case-of-british-woman-who-disappeared-20-years-ago

(DE)
https://ga.de/region/ermittler-schliessen-die-akte-louise-kerton_aid-40628351
https://www.nau.ch/news/europa/hat-christian-b-auch-diese-24-jahrige-englanderin-entfuhrt-65721013
https://web.archive.org/web/20150420025211/http://true-crime.info:80/m/kerton-louise/
https://akte-rheinland.de/dont-worry-about-me-das-verschwinden-von-louise-kerton/
Youtube: Der Cold Case Louise Kerton von 2001 verschwunden auf dem Weg nach Großbritannien.
Der Cold Case Louise Kerton von 2001 verschwunden auf dem Weg nach Großbritannien.
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